Nach von Guttenberg nun Stoibers Tochter
Derzeit geht es in Sachen Plagiatsfindung rund: Nachdem von Guttenberg nun Doktorlos durchs Leben geht blüht auch Edmund Stoibers Tochter in ihrer wissenschaftlichen Dissertation mindestens 20 Prozent des Textes unmarkiert abgeschrieben haben. Wie üblich hat sie bei der Abgabe der Arbeit eine eidesstattliche Erklärung abgegeben dies unterlassen zu haben und kann wie Guttenberg mit einer entsprechenden Strafe rechnen.
Die 33jährige hat an der Juristen Fakultät Konstanz bereits 2008 promoviert, nun wird der Fall ihres Abschreibens angeblich geprüft. Entdeckt hatten die Textpassagen natürlich wieder Internetaktivisten, die sich jetzt offensichtlich alle halbwegs prominenten Doktoren vornehmen.
Ich frage mich allerdings ernsthaft, warum diese abgeschrieben Textpassagen nicht bei dem Prüfungsamt aufgefallen sind- immerhin verfügen diese angeblich über entsprechende Software. Schade ist aber auch, dass Doktorväter und -mütter offensichtlich tatsächlich nie in angegebene Quellen schauen, was eigentlich wenigstens zur Kontrolle mal gemacht werden sollte.
Ist wirklich schon traurig, was unsere angeblich Elite dort macht. Klar ist es schwer eine Doktorarbeit zu schreiben, aber da muss man dann halt durch. Ich kann mir aber ebenfalls auch gut vorstellen, dass es manchmal gar nicht so leicht ist, nicht abzuschreiben, denn die angehenden Doktoren müssen sich ja irgendwo informieren.
Andererseits finde ich es einfach dreist, wenn diese wirklich wortwörtlich abschreiben. Dann ist es einfach nicht mehr ihr eigenes Werk. Ich finde es ist auf jeden Fall Recht, wenn ihr der Titel abgenommen wird, solange man es ihr nachweisen kann.
Ich denke jeder hat schon einmal in einer Klausur geschummelt, aber bei so einer wichtigen Arbeit geht das ganze zu weit. Ich selbst sitze gerade am meiner Projektarbeit dran und das ist schon nervig. Dennoch würde ich nie auf die Idee kommen, einfach irgendwas woanders abzuschreiben.
Meiner Meinung nach wird das nicht der letzte Fall gewesen sein, der an die Öffentlichkeit kommt. Denn ich denke, dass es noch zig (prominente) Leute mit sogenannten "Doktorarbeiten" gibt, die großteils Plagiate sind. Wird sicher nicht mehr allzu lange dauern, bis noch mehr solcher Fälle in die Medien kommen, denn ich denke nicht, dass diese zwei die einzigen Prominenten sind, die bei ihrer Doktorarbeit geschummelt haben.
Aber was ich mich doch frage wie es funktioniert hat, dass diese Plagiatsvorwürfe nicht entdeckt worden sind, wie die Arbeiten angegeben wurden
Ich habe mich schon damals kurz vor zu Guttenbergs Fall gedacht, dass man hier nur an der Spitze des Eisbergs kratzt. Man muss ja auch sagen, dass man ohne Doktortitel in der Politik und in der Gesellschaft nur müde belächelt wird, sodass es ein beinahe sozialer Zwang ist, zu promovieren, um "dazugehören".
Ich finde es jedoch absolut unverzeihlich, dass man sich auf solchen dreisten Methoden verlässt. Ich denke, dass da die Universität und deren Doktorväter da einiges an Mitschuld besitzen, anders kann ich es mir absolut nicht erklären, wie eine gefälschte bzw. abgeschriebene Doktorarbeit das Gremium "überlebte".
Ich bin auch gespannt, wer seine Doktorarbeit noch so alles verliert. Stoibers Tochter hat den Doktortitel mit 30 erlangt, Guttenberg hat ihn so nebenher gemacht. Das ist einfach total unrealistisch und auch wenn Beiden wohl befreit von ökonomischen Zwängen waren und nicht neben der Doktorarbeit jobben mussten, wie viele andere Studenten, ist ein solch junges Alter für eine Doktorarbeit der Geisteswissenschaften recht unwahrscheinlich. Immerhin sollte diese im idealen Fall aus mehreren hundert Seiten selbst erarbeiteten Forschungergebnissen bestehen- da wird leicht unterschätzt, was dies für eine jahrelange Arbeit sein kann.
Ich kann mir auch vorstellen, dass es schwierig ist, die Arbeit für den Doktortitel fertigzustellen. Zumal durch immer mehr Doktorarbeiten die Auswahl der themengebiete immer kleiner wird. Überhaupt erstmal ein geeignetes Thema zu finden halte ich für sehr schwierig. Für mich gibt es nur wenige Themen, über die ich ausführlich schreiben kann, so dass eine Doktorarbeit mit mehreren hundert Seiten dabei herauskommt. Irgendwann gibt es nunmal nicht neues mehr und da kommen Überschneidungen schon vor.
Fragwürdig ist auch, ob jeder seine Arbeit ganz alleine gemacht hat. Einfach abzuschreiben finde ich jedoch billig. Das kann jeder. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass es schwierig ist, nachzuvollziehen ob es eine Arbeit so oder in ähnlicher Form schon einmal gegeben hat, desto mehr es sind, desto unübersichtlicher wird es ja. Naja, mal gespannt, wen man als nächstes erwischt. Sollte ich jemals eine Doktorarbeit schreiben, so garantiert nur meine eigene, mit einem Thema, hinter dem ich voll und ganz stehe.
Feuerputz hat geschrieben:Ich frage mich allerdings ernsthaft, warum diese abgeschrieben Textpassagen nicht bei dem Prüfungsamt aufgefallen sind- immerhin verfügen diese angeblich über entsprechende Software. Schade ist aber auch, dass Doktorväter und -mütter offensichtlich tatsächlich nie in angegebene Quellen schauen, was eigentlich wenigstens zur Kontrolle mal gemacht werden sollte.
Wenn jemand, dem man zumindest eine durchschnittliche Intelligenz unterstellen darf und der noch dazu Jura studiert, eine Erklärung unterschreibt in der er versichert, dass es sich um seine eigene Arbeit handelt, sollte man doch davon ausgehen können, dass diese Person die Wahrheit sagt, oder?
Das gezielte Überprüfen einer Dissertation auf kopierte Stellen, die nicht als Zitate gekennzeichnet sind, würde aber bedeuten, dass man dem Doktoranden unterstellt, dass er ein potentieller Betrüger und Lügner ist. Ich kann es deshalb gut verstehen, wenn jemand vor solchen Gedanken zurückschreckt und dazu neigt auf das Wort seines Studenten, den er ja in der Regel schon etwas länger kennt, zu vertrauen.
shivan1989 hat geschrieben:Ich kann mir aber ebenfalls auch gut vorstellen, dass es manchmal gar nicht so leicht ist, nicht abzuschreiben, denn die angehenden Doktoren müssen sich ja irgendwo informieren.
Natürlich muss man sich irgendwo informieren, aber man lernt schon im ersten Semester, wie man mit solchen Informationen umzugehen hat. Entweder man zitiert den Text wortwörtlich und kennzeichnet ihn entsprechend oder man formuliert den Text mit eigenen Worten und packt einen Verweis in die Quellenangaben. Das ist überhaupt nicht schwer und das, was Guttenberg und Co. gemacht haben ist einfach pure Faulheit.
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