Nachträgliches mit 6 bewerten von Tests

Ich habe gerade einmal meine Eltern gefragt und die meinten auch, dass das eigentlich nicht möglich ist, wenn man einem Schüler im Nachhinein eine 6 gibt. Bei einem Betrugsversuch muss man erwischt werden, sonst zählt es nicht. Das ist auch nicht fair. Es kann ja wirklich sein, dass ihr beiden einfach durch Zufall die gleichen Fehler hattet. Das kann durchaus passieren. Habt ihr zum Beispiel zusammen gelernt und es falsch gelernt, dann ist es klar.

Ich an eurer Stelle würde das nicht auf mir sitzen lassen und zu dem Schulleiter gehen. Meiner Meinung nach würde es höchstens gehen, dass der Lehrer euch getrennt die Aufgabe noch mal machen lässt und diese dann bewertet. Dann sieht er, ob ihr abschreibt und wenn ja wer abgeschrieben habt oder ob es wirklich Zufall wäre.

@BrilleWilli: Ich hatte ja auch geschrieben, dass er dann zu dem Lehrer gehen soll und ihm die Sache so erklären soll, dass er es nicht einmal wusste. Scheinbar macht er das aber ja auch gar nicht und es scheint ihn auch nicht sonderlich zu interessieren. Wenn einem Schüler nach zwei Wochen einfällt, dass er das Abschreiben seines Kumpels gar nicht mitbekommen hat, dann ist das ziemlich unglaubwürdig. Wer würde ihm das schon abkaufen? Da hätte er sich schon gleich beschweren müssen, da es natürlich wirklich sein kann, dass er es nicht einmal mitbekommen hat. Dann hätte der Lehrer vielleicht auch ganz anders reagiert, aber so würde ich mir da als Lehrer auch keine Gedanken machen.

Sicherlich ist es so, dass solche Fehler vorkommen, auch unabhängig voneinander. Aber du siehst das meines Erachtens viel zu sehr von der "unschuldigen" Schülerseite, die in diesem Fall nicht einmal so unschuldig ist. Wie soll man denn sonst feststellen, ob jemand abgeschrieben hat? Man kann sich eben nicht auf jeden Schüler konzentrieren und diesen genau beobachten, irgendwann kann immer jeder unbemerkt schummeln und das kommt dann später raus.

Wenn es ihm wirklich wichtig gewesen wäre oder wenn ich in der Situation gewesen wäre, wäre ich sofort zum Lehrer gegangen und hätte die Sache aufgeklärt. Dann hätte ich ihn dazu aufgefordert mich mündlich abzufragen, oder mich eben noch einen Test schreiben zu lassen. Wenn man den Stoff kann, dann kann man ihn und dann sollte man auch keine Scheu davor haben einen solchen Test gegebenenfalls zu wiederholen und für das nächste mal ist man eben so schlau und setzt sich woanders hin.

Du hast ja Recht wenn du sagst, dass man sich schon direkt nach diesem Vorfall hätte beschweren müssen und nicht erst ein paar Wochen nach dem Vorfall. Hätte man gleich den Mund aufgemacht und gesagt, dass man eigentlich gar nicht weiß man überhaupt gemacht haben soll, dann hätte die Sache sicherlich schon direkt ganz anders ausgesehen. Was mich aber an der Sache etwas mehr stört ist, dass der Mitschüler, der eben abgeschrieben hat, sich ja gestellt hat und seinen Fehler zugegeben hat. Dies heißt doch dann, dass er hier gar nicht direkt oder zumindest in sofern beteiligt war, als dass man ihn hätte dafür bestrafen können.

Ich sehe es nicht von der unschuldigen Schülerseite. Ich sage ja auch ganz klar, dass der Mitschüler falsch verhalten hat, in dem er abgeschrieben hat. Aber es ist doch einfach falsch, wenn man dann meint beide bestrafen zu müssen, wenn man noch nicht einmal mitbekommen hat, dass überhaupt ein Abschreiben stattgefunden haben muss. Es ist doch nun einmal so, dass der Lehrer ohne stichfesten Beweis einfach zwei schlechte Noten verteilt hat. Stell dir mal vor es wäre nicht so ein unbedeutender Test gewesen und die Note hätte vielleicht Auswirkungen auf eine Versetzung oder ähnliches. Es kann doch dann nicht sein, dass man durch einen solchen Vorfall eine schlechte Note bekommt und dann nicht versetzt wird. Und dann wird die Situation durch den Mitschüler auch noch aufgeklärt aber die Lehrer sagt dann, dass es ihn nicht interessiert und er bei seiner, meiner Meinung nach einfach unbegründeten Meinung bleibt und die Noten so stehen lässt. Du kannst einfach nicht beide bestrafen wenn du nicht weißt wer der Täter war. Du sperrst ja auch keine zwei Personen ein nur weil einer jemanden umgebracht hat.

