Kann man auf Atomkraftwerke verzichten?

Ein schneller Atomausstieg ist auf jeden Fall für die Industrie von sehr großem Nachteil. Deshalb wird die Atomindustrie sicherlich alle Hebel in Bewegung setzen, damit das eine oder andere Atomkraftwerk weiter genutzt werden kann.

Aber hat schon jemand darüber nachgedacht, wo der Atommüll in Zukunft gelagert werden soll? Diesen kann man eben nicht so bequem entsorgen wie den anfallenden Biomüll.

Und mit Hilfe der regenerativen Energien lassen sich schon auf die Atomkraftwerke verzichten, wobei aber auch noch einige Windparks installiert werden müssen, um evtl. Schwachstellen in den Netzen aufzufangen.

Ich bin ganz einfach gegen Atomkraftwerke. Jeder müsste wissen, das Atomkraftwerke nicht die beste Quelle des Stromes ist, sogar gefährlich. Denn der Atomstrom lässt sich nur schwer lagern, und baut sich auch nach sehr vielen Jahren erst ab. Das heißt, die Steinzeitmenschen hätten damit anfangen sollen, und zur heutigen Zeit erst wäre der Atommüll ungefährlich.

Außer Atomkraftwerken gibt es viele andere Möglichkeiten, Strom zu erzeugen. Zb mit Hilfe des Windes, wie man bei Windrädern gut sieht. In einer Sendung habe ich auch gesehen, das eine Art "Drachen" entwickelt wurde, der an den Küsten platziert werden sollte, und dann den Wind von ganz großer Höhe nutzt. Doch dieses Gerüst wurde nicht eingesetzt, da es angeblich die "Wale" gefährdet.

Atomwerke sind nicht für die Ewigkeit, die Welt hält nicht genug Platz für den Müll, aber auch für die benötigten Stoffe bereit. Irgendwann, früher oder später, müsste man sowieso davon ablassen. Und warum nicht jetzt? Man kann sich soviele Risiken sparen, und man sollte ein Vorbild für alle anderen Länder sein. Man hat ja gesehen, welch eine Katastrophe in Japan allein wegen Atomkraftwerken erzeugt wurde. Und dann müssen die Menschen eben auf billigen Strom verzichten, dafür ist die Welt sicher.

Ich halte den vorschnellen Ausstieg aus der Atomkraft in Deutschland für übertrieben, besonders wenn man keinen adäquaten Ersatz hat und die umliegenden Nationen weiterhin ihren Strombedarf aus der Atomkraft decken. Das Risiko ist in meinen Augen beherrschbar und der Standort Deutschland ist überhaupt nicht mit Japan zu vergleichen. Auch die Fragen der Endlagerung sind für mich nur vorgeschoben. Alter Müll ist sowieso vorhanden und muss gelagert werden, da ist es völlig unerheblich wenn noch etwas dazu kommt.

Wie auch immer, unsere Politiker haben über den Atomausstieg entschieden. Witzig finde ich allerdings dass noch einige Monate vorher der Weiterbetrieb unserer Kernkraftwerke genehmigt wurde. Diese Entscheidung begründete sich auf die Arbeiten und Meinungen von Wissenschaftlern und staatlichen Kommissionen. Dieselben Kommissionen mussten nun nur ein paar Wochen später wieder zusammentreten um Gründe für den schnellen Atomausstieg zu finden. Das ist doch widersinnig und in meinen Augen nicht ehrlich.

Ich bin der Meinung dass wir als führende Industrienation aber rohstoffarmes Land absolut nicht auf Atomstrom verzichten können. Wir haben einen enormen Energiebedarf der gedeckt werden muss, auch wenn die Technik immer effizienter wird. Auf dem Weltmarkt wirft uns das zurück weil die Energiepreise überdurchschnittlich steigen werden, die Endprodukte müssen zu deutlich höheren Preisen angeboten werden als es der Konkurrenz möglich ist. Unsere Nachbarn kommen vor Lachen nicht mehr in den Schlaf weil wir zu ihren Konditionen teuren Atomstrom in Spitzenzeiten einkaufen müssen. Rate mal wer dass im Endeffekt alles bezahlen muss? Wir haben jetzt ja noch zum Glück einen milden Winter. Ich bin mal gespannt was passiert wenn es wirklich kalt wird und der Stromverbrauch noch mehr in die Höhe schnellt. Ich bin absolut überzeugt davon dass es dann zu großräumigen und lang anhaltenden Stromabschaltungen kommen wird weil auf Grund der geringen Kapazität nicht mehr alle Stromkunden beliefert werden können. Ich bin echt am Überlegen ob ich mir schon einen Generator kaufe damit ich mir im Notfall meinen Strom selber produzieren kann.

Ich befürchte zwar nicht dass wir in die Steinzeit zurückfallen, aber es wird erhebliche Rückschritte geben. Wenn ich dann in der Zeitung lese dass man sich überlegt wieder Braunkohlekraftwerke zu bauen und sogar alte Kohlegruben wieder zu aktivieren weil sich der Abbau dann wieder lohnt, dann kann ich nur sagen, armes Deutschland. Schon jetzt ist bei uns im Harz im Winter die Luft zum schneiden weil viele private Hausbesitzer ihre Wohnung wieder mit Holz beheizen. Auch kann ich mich noch gut an die Luftverpestung aus früheren Zeiten erinnern. Die Entstaubungstechnik ist zwar auch hier besser geworden, aber so eine saubere Energiegewinnung wie bei der Atomkraft wird rein technisch gesehen nicht möglich sein.

Man kann definitiv auf Atomkraft verzichten, die Frage ist nur zu welchem Zeitpunkt! In Zeiten wie diesen, wo Atomenergie extrem in der Kritik steht wird schneller denn je nach effektiven erneuerbaren Energiequellen gesucht. Wenn diese ausgebaut und in einem effizienten System verankert werden wird wohl keiner mehr auf die Atomenergie zurückgreifen müssen bzw. wollen. Zur Zeit ist die Atomenergie einfach einer der billigsten Methoden um an viel Energie zu kommen, und einen Überhasteten Ausstieg aus der Atomenergie halt ich für die deutsche Wirtschaft nicht sinnvoll.

Dennoch muss so schnell wie möglich ein Ausstieg aus der Atomenergie gefunden werden, denn das größte Problem an Atomenergie ist der Restmüll der anfällt. Unsere Politiker glauben wohl selbst nicht das man diesen ohne jede Probleme einfach vergraben kann und darauf hoffen das innerhalb der Jahrzehnte nichts passiert.

Alles in allem ist ein schneller Ausstieg einer der höchsten Prioritäten unserer Politiker, aber auch diese können nicht zaubern und müssen warten bis alternative Energiequellen zur Verfügung stehen.