Schulden und daher Hausverbot im Shop?

vom 13.04.2011, 17:42 Uhr

@nadpat, aber es gibt genügend andere Lebensmittelgeschäfte, wo A einkaufen kann. Ich denke, es handelt sich hierbei schon um nicht essbare Produkte und bei der Summe, die sich angehäuft hat, um nicht gerade günstige Produkte.

Was die Verärgerung des Kunden angeht, so denke ich schon, dass eher der Shopbesitzer verärgert ist. Immerhin hat er nun einen Schuldner, der scheinbar nicht zahlen kann oder auch möchte. Insofern kann ich JotJot's Beitrag nur unterschreiben.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Diamante hat geschrieben:
Was ist das denn für eine Rechnung, wenn A meint, dass er ruhig einkaufen gehen kann und Geld ausgeben kann, aber seine Schulden werden eher mehr, weil auch noch Zinsen darauf kommen. ich könnte wahrscheinlich keine Nacht mehr ruhig schlafen. Irgendwann erdrücken A die Schulden. Wenn er jetzt schon nicht fähig ist 100 Euro als Rate in den Laden zu bringen, dann hat er beim Einkauf in dem Laden schon schlecht kalkuliert oder beabsichtigt mehr Geld ausgegeben, als er hatte.

Ich frage mich die ganze Zeit, was es in dem Laden zu kaufen gibt, dass A unbedingt dort weiter einkaufen gehen will. Vor allem kann A sich noch so ungerecht behandelt fühlen. Der Shopbetreiber hat Hausrecht und kann A sogar Hausverbot erteilen, weil er vielleicht stinkt oder weil er eine krumme Nase hat oder schielt. Der Shopbetreiber braucht keinen Grund zu nennen. A soll sich damit abfinden, dass er Hausverbot hat und soll sehen, dass er seine Schulden bezahlt.

Ob Person A nun völlig dadurch überschuldet ist, ist doch einzig und alleine die Dummheit von Person A oder? Wenn ich der Betreiber des Shops wäre würde ich ihm weiter einkaufen lassen, aber natürlich immer nur mit Barzahlung. So halte ich dadurch den finanziellen Schaden (Provision etc.) wenigsten etwas geringer.

Das die Person A irgendwann die Schulden zahlt wäre für mich als Shopbetreiber nur Zukunftsmusik, denn viele Sicherheiten habe ich nicht. Auch ich habe hier als Geschäftsmann gedacht und sehe daher die ganze Sache aus diesem Blickwinkel. Es ist meine ehrliche Meinung dazu.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


@karlchen66

Ich bin Geschäftsfrau und würde auch auf den Einkauf von A verzichten, auch wenn die Ware sofort bar bezahlt wird. Denn ehrlich gesagt wirkt das ganze auf mich, als wenn A auf Privatinsolvenz spekuliert und damit sieht der Händler unter Umständen gar kein Geld, was A ihm schuldet.

Einzigste Option für mich als Händler wäre, wenn A 100 Euro Bargeld dabei hat, das A dann für 50 Euro einkaufen darf und die anderen 50 Euro zur Schuldenbegleichung dienen. Denn durch die Zinsen wird ja der Schuldenberg immer Höher von A, so das eben monatlich die Chancen geringer werden, das diese Schulden jemals abgebaut werden.

Also ist der Händler hier auch irgendwie in der Pflicht dafür Sorge zu tragen, das die offenen Rechnungen auch von A beglichen werden. Hier dann halt durch Hausverbot, das zumindest dort A sein Barvermögen nicht mehr ausgeben kann.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Punktedieb hat geschrieben:@karlchen66
Also ist der Händler hier auch irgendwie in der Pflicht dafür Sorge zu tragen, das die offenen Rechnungen auch von A beglichen werden. Hier dann halt durch Hausverbot, das zumindest dort A sein Barvermögen nicht mehr ausgeben kann.

