Boxer verprügelt Ringrichter

vom 11.04.2011, 07:44 Uhr

Soeben habe ich in den Nachrichten die Meldung wahrgenommen, dass am Wochenende bei einem WM-Box-Kampf ein Boxer den Ringrichter verprügelt hat, weil er nicht damit einverstanden war, dass er durch Disqualifikation den Kampf vorzeitig beendet hat und damit natürlich auch der Verlierer des Kampfes war. Wenn ich das richtig verstanden habe, war das der finale Fight um den Weltmeistertitel?

Ich habe ein wenig nachgelesen, aber ich verstehe von Boxen nicht allzu viel. Allerdings erschüttert mich so ein Verhalten doch ziemlich stark. Hat er dann in der zehnten Runde versucht Robert Stieglitz unfair auszuknocken oder wie kam es dazu, dass er immer unsauberer geboxt hat? Bei der Morgenpost habe ich gelesen, dass Khoren Gevor dann am nächsten Tag immer noch völlig überzeugt von seinem Handeln war und sogar gesagt haben soll, dass er nie wieder in Deutschland boxen werde. Ausserdem hat er an dem Abend noch die gesamte Kabine auseinander genommen nachdem er von Sicherheitsleuten unfreiwillig aus dem Ring transportiert worden war.

Was ist jetzt eigentlich mit dem Ringrichter? Man hört immer nur von der Meldung an sich und über die Aussagen der Betroffenen und Beteiligten Personen. Aber über den Gesundheitsstatus des Ringrichters erfährt man ja relativ wenig.

» eatmyshorts » Beiträge: 187 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Soweit ich weiß ist das nicht das erste mal, das ein Boxer auf den Ringrichter losgeht. Das ist kein besonders sicherer Beruf. Boxer geraten schnell in Rage, wenn sie mit der Entscheidung des Ringrichters nicht einverstanden sind.

Ich denke der Ringrichter wird wieder auf die Beine kommen. Ob er je wieder bei einem Boxkampf als Ringrichter arbeiten möchte, glaube ich weniger, aber wer weiß. Nicht das er körperlich dazu nicht mehr in der Lage sein wird, ich denke einfach, das einem nach so einem Erlebnis die Lust daran vergeht. Aber es kann natürlich auch sein, das Ihm das so gefallen hat. Solche Leute gibt es ja auch.

» SubAce » Beiträge: 532 » Talkpoints: 0,30 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Also ich kann aus Erfahrung sagen das der Ringrichter mit Sicherheit die beste Medizinische Versorgung bekommen wird die es gibt. Alleine schon um den Boxer zu schützen wird dafür gesorgt das es dem Ringrichter gut gehen wird.

Des Weiteren wird jetzt mit Sicherheit eine Kommission prüfen was da genau vorgefallen ist und dann geht es auch schon in die Schadensersatz Runde. Das bedeutet alle anfallenden Verletzungen inklusive der Sicht nach Langzeitschäden werden hier berücksichtigt und dann wird eine Summe festgelegt die dem Richter ausgezahlt wird.

Wenn es sich wirklich um einen WM Titel gehandelt hat dann wird es sich auch nicht um einen Jungrichter handeln, sondern der wird dann schon einige Fights für diesen Verband gemacht haben und das kommt dann beim Urteil nochmal erschwerend hinzu.

Also sei dir gewiss dem Ringrichter wird es recht gut gehen und für die Schläge die er bezogen hat wird er auch ordentliches Schmerzensgeld bekommen. Also alles im Grunde nicht so schlimm. Manche Menschen werden verprügelt und ausgeraubt und einfach blutend am Boden liegen lassen. Da hat es ihn doch noch echt gut erwischt.

» Yalcinator » Beiträge: 450 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe den Kampf gesehen. Khoren Gevor wurde erst einmal ermahnt, weil er auf den Hinterkopf geschlagen hat und der Ringrichter hat ihm gesagt, dass es nicht noch einmal passieren soll, sonst würde Punktabzug gemacht werden. Es dauerte nicht lange, da passierte es wieder. Khoren Gevor bekam Punkteabzug. Weiterhin ist er ziemlich oft mit dem Kopf so sehr nach vorne gegangen, dass man wirklich Angst haben musste, dass er Robert Stieglitz mit dem Kopf verletzt.

