Atomfreier Strom: wieviel ist er euch wert?
Nachdem ich gestern von meinem Stromanbieter freundlicher Weise darauf hingewiesen wurde, dass es ab 1. April wieder einmal zu einer empfindlichen Preissteigerung kommen wird, habe ich mir gedacht, dass ich mich einmal umsehe, welche Alternativen es gibt. So habe ich über einen Internetanbieter einen Preisvergleich über verschiedene Stromanbieter bekommen.
Die Preise wurden natürlich nach aktuellen Preisen verglichen, das heißt, es wurde die Preissteigerung ab April noch gar nicht berücksichtigt. Trotzdem habe ich da gesehen, dass es durchaus billigere Anbieter gibt. Durch Wechsel des Stromanbieters könnte ich bei meinem Verbrauch rund 80 Euro jährlich sparen. Das finde ich nicht wenig, vor allem weil ich als Alleinerziehende sowieso auf jeden Cent achten muss.
Mein derzeitiger Stromanbieter verzichtet zur Gänze auf Atomstrom. Das finde ich natürlich vor allem in Zeiten wie diesen, die die Gefahr von Atomkraftwerken aufzeigen natürlich toll. Der billigste Anbieter verwendet natürlich schon Atomstrom. Deswegen kann er wohl auch diese Preise anbieten. 24% würden von Atomstrom kommen. Das ist für mich schon ein entscheidender Grund nicht zu wechseln.
Es wurden mir auch andere zumindest etwas billigere Anbieter vorgeschlagen. Da könnte ich im Vergleich zum jetzigen Anbieter und Tarif auch ein wenig sparen, allerdings nicht so viel. Diese anderen Alternativen würden jedoch auch zu 100% auf Atomstrom verzichten. Ich muss es mir noch ein wenig überdenken, aber ich kann mir diese Anbieter durchaus als gute Alternative vorstellen.
Wie sieht es bei euch aus? Wieviel Wert legt ihr auf atomfreien Strom? Oder ist euch das egal? Wieviel würdet ihr euch das kosten lassen? Ich selber habe schon immer Wert auf atomfreien Strom gelegt, aber ich muss zugeben, dass die aktuellen Anlässe in Japan mir erst so richtig gezeigt haben, wie dramatisch und gefährlich Atomkraftwerke sein können. Das kann auch jederzeit in Europa passieren, wenn auch nicht unbedingt durch einen Tsunami. Aber auch Tschernobil ist wohl noch in aller Erinnerung.
Ich denke, dass wohl jeder gut nachvollziehen kann, dass Atomstrom einfach gefährlich ist und man versuchen muss von dieser Energiemethode weg zu kommen. Aber viele müssen auf ihr Geld achten und da ist es natürlich verlockend theoretisch gegen Atomstrom zu sein, praktisch gesehen wechselt man dann aber aus Kostengründen doch nicht.
Ich habe vor ca. einem Jahr meinen Stromanbieter gewechselt. Ich war vorher bei der "RWE" und habe den normalen Stromtarif genutzt, der natürlich Atomstrom enthielt. Die ständigen Preiserhöhungen gingen mir auf die Nerven und ich war auch nicht mit der Unterstützung des Atomstroms einverstanden.
Ich bin jetzt bei "Stromio". Trotz, dass ich hier den Ökostrom Tarif nutze bezahle ich wesentlich weniger als bei der "RWE". Ich weiß auch, dass man den Atomstrom nicht bei dem Ökostrom Tarif einfach aus der Leitung nimmt (ist der selbe Strom wie vorher auch), aber ich unterstütze Ihn nicht mehr.
Ich finde Atomstrom unverantwortlich. Sicher, es ist günstiger Strom, aber wir bezahlen igrendwann sehr bitter dafür. Die Japaner schon jetzt. Ich bin für den Atomausstieg, auch wenn die Nachbarländer nicht mitziehen, einer muss ja den Anfang machen. Ökostrom muss nicht zwingend teurer sein, ich bezahle etwas über 10€ im Jahr mehr für den Ökostrom, als für den Basistarif von "Stromio" und das ist es mir auf jeden Fall wert.
Ich bin gegen Atomenergie, auch ohne den aktuellen Medienwirbel wegen das in Fukushima explodierte Atomkraftwerk. Solche eine Gefahr kann man bei Atomkraftwerken nie ausschliesen, und deshalb bin ich stark dagegen.