Der Händler ist in dem Punkt in keiner Form in irgendeiner Pflicht. Das war wenn du es richtig gelesen hast ja mein direkter Hintergedanke. Wenn nämlich der Händler kein Betrug von Person A nachweisen kann, kann Person vielleicht ins private Insolvenzverfahren gehen. Mit Sicherheit wird der Händler nie Geld sehen oder die finanzierende Bank.

Person A muss sich zwar um Arbeit dann bemühen im Insolvenzverfahren, aber ob sie Arbeit bekommt ist Zukunftsmusik. Es ist zwar etwas makaber, aber dann soll Person A durch barkäufe wenigstens noch Umsatz machen. Es schädigt doch Person A auch nicht mehr.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Du meinst echt, das man es als Händler noch unterstützen soll, das man anderen ein Schaden entsteht? Aber hallo, das nenne ich schonmal Anleitung zum Betrug, wenn man sowas noch gutheißen will. Oder soll jetzt erstmal jeder fleissig auf Kredit einkaufen und dann in die private Insolvenz gehen?

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Wie stellst du dir das vor, selbstverständlich darf ein Geschäftsinhaber einem Kunden Hausverbot erteilen, er kann bedienen wen er will und seine Ware verkaufen an wen er will, auch wenn manchen Leuten das nicht paßt. Ich persönlich würde A nichts mehr verkaufen, auch wenn er bar bezahlen würde. A soll seine Schulden in dem Geschäft abzahlen, dann kann er wieder Ware kaufen.

Wenn A das Geld hat, Barkäufe zu tätigen, kann er das Geld auf seine Schulden einzahlen, damit er endlich mal von seinem Schuldenberg runterkommt. Im übrigen sollte sich A schämen, trotz der Schulden, die er dem Geschäftsinhaber noch bezahlen muß, Bareinkäufe tätigen zu wollen, ohne vorab die Schulden bezahlt zu haben.

Wie ich das jetzt verstanden habe, spekuliert A auf eine Privatinsolvenz. Das ist ja der Hammer. Erst Schulden machen, dann nicht bezahlen, aber trotzdem Geld haben für weitere Einkäufe und ganz nebenbei Privatinsolvenz. Fein ausgedacht! Ich nehme mal an, es handelt sich hier um ein Geschäft der Elektronikbranche, wo A nach und nach noch Zusatzartikel braucht.

@Punktedieb, ja, tolle Sache mit den Krediten. Aber diese schnell hintereinander aufnehmen bevor die negativen Merkmale in der Schufa erscheinen. Also vor der Privatinsolvenz noch richtig zuschlagen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


@karlchen66: A scheint ein Betrüger zu sein und den sollte man doch nicht in den Laden lassen, den er betrogen hat. Denn wenn er weiter einkaufen kann, dann kann er auch Schulden bezahlen. Du sagst ja, dass A auf keinen Fall zahlen würde. Und dass A auch kaum Arbeit bekommen würde. Wenn A weiter Schulden macht, dann kann er sogar noch wegen Betrug in den Knast kommen und ich muss sagen, dass mich so etwas freuen würde. Denn A ist uneinsichtig und wenn er bewusst Schulden macht, wo er genau weiß, dass er diese nie begleichen kann ist es eine Straftat.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



karlchen66 hat geschrieben:Es ist zwar etwas makaber, aber dann soll Person A durch barkäufe wenigstens noch Umsatz machen. Es schädigt doch Person A auch nicht mehr.


Ich weiß zwar, worauf du hinaus willst, allerdings kann ich mir auch gut vorstellen, dass der Shop-Betreiber hier doch noch eine andere Sichtweise hat. Als Shop-Betreiber würde ich mich vermutlich auch freuen, wenn ich einen "Dummen" gefunden hätte, der sein letztes Geld bei mir lässt. Solange er fleißig zahlt, würde ich ihm auch immer neue, schöne Sachen über den Tresen reichen.

