Blutige Schlachtung für Schulkinder

vom 31.03.2011, 18:22 Uhr

In Ratekau mußten zehn- und elfjährige Kinder an einer Gemeinschaftsschule zusehen, wie ein Kaninchen, das sie vorher lebend sahen, geschlachtet wurde. Die Kinder weinten. Sie bekamen das vorab gegrillte Tier dann zum Essen. Die Eltern waren empört. Die Schulaufsicht wurde eingeschaltet. Das Kaninchen, das die Kinder vorher noch streicheln durften, wurde mit einem Hammer betäubt. Nachdem ihm die Kehle durchgeschnitten worden war, wurde es aufgeschnitten, ausgenommen und es wurde das Fell abgezogen.

Dann wurde das Tier zum Ausbluten aufgehängt. Der Vater einer Schülerin hatte das Kaninchen mitgebracht. Eine Mutter berichtete, dass ihr Sohn ganz blass nach Hause kam, nicht mehr schläft und nicht mehr ißt. Das Kieler Bildungsministerium lehnt eine Wiederholung dieser Aktion ab, die im Rahmen eines Schulprojekts "Steinzeit" durchgeführt wurde. Der Schulleiter gab zu versäumt zu haben, die Eltern davon zu informieren, wie der Ablauf "Ernährung in der Steinzeit" stattfinden sollte. Selbst die Vorsitzende des Kinderschutzbundes fand diese Aktion pervers.

Ich selbst finde auch, dass es nicht richtig war, die Kinder so zu schocken. Wie hättet ihr reagiert, wenn euer Kind in dieser Schule gewesen wäre?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Das habe ich heute früh auch gelesen, das grenzt doch schon an psychischer Körperverletzung. Ich denke mal das dies nicht so im Schulplan vorgesehen war und sicherlich auch in dieser Art und Weise auch nicht genehmigt wurde. Ich denke mal das der Lehrer sicherlich nicht mehr lange dort arbeiten wird.

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich finde so etwas absolut unverantwortlich. Man kann doch nicht einfach Kinder mit so etwas entsetzlichem wie einer Schlachtung in Kontakt bringen - ohne Vorwarnung und ohne entsprechende Vorbereitung würde ich das noch nicht einmal einem Erwachsenen zutrauen. Dass die im Zusammenhang mit der Schule passiert ist, ist meiner Meinung nach unvertretbar. Ich kann die Empörung um diesen Fall vollkommen verstehen.

Persönlich hoffe ich, dass die Kinder dieses alptraumhafte Erlebnis schnell verarbeiten können. Dass da eventuell psychologische Seelsorge nötig für ist, ist meiner Meinung nach keine Frage. Kinder sind geistig sehr empfindlich und so ein Erlebnis kann wirklich verstörend sein.

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» Malcolm » Beiträge: 3256 » Talkpoints: -1,99 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich finde diese ganze Sache sehr widerlich und kann es nicht wirklich verstehen, dass es zu so etwas überhaupt kommen kann. Andererseits ist es natürlich so, dass die Tiere ja wirklich immer so brutal getötet werden und es ganz "normal" ist. Eigentlich ist es ja vielleicht sogar ganz gut, dass es die Kinder mal sehen denn so wissen sie schon von klein auf wo die Wurst herkommt und wollen vielleicht keine "Bärchen-Wurst" mehr.

Natürlich ist es für die Kinder ein schreckliches Bild aber im Grunde genommen sollten in meinen Augen alle Menschen mal so etwas sehen. Vielleicht würden dann viele ihre Essgewohnheiten überdenken und es müssten nicht so viele Tiere leiden.

» Gustavson » Beiträge: 345 » Talkpoints: 0,22 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Wenn die Kinder das unvorbereitet gezeigt bekommen, dann ist das sicherlich der falsche Weg. Allerdings war das Leben in der Steinzeit halt so und das sollte man auch nicht schöngeredet werden. Kinder in dem Alter sollten das auch verkraften können, wenn es vorher in der Theorie behandelt wurde.

