Gute Gene?
Ich habe jetzt mein Abitur gemacht und habe auch vorgestern meine Note erfahren. Die Bestnote an meiner Schule war eine 1,0 und die zweitbeste eine 1,2. Die 1,2 wurde von drei Schülern erreicht. Zumindest von zweien dieser insgesamt vier besten Schüler ist bekannt, dass sie hochbegabt sind. Von den anderen beiden habe ich mitbekommen, dass sie sehr viel gelernt haben und sehr diszipliniert waren, da sie diese Noten für ihr Studium brauchten.
Soweit so gut, aber was mich extrem gestört hat, war die Aussage von einem dieser Schüler. Demnach sind ihre guten Leistungen und ihre Veranlagung zum Lernen genetisch bedingt. Das hat er auch der Presse gesagt, als er für einen Artikel über das Abitur interviewt wurde.
Die Debatte, ob Intelligenz angboren ist oder nicht, gibt es ja schon lange. Aber soweit ich weiß, sind sich die Wissenschaftler nicht einig, zu welchem Prozentsatz Intelligenz angeboren ist. Vielmehr wird vermutet, dass die Erziehung und die Erfahrungen - vor allem in der frühen Kindheit - eine große Rolle spielen. Nach der Aussage meines Mitschülers könnte man ja eigentlich gleich nach der Geburt "aussortieren" und die Intelligenten von vorneherein aufs Gymnasium schicken, oder? Was haltet ihr von dieser Aussage?
Ich denke schon das Intelligenz zu einem gewissen Grad genetisch bedingt ist. Allerdings kommt es auch auf die Förderung Zuhause an. Wenn sich die Eltern schlecht um Ihr Kind kümmern, dann kann es seine Intelligenz nicht ausschöpfen. In der heutigen Erziehung werden die Kinder zum Teil schon zu sehr gefordert. Man sollte natürlich darauf achten sie nicht zu überfordern, denn es sind immer noch Kinder.
Gerade hochintelligente Eltern wollen, das Ihre Kinder genauso intelligent sind wie sie, da es ja sonst in der Gesellschaft diskutiert werden würde, wenn die Kinder nicht das selbe erreichen wie sie. Da kommt es oft zu einer Überforderung. Grundlegend denke ich aber, das wenn ein Kind mit normalen Eltern, ebenso gut gefördert wird, das es die selben Chancen hat. Es ist nur immer die Frage ob dies passiert und ob es den Eltern auch möglich ist.
Bestimmte Begabungen sind auf jeden Fall angeboren. Denn man merkt schnell, das es dem einen mehr liegt als dem anderen. Allerdings kann man jede Begabung, sei sie gut oder nicht so gut ausgeprägt, fördern. Man kann also frühzeitig durch Training eine nicht so gute Begaung fördern, sodass das Kind eine bestimmte Note schafft, die ein anderes Kind ohne viel Mühe aufgrund einer stark ausgeprägten Begabung auch schafft.
Natürlich spielt die Vererbung von Begabungen eine gewisse rolle, denn man merkt, dass die eigenen Kinder bestimmte Begabungen von den Eltern mitbekommen. Auch merkt man, dass Geschwister vollkommen unterschiedlich oder sehr ähnlich begabt sein können.
Umfeld, Erziehung und Fleiß spielen hier jedoch eine sehr große Rolle. Eine sehr gute Note beim Abitur ist nicht nur vererbbar. Fakt ist jedoch, dass Eltern, die eine gewisse Begabung bei ihren Kindern feststellen, die dann auch fördern. Zumindest tue ich dies bei meinen Kindern. Die Begabung ist in die Wiege gelegt, was man daraus macht ist eine ganz andere Frage. Je mehr man mit seinen Kindern macht und je mehr man sie fördert, umso mehr kann man eine Begabung ausbauen.
Letztlich kann man natürlich auch einen Bereich fördern, wo ein Kind gar nicht begabt ist. Wenn man aber sehr gute Ergebnisse erzielen möchte, dann muss man sehr hart dafür arbeiten. Allerdings gibt es auch Begabungen, wenn man es in diesem Fall so kennen kann, die man nicht bis zur Perfektion erlernen kann. Es gibt Menschen, die habe eine derartige musische Begabung, dass sie jedes Instrument und in jedes Stück spielen können, nur mit etwas Anschauen der Noten und ohne mit dem Instrument überhaupt länger geübt zu haben. Einen unmusikalischen Menschen so weit zu bringen, scheint mir unmöglich.
Ganz unrecht hat dein Mitschüler leider nicht. Klar mag es zunächst einmal erschreckend klingen, dass einem der Großteil der Intelligenz mitgegeben wird und man daran nicht viel ändern kann, allerdings können wir heute nun mal noch nichts daran ändern. An sich sieht das meines Wissens nach so aus, dass die Intelligenz eines Kindes zum Großteil von den Genen bestimmt wird. Nehmen wir einmal an, dass Kind hat dumme Eltern, so wird der IQ des Kindes auch nicht viel höher liegen. Die Möglichkeiten hierbei liegen so, dass das die Intelligenz des Kindes, wenn sie sich aus entwickelt hat, in einem bestimmten Bereich um den IQ der Eltern herumliegen wird. Das Kind kann also etwas dümmer, genauso dumm oder etwas klüger sein als die Eltern allerdings gibt es keine großartigen Differenzen. In wie weit sich das Kind nun hier entwickelt, hängt, wie du bereits auch schon erwähnt hast, auch besonders mit den ersten Lebensjahren des Kindes zusammen.
