E10 – Sind wir immer noch verunsichert?
Als heute Nachmittag mal wieder Thema E10 in den Nachrichten breit getreten wurde und aus gegebenen Anlass darüber berichtet wurde, dass das normale Super wieder flächendenkend in den Verkauf kommen soll, wurde wieder einmal gesagt, dass der Autofahrer wohl immer noch verwirrt oder verunsichert sein soll und der Absatz deswegen auch immer noch nicht so ist, wie man ihn sich vorgestellt hatte.
Nun ist E10 doch mittlerweile wirklich schon sehr lange auf dem Markt und immer noch wird davon geredet, dass der Autofahrer eben nicht weiß was er tanken darf und deswegen lieber zu den teureren Kraftstoffen greift. Es wird kein Wort darüber verloren, dass es möglichweise daran liegen, dass der Autofahrer eben gerade deswegen kein E10 tankt, da er sich eben über die Kraftstoff informiert hat und dann eben deswegen zu einer anderen Kraftstoffart greift.
Wie sieht ihr das? Ist der Autofahrer wirklich immer noch verunsichert und tankt deswegen noch immer kein E10? Oder seht ihr es eher so, dass der Autofahrer eben deswegen nicht tankt, da er weiß, dass E10 eben kein Stück besser ist als normales Super?
Ich bin immer noch verunsichert, ob der neue Sprit nicht doch meine Gummileitungen mehr angreift, als man bisher denkt. Immerhin ist das dazu gemischte Ethanol ein Alkohol, der schon aggressiv sein kann. Habe viel mit Ethanol während meine Zivizeit zu tun gehabt und weiß, wie der wirkt- auch wenn das damals 96 prozentiger Alkohol war.
Mal sehen, was die Zukunft bringt, aber ich glaube, dass die Tankstellen nicht weiter verkaufen werden, da sie das Zeug einfach nicht los werden.
Ich war noch nie verunsichert und bin es auch bis heute nicht. Ich tanke E10 aus Prinzip nicht, weil es kein Biokraftstoff im eigentlichen Sinne für mich ist. Natürlich ist die Gefahr für das Auto auch ein Thema für mich, aber viel schwerer wiegt für mich die Tatsache, dass damit Regenwaldflächen gerodet werden und dass die Lebensmittelpreise künstlich hoch getrieben werden. Das schadet gerade Menschen, die nicht so viele oder gar keine Mittel zur Verfügung haben und das ist für mich ein absolutes Unding.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass so viele Autofahrer immer noch verunsichert sind. Viele Tankstellen haben doch irgendwelche Offensiven gestartet, um die Verbraucher zu informieren. Mittlerweile müsste doch jeder wissen, ob es nun für sein Auto gut ist oder nicht. Es gab ja auch schon Tests, die im Internet abgerufen werden können. Ich denke eher, dass sich die Verbraucher wirklich informiert haben und sich gegen E10 entschieden haben. Da kann man die anderen Kraftstoffe so teuer machen wie man will, solange die Leute sich das noch leisten können, wird E10 nicht getankt.
Also die Diskussion um den neuen Treibstoff E 10 erinnert mich schon etwas an die 80er Jahre und die damalige Einführung des bleifreien Benzins. Auch damals gab es zahlreiche Bedenkenträger, die sich um die Lebensdauer ihres Fahrzeugs zunächst Sorgen machten, aber nach auffallend kurzer Zeit sprach kein Mensch mehr über dieses Thema. Im Gegensatz zu damals gibt es heute das Internet und jeder Autobesitzer kann sich hier vorab erkundigen, ob sein PKW diesem neuen Kraftsoff verträgt oder nicht. Hilfe erhält man natürlich auch bei seiner KFZ-Werkstatt oder dem ADAC.
Das Argument, dass E 10 den Hunger auf der Welt fördern würde, kann ich nur in Ansätzen teilen, da dieser von Ausnahmen abgesehen, auf die politischen Verhältnisse oder Verteilungsprobleme in den entsprechenden Ländern zurückzuführen ist (z. Bsp. Vertreibung von erfahrenen europäisch-stämmigen Farmern in der ehemaligen "Kornkammer" Simbabwe und der nun dort zu beobachteten Unterernährung ). Man sollte meiner Meinung nach diesem neuen Kraftstoff, der uns auch weniger abhängig von korrupten Ölscheichs macht, eine Chance geben.