Im Vorgang des Schlachtens und das Kindern dieses gezeigt wurde, wie eben auch das Essen danach, ist aus meiner Sicht, nichts verwerfliches zu entdecken. Einzig die Vorbereitung zu diesem Projekt hat da wohl der falsche Lehrer geplant.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Was ist denn das für eine "Aktion"? Man muss doch nicht alles, was man grade in Geschichte durchnimmt, auch nachahmen! Wie soll das denn das ablaufen, wenn die Französische Revolution behandelt wird, sollen die Kinder dann bei einer Enthauptung zusehen? :think:

Ich finde dieses Schauspiel komplett unangemessen. Bei so etwas müssen die Eltern vorher in Kenntnis gesetzt werden, und ich wette, dann hätte dieser "Unterricht" auch nie stattgefunden. Zumal die Kinder anscheinend wirklich traumatisiert sind. Wir leben nicht mehr im Mittelalter, und einen solchen Anblick sind Kinder einfach nicht gewöhnt. Das Ganze muss für sie schockierend gewesen sein.

Ich bin dafür, dass der dafür zuständige Lehrer dafür zur Verantwortung gezogen wird. Ein normaler Pädagoge würde niemals auf die Idee kommen, kleinen Kindern so ein blutiges Schauspiel zu bieten. Dieser Mann hat an einer Schule nichts verloren. Selbst für viele Erwachsene ist es nur schwer zu ertragen, bei einer Schlachtung zuzusehen. Ich selbst weiß nicht, ob ich das ausgehalten hätte, zumal die Kinder ja sogar eine emotionale Bindung zu dem Tier hatten.

» <green day> » Beiträge: 403 » Talkpoints: 40,56 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Also das kann ja jetzt wohl echt nicht sein. Das hat nichts mit Ausbildung zu tun, das ist abartig. Ich möchte nicht sehen, wie ein Tier - noch dazu so brutal - getötet wird, und ich bin erwachsen und stecke sicherlich eine Menge mehr weg als ein Kind. Daß man Kinder ganz gezielt da zugucken läßt, ist meiner Meinung schlichtweg seelische Grausamkeit!

Man kann doch nicht Kindern ein Tier zum Streicheln geben und es dann vor ihren Augen töten und ihnen dann auf den Teller legen! Ein Tier, daß in den Augen vieler Menschen längst mehr ein Haustier denn ein Nutztier geworden ist, aber das nur am Rande. Schlimmer hätte es für die Kinder vom Kuschelfaktor her sicher auch nicht sein können, wenn man einen Hund erschlagen hätte. Was sagt denn die pädagogische Ausbildung der Lehrer dazu??

In unserer Zeit ist es eben nicht mehr normal, daß das Mittagessen im einen Moment darumhüpft, um dann erschlagen und ausgenommen zu werden, sowas bekommen allenfalls Bauernhofkinder mit, die wachsen vielleicht noch damit auf (obwohl ich mir auch da nicht vorstellen kann, daß die Kinder da hingestellt werden, damit sie es sehen), aber die heutigen Stadtkinder doch nicht! Das muß ein Schock gewesen sein. Ich bin mir fast sicher, daß ich mit meiner Tochter nach so einer Aktion zum Psychologen gehen müßte und sie nie wieder ein Stück Fleisch anrühren würde.

Es ist ja schön, daß den Kindern vergangene Kulturen und das Leben früherer Zeiten nähergebracht werden soll, ohne den ganzen Firlefanz der Neuzeit, aber das ist wirklich der falsche Weg. Wie kommt man denn - noch dazu als ausgebildeter und studierter Pädagoge - auf so eine Idee?

» Thaddäus » Beiträge: 1011 » Talkpoints: 22,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Das ist komplett unverantwortlich! Und dann auch noch für kleineren Kindern! Was ist denn das für eine Schule beispielsweise für Lehrer die so etwas Schreckliches tun! Wer jetzt dafür verantwortlich war ist doch unklar, oder? Die Schule darf so was doch nicht zulassen! Und das die Lehrer die Schlachtung vor den Kindern durchführen! Ticken die nicht mehr ganz richtig?

