Führerschein mit 17, wie denken Eltern darüber?

vom 08.04.2011, 17:56 Uhr

Mein Enkel ist gerade 17 geworden und möchte nun seinen Führerschein machen. Ich habe ihm vor Jahren mal versprochen, dass ich ihm diesen Führerschein finanzieren werde, aber doch nicht mit 17. Mein Enkel und auch seine Eltern meinen, dass es O.K. sei und ich mir keine Sorgen machen sollte, aber ich bin doch recht verunsichert.

Außerdem dürfte er ja eh nicht allein fahren und mein Sohn ist zu viel unterwegs und meine Schwiegertochter hat keinen Führerschein. Nun stehe ich da, bin hin und her gerissen und würde gerne einmal die Meinung von einigen anderen Eltern hören, wie sie zum Führerschein mit 17 stehen, oder ob es doch mit 18 noch jung genug ist?

» guetlich » Beiträge: 121 » Talkpoints: 75,97 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Mein Kind ist erst 12, aber ich habe eigentlich schon fest eingeplant, dass er seinen Führerschein macht, wenn er 17 ist. Ich denke eigentlich, dass es kaum einen Unterschied macht, ob man nun mit 17 oder mit 18 mit dem Fahren anfängt. Und die Statistiken sollen ja besagen, dass diese Jugendlichen kaum Unfälle verursachen. Also kann es ja gar nicht so schlecht sein, schon etwas eher anzufangen.

Eine Freundin von mir hat ihren Führerschein auch mit 17 gemacht. Leider hatte sie kaum Gelegenheit in dem Jahr zu fahren, aber das hat sie kaum gestört. Bei ihr war auch nur der Vater als Begleitperson eingetragen und da sie damals bei ihrer Mutter wohnte. Aber nach ihrem 18. Geburtstag ist sie dann sofort gefahren und hatte auch nichts verlernt und bisher (jetzt ist sie 21) hat sie auch noch keinen Unfall gebaut.

Es wird ja inzwischen auch diskutiert den Mopedführerschein auf 15 Jahre herunter setzen will. Auch das fände ich gut, da Jugendliche immer eher mobil sein müssen. Zumindest auf dem Land ist es sinnig, wenn der Führerschein schon eher erworben werden kann.

» ChaosXXX » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Also ehrlich gesagt verstehe ich nicht wirklich, wo das Problem liegt, wo bitte liegt denn der Unterschied? Ob ein Kind jetzt 17 oder 18 ist, das ist doch total egal, von den paar Monaten ändert sich der Charakter dieses Kindes nicht, es wird weder großartig schlauer oder weiser, noch verantwortungsbewusster und daher finde ich es an sich sowas von egal, ob man seinen Führerschein nun mit 17 oder 18 macht. Der Vorteil liegt aber eben doch darin, dass Kinder, die zum 18. Geburtstag ein Auto geschenkt bekommen, davon profitieren, weil sie dann sofort damit fahren können und Führerscheinneulinge mit 17, sind dazu gezwungen noch mit den Eltern zu fahren, was eben doch noch eine gewisse Sicherheit bedeutet und nicht das selbe ist, wie wenn sich ein 18 jähriger Führerscheinneuling nun sofort alleine ins Auto setzt.

An sich aber finde ich das ziemlich egal, der Altersunterschied ist absolut irrelevant und unwichtig. Bedeutend wären eher Dinge, wie ob man einem 15 jährigen schon erlauben sollte einen Mofaschein zu machen, da habe ich doch noch so meine Bedenken, wenn ich einige dieser Kinder sehe. Aber an sich hatten meine Eltern absolut nichts dagegen, dass ich mit 17 den Führerschein gemacht habe und von anderen habe ich bislang auchnoch keine Kommentare dazu gehört, wieso auch.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Also ehrlich gesagt verstehe ich nicht wirklich, wo das Problem liegt, wo bitte liegt denn der Unterschied? Ob ein Kind jetzt 17 oder 18 ist, das ist doch total egal, von den paar Monaten ändert sich der Charakter dieses Kindes nicht, es wird weder großartig schlauer oder weiser, noch verantwortungsbewusster und daher finde ich es an sich sowas von egal, ob man seinen Führerschein nun mit 17 oder 18 macht.

Ich sehe schon einen Unterschied und ich habe Kinder, die schon älter sind. Mit 17 ist ein Kind oftmals (nicht immer) nicht so verantwortungsbewusst, wie mit 18. Ein Jahr macht doch sehr viel aus und das Problem bei der Threaderstellerin liegt doch darin, dass keiner da ist, der mit eingetragen werden kann um mit dem Kind dann auch die Fahrpraxis in dem Jahr auszuüben. Was nutzt es, wenn das Kind mit 17 den Führerschein macht, ein Jahr nicht fährt und dann mit 18 die Fahrerlaubnis bekommt, um alleine fahren zu dürfen?

