Hunde und Katzenkind - kann das gutgehen?

vom 22.03.2011, 20:38 Uhr

Anfang April zieht ein kleines Katzenkind bei uns ein (um allen Spekulationen und Maßregelungen mal vorzubeugen: Vorerst nur eins, wenns gut klappt ist ein zweites schon quasi in Aussicht :D ). Nun haben wir aber auch schon 2 große Hund, die es an den Neuzugang gewöhnen gilt. Grundsätzlich bin ich der Ansicht dass das gut klappen müsste, die 2 haben zwar keine Katzenerfahrung (Katze? Was' das denn? ;) ), allerdings jedenfalls einer der beiden einen ausgeprägten Jagdtrieb.

Die Lager sind gespalten: Die Hundeliebhaber sagten mir bisher immer "das wird nich klappen", die Katzenliebhaber sagten "das geht!" Stellt sich nun die Frage: Was sagt ihr denn dazu? Das Katerchen wird schon jetzt auch an Hunde gewöhnt, wird also zumindest in der Hinsicht keine böse Überraschung erleben müssen. Ich bin jetzt einfach mal optimistisch. Zu unrecht?

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» Punklady1989 » Beiträge: 867 » Talkpoints: 2,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Das ist sehr schwer zu sagen, ob das klappen würde. Ich würde jetzt erst mal klar ein "nein" sagen, wenn einer der Hunde einen ausgeprägten Jagdtrieb hat. Wie du glaube ich in einem anderen Thread geschrieben hast, wird die Katze eine reine Wohnungskatze und kann im Prinzip nicht ins Freie flüchten. Wenn ich ehrlich bin, dann tut die Katze mir jetzt schon Leid und ich denke, dass sie keine ruhige Minute hat. Wenn die Katze Glück hat, dann kann sie sich mit ihren Krallen ein wenig wehren. Aber dann wird der Hund wohl einige Male was auf seine Nase bekommen.

Ich denke nicht, dass ich, wenn ich zwei Hunde hätte, wovon einer einen ausgeprägten Jagdtrieb hat, eine Katze aufnehmen würde. Für wen soll das gut sein? Die Hunde werden ständig im Stress sein und die Katze ebenso. Es ist meines Erachtens ziemlich egoistisch sich eine Katze anzuschaffen, wenn ein Hund schon da ist, der einen so ausgeprägten Jagdtrieb hat, wie du schreibst und wo dann noch ein Hund da ist und die Katze auch noch ganz alleine ohne Artgenossen da ist.

Wenn du erst später eine zweite Katze anschaffst, dann wird es wieder Stress geben. Es ist ziemlich verantwortungslos, wenn die Katze nicht ins Freie flüchten kann und gezwungen ist in der Wohnung bei den Hunden zu sein und für die Hunde wird es sehr schwer werden. Wenn du Pech hast, dann werden sie in die Wohnung machen, weil es ungewohnt ist und die Katze ein Eindringling ist. Alleine lassen würde ich sie auf keinen Fall.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Deine Ansicht finde ich, zugegebenermaßen, schon ein bisschen hart. Wir haben eine relativ große Wohnung und Rückzugsmöglichkeiten sind schon gegeben. Selbst wenn sie raus könnte (und wir nicht an der Hauptstraße wohnen würden), wäre das vom zweiten Stock aus eher problematisch. Es liegt also nicht nur am "nicht wollen" sondern auch am "nicht können" (wobei sich da ein Weg finden ließe).

"Ausgeprägter Jagdtrieb" ist immer relativ zu betrachten, befindet sich etwas auf dem Grundstück, wird es zuerst immer mal angeschnauzt, doch welcher Hund reagiert nicht so? Ein Hase im Feld (oder zeitweise auch Vögel) wird auch verfolgt, der eine tut's, den anderen interessierts eben überhaupt nicht. Und was den Artgenossen angeht: Momentan finde ich nunmal kein zweites Katzenkind und zwei aus unterschiedlichen Familien anzuschaffen um dann beide wieder zurückgeben zu müssen (oder einen neuen Platz suchen zu müssen), weils mit den Hunden eben doch nicht klappt, ist dann doch etwas sehr aufwendig meiner Ansicht nach.

Alleine bleiben werden sie wohl irgendwann müssen, ich muss ja auch irgendwann wieder arbeiten gehen. Hab aber für die erste Zeit sowieso erstmal Urlaub genommen, ganz alleine lassen wollte ich die 3 dann nämlich auch nicht.

Mir scheint, Dir liegt momentan eher am "hauptsache mal den Senf ablassen" und hauptsache mal nen Punkt finden, der nicht akzeptabel ist, der erste Absatz hätte völlig genügt. Das Du gegen Einzelkatzen/Hauskatzen bist, hab ich mittlerweile verstanden, hab auch in mehreren Threads erklärt das zumindest das eine nur vorrübergehend ist. Manchmal geht's einfach nicht anders. Muss es trotzdem sein, dass Du es mir immerwieder auf die Nase bindest? :shock:

Und bevor man mir ankreidet, das ich nicht mit Kritik umgehen kann: Ich verstehe Sache und kann Sachen annehmen, aber man muss sie mir nicht x mal auf die Nase binden und sich dann (wahrhscheinlich) auch noch wundern, wenns mir irgendwann auf den Keks geht. :(

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» Punklady1989 » Beiträge: 867 » Talkpoints: 2,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Es ist wohl tatsächlich möglich auch Hunde an Katzen zu gewöhnen, die bisher noch nie eine im Haus hatten, sodass sie diese ausnahmsweise nicht als Beute ansehen und daher auch nicht jagen. Ich würde das aber sehr behutsam angehen, am besten mit einer stabilen Absperrung zwischen den Tieren die von keinem einfach überwunden werden kann, und natürlich unter Aufsicht. Für eine Katze kann das ziemlich gefährlich werden wenn einer oder sogar beide Hunde auf sie losgehen, und gerade wenn sie noch sehr jung und unerfahren ist wird sie in der Wohnung wahrscheinlich auch nicht entkommen können.