Irgendwie ist diese ganze Diskussion um das E10 langsam absurd. Ich finde es beachtlich, dass man das Volk für so blöde hält und ihm permanent unterstellen will, dass es aus Unsicherheit diesen neuen Kraftstoff E10 nicht tanken will. Seltsam, dass man den Leuten irgendwie nicht zutrauen will, dass es wirklich eine bewusste Entscheidung ist, dieses E10 eben nicht zu tanken. Die Leute sind doch alle keine Idioten, die nicht in der Lage sind, sich zu informieren. Ich kann nicht nachvollziehen, dass die Verantwortlichen das nicht kapieren wollen. Der Großteil der Autofahrer will meiner Ansicht nach E10 nicht tanken und das hat verschiedene Gründe. Zum Einen eben wegen der Gefahr der Schädigung des Motors und zum anderen eben aus ethischen Aspekten, die ebenso nicht von der Hand zu weisen sind.
Ich tanke es aus beiden Gründen nicht weil man mich wahrscheinlich bei einem möglichen Motorschaden auf meinen Kosten sitzen lassen wird (wahrscheinlich müsste man lang und breit beweisen, dass der Schaden wirklich durch E10 entstanden ist - Nein Danke). Zum Anderen weil ich eben nicht möchte, dass Felder, auf denen man Nahrungsmittel anbauen kann, für die Rohstoffe von Benzin benutzt werden. Was daran Unsicherheit sein soll, weiß ich nicht. Ich bin mir da ziemlich sicher, dass ich es nicht tanken werde und habe eine gefestigte Meinung darüber. Ich kennen in meinem Umfeld auch keinen einzigen Autofahrer, der das Zeug tanken will und auch die plagen sich nicht Unsicherheiten sondern entscheiden das ganz bewusst. Es ist spricht nicht für die Verantwortlichen, dass sie den Leuten partout nicht zutrauen wollen, dass sie einen festen durchdachten Standpunkt haben und behalten wollen.
Yazz hat geschrieben:Irgendwie ist diese ganze Diskussion um das E10 langsam absurd. Ich finde es beachtlich, dass man das Volk für so blöde hält und ihm permanent unterstellen will, dass es aus Unsicherheit diesen neuen Kraftstoff E10 nicht tanken will. Seltsam, dass man den Leuten irgendwie nicht zutrauen will, dass es wirklich eine bewusste Entscheidung ist, dieses E10 eben nicht zu tanken. Die Leute sind doch alle keine Idioten, die nicht in der Lage sind, sich zu informieren. Ich kann nicht nachvollziehen, dass die Verantwortlichen das nicht kapieren wollen. Der Großteil der Autofahrer will meiner Ansicht nach E10 nicht tanken und das hat verschiedene Gründe. Zum Einen eben wegen der Gefahr der Schädigung des Motors und zum anderen eben aus ethischen Aspekten, die ebenso nicht von der Hand zu weisen sind.
Mag durchaus sein, dass es eine bewusste Entscheidung der Autofahrer ist und keine Verunsicherung mehr. Ich würde damit aber nicht sagen wollen, dass diese Entscheidung auf eine breite Informationsbasis stattfinden. Warum sollten deutsche Autofahrer denn da soviel schlauer sein, als ihre skandinavischen Kollegen oder ihre europäischen Nachbarn bzw. Nord- und Südamerikaner, die alle ohne Bedenken zu Kraftstoffen mit teilweise viel höheren Ethanolbeimischungen greifen?
