Frutarier - eine "neue" Lebensform?

vom 23.03.2011, 10:13 Uhr

Für mich sind das alles Öko-Spinner mit zu viel Tagesfreizeit die so ihr Leben fristen. Etwas anderes ist das in meinen Augen auch nicht als ein dahinvegetieren. Wer so Leben will soll das auch machen, für mich wäre das einfach unvorstellbar. Ich weiß auch nicht so recht was damit bezweckt werden soll. Klar werden keine Tiere getötet und man nimmt nur was die Natur einem freiwillig überlässt, aber müsste man da nicht ein Leben wie ein Eremit führen um das konsequent alles umzusetzen?

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich denke, dass sich so eine Lebensweise schlecht bis gar nicht mit einem normalen Alltag mit Beruf, Hobbys und Gesellschaftsleben vereinbaren lässt. Es ist ja schon nicht immer einfach für Vegetarier und Veganer unterwegs etwas passendes zu essen zu finden, aber für einen Frutarier dürfte es doch unmöglich sein in einem Restaurant oder bei einem Imbiss etwas zu finden.

Und ich frage mich auch, wie ausgewogen diese Art der Ernährung sein kann. Natürlich braucht man keine tierischen Produkte für eine gesunde Ernährung und natürlich braucht man als Veganer auch nicht unbedingt irgendwelche Nahrungsergänzungsmittel, aber Eiweiß, diverse Fettsäuren, Vitamine und Spurenelemente sind wohl schon etwas schwerer zu finden in pflanzlicher Nahrung und wenn man diese pflanzliche Nahrung dann noch weiter einschränkt kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass das auf Dauer gesund sein kann.

Ich achte bei meiner Ernährung schon darauf, dass ich damit möglichst wenig Schaden anrichte. Ich kaufe keine Lebensmittel, die zig Flugkilometer hinter sich haben, wenn es Alternativen aus regionalem Anbau gibt und ich bin mir bewusst, dass tierische Lebensmittel in der Produktion viel Energie verbrauchen und habe meinen Konsum deshalb eingeschränkt. Aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen als Frutarier zu leben. Denn das würde ja bedeuten, dass ich meine Ernährung ins Zentrum stellen müsste und mein ganzes Leben darum herum arrangieren müsste und das wäre mir entschieden zu anstrengend. Ganz davon abgesehen gibt es auch einfach Lebensmittel, auf die ich nicht dauerhaft verzichten wollte.

hooker hat geschrieben:Für mich sind das alles Öko-Spinner mit zu viel Tagesfreizeit die so ihr Leben fristen.

So krass würde ich das nun nicht ausdrücken, aber irgendwo hast du schon recht. Das ist so ein typisches "erste Welt" Problem. Menschen, die schauen müssen, wie sie sich und ihre Familie satt bekommen, werden sich sicher nicht hinstellen und erklären, dass sie ab heute nur noch Fallobst und Gänseblümchen essen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich denke, dass es das Phänomen schon länger gab, nur eben hat man erst seit wenigen Jahren den Begriff dafür. Als ich noch in der Mittelstufe war, gab es eine Lehrerin, die sich vegan ernährte, aber damals gab es den Begriff "vegan" noch nicht und sie nannte sich eben Vegetarierin mit gewissen Einschränkungen. Ich vermute, dass es hier einfach ähnlich sein wird.

Solche Ernährungsformen sind meiner Ansicht nach zu viel Tagesfreizeit in der ersten Welt geschuldet und damit für mich nicht wirklich nachvollziehbar. Man kann es auch übertreiben. An sich kann ja jeder leben wie er will, aber sobald der moralische Zeigefinger gegenüber anderen Menschen erhoben wird hört für mich der Spaß auf.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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