Keine Chance für "Desertec" - Solarstrom aus der Wüste
Jetzt, wo der Frust über die "traditionelle" Energiegewinnung besonders hoch ist, wird oft nach Alternativen gesucht und dabei kommt eine wahre Fundgrube an Ideen zum Tragen. Eine dieser Ideen, die fast schon zu schön um wahr zu sein klingt, ist das Projekt "Desertec", dass sich zum Ziel gemacht hat, so viele Solarzellen, Heizkraftwerke, etc. in die Sahara zu stellen, dass damit theoretisch der gesamte Stromverbrauch Europas quasi damit deckbar wäre. Insgesamt soll das Projekt beinahe 100 Atomkraftwerke in Europa ersetzen können.
Es gibt jedoch immer noch genug Gründe, die dagegen sprechen. Erstes großes Problem: Der erzeugte Strom muss irgendwie von der Sahara nach hier kommen. Dafür sind riesige Stromtrassen nötig, nach Schätzungen der bei Desertec mitmachenden Energiekonzerne mindestens fünf, die durch mehrere europäische Länder laufen müsste. Interessanterweise wehren sich die Bewohner bereits gegen eine normale Trasse jahrzehntelang - da werden fünf Megatrassen noch schwerer zu realisieren sein. Nur als Randinfo: Zwischen Spanien und Frankreich sollte bereits eine ähnliche Trasse durch die Pyrenäen gebaut werden. Das war vor knapp 25 Jahren. Gebaut wurde immer noch nichts.
Zweites Problem: Der Strom wäre zu teuer. Die ganzen Anlagen erst einmal zu bauen, kostet Geld. Sie in der unwirklichen Wüste zu warten, ebenfalls. Das gleiche gilt für die "Strompipeline" durch Europa, von der natürlich jeder etwas abhaben will. Letztendlich bleibt da kein günstiger Strom. Sauber sicherlich, aber unbezahlbar teuer.
Drittes Problem: Wir bräuchten den Strom aus der Sahara jetzt. Jede Verzögerung des Projekts verringert die Wahrscheinlichkeit, dass wir jemals das (erfolgreiche) Ende dieses Projekts sehen werden. Im Jahr 2020 könnte Deutschland bereits 50 Prozent der im Inland erzeugten Energie aus erneuerbaren Rohstoffen oder Energiequellen holen. Die restlichen 50 Prozent sind sogar ohne Atomkraft machbar - auf Deutsch: Die ganze Aktion wird sowohl politisch als auch in den Gedanken der Bevölkerung im Sande verlaufen.
Viertes Problem: Da der Strom einen sehr langen Weg zurücklegen müsste, würde auf dem Weg auch noch ein großer Teil des Stroms verloren gehen. Selbst wenn also eine Trasse vorhanden wäre, würde nicht der gesamte produzierte Strom in Mitteleuropa genutzt werden können, da einfach keine Möglichkeit besteht diesen eins zu eins zu uns zu übertragen. Dies würde sich dann erneut auf den Preis ausüben, die Stromgewinnung und Verteilung nicht effizient möglich ist
Das sehe ich etwas anders. Mittlerweile haben die sogar Lösung zu Problem 1 entdeckt:
Man geht einfach mit zwei Millionen Volt Gleichstrom durch die Sahara, durchs Mittelmeer und Europa. Die Verluste würden „Vertretbare“ 10% betragen. Womit auch Problem 4 einigermaßen geregelt wäre.
Zu dem zweiten Problem: Klar alles kostet Geld aber die machen das ja nicht mit Photovoltaik Kollektoren, sondern mit „Solarkochern“. Die nehmen ja einen Spiegel in der Form einer Parabel und am Brennpunkt liegt ein Rohr mit Flüssigkeit gefüllt (Irgendein bestimmtes Öl) das sich über den ganzen Weg auf über 1000 Grad Celsius erwärmt. Und dann kommt das Ganze in einen überdimensionalen Nachtspeicherofen. Ist ja im Endeffekt nichts was übermäßig teuer oder Energieverbrauchend in der Herstellung ist. Klar die Masse macht es aus. Die haben ja vor 0,3% der Sahara damit zu bedecken was ja dann schon eine riesen Fläche ist.
Die Zeit dürfte eigentlich nicht das Problem spielen eher viel mehr das Geld. Die haben ja schon „Testkraftwerke“ gebaut. Die Leute haben darin also schon Erfahrung und es ist auch keine Megakomplizierte Aufgabe. Das Geld dafür zusammenzukratzen wird eher das Problem. Weil die Leute die Geld haben meistens etwas mit Energie zu tun haben und es meistens um Kohle, Erdöl und Atomenergie geht. Und genau diese würden da eben kein Geld reinstecken weil sie sich ja das eigene Geschäft kaputtmachen würden.
Ich sehe aber andere Probleme:
Wenn wirklich der ganze Strom für ganz Europa auf 0,3% der Sahara produziert werden würde, kann ich mir das als Anschlagsziel vorstellen. Iran hat ja Atombomben und kann ja somit mit einer Bombe die gesamte Stromversorgung Europas lahmlegen. Desweiteren kann man ja nie wissen ob nicht jemand am Kabel selber rummontiert. Der Effekt wäre derselbe. Das sehe ich als allergrößtes Problem.
Deutschland könnte vielleicht 2020 die Hälfte seiner Energie aus Erneuerbaren Energien beziehen. Aber ich verspreche dir, dass das nichts wird. Warte noch 3 Monate dann sind die meisten Atomkraftwerke wieder am Netz und kein Hahn kräht mehr danach.
Es spricht aber nichts dagegen wenn es z.B. nur 20% oder 30% des Stroms aus der Sahara kämen und der Rest aus erneuerbaren Energien aus den eigenen Ländern.
Natürlich müssen wir auch hier in Deutschland langfristig umdenken und auf regenerative Energien zurückgreifen. Aber ob das Projekt Desertec uns dabei hilft wage ich stark zu bezweifeln. Wir haben an der Universität auch über dieses Projekt gesprochen und sind auch zu den Ergebnissen gekommen, die oben schon erwähnt wurden.
Ich persönlich finde es gut, dass man sich solche Gedanken um die Gewinnungen von Energien macht. Gerade bei den aktuellen Meldungen aus Japan wird klar, dass wir von der Atomenergie weg müssen. Für Deutschland wäre es aber sicherlich auch nicht vorteilhaft wenn wir Unmengen Strom importieren müssten. Wir wären dann stark abhängig von den Preisen die durch das Ausland angesetzt werden und könnten uns in keinster Weise dagegen zur Wehr setzen. Vielleicht wird in der Zukunft eine Innovation eine Energierevulotion auslösen, mit der wir momentan noch überhaupt nicht rechnen. Zu wünschen wäre es auf jeden Fall!
Anders würde es aussehen wenn nur ein Teil der Energie von solch einem rieseigen Projekt bezogen würde, wodurch man nicht in einem Monopol des Anbieters landen würde. Zusammengefasst finde ich die Idee der Energiegewinnung durch Solaralagen in der Sahara sehr gut, aber leider technisch nicht umsetzbar.
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