Natürlich ist es nicht von der Hand zu weisen, dass die ein oder andere Anbaufläche für Nahrungsmittel verschwinden wird und dafür Flächen für die Ethanolgewinnung entstehen. Da stellt sich aber auch die Frage, ob dass nun wirklich so schlimm ist. Denn eigentlich leiden wir ja weltweit nicht daran, dass es für alle zu wenig Lebensmittel gibt, vielmehr ist es doch nur ein Verteilungsproblem und vieles wird in reichen Ländern weggeworfen. Dem könnte man mit dem richtigen politischen Willen auch mit einer breiten Ethanolgewinnung entgegentreten. Und mich würde mal interessieren, wieviel Autofahrer, die E10 ablehnen, sich tatsächlich intensiv damit beschäftigt haben, wieviel Anbaufläche da jetzt verloren gehen könnte und wie sich die Nahrungsmittellage dadurch verändern würde. Wie schon gesagt, scheint es ja um uns herum die Autofahrer nicht zu interessieren und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass deutsche Autofahrer da jetzt so eine Ausnahme wären und sich mehr als allen anderen um das Wohl der Weltbevölkerung sorgen. Dann würden sie ja auch viel mehr aufs Auto verzichten und nicht soviel Autofahren, wie sie es eben tun.
Ich denke einfach das große Problem an der Sache ist der deutsche Starrsinn, an eingeschliffenen Gewohnheiten solange festzuhalten wie es geht, dazu ein Protest gegen aus Unzufriedenheit gegen die eigene Regierung, der nur aus dem Willen zum Protest und nicht wegen der Sache geführt wird und der Punkt, dass die deutschen einfach eine besondere Beziehung zu ihren Autos haben und das viel emotionaler betrachten, als es andere Nationen tun. Und da wird ein noch so kleines Risiko dramatisch hochgespielt und aus Angst weiter das herkömmliche Zeug getankt, dass auch nicht viel besser ist. Bei Leuten, die E10 nicht tanken, weil ihr Auto als nicht verträglich eingestuft wird ist das durchaus verständlich, aber bei neuen Autos die überall als unbedenklich eingestuft werden, ist es für mich kaum nachzuvollziehen.
Aber meinetwegen soll jeder tanken, was er will. Aber dann soll sich auch niemand darüber aufregen, dass man dann für SuperPlus mehr bezahlen muss, als man bisher für Super bezahlt hat und dass wir weiter abhängig davon sind, wie ein paar wenige Staaten uns den Ölpreis diktieren können und die Preise für alles was mit Kraftstoffen zu tun, dadurch immer weiter steigen.
Ich denke schon, dass es tatsächlich eine nicht mal so unbeträchtliche Zahl Autofahrer gibt, die tatsächlich verunsichert sind, weil sie vielleicht zu den Autofahrern gehören, deren Fahrzeug E10 nach Aussagen der Hersteller vertrüge, die aber doch schon so viele Schauermärchen gehört haben, dass sie eben doch nicht so genau wissen, was sie nun glauben sollen. Und das liest man hier ja auch: eigentlich tankt man E10 aus Prinzip nicht und dann ist es ja auch wirklich so, dass man nicht genau weiß, ob es nicht doch gefährlich sei. Daraus spricht doch nichts anderes als Verunsicherung.
Und tatsächlich ist es doch so, dass die Entscheidung der Autofahrer am einfachsten ist, die vom Hersteller des Fahrzeuges gesagt bekamen, dass ihr Fahrzeug E10 nicht verträgt. Denn welchen anderen Grund gibt es eigentlich sonst, diesen Kraftstoff nicht zu tanken? Er ist nun mal der günstigste Superkraftstoff, wenn man mal an Tankstellenanzeigen schaut, die auch E10 anbieten.
Klehmchen hat geschrieben:Mag durchaus sein, dass es eine bewusste Entscheidung der Autofahrer ist und keine Verunsicherung mehr. Ich würde damit aber nicht sagen wollen, dass diese Entscheidung auf eine breite Informationsbasis stattfinden. Warum sollten deutsche Autofahrer denn da soviel schlauer sein, als ihre skandinavischen Kollegen oder ihre europäischen Nachbarn bzw. Nord- und Südamerikaner, die alle ohne Bedenken zu Kraftstoffen mit teilweise viel höheren Ethanolbeimischungen greifen?