Die entscheidende Szene war aber, als Gevor sich an Stieglitz klammerte und ihn zu Boden warf. Es erinnerte mehr an Catchen als an Boxen. Als Stieglitz am Boden lag gab Gevor ihm eine "Kopfnuss" und es entstand ein stark blutender Cut. Der Kampf konnte nicht weitergeführt werden. Der Ringrichter hat dann Gevor disqualifiziert, weil es ein beabsichtigtes Foul war. Es war alles rechtens.

Nach der Bekanntgabe mussten schon mehrere Security-Leute Gevor in Schacht halten, weil er den Trainer von Stieglitz schon verprügeln wollte. Und in einem Augenblick der Unachtsamkeit von den Security-Leuten hat er sich dann an den Ringrichter gehalten und wollte ihn verprügeln. Er hat ihn kaum bis gar nicht getroffen, aber die Wut war ihm ins Gesicht geschrieben. Die Security hatte mächtig viel zu tun den Mann in Schacht zu halten.

Gevor hat jetzt lebenslange Sperre und wird nie wieder die Chance haben gegen einen Weltmeister zu boxen. Es darf einfach nicht passieren. Es kann sogar sein, dass ihm noch eine Zivilklage droht wegen Körperverletzung an den Ringrichter. Gevor hat sich seine Karriere versaut. Vor allem so was von unnötig. Nach Punkten lag er sowieso weit hinten und er hätte nur noch durch einen Lucky-Punch gewinnen können.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Hallo,

also ich habe den Kampf gestern selber gesehen und muss sagen, auch wenn ich nicht viel Ahnung vom Boxen habe, war das für mich ein Kampf, der von vorne bis hinten durch den Herausforderer Khoren Gevor nicht fair und sportlich begann.

Der armenische Herausforderer Khoren Gevor wurde in der zehnten Runde wegen eines vorsätzlichen Fouls disqualifiziert und da er vorab schon einmal verwarnt wurde, konnte der Ringrichter beim zweiten Foul gar nicht anders handeln und den Kampf durch Disqualifikation beenden. Somit ist Rober Stieglitz weiterhin Weltmeister und Khoren Gevor war natürlich nicht sehr begeistert darüber.

Schon kurz nach dem Ende des Kampfes rastete Khoren Gevor mehrfach aus und es kam zu mehreren kleinen Gerangeln im Ring zwischen praktisch allen Beteiligten. Die Securitiy Leute mussten ständig wieder eingreifen und nachdem Gevor dann auch noch auf dem Ringrichter einschlug, haben sie ihn aus der Halle gebracht. Natürlich gegen seinen Willen.

Der Manager von Gevor kam anschließend nochmal in den Ring und entschuldigte sich für das Verhalten seines Boxers, nachdem der Kampf beendelt wurde. Zu dein unfairen Dingen während des Kampfes wollte er sich aber nicht äussern.

Ich finde, das hatte nichts mehr mit einem fairen Boxkampf zu tun und es man konnte schnell merken, das dem Gevor die Felle davonschwammen und er wusste, das er den Kampf nicht mir fairen Mitteln gewinnen konnte. Ich finde auch beim Boxen, sollte man fair bleiben, denn es ist ein Sport und es geht da nicht um Leben oder Tod. Es ist ein Wettkampf und manchmal verliert man und manchmal gewinnt man eben.

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» Chrissiger » Beiträge: 1296 » Talkpoints: -2,34 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Gibt es irgendwo einen Beleg dafür, dass er bereits gesperrt wurde? Ich habe nur gelesen und gehört, dass es wohl dazu kommen könnte. Der Kampf war ja erst am Samstag, deshalb kann ich mir nicht vorstellen, dass das schon so "schnell durch ist" mit der lebenslangen Sperre. Das dauert doch sicher länger sowas auszuwerten und zu beschließen. Dass er nie mehr Boxen darf, finde ich ist angemessen.

» eatmyshorts » Beiträge: 187 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


eatmyshorts hat geschrieben:Gibt es irgendwo einen Beleg dafür, dass er bereits gesperrt wurde? Ich habe nur gelesen und gehört, dass es wohl dazu kommen könnte. Der Kampf war ja erst am Samstag, deshalb kann ich mir nicht vorstellen, dass das schon so "schnell durch ist" mit der lebenslangen Sperre. Das dauert doch sicher länger sowas auszuwerten und zu beschließen. Dass er nie mehr Boxen darf, finde ich ist angemessen.