@JotJot: Natürlich kann das der Lehrer nicht wissen. Aber kann eben genauso wenig wissen, dass überhaupt ein Abschreiben stattgefunden hat. Wirklich sicher kann man sich doch nur sein, wenn wirklich offensichtlich abgeschrieben wurde, man beim Abschreiben erwischt wurde oder es ein Schüler zugibt. Wenn man meint, dass offensichtlich abgeschrieben wurde, dann gehört hier meiner Meinung nach mehr dazu, als dass man bei einer Teilaufgabe, die wohl nur einen sehr kleinen Teil der gesamten Arbeit ist, den gleichen Fehler macht. Dir wird es doch auch schon passiert sein, dass dein Nachbar die gleiche Aufgabe falsch gemacht hat wie du und ist es denn wirklich so ungewöhnlich, dass zwei Schüler einmal den gleichen Fehler machen? Wenn jetzt mehrere Aufgaben gleich wären und auch öfter ein gleicher Fehler gemacht worden wäre, dann könnte ich die Reaktion ja noch nachvollziehen, aber dies war ja einfach nicht der Fall. Und wenn ich es richtig verstanden habe, dann ging es doch Musiknoten, die eingetragen werden musste. Wie viele Notenlinien gibt es denn? Es sind nicht so viele, sodass selbst die Wahrscheinlichkeit, dass man sich blind für die gleiche Linie entscheidet gar nicht so klein.

@BrilleWilli: Natürlich hast du in gewisser Weise Recht. Aber ich kann mir auch nicht vorstellen, dass der Lehrer genauso reagiert hätte, wenn der andere es eben sofort zugegeben hätte und er selber eigentlich nichts davon wusste und das auch gesagt hätte. Damit aber Tage oder vielleicht sogar Wochen später anzukommen, wer soll das schon glauben? Wenn es etwas wichtigeres gewesen wäre, hätte der Schüler sich auch bemühen können und dem Lehrer eben auch anbieten könne, dass er den Test sofort wiederholt. Wenn er das dann kann, sollte er auch seine verdiente Note kriegen.

Es ist leider einfach so, dass man da nicht wirklich vertrauen kann. Wer gibt schon gerne zu, dass er abgeschrieben hat und noch hat abschreiben lassen? Da sollte man sich da wirklich kümmern. Ein Lehrer kann doch nicht unterscheiden, ob der Schüler sich das nun Wochen später ausgedacht hat oder wie er in seinem Fall dann, erst einmal im Internet gefragt hat, wie er die Sache wieder ausbügeln kann.

Wenn es wirklich ungerecht gewesen wäre, dann hätte er meiner Meinung nach nicht mit dieser Haltung reagiert, dass es ihm einfach egal ist. Schüler neigen sehr schnell dazu ihre Lehrer an den Pranger zu stellen und gegen sie zu wirken, wenn sie die Möglichkeit dazu haben und sich ungerecht behandelt fühlen. Was man in jedem Fall machen kann wäre sicherlich das gewesen, dass man den Test wiederholen muss. Notfalls auch mit dem Anliegen zum Schulleiter und dieser würde das dann regeln, so war es nämlich bei uns auch immer.

Aber wie schon jemand sagte, es ist immer sehr subjektiv, welche Note es am Ende gibt. Wenn man dem Lehrer so viel Stress macht für etwas, was man selber verbockt hat, da abschreiben in 99% der Fälle von beiden ausgeht, wird sich das auch in der mündlichen Note am Ende wieder spiegeln. Ob das gerecht ist oder nicht, sei dahingestellt. Aber so ist es nun leider in vielen Fällen.