Es muss einfach sichergestellt werden, dass ein 17 jähriger auch das Jahr bis zu seinem 18. Geburtstag Fahrpraxis bekommt und auch regelmäßig mit der eingetragenen Person fahren kann. Wenn das nicht gewährleistet ist, sollte man den Führerschein erst dann machen, wenn man auch alleine fahren darf. Fahrpraxis sollte auf jeden Fall da sein. Denn nicht umsonst hat man den Führerschein mit 17 eingeführt. Das begleitende Fahren sollte der Sicherheit dienen, damit Führerscheinneulinge auch Fahrpraxis haben, bevor sie alleine auf den Verkehr losgelassen werden.

Ich würde meinem Enkel den Führerschein mit 17 nicht finanzieren. Auch wenn ich es versprochen hätte. Zumindest dann nicht, wenn ich wüsste, dass in dem Jahr kaum einer mit ihm fahren kann. Ich denke einfach, dass es zu gefährlich ist. Warum sollte dein Enkel nicht einfach noch ein Jahr warten. Schaden wird es nicht und da sowieso immer jemand dabei sein muss, kann er nicht mal das Argument bringen, dass er unabhängig sein will. Denn irgendjemand muss ja da sein, der mit ihm fährt. Derjenige kann ihn dann auch von A nach B fahren.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Warum sollte hier etwas dagegen sprechen, den Führerschein mit 17 zu absolvieren? Auf die Vorbereitung zum Führerschein kommt es an und die beginnt erst einmal im Elternhaus. Nur wenn man nämlich über Ängste und Probleme spricht, kann man auch diese aufarbeiten und beseitigen.

Der Jugendliche braucht hier Hilfe und Unterstützung und natürlich ein offenes Ohr für seinen Standpunkt dabei. Die Führerscheinprüfung ist kein Kinderspiel und man muss es auch wirklich alles praktisch anwenden können. Das Letztere sollte doch hier den Schwerpunkt haben, die praktische Umsetzbarkeit der gelernten Fertigkeiten und Fähigkeiten.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich habe vor circa einem Jahr meinen Führerschein mit 17 gemacht und konnte ungefähr ein halbes Jahr, mit Begleitung eines Erziehungsberechtigten mit Führerschein, herum fahren. Ich war also 17,5 Jahre alt, als ich den Führerschein bekommen hab. Um ehrlich zu sein wollte ich eigentlich warten bis ich 18 bin, da ich keine Lust hatte mit meinen Eltern neben mir Auto zu fahren. Meine Eltern haben mich letztendlich dazu überredet.

Peinliche Situationen sind aber nicht entstanden, obwohl ich oft mit meinen Jungens ins Kino gefahren bin und meine Mutter oder mein Vater neben dran saß. Sie haben einfach wenig geredet. In so einem Alter sind einem Jugendlichen seine Eltern einfach oftmals etwas peinlich. Meine Eltern waren von dem Prinzip des B17 überzeugt und ich im Nachhinein auch. Als ich dann endlich 18 war, stand mir die Welt sozusagen offen. Ich durfte ohne Begleitung eines Erwachsenen Auto fahren! Man fühlt sich einfach groß. :lol:

Studien haben sogar schon bewiesen, dass die Unfallrate der neuen Autofahrer mit 18 Jahren stark gesunken ist. Das heißt, dass die Regierung mit ihrer neuen Idee des B17 einen vollen Treffer gelandet haben. Neulinge sind einfach sicherer beim Autofahren. Um mal von mir selbst zu reden muss ich sagen, dass ich mich selbst auch sehr sicher fühle. Meine Eltern haben mir, als ich noch mit ihnen fahren musste, oftmals gesagt, dass ich früher, beziehungsweise später schalten soll, oder Ähnliches. Meiner Meinung nach bringt der Führerschein mit 17 Jahren wirklich einiges! Ich kann jedem, der die Möglichkeit dazu hat, diesen B17 empfehlen. Man wird es sicherlich nicht bereuen.

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» aaronbc123 » Beiträge: 417 » Talkpoints: -0,34 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich sehe da auch schon einen Unterschied ob man 17 oder 18 Jahre alt ist, der Reifeprozess geht in diesem Alter unwahrscheinlich schnell voran. Wir hatten aber unserem Sohn damals auch erlaubt mit 17 den Führerschein zu machen. Ausschlaggebend war für mich der Gedanke dass er später studiert und sich darauf konzentrieren soll und nicht noch nebenbei die Fahrschule absolviert.