Natürlich ist es nicht von der Hand zu weisen, dass die ein oder andere Anbaufläche für Nahrungsmittel verschwinden wird und dafür Flächen für die Ethanolgewinnung entstehen. Da stellt sich aber auch die Frage, ob dass nun wirklich so schlimm ist. Denn eigentlich leiden wir ja weltweit nicht daran, dass es für alle zu wenig Lebensmittel gibt, vielmehr ist es doch nur ein Verteilungsproblem und vieles wird in reichen Ländern weggeworfen. Dem könnte man mit dem richtigen politischen Willen auch mit einer breiten Ethanolgewinnung entgegentreten. Und mich würde mal interessieren, wieviel Autofahrer, die E10 ablehnen, sich tatsächlich intensiv damit beschäftigt haben, wieviel Anbaufläche da jetzt verloren gehen könnte und wie sich die Nahrungsmittellage dadurch verändern würde. Wie schon gesagt, scheint es ja um uns herum die Autofahrer nicht zu interessieren und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass deutsche Autofahrer da jetzt so eine Ausnahme wären und sich mehr als allen anderen um das Wohl der Weltbevölkerung sorgen. Dann würden sie ja auch viel mehr aufs Auto verzichten und nicht soviel Autofahren, wie sie es eben tun.
Ich denke einfach das große Problem an der Sache ist der deutsche Starrsinn, an eingeschliffenen Gewohnheiten solange festzuhalten wie es geht, dazu ein Protest gegen aus Unzufriedenheit gegen die eigene Regierung, der nur aus dem Willen zum Protest und nicht wegen der Sache geführt wird und der Punkt, dass die deutschen einfach eine besondere Beziehung zu ihren Autos haben und das viel emotionaler betrachten, als es andere Nationen tun. Und da wird ein noch so kleines Risiko dramatisch hochgespielt und aus Angst weiter das herkömmliche Zeug getankt, dass auch nicht viel besser ist. Bei Leuten, die E10 nicht tanken, weil ihr Auto als nicht verträglich eingestuft wird ist das durchaus verständlich, aber bei neuen Autos die überall als unbedenklich eingestuft werden, ist es für mich kaum nachzuvollziehen.
Aber meinetwegen soll jeder tanken, was er will. Aber dann soll sich auch niemand darüber aufregen, dass man dann für SuperPlus mehr bezahlen muss, als man bisher für Super bezahlt hat und dass wir weiter abhängig davon sind, wie ein paar wenige Staaten uns den Ölpreis diktieren können und die Preise für alles was mit Kraftstoffen zu tun, dadurch immer weiter steigen.
Wieso gehst du denn davon aus, dass die Skandinavier oder auch die amerikanischen Autofahrer so viel schlauer sind? Warum sollten wir uns denn ein Beispiel an denen nehmen? Und wer sagt denn, dass diese doch so ein tolles Vorbild und deren Verhalten nicht genauso schlecht ist, wie wenn wir diesem Beispiel nun auch folgen würden. Es ist doch nicht von der Hand zu weisen, dass durch den Einsatz von E10 Lebensmittel verbrannt werden. Dies führt doch dann auch wieder zwangsläufig dazu, dass irgendwo noch weniger Nahrung verfügbar ist als es jetzt schon der Fall ist. Und selbst wenn die Nahrungsmittel vorhanden sein sollten und die Menschen in der dritten Welt nur verhungern, da die Nahrungsmittel nicht dorthin kommen, ist dies doch noch lange kein Grund dafür, dass man diese Lebensmittel dann einfach verbrennen kann. Nahrung gehört einfach nicht in den Tank meines Autos, sondern in den Magen und das ändert sich auch nicht, nur weil Menschen in anderen Ländern diesem Punkt keine Beachtung schenken.
Von mir aus kann jeder mit so viel Ethanol im Tank fahren wie er will. Aber wenn schon immer wieder damit argumentiert wird, dass in anderen Ländern mit doch so viel Ethanol als Beimischung gefahren wird, dann sollte man doch einfach einmal dazu sagen, dass in diesen Autos einfach nicht die gleichen Teile verbaut werden. Ganz konkret ist es, zumindest in einem mir bekannten Fall so, dass eine Benzinpumpe für den deutschen und brasilianischen Markt einfach nicht die gleiche ist. Die Pumpe für den brasilianischen Markt hat einfach eine andere Materialmischung, sodass sie eben auch den Ethanolgehalt ohne Probleme verträgt. Diese Pumpten werden aber bei uns zum Beispiel nicht verbaut, da sie in der Produktion ein paar Cent teurer ist und der Hersteller dann lieber zu der günstigeren Variante greift. Frag doch einfach mal bei deinem Hersteller nach ob es einen Unterschied zwischen den Teilen für den deutschen Markt und den Teilen für ausländische Märkte gibt.