Ich habe mal etwas von Solarzellen in den Wüsten Afrikas gelesen. Dort wollen Energiekonzerne riesiege Solarzellenfelder aufbauen, da dort den ganzen Tag die Sonne scheint. Das finde ich eine sehr gute Idee da der Platz dort kaum oder sogar überhaupt nicht nutzbar ist.
Ich kann nicht direkt nachvollziehen, dass Atomstrom so gefährlich sein soll und bin auch nicht unbedingt dafür, dass man sich nun möglichst schnell davon trennt. Ich sehe auch persönlich keinen Grund dafür, dass ich darauf achten soll, dass mein Strom nicht aus einem Atomkraftwerk kommt. Ich werde mich weiterhin für den günstigsten Anbieter entscheiden und mir wird es auch in Zukunft ziemlich gleich sein woher mein Strom letzten Endes kommt. Was bringt es denn, wenn wir unsere Kraftwerke abschalten und dann der Strom aus Kernkraftwerken aus anderen Ländern kommt, der dann aus welchen Gründen auch immer, beim Verbraucher als grüner Strom verkauft werden darf.
Dass man alternative Energien fördert und nun auch ausbauen möchte finde ich natürlich sehr gut. Aber dennoch halte ich es für falsch, dass nun voreilig Kernkraftwerke herunter fahren möchte. Ich bin jedenfalls nicht bereit mehr für den Strom zu bezahlen, nur weil dieser eben nicht mehr aus einem Atomkraftwerk kommt. Dass man neue Anlagen für Sonnenenergie in der Wüste baut ist eine tolle Sache. Das Problem ist aber vielmehr, dass die Energie gespeichert und transportiert werden muss und es dafür eben noch keine entsprechende Technologie gibt. Deswegen wird hier wohl noch nicht besonders effizient Energie für unseren Markt gewonnen.
Im Endeffekt gewinnt man durch die Abnahme von Ökostrom nicht wirklich viel. Durch das EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) ist sichergestellt, dass Strom aus regenerativen Energien abgenommen werden muss. Jeder bezahlt mit seiner Stromrechnung diese Förderung, egal ob Ökostrom oder nicht. Und welchen Strom man tatsächlich verbraucht, kann man sowieso nicht beeinflussen, das hängt eher von den Lastverhältnissen im Netz ab.
Ob man also überhaupt irgendeinen positiven Effekt durch einen solchen Vertrag erzielt, ist eher fraglich. Da müsste man sich genauer anschauen, ob die Stromanbieter aktiv den Ausbau von erneuerbaren Energien fördert (z.B. durch den Bau eigener Kraftwerke).
Ich bin grundsätzlich auch gegen Atomenergie, jedoch muss man sich fragen, ob wir ohne Atomstrom leben könnten. Derzeit sind im deutschen Strom 22% Kernergieanteile vorhanden, dies ist ein sehr groß Anteil im Vergleich zu erneuerbaren Energien, wie zum Beispiel die Photovoltaik (2%) oder die Windenergieanteile (6,2%). Der deutsche Bedarf an Strom ist durch erneuerbare Energien schwer zu decken, vor allem durch den "Platzmangel" in Deutschland.
Windkraftwerke haben im dicht besiedelten Deutschland im Inland kaum Platz, vor allem weil eine große, gerade Fläche benötigt wird. Wenn man dann noch auf große Mengen Co2 verzichten möchte, würde man bei den derzeitigen "erneuerbaren Energien" auf einen Anteil von nur 22% kommen.Dies wäre sehr Problematisch. Die aktuell große Hoffnung ist die Kernfusion. Von ihr geht praktisch keine Gefahr aus. Doch bis dahin sind es noch fast 30 geschätzte Jahre.
hennessy221 hat geschrieben:Ich habe mal etwas von Solarzellen in den Wüsten Afrikas gelesen. Dort wollen Energiekonzerne riesiege Solarzellenfelder aufbauen, da dort den ganzen Tag die Sonne scheint. Das finde ich eine sehr gute Idee da der Platz dort kaum oder sogar überhaupt nicht nutzbar ist.
Ich habe an anderer Stelle hier im Forum das Projekt, das du meinst beschrieben und die Probleme des Projekts auf den Punkt gebracht: Man mag zwar hoffen, dass ein riesiger Solarpark namens "Desertec" etwas bringt, doch mehr als Science-Fiction ist da derzeit nicht.
