Hauskatze nach Umzug raus lassen?

vom 12.04.2011, 22:54 Uhr

Ich hatte heute eine Diskussion mit meiner Nachbarin und denke seitdem über dieses Thema nach. Meine Nachbarin hat Katzen und wird demnächst von ihrer Stadtwohnung in eine Wohnung auf dem Land ziehen. Die Wohnung ist ebenerdig und hat einen eigenen Eingang und auch eine Terassentür. Nun habe ich sie dann vorhin gefragt, ob sie denn nach dem Umzug ihre Katzen nach draußen lässt. Sie ist dabei noch sehr unsicher. Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass jeder seine Katzen nach draußen lässt wenn sich die Gelegenheit ergibt aber irgendwie scheint sie das nicht so zu sehen.

Ihr Hauptgrund gegen den Freigang ist wohl, dass ihre Katzen teilweise sehr schüchtern sind. Weiterhin ist es so, dass sie wirklich zierlich sind. An ihrem neuen Wohnort gibt es schon einige Katzen und meine Nachbarin hat Angst, dass die dann ihre eigenen Katzen verprügeln. Außerdem ist es natürlich auch so, dass die Katzen momentan bei ihr im Bett schlafen und sie wohl Angst vor Schmutz und Dreck in ihrem Bett hat. Ist diese Angst berechtigt? Ich habe argumentiert, dass Katzen doch so saubere Tiere sind und bestimmt keinen Dreck mit in ihr Bett schleppen. Habt ihr da schon Erfahrungen gemacht?

Würdet ihr an der Stelle meiner Nachbarin eure Katzen rauslassen? Seid ihr eher meiner Meinung und würdet den Katzen den Freigang gewähren oder vertretet ihr die Meinung meiner Nachbarin, die die Katzen wahrscheinlich lieber drinnen lassen würde? Was ist die bessere Lösung?

» Gustavson » Beiträge: 345 » Talkpoints: 0,22 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Wie alt sind die Katzen und wie lange leben sie schon in der Wohnung? Sind es Rassekatzen? Ich muss sagen, dass ich mir wahrscheinlich genau solche Gedanken machen würde wie deine Nachbarin. Wenn die Katzen reine Hauskatzen waren, würde ich auch überlegen. Vor allem muss deine Nachbarin beachten, dass sie die Katzen, sollte sie sich für Freigänger entscheiden, nicht direkt rauslässt, wenn sie umgezogen ist, sondern einige Wochen wartet.

Ich denke, dass ich an Stelle deiner Nachbarin die Katzen wohl auch eher drinnen behalten würde. Sicherlich werden sie auch Schmutz ins Bett tragen, auch wenn sie saubere Tiere sind. Es wird auch das eine oder andere Flöhchen dabei sein, auch wenn sie vorbeugt. Es kann immer mal sein, dass ein Floh mitgebracht wird. Auch kann es sein, dass deine Nachbarin mal ein Mäuschen mit ans Bett gebracht bekommt. Damit muss sie sich dann auch abfinden.

Wenn die Katzen schon jahrelang nur in der Wohnung waren, würde ich wahrscheinlich keine Freigänger daraus machen. Es sei denn, dass die Katzen irgendwann mal selber auf die Idee kommen raus zu wollen. Dann würde ich wohl schauen, dass ich alle Vorkehrungen treffe und sie auch mal raus lasse. Aber wenn sie es gar nicht gewohnt sind, dann muss das auch nicht sein. Sicher ist es artgerechter, wenn die Katzen auch raus können. Aber sie sind es nicht gewohnt.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Pauschal tendiere ich schon dazu, Katzen eher als Freigänger zu betrachten. Aber dadurch, dass die Katzen der Nachbarin scheinbar recht lange als Hauskatzen gehalten wurden und dazu der Umzug auch Stress genug für die Katzen sein werden, würde ich die Katzen selbst auch weiterhin vorerst als Hauskatzen halten. Vielleicht ändert sich das mit der Zeit, jedoch würde ich es nicht forcieren wollen.

Ich hätte zusätzlich auch Angst, dass die Katzen nicht mehr nach Hause zurückkehren würden, weil sie überfahren worden sind. Wir hatten ja früher selbst einige Katzen gehabt, die allesamt Freigänger waren und leider sind die meisten von ihnen überfahren worden. Wir konnten sie aber auch nicht nur im Haus halten, da sie immer einen Ausweg durch ein Kellerfenster oder ähnliches gefunden haben.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Also das kommt immer ganz auf die Katzen an, es gibt Katzen die würden nichts lieber tun als draußen rum zu springen allerdings gibt es auch Katzen die würden sich überhaupt nicht in der Welt da draußen zu Recht finden. Man kann man einen Test machen, so haben wir das mit unseren Katzen gemacht. Man kann wenn man einen Balkon hat mal austesten wie die Katzen auf die Freiheit und die Natur reagieren. Wenn man sieht dass eine direkt Angst bekommt und wieder rein will ist das mit Sicherheit nicht die beste Lösung diesen Katzen den Freigang zu erlauben.

Mit dem Dreck ist das auch so eine Sache, man sollte sich auf jeden Fall mit dem Gedanken anfreunden das man morgens mal eine Maus im Flur oder gar auf seiner Bettdecke finden wird. Oder auch mal ein Vogel durchs die Tür geschleift wird und dann genüsslich im Flur zerlegt wird und man dann jede Menge Federn in der Bude hat. Wenn man sich mit dem Gedanken anfreunden kann und ganz wichtig die Katze auch sterilisiert ist so das die Katze nicht zweimal im Jahr für Nachwuchs sorgt und zig Kater mit ins Haus schleppt, dann ist der Freigang für Katzen eine feine Sache.