Wer sagt mir denn, dass E10 wirklich verträglich ist? Es heißt doch nur, dass der Motor damit fahren kann und sonst nichts. Es wird keine Aussage darüber getroffen, dass Folgeschäden auftreten können oder dass andere Teile als der Motor das Gemisch nicht vertragen. Das hat doch nichts mit Starsinn zu tun, sondern einfach damit, dass niemand wirklich sagen kann was nun Sache ist. Selbst wenn der Motor das Gemisch vertragen kann, gibt es einfach keine Garantie dafür. Und wenn etwas doch keinen Schaden anrichten kann, warum gibt man dann keine Garantie dafür? Aber selbst wenn es diese Garantie geben würde, könnte doch niemand wirklich sagen, dass ein möglicher Schaden durch E10 verursacht wurde. Aber du kannst eben auch nicht mit Sicherheit sagen, dass ein Schaden eben nicht durch E10 verursacht wurde. Deswegen kann ich es sehr gut nachvollziehen, dass man E10 immer noch nicht vertraut und sich dies auch nicht ändern wird.
Hast du eigentlich einmal mitbekommen, dass normales Super weiterhin an der Zapfsäule angeboten werden muss? Wenn dann das normale Super einfach von der Zapfsäule verbannt wird und der Autofahrer dazu gezwungen wird, dass er zum teuren Super Plus greift, dann kann ich die Aufregung sehr gut nachvollziehen. Was sagst du denn Autofahrern, die eben kein E10 fahren dürfen? Diese werden dann dazu gezwungen Super Plus zu fahren und diese dürfen sich dann auch nicht über den hohen Preis aufregen oder wie ist deine Aussage zu verstehen? Woher haben sich denn die Mineralölkonzerne das Recht genommen, dass sie Super einfach aus dem Sortiment genommen haben oder aber den Preis dafür einfach auf das Niveau von Super Plus gehoben haben?
BrilleWilli hat geschrieben:Wieso gehst du denn davon aus, dass die Skandinavier oder auch die amerikanischen Autofahrer so viel schlauer sind? Warum sollten wir uns denn ein Beispiel an denen nehmen? Und wer sagt denn, dass diese doch so ein tolles Vorbild und deren Verhalten nicht genauso schlecht ist, wie wenn wir diesem Beispiel nun auch folgen würden.
Wo habe ich denn behauptet, dass diese viel schlauer sind? Nirgends, ich habe nur bezweifelt, dass die deutschen Autofahrer anders sein sollen als ihre Kollegen. Und genau daher rührt ja auch mein Zweifel, dass der E10-Boykott wirklich daran liegt, dass die deutschen Autofahrer nahezu durchgehend wissen, dass ihr Auto kein E10 verträgt, dass ihr Auto mit E10 definitiv mehr verbraucht, dass durch E10 plötzlich die Menschen in den armen Ländern verhungern und dass durch E10 das Klima noch mehr geschädigt wird, als es ohne hin schon durch das Autofahren geschieht. Ich glaube vielmehr, dass sich ein Großteil der deutschen Autofahrer nie intensiv und umfassend mit diesen Punkte beschäftigt hat um sie auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen und einfach nur das nachplappert, was man im Fernsehen sieht. Wieso gab es denn bei E5 keinen Aufschrei? Und wenn wir bei heimlichen Preiserhöhungen bleiben, wo war denn der große Aufschrei, als normales Benzin auf den Superpreis angehoben wurde? Da gab es zwar etwas Gemeckere, aber nicht mit dem Aufschrei jetzt zu vergleichen.
Es ist doch nicht von der Hand zu weisen, dass durch den Einsatz von E10 Lebensmittel verbrannt werden. Dies führt doch dann auch wieder zwangsläufig dazu, dass irgendwo noch weniger Nahrung verfügbar ist als es jetzt schon der Fall ist. Und selbst wenn die Nahrungsmittel vorhanden sein sollten und die Menschen in der dritten Welt nur verhungern, da die Nahrungsmittel nicht dorthin kommen, ist dies doch noch lange kein Grund dafür, dass man diese Lebensmittel dann einfach verbrennen kann.
