Wie Holz lebensmittelecht versiegeln?

In einem anderen Thread suche ich nach Tipps zum Umgang mit Hartöl und habe dort beschrieben, dass ich eine alte Kommode soweit aufpolieren möchte, dass sie in der Küche als Schrank und Arbeitsplatte nutzbar ist.

Dazu werde ich die lackierte Kommode erstmal abbeizen und dann glatt schleifen, das ist ja klar. Dazu möchte ich auch den Innenraum der Kommode abschleifen, da das Holz schon einige Flecken zeigt. Danach möchte ich das Holz natürlich versiegeln, und zwar die Oberfläche, wie auch den Innenraum.

Diese Versiegelung sollte natürlich sehr strapazierbar sein, Wasser abweisen, lebensmittelecht sein und nicht stark riechen, da in der Kommode Lebensmittel unter kommen sollen.

Die obere Platte möchte ich mit Hartöl behandeln, aber wie verfahre ich mit dem Innenraum? Habt ihr diesbezüglich Erfahrungen und könnte mir Lacke, Beschichtungen, Wachse oder sonstige hygienischen Mittel empfehlen? Das Ganze sollte wirklich sehr sauber sein und kann ruhig aufwändiger sein, da ich den Innenraum wirklich absolut sauber und hygienisch haben möchte.

Ich habe die Holzarbeitsplatte in meiner Küche mit der Hartwachsöl aus dem Hause Clou versiegelt, das unter der Serie Lumberjack vermarktet wird. Das Produkt ist eigentlich nichts besonderes, es wird ganz normal im Baumarkt verkauft. Es basiert wohl hauptsächlich auf Leinöl und diversen Wachsen und Harzen. Ich kann die chemische Zusammensetzung nicht beurteilen, ich verlasse mich einfach mal als Konsument darauf, dass das Produkt wirklich dem entspricht, was hinten drauf steht. Laut Hersteller soll dieses Hartwachsöl für den Einsatz an Lebensmitteln geeignet sein. Außerdem soll es sogar speichel- und schweißecht sein, also sogar für Spielzeug geeignet sein. Auch von PNZ gibt es diverse hochwertige Holzschutzprodukte, die angeblich sogar Biostandards genügen sollen. Bekannte von mir haben mit dieser Holzschutzmittelfirma durchweg gute Erfahrungen gemacht.

Vor der ersten Benutzung muss man mehrere Schichten nach Anleitung auftragen. Das geht ganz einfach mit einem normalen Pinsel. Die Verarbeitung ist weit leichter als zum Beispiel das Lackieren, da keine Farbnasen oder Streifen entstehen, auch für Laien ist diese Versiegelungsarbeit ganz leicht machbar. Wenn das Holz dann gesättigt ist, entsteht mit den letzten Anstrichen eine matt glänzende Schutzschicht auf dem Holz, die meiner Meinung nach echt pflegeleicht ist. Die Arbeitsplatte ist gut abwischbar. Wenn man mal etwas nasses auf die Platte stellt, bilden sich auch keine Wasserränder, wie das bei gewachstem Holz üblich ist. Einmal im Jahr streiche ich noch mal über die Beschichtung, um den Schutz aufzufrischen. Bei einem Schrank sollte das aber nicht unbedingt nötig sein.

Beim Auftragen riecht das Produkt schon ziemlich stark nach den Ölen und dem Harz und irgendwie auch nach Terpentinöl. Wenn die Beschichtung aber gut durchgetrocknet ist, bleibt nur ein angenehmer, dezenter Holzgeruch zurück, der auch nach und nach verfliegt. In den Anfangsmonaten würde ich in diesem Schrank eher Lebensmittel lagern, die nicht Gerüche an sich ziehen, zum Beispiel Marmelade in Gläsern. Mehl, Zucker und ähnliche Trockenprodukte in Papierverpackungen könnten schon am Anfang den Geruch annehmen. Wenn man den Geruch aber nicht mehr riecht, spricht auch nichts dagegen, diese in dem Schrank zu lagern.