In den ersten Lebensmonaten werden Synapsen im Gehirn des Kindes geknüpft, hier gibt es richtige Baustellen und es werden so viele Verbindungen und Verknüpfungen auf einmal gelegt, wie das in unserem Leben nie wieder passieren wird. Und wie sich das Kind nun hierbei entwickelt, hängt davon ab, welche Sinneseindrücke es erfährt, denn eben diese werden benötigt, um Synapsen zu bilden. Ein Kind, welches den ganzen Tag behütet im Bettchen liegt, erhält kaum Sinneseindrücke und wird sich vermutlich nicht so gut entwickeln, wie ein Baby, welches schon mit wenigen Wochen im Garten krabbelt, mit dem man spazieren, schwimmen und zu Konzerten geht und so weiter. Je mehr Sinneseindrücke, desto besser und dies kann hier durchaus ein wichtiger Aspekt bei der Intelligenzentwicklung eines Kindes sein, allerdings kann man damit die Intelligenz nur sehr wenig beeinflussen, an sich verschlechtert und verbessert sich diese hierdurch in eher geringem Maße, die Gene unserer Eltern hängen uns nach.
Das muss aber nicht zwangsläufig heißen, dumme Eltern, dumme Kinder, denn natürlich sind nicht nur die Gene der Eltern relevant für die Entwicklung eines Kindes, sondern auch die anderen Gene, also beispielweise die, des Großvaters oder der Uroma. Haben relativ dumme Eltern ein Genie unter ihren Vorfahren, so kann es durchaus sein, dass sich dieses Gen mal wieder durchsetzt. Das gleiche passiert auch, wenn weiße Eltern ein schwarzes Baby bekommen, falls jemand aus ihrer Familie dunkelhäutig ist oder war. So kann es eben auch mal passieren, dass dumme Eltern einen klugen Kopf zur Welt bringen und anders rum kann es auch vorkommen, dass kluge Eltern ein relativ dummes Kind bekommen. Beeinflussen kann man das heute leider noch nicht, aber wie wir alle wissen, wird auch daran schon fleißig gearbeitet.
Diese Aussage deines Mitschüler ist also in gewissen Punkten durchaus wahr, auch wenn das nicht heißt, dass dies die Begründung für seine gute Note ist. Ich bin mir sicher, dass viele der anderen Mitschüler ebenfalls gute Chancen auf eine derartige Note hatten und sie eben einfach nicht genutzt haben, weil sie nicht genug Ehrgeiz hatten, zu faul waren oder diese Note auch einfach nicht gebraucht haben. Die Grundlagen dafür sind vielen Menschen gegeben, aber ob wir sie auch nutzen, dass ist eine andere Frage.
microonde hat geschrieben:Die Debatte, ob Intelligenz angboren ist oder nicht, gibt es ja schon lange. Aber soweit ich weiß, sind sich die Wissenschaftler nicht einig, zu welchem Prozentsatz Intelligenz angeboren ist. Vielmehr wird vermutet, dass die Erziehung und die Erfahrungen - vor allem in der frühen Kindheit - eine große Rolle spielen. Nach der Aussage meines Mitschülers könnte man ja eigentlich gleich nach der Geburt "aussortieren" und die Intelligenten von vorneherein aufs Gymnasium schicken, oder? Was haltet ihr von dieser Aussage?
Die Ergebnisse von Studien, die den genetischen Anteil an der Intelligenz untersucht haben, gehen wohl extrem weit auseinander. Wenn man auf die übliche Weise mit den Ergebnissen verfahren würde, also die Extremwerte an beiden Enden streicht und dann den Durchschnitt bildet, würde man wohl ungefähr auf einen Anteil von 50% kommen. Aber für die restlichen 50% ist die Intelligenz der Eltern ja auch nicht unwichtig, denn "dumme" Eltern tendieren nun mal eher dazu ihre Kinder vor dem Fernseher zu parken, während die gebildeten Eltern zig Bücher zum Thema Frühförderung im Regal stehen haben und brav durcharbeiten.
Der Besuch eines Gymnasiums hat übrigens nur bedingt mit Intelligenz zu tun, finde ich. Intelligenz setzt sich ja aus ganz verschiedenen Teilbereichen zusammen und nur ein Teil davon wird in der Schule auch verlangt. Wenn jemand seine Begabung zum Beispiel im musikalischen Bereich hat, hat er an den meisten Gymnasien doch gerade mal ein bis zwei Stunden pro Woche die Möglichkeit diese Begabung zu zeigen, wenn er Glück hat gibt es noch einen Chor oder ein Orchester, aber das wars dann auch schon.
Hallo,
ich denke, dass die Intelligenz von uns Menschen nur ein wenig genetisch veranlagt ist. Wenn zB in der Schwangerschaft geraucht wird ist die Intelligenz des Kindes meiner Meinung nach eingeschränkt. Genauso bei Alkohol. Das meiste erlernt man als Baby bzw. als Kleinkind, wie zB Vögel das fliegen oder andere Tiere jagen lernen. Ich denke, dass ein Großteil der Intelligenz aus den Grundsätzen, zB das erlernen von einfacher Mathematik in frühen Jahren erlernt wird. (Mein Vater hat das immer mit Gummibärchen gemacht ) Zudem sollte man einem Kind sehr viel Aufmerksamkeit schenken und auch schon in der Grundschule fördern.
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