Eben doch! Warum sollten wir mehr Nahrungsmittel anbauen als wir brauchen? Gerade wenn man gegen E10 argumentiert, dass hier große Waldflächen und auch Regenwaldflächen verschwinden sollen, dann kann man es nie gutheißen, wenn solche Flächen egal wofür sinnlos vernichtet werden. Und wenn ich mir anschaue, wieviele Bauern und Kleinunternehmer in der dritten Welt nicht von ihrem eigenen Anbau überleben können, weil wir Europäer ihre Märkte mit unseren subventionierten Lebensmitteln überschwemmen, die wir selber nicht brauchen, dann bin ich erst recht dafür, dass wir hier weniger Lebensmittel anbauen und dafür Flächen für die Ethanolgewinnung bereitstellen. Und genau das kann und tut man eben auch hier und nicht nur in den tropischen Regenwäldern. Es gilt dann aber eben, Angebot und Nachfrage so zu regeln, dass man ein ausgewogenes Maß hält und das würde ja durchaus über Änderungen der Beimischungsquote machen lassen.
Von mir aus kann jeder mit so viel Ethanol im Tank fahren wie er will. Aber wenn schon immer wieder damit argumentiert wird, dass in anderen Ländern mit doch so viel Ethanol als Beimischung gefahren wird, dann sollte man doch einfach einmal dazu sagen, dass in diesen Autos einfach nicht die gleichen Teile verbaut werden. Ganz konkret ist es, zumindest in einem mir bekannten Fall so, dass eine Benzinpumpe für den deutschen und brasilianischen Markt einfach nicht die gleiche ist. Die Pumpe für den brasilianischen Markt hat einfach eine andere Materialmischung, sodass sie eben auch den Ethanolgehalt ohne Probleme verträgt.
Nur komisch, dass in Skandinavien kaum andere Teile verbaut werden, zum Teil wird da nur der Bordcomputer geupdatet und schon fahren die mit ihren herkömmlichen Autos mit Ethanolbeimischungen. Gut das mag mit einem 20 Jahre alten Auto nicht gehen, aber diese Autos gehen ja auch mal aus und ebenso wird der Ethanolgehalt ja nur langsam angehoben. Vor Jahren mal auf bis zu 5%, jetzt auf bis zu 10%. Die Skandinavier fahren mit 15%. Die Frankreich hat E10 vor 2 Jahren eingeführt und an einem Renault oder Peugeot oder Citroen der dort gebaut und dann nach Deutschland ausgeliefert wird ist auch nicht viel anders als der heimische Renner.
Das in Brasilien andere Teile verbaut werden ist dagegen nachvollziehbar, jedoch keinesfalls mit dem deutschen Markt vergleichbar. In Brasilien wird überwiegend seit Jahrzehnten mit E85 gefahren. Teilweise kann man da sogar mit reinem Alkohol fahren und erstaunlicherweise verkauft gerade VW da reihenweise Autos und kennt sich daher bestens mit der Technik aus. Also gerade bei VW kennt man sich aus und man kann sich da wohl auch darauf verlassen, wenn die ihre Autos freigeben. E10 ist den deutschen Herstellern nicht unbekannt!
Wer sagt mir denn, dass E10 wirklich verträglich ist? Es heißt doch nur, dass der Motor damit fahren kann und sonst nichts. Es wird keine Aussage darüber getroffen, dass Folgeschäden auftreten können oder dass andere Teile als der Motor das Gemisch nicht vertragen.
Dein Hersteller sagt dir das. Die treffen ganz klare Aussagen, dass dein Auto in der werksseitigen Einstellung E10 verträgt oder nicht. Die Aussage bezieht sich da nicht nur auf den Motor, sondern auf alle verbauten Teile, sofern du noch alle Originalteile in deinem Auto hast. Es wird nur keine Garantie dafür gegeben, wenn andere Teile auf Grund von Reparaturen verbaut wurden, die dann nicht mehr Original sind und das ist ja auch nachvollziehbar. Ich würde auch nur für meine eigenen Teile garantieren.