Gestern haben sie im Fernsehen gesagt, dass er in der WBO bereits lebenslang gesperrt ist und andere Boxverbände prüfen noch und werden dann wohl nachziehen, weil so etwas nicht Schule machen darf. Es kann nicht sein, dass ein Boxer, der verliert auf den Ringrichter losgeht. Das würde bei jedem Sport eine Sperre verursachen und selbst beim Fußball würde es eine Sperre geben, wenn ein Spieler den Schiedsrichter attackiert.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Laut MDR eben droht ihm nur die lebenslange Sperre. Entgültig entschieden ist da noch nichts. Und auch im Boxen wird nicht so schnell ein Urteil ausgesprochen. Da die ganze Sache nun erstmal vor ein Sportgericht gehen wird mit Gutachtern und allem was dazu gehört.

Wobei es meist keine lebenslange Sperre geben wird. Ich meine Tyson war nach seinem Ohrbiss ja auch nicht komplett auf Lebenszeit von allen Verbänden gesperrt worden. Also bleibt es abzuwarten, wie das Urteil dann wirklich ausfällt.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Hallo,

also da war der Kampf ja nicht so interessant, wie das Geschehen nachdem Kampf, bzw. nachdem der Kampf wegen dem wiederholtem Foul von Gevor an Stieglitz durch Disqualifikation von Gevor nach der 10. Runde beendet wurde.

Da kam es ja zu mehreren kleinen Rangeleien zwischen Gevor und dem Trainer von Stieglitz und selbst die Security Leute konnten den Boxer Gevor nicht beruhigen und mussten ihn dann, nachdeem er auch noch auf dem Ringrichter losging und den schlug, aus der Halle befördern.

Eine Wiederholung des Kampfes wird es laut Nartz, der als technischer Delegierter des BDB tätig war, nicht geben und Nartz wird auch nach eigenen Aussagen alles dafür geben, das Gevor eine lebenslange Sperre vom BDB, dem EBU und der WBO bekommt. Das wäre dann also das aus für Gevor als Boxer.

Meiner Meinung nach auch zu Recht, denn nachdem ersichtlich war, das Gevor den Kampf nicht gewinnen konnte, boxte er nicht mehr fair, sonder foulte wo er nur konnte und seine Disqualifikation ist meiner Meinung nach berechtigt. Die Sperre ist noch nicht amtlich, aber ich denke, das es daraus hin herauslaufen wird, denn sowas wie das, was da gestern nachdem Kampf passiert ist, darf man nicht straflos durchgehen lassen.

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» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich habe den Kampf zwar nicht gesehen, aber auch davon gehört, dass hier ein solches Zwischenfall stattgefunden haben soll. Nachdem ich jetzt hier erfahren habe, was sich genau zugetragen hat, kann die Entscheidung der Disqualifikation nur begrüßen. Wenn man doch schon ein paar Mal eine Ermahnung bekommen hat, dann hätte man sich schon da nicht wundern müssen, wenn man dafür disqualifiziert worden wäre. Auch muss es einem professionellem Boxer bekannt sein, dass er solche Aktionen eben nicht bringen darf und dass es dafür auch Konsequenzen geben kann und wird. Wenn man sich dann so wenig im Griff hat und dann auch noch eine Kopfnuss folgen lässt, dann ist die Disqualifikation mehr als berechtigt. Die Sportart war doch Boxen und eben nichts anderes. Und genau hierfür sollten die Regeln doch bei denen Sportlern mehr als klar sein. Wer sich eben nicht daran hält oder sich nicht daran halten möchte, der wird meiner Meinung nach völlig zurecht zum Verlierer ernannt.

Dass man aber als Profi eine solche Reaktion zeigt, sollte auch zu denken geben. Scheinbar war es ja nicht der erste Zwischenfall, der von diesem Boxer ausgeht, sollte man hier vielleicht wirklich einmal über ernst Konsequenzen nachdenken, wie zum Beispiel einer Sperre den Sportler, sodass er endlich einmal versteht, dass es so nicht geht. Auch kann ich nicht verstehen warum die Wut hier an einem Ringrichter ausgelassen wurde. Dieser kann doch wohl am wenigsten dazu, dass man sich falsch verhalten hat und eben die Konsequenzen schon mehr als provoziert hat. Dass der Ringrichter dann eine solche Entscheidung treffen kann, sollte doch wirklich bekannt sein und dann kann man sich eben benehmen und der Kampf verläuft normal oder aber man benimmt sich nicht und nimmt die Entscheidung dann auch an.

» BrilleWilli » Beiträge: 1810 » Talkpoints: 14,07 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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