Richtig wütend würde es mich aber machen, wenn ich die ganze Zeit auf mein Geld warten würde und obendrein noch mitbekommen würde, wie derjenige, der mir Geld schuldet, sein Geld auch noch für neue Sachen ausgeben will und kein Interesse daran hat, wenigstens ein bisschen Geld in die Tilgung seiner Schulden zu investieren. Das ist richtig frech und absolut dreist. Bevor ich mich jedes Mal über so einen Schmarotzer ärgern müsste, würde ich auf diesen "Kunden" auch lieber verzichten. Abgesehen davon hat der Shop-Betreiber vielleicht die Hoffnung, dass das Bedürfnis von A, in diesem Laden wieder einkaufen zu dürfen, so groß ist, dass A zeitnah mal die Schulden bezahlt - eben weil A dann vielleicht wieder in dem Laden einkaufen dürfte. Wenn der Besitzer des Ladens zur Tagesordnung übergeht, gewöhnt sich A noch mehr an die Schuldensituation.

Der Shop-Betreiber handelt eigentlich im Sinne von A. Er hilft A, nicht noch mehr Geld auszugeben - zumindest nicht in diesem Shop. Wie schaut es eigentlich in anderen Läden aus? Es gibt doch sicher noch weitere Läden, die A hin und wieder aufsucht. Will er oder sie dort nicht zum Nulltarif shoppen?

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


karlchen66 hat geschrieben:
Punktedieb hat geschrieben:@karlchen66
Also ist der Händler hier auch irgendwie in der Pflicht dafür Sorge zu tragen, das die offenen Rechnungen auch von A beglichen werden. Hier dann halt durch Hausverbot, das zumindest dort A sein Barvermögen nicht mehr ausgeben kann.

Der Händler ist in dem Punkt in keiner Form in irgendeiner Pflicht. Das war wenn du es richtig gelesen hast ja mein direkter Hintergedanke.

Und wenn der Händler das mehrfach so macht und immer wieder solche Verluste einfährt, dann wird unter Umständen die Bank die Zusammenarbeit mit dem Shop kündigen, womit der Shop für andere Kunden vielleicht uninteressanter wird. Davon abgesehen schaut das Finanzamt auch schon mal genauer hin, wenn es zu wenig Gewinn oder gar Verluste gibt. Das kann dann auch unangenehme Folgen für den Geschäftsmann haben. Daher wird der Geschäftsmann sich schon in der Pflicht sehen.

karlchen66 hat geschrieben:Wenn nämlich der Händler kein Betrug von Person A nachweisen kann, kann Person vielleicht ins private Insolvenzverfahren gehen. Mit Sicherheit wird der Händler nie Geld sehen oder die finanzierende Bank.

Was ist das denn, was A macht? Und warum soll man das als Leidtragender auch noch unterstützen. Diese Logik ist doch asozial! Und die paar Euro Gewinn (vor Steuern) die der Händler bei 30 Euro macht, auf die kann der Händler sicher verzichten.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Betrug kann man der Person A nur direkt unterstellen, wenn er vor der Finanzierung schon genau wußte das er überhaupt nicht zahlen kann. Der muss der Händler wirklich sichere und konkrete Fakten aufweisen, um eine Anzeige überhaupt erfolgreich verfolgen zu können.

Mir ist es vor einigen Jahren so ergangen, denn die Betrugssache wurde eingestellt. Ich ließ die Person weiter in dem Shop bar einkaufen. Klar, die Schulden erhöhten sich sehr stark und das war nicht mein Problem. Irgendwann wurde die Person dann erfolgreich angezeigt und auch verurteilt.

Daher gab es damals bei solchen Sachen nie ein Hausverbot, weil es in sehr geringen Maße überhaupt vorkam. Mir ist diese Entwicklung neu, jedenfalls für meine Heimatstadt.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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