Vielleicht sollte man auch nicht vergessen dass es statistisch erwiesen ist das junge Fahrer die am begleitenden Fahren teilgenommen haben später weniger in Unfälle verwickelt sind als ihre gleichaltrigen Altersgenossen. Mit diesem Wissen lebt man als Eltern doch etwas ruhiger. Dann wäre da auch noch der finanzielle Aspekt. Jugendliche die am begleitenden Fahren teilgenommen haben werden von den Versicherungen günstiger eingestuft. Das hängt auch mit der weiter oben genannten Statistik zusammen weil das Risiko einer Schadensregulierung einfach geringer für die Versicherungen ist. Es macht schon ein paar hundert Euro Unterschied im Jahr aus ob ein junger Fahranfänger im ersten Jahr mit 240 Prozent Beitrag belastet wird oder ob es nur 150 Prozent sind. Diese Ersparnis setzt sich ja auch für die nächsten Jahre fort.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich an deiner Stelle würde mich mit deinen Kindern einmal auseinandersetzen. Welcher Meinung sind sie denn? Wenn du und die Eltern deines Enkelkindes deinem Enkelkind den Führerschein schon jetzt finanzieren wollen, dann ist es doch kein Problem und dein Enkel kann in Ruhe den Führerschein machen.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich bin zwar auch erst 17 und daher kein Elternteil, allerdings denke ich kann ich bei dem Thema durchaus mitreden.

Ich halte den Führerschein mit 17 für eine wirklich gute Sache. Man hat schon ein Jahr vorher den Schein in der Tasche und man kann weiterhin Fahrpraxis sammeln mit den Eltern (oder einer anderen Person die dafür ausgewählt wurde), welche ja dann auch eingreifen können, falls das notwendig wäre. Außerdem kann man eventuell einen Antrag beim Landratsamt stellen, um zur Arbeit, oder Schule zu fahren. Wohnt man nämlich weit genug weg und die öffentlichen Verkehrsmittel fahren zu ungünstigen Zeiten, ist das eine Praktische Sache. Die beiden Voraussetzungen müssen dazu aber gegeben sein.

Aus diesen genannten Gründen findet der Führerscheintyp auch viel Anklang bei den Jugendlichen (inklusive mir) und auch den Eltern. Die meisten Leute die ich kenne machen den Schein mit 17 und ich kenne niemand dessen Eltern etwas dagegen hätten, die meisten haben sogar eine sehr positive Meinung darüber.

Davon abgesehen besitzen die Fahrschüler in dem Alter auch schon die nötige Reife um Auto - zumindest begleitet - zu fahren. All zu viel Unterschied besteht zwischen 17 und 18 Jährigen nicht. Man sollte auch bedenken dass diejenigen die den Führerschein früher gemacht haben an ihrem 18. Geburtstag oft besser fahren als die "normalen" Führerscheinabsolventen, da sie ja zusätzliches Training mit den Begleitpersonen hatten.

Meiner Meinung nach ist der Führerschein für begleitetes Fahren eine tolle Sache und ich denke nicht dass du dir Sorgen um deinen Enkel machen musst.

» Equilibrium » Beiträge: 145 » Talkpoints: 9,74 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Mofa darf man doch schon mit 15 Jahren fahren und das ohne Begleitung eines Erwachsenen. Und auch wenn diese Zweiräder nicht die Geschwindigkeiten von Autos erreichen, kann ein Jugendlicher damit auch genug Unsinn im Straßenverkehr anrichten.

Also warum sollte ein Jugendlicher mit 17 soviel weniger Reife besitzen, als mit 18 Jahren? Das ist zwar vom jeweiligen Menschen abhängig, aber ich würde heute, wo meine Kinder 8 Jahre sind, das nicht komplett ablehnen. Das muss man dann sehen, wenn sie in dem Alter sind, ob sie schon die geistige Reife besitzen, um umsichtig genug zu handeln.

Was jetzt die Fahrpraxis angeht, so muss ja nicht nur der Vater als Begleitperson eingetragen sein. Soweit mir das bekannt ist, darf man zwei Personen benennen und es wird doch bestimmt noch jemand in der Familie zu finden sein, der da in Frage kommt.

Wenn die Eltern mit dem Führerschein in dem Alter kein Problem haben, dann sollte man als Oma oder Opa schon zu seinem Versprechen stehen. Ein Rückzieher zum jetzigen Zeitpunkt wäre da für den Enkel schon ein grosser Vertrauensbruch.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


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