Ich hätte mein Kind sofort von der Schule genommen, wenn es dort gewesen wäre! Und den verantwortlichen Lehrer sofort entlassen, am besten gar kein Lehramt mehr antreten lassen. Hoffentlich tragen die Kinder keine allzu großen seelischen Verletzungen oder können diese schnell verarbeiten. Das kann ich mir aber eigentlich nicht vorstellen, schließlich ist das schon sehr heftig. Besonders mit dem Aspekt, dass sie es vorher streicheln durften!

» Aarok » Beiträge: 44 » Talkpoints: 17,39 »


Ich habe die Berichterstattung und auch die Diskussionen um diesen Vorfall auch verfolgt und muss sagen, dass ich eher schockiert bin über die Ansichten einiger Personen in diesen Diskussionen. Gleich zu Anfang: Mit Sicherheit war es nicht der richtige Weg, den der Lehrer gewählt hat. Klar wurden Tiere damals getötet, aber das gehört nun mal nicht zu der Erfahrung, die Kinder aus heutiger Zeit normalerweise machen. Daher hätte man dann doch eher den Weg wählen sollen, den vor wenigen Sarah Wiener gewählt hat, siehe auch Kinder sollen Kaninchen häuten. Denn sie hat den Kindern ja die Wahl gelassen und ich meine mich zu erinnern, dass das Tier dort auch nicht mit einem Hammer getötet wurde. Das muss heute nicht sein und das würde ich auch nicht wollen – da hätte die Erklärung gereicht.

Ebenso hätte man sich nach den Erfahrungen der Kinder erkundigen müssen. Nicht nur Kinder sondern leider auch viele Erwachsene kategorisieren Tiere heute nach sehr merkwürdigen Maßstäben. Da gibt es Tiere, bei denen es in Ordnung ist, diese zu töten und zu Nahrungsmitteln zu verarbeiten, andere dagegen nicht. Hier ist der Haustierbegriff merkwürdig verschoben und bezeichnet heute eigentlich eher den Sozialpartner Tier. Da wäre es für viele Kinder vielleicht schon Schock genug gewesen, wenn man diesen jungen Menschen erklärt hätte, dass es gar nicht so unüblich ist, dass die lieben kleinen Tiere durchaus auch Nutztiere sind.

Was diese Schlagzeile „blutige“ (!) Schlachtung betrifft. Meine Güte, die zieht doch diese Diskussion schon fast wieder ins Lächerliche. Eine Schlachtung ist nun mal blutig, das liegt in der Natur der Dinge und ist meines Erachtens unvermeidbar.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich habe dies auch gelesen und im Radio gehört und muss sagen, dass ich diese Aktion so was von widerlich finde, dass man der Schulleitung durchaus mal einen ordentlichen Rüffel bekommen soll. Denn wer so unverantwortlich mit den Schülern umgeht, hat es einfach nicht anders verdient und auch die Lehrer waren an diesen geschehen nicht ganz unschuldig. Man hätte diese Aktion erst gar nicht starten dürfen dann währe den Kindern auch nicht angst und bange gewesen.

Meiner Meinung nach finde ich es auf dringendste erforderlich diese Schule zu bestrafen und ich sehe auch in Zukunft, dass diese Schule einen schlechten Ruf bekommt und es auch passieren, kann, dass die Eltern wegen dessen unangenehmen Vorfall ihre Kinder von der Schule nehmen und auch einige Eltern darauf aufmerksam geworden sind und dessen Kinder nicht auf dieser Schule anzumelden. Ich finde es wie gesagt einfach nur widerlich und verantwortungslos! Daran sieht man auch wieder, dass Lehrern heutzutage alles egal ist. Was ich mich noch frage warum hat die Schule erstens die Eltern nicht informiert? Und zweitens warum wurde denn keine Alternative angeboten? Wie zum Beispiel einen Dokumentationsfilm.

» GI KA » Beiträge: 1629 » Talkpoints: 62,28 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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