Ich bin persönlich auch gegen Atomstrom, finde es aber extrem schwer zu glauben, dass der "Ökostorm" oder wie auch immer er teurer vermarktet wird, auch wirklich nur "Ökostrom" ist und nicht irgend so ein zusammengemixtes Zeug. Da man Strom nicht auf seine Herkunft oder seine Bestandteile kontrollieren kann, bleibt meine Skepsis in diesem Bereich.
Erst vor ein paar Tagen kam ein sehr langer Bericht im WDR Fernsehen und dort wurde gesagt, dass es keinen Anbieter gibt, der ohne Atomstrom kalkuliert und selbst beim Biostrom ist ein Anteil Atomstrom mit enthalten. Gänzlich kann also demnach keiner auf Atomstrom verzichten von den Stromanbietern. Das soll laut diesem Bericht alles nur eine Falle sein um Leute dazu zu bekommen diesen Strom zu nehmen.
Ich muss ehrlich sagen, dass es mir nicht wert ist, dass ich ganz auf Atomstrom verzichten will. Denn wenn es wirklich keinen Atomstrom mehr gibt, dann muss der Verbraucher noch mehr in die Tasche greifen, was ich aber nicht mehr kann. Ich habe schon einen günstigen Stromanbieter und zahle im Monat etwas mehr als 100 Euro. Mehr kann und will ich nicht zahlen. Denn ich weiß seit dem Bericht im Fernsehen, dass kein Anbieter, auch ein Biostromanbieter, nicht auf Atomstrom verzichtet. Jeder Anbieter hat einen Mischstrom.
Ich bin auch strikt gegen den Atomstrom und beziehe daher Ökostrom. Dies ist mir sehr wichtig und daher bin ich natürlich auch bereit, dafür etwas mehr zu zahlen. Ich würde schätzen, dass ich monatlich sicher bis zu 10 Euro mehr für Ökostrom zahlen würde, da mir das einfach sehr wichtig ist. Hochgerechnet auf ein ganzes Jahr wären das somit 120 Euro.
Diamante, ich denke du solltest dich vielleicht vorher doch ein bisschen besser informieren, bevor du hier solche Behauptungen aufstellst. Deine Behauptung, dass in jedem Strom auch Atomstrom vorhanden ist, ist schlichtweg falsch! Es gibt reine Ökostromanbieter, welche auch dafür Zertifikate haben und von denen man dann auch nur reinen Ökostrom beziehen kann. Weiterhin ist es aber wirklich so, dass in jedem "normalen" Strom ein gewisser Anteil an Ökostrom enthalte ist. Nun gibt es hierbei Anbieter, die dann einfach diesen Anteil bei ein paar Kunden streichen und hierfür sogenannten "Ökostrom" an andere Kunden verkaufen. Hierbei wird dann wirklich kein extra Ökostrom produziert sondern es wird nur der Strom, der sowieso da ist, teurer verkauft. Ich denke, dass du dieses meinst.
Ich finde es sehr wichtig, dass immer mehr Leute sich für Ökostrom entscheiden und endlich auch die Wichtigkeit dessen sehen. Der Ökostrom ist gar nicht unbedingt teurer als Atomstrom. Ihr solltet einfach nicht vergessen, dass die Atomkraftwerke enorme Subventionen kassieren, welche im Endeffekt auch von uns bezahlt werden! Es gibt nicht immer nur eine Seite der Medaille!
Bei deiner Frage müsstest du es nicht vom finanziellen Aspekt betrachten. Denn wenn wir zügig auf Atomstrom verzichten würden, müsste man sich eher fragen, auf welchen Luxus man zu Hause verzichten wollte. Ab 22 Uhr kein Fernseher und Computer mehr, weil halt der Energiebedarf der Haushalte nicht mehr gesichert ist?
Und so unsicher, wie man es uns erzählen will, sind unsere Atomkraftwerke doch gar nicht. Zumal schon einige vor dem Unglück in Japan teilweise abgeschaltet waren, weil dort Sanierungen nötig sind. Und solange ich bei dem sogenannten Biostrom wesentlich mehr bezahlen muss, wie bei anderen Tarifen, nehm ich lieber den Atomstrom.
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