Das hat doch nichts mit Starsinn zu tun, sondern einfach damit, dass niemand wirklich sagen kann was nun Sache ist. Selbst wenn der Motor das Gemisch vertragen kann, gibt es einfach keine Garantie dafür. Und wenn etwas doch keinen Schaden anrichten kann, warum gibt man dann keine Garantie dafür?
Wenn dein Auto vom Hersteller freigeben ist, dann gibt er dir auch eine Garantie dafür. Das haben ja alle Hersteller ganz deutlich gesagt. Problematisch wird eben nur nachzuweisen, dass der Schaden tatsächlich durch den Ethanolanteil im E10 zustande gekommen ist. Aber das Problem hast du ja derzeit mit dem normalen E5 auch, genauso wie es jeder Dieselfahrer hat, der einen Schaden auf Grund der Biobeimischung hat. Ist also nichts neues.
Hast du eigentlich einmal mitbekommen, dass normales Super weiterhin an der Zapfsäule angeboten werden muss? Wenn dann das normale Super einfach von der Zapfsäule verbannt wird und der Autofahrer dazu gezwungen wird, dass er zum teuren Super Plus greift, dann kann ich die Aufregung sehr gut nachvollziehen. Was sagst du denn Autofahrern, die eben kein E10 fahren dürfen? Diese werden dann dazu gezwungen Super Plus zu fahren und diese dürfen sich dann auch nicht über den hohen Preis aufregen oder wie ist deine Aussage zu verstehen? Woher haben sich denn die Mineralölkonzerne das Recht genommen, dass sie Super einfach aus dem Sortiment genommen haben oder aber den Preis dafür einfach auf das Niveau von Super Plus gehoben haben?
Woher nimmt sich denn der Autofahrer das Recht auf Dauer normales Super an der Tankstelle zu bekommen? Wir sind in einer Marktwirtschaft, da gibt es eben Angebot und Nachfrage. Willst du als Kunde unbedingt etwas haben, was einer nicht mehr anbietet oder bei dem es zu teuer ist, gehst du halt zum nächsten Anbieter. Soviel mal dazu. Und in meinen Augen haben nur diejenigen ein Recht sich aufzuregen, die wirklich auf ethanolfreies Super angewiesen sind, wenn sie dann bald mehr bezahlen müssen, weil sie eigentlich unnötigerweise zu SuperPlus greifen müssen. Das trifft aber eben nur auf vielleicht 10% der Autofahrer zu. Es regen sich aber eben auch all diejenigen auf, die problemlos zum günstigeren E10 greifen könnten und sich selber dafür entscheiden "freiwillig" das teure SuperPlus zu tanken.
Ich kann natürlich nur für mich und mein Umfeld sprechen, aber hier ist keiner "verunsichert" oder schlecht informiert oder was der gemeine Politiker sonst noch für nette Umschreibungen für die Tatsache findet, dass er das Volk für ein bisschen dumm hält.
Die Leute, die E10 nicht tanken wollen, haben gute und verständliche Gründe dafür. Ich kenne zum Beispiel auch mehrere Fälle, wo sich jemand informiert hat und dann eben keine konkreten Antworten bekommen hat, wie sich E10 mit seinem Auto längerfristig verträgt, wie es aussieht, wenn bei Reparaturen keine Originalersatzteile verwendet wurden und so weiter. Wenn mein Auto nicht schon relativ alt wäre, würde ich mir über diese Dinge mit Sicherheit auch Gedanken machen.
Ich persönlich halte die Diskussion übrigens für maßlos übertrieben. Im alten Kraftstoff waren ja auch schon 5% Ethanol und Messungen haben ergeben, dass in E10 in der Regel weniger als 10% enthalten sind. Der Unterschied ist als nicht wirklich groß. Jedenfalls nicht groß genug um von korrupten Ölscheichs unabhängiger zu werden, das Klima zu schonen oder den Hunger in der Welt zu vergrößern. Da würde es schon mehr helfen, wenn man Spekulationen mit Nahrungsmitteln an der Börse einfach verbieten würde.
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