» Yalcinator » Beiträge: 450 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich kann deine Nachbarin da schon verstehen. Die Katzen sind ja bisher nur im Haus gehalten worden und Katzen kommen mit Veränderungen sowieso schon nicht besonders gut klar - der Umzug allein ist für sie schon stressig genug.

Auf der anderen Seite denke ich auch, dass es für Katzen grundsätzlich besser ist, wenn sie frei herumlaufen kann. Auch für den Katzenhalter ergeben sich dadurch viele Vorteile. Zum Beispiel muss man freilaufende Katzen weniger beschäftigen, man muss weniger auf ausgewogenes Futter achten. Natürlich hat aber auch die absolute Wohnungshaltung Vorteile.

In jedem Fall muss deine Nachbarin die Sache langsam angehen, wenn sie sich doch dazu entscheidet, die Katzen frei herumlaufen zu lassen. Zunächst mal würde ich eine Katze nach einem Umzug generell frühestens nach einer Woche aus dem Haus lassen - das gilt auch für Katzen, die vorher schon Freiläufer waren. Katzen brauchen eine Weile, bis sie sich an ein neues Haus gewöhnt haben, und wenn man sie vorher herauslässt, versuchen sie häufig, zum alten Haus zurückzulaufen. Je nachdem wie weit man weggezogen ist, ist das im besten Fall ärgerlich und anstrengend, im schlimmsten Fall gefährlich und traurig.

Außerdem muss eine Katze, die vorher noch nie draußen war, an die Natur gewöhnt werden, wie man es mit kleinen Kätzchen auch macht. Die ersten paar Tage sollte deine Nachbarin gemeinsam mit den Katzen rausgehen und sich vielleicht vor ihr Haus setzen, während sie die Katzen etwa eine Viertelstunde lang die Umwelt erkunden lässt. Die Haustür sollte dabei unbedingt offen sein. Diese Zeit kann sie nach und nach verlängern. Nach etwa einer Woche kann sie dann die Tür offen lassen und selbst im Haus bleiben. Wenn sie die Katzen daran gewöhnen will, dass die Tür ab einer bestimmten Uhrzeit zu bleibt, muss sie darauf auch von Anfang an achten.

Was Dreck und Staub im Bett angeht: Ja, auch freilaufende Katzen sind natürlich relativ sauber, aber trotzdem putzen sie sich nicht immer direkt, nachdem sie schmutzig geworden sind. Es kommt schon mal vor, dass eine Katze etwas Sand, kleine Blättchen oder andere Dinge von draußen mit reinbringt, wobei das natürlich auch auf das Fell der jeweiligen Katze ankommt. Mich persönlich stört das überhaupt nicht und ich schlafe trotzdem mit meinen Katzen im Bett, aber wenn das für deine Nachbarin ein Problem wäre, sollte sie das natürlich auch in ihre Überlegungen mit einbeziehen.

» channale » Beiträge: 1371 » Talkpoints: 37,37 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich leben mit der gleichen Situation wie deine Nachbarin. Ich habe zwei Katzen, die nur rein in der Wohnung leben. Ich habe direkt nach Katzen geschaut, die nur in der Wohnung lebten, als ich den Entschluss gefasst hatte, dass ich Katzen halten möchte. Damals haben wir eine Wohnung direkt an der Hauptstraße gehabt und mir war es zu riskant, den Katzen dann Freigang zu gewähren. Anschließend sind wir in eine ruhige Straße gezogen, aber meine Katzen waren schon sehr an die Wohnungshaltung gewöhnt und so habe ich es dabei belassen. Als wir uns nun das Haus gekauft haben, war auch klar, dass die Katzen weiterhin drin bleiben. Das Haus liegt wieder an der Ecke zur Hauptstraße und meine Katzen kennen eben nur die Haltung im Haus. Wir leben zwar auf dem Land, aber das spielt für mich dabei nun keine Rolle. Meine Katzen sind nun 5 Jahre alt und sollen weiterhin drin leben. Es handelt sich auch um Rassekatzen, die langes Fell haben. Ich habe einen Perser und einen Ragdoll. Daher wäre meine Angst groß, dass sie mitgenommen werden könnten und auch das Thema Schutz und verfilzen der Haare. Im Winter könnte ich meine Katzen dann ja schlecht scheren, um sie weiterhin raus zu lassen.

Ich denke, dass man einfach mehrere Faktoren beachten muss, wenn man sich überlegt, ob man aus seinen Wohnungskatzen, nun doch Freigänger machen möchte. Bei deiner Nachbarin spielt es sicherlich auch eine Rolle, wie alt ihre Katzen sind. Wenn es eher ängstliche und zierliche Tiere sind, dann ist es vielleicht besser, wenn sie weiterhin im Haus bleiben. Solche Tiere wären unter Umständen draußen überfordert. Der Schmutz spielt natürlich auch eine Rolle und wenn die Katzen ins Bett dürfen, muss sie eben damit rechnen. Die Katzen sollten nach einem Umzug auch erstmal einige Wochen im neuen Heim bleiben, so ca. 4 bis 6 Wochen. Damit sie sich an die neue Umgebung gewöhnen und auch wieder nach Hause finden, wenn sie denn dann raus dürfen. Das macht man aber auch bei Freigängern so, die dann in eine neue Wohnung kommen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


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