Selbst wenn man die Tiere aneinander gewöhnen kann wird aber eher davon abgeraten sie unbeaufsichtigt alleine zu lassen, wenn ein Hund doch mal auf den Jagdtrip kommt kann man das Schlimmste dann womöglich noch verhindern.

» Adean » Beiträge: 176 » Talkpoints: 6,13 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Sicherlich kann man Katzen und Hunde aneinander gewöhnen. Das habe ich auch nie anders gesagt. Aber in einer Wohnung ohne Freigang, ein Katzenbaby und keine ausgewachsene Katze, die sich wehren kann und dann gleich 2 Hunde, wo einer einen ausgeprägten Jagdtrieb hat, finde ich persönlich eben unverantwortlich. Es kann gut gehen, aber es muss nicht. Und was machst du, wenn es nicht gut geht. Muss dann die traumatisierte Katze wieder weg?

Ich denke, dass es deswegen egoistisch ist, weil man es nicht abschätzen kann und einen Versuch mit Tieren anstellt, der nicht sein muss. Die Katze kann dadurch wirklich traumatisiert werden und das ist meines Erachtens eben nicht gut.

Katzen und Hunde sind nicht immer Feinde. Aber die Hunde sollten zumindest schon Katzen kennen und die Katze sollte Hunde kennen, bevor man sie dann mit fremden Tieren integrieren will. Ich hoffe für die kleine Katze, dass es gut geht und drücke die Daumen. Für mich wäre der Tierversuch aber etwas, was ich nicht gut finde.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Punklady1989 hat geschrieben:Ich bin jetzt einfach mal optimistisch. Zu unrecht?


Also ich denke, das du ruhig optimistisch sein kannst, denn wenn die Katze, bzw. der Kater schon an Hunde gewöhnt wird, dann wird das auch wohl bei euch, nach einer Eingewöhnungszeit, gutgehen,.

Ich selber habe nur einen Hund (American Pitbull), aber da ich ihn auch nicht vom Welpen auf an habe, weiß ich, das er sich mit Katzen gut versteht und warum sollte es denn nicht auch klappen. Klar müssen die Tiere sich erst aneinander gewöhnen, aber das ist ja auch normal und wenn der Hund der Katze zu nah kommt, dann weiss die sich wohl zu wehren.

Jeder Hund, der einmal eine Katzenkralle zu spüren bekommen hat, wird sich einer Katze nicht mehr so nah aufdrängen, denn komischerweise kratzen die Katzen gern beim Hund auf die Nase und das tut höllisch weh. Ich hoffe aber, das es bei dir nicht soweit kommt und das alles gut geht.

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» Chrissiger » Beiträge: 1296 » Talkpoints: -2,34 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Die Ausgangssituation ist doch ok um Katze und Hund aneinander zu gewöhnen. Die Mietze ist noch jung genug und da sie, wie du im anderen Thema geschrieben hast an Hunde gewöhnt wird, wird sie schon mal weniger Probleme haben. Selbst wenn sie Hunde nicht kennen würde, würde sie sich in dem Alter schnell an sie gewöhnen. Und dass die Hunde schon im Haus sind ist auf jeden Fall besser als anders herum. Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass sie erzogen sind und auch wirklich hören. Ihren Platz also auch voll akzeptiert haben. Dann sehe zumindest ich kein so großes Problem mehr darin.

Am einfachsten ist es natürlich, wenn man den Hund so weit trainiert hat, dass der Jagdtrieb kontrollierbar ist. Ansonsten behaupte ich mal, dass Jagdtrieb nichts darüber aussagt ob es funktioniert oder nicht. Ich zBsp halte selber einen Hund mit Jagdtrieb. Beutetiere sind Hasen, Wildkaninchen und Fasane. Trotzdem lebt dieser Hund mit Kaninchen, die sich hier frei in der Bude austoben können. Der Hund versteht mit klarer Ansage, dass diese Langohren mir gehören und er nicht dran darf. Nach einer Eingewöhnungszeit hat er sie dann auch als Rudelmitglied akzeptiert. Es gibt keinen Zoff, keinen Futterneid und der Hund putzt die Kaninchen sogar. Ein Kanickel ist so aufdringlich, dass es auf dem Hund herumklettert. Wenn es dem Hund zu viel wird, schaut er mit Dackelblick in meine Richtung und ich greife ein. Selber maßregeln würde er sich nie wagen. Genauso wenig würde er plötzlich einen Kurzschluss kriegen und das Kaninchen jagen. Dafür haben wir lange genug am Jagdtrieb gearbeitet.

Um die Tiere zu trennen, wenn sie mal alleine bleiben sollen, würde ich zu solchen Kindergittern für die Türen raten. Die Katze kommt da im Notfall locker durch und später drüber. Ich würde ihr auch erhöhte Liegeflächen bieten. Einfach ein breiteres Regale oder auch Eckregal aufhängen und mit den schmalen Ikearegalen einen Weg dahin bauen. Wenn da Teppich drauf klebt sollte die Katze genug Halt haben um sicher an ihren Rückzugsort zu kommen. Wenn die Deckenhöhe es erlaubt würde ich vielleicht sogar irgendwo im Flur, oder wo anders wo es keinen stört, eine Decke abhängen. So eine Art Katzenhochbett schaffen. :wink:

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Mir tut die kleine Katze jetzt schon sehr leid! Ich finde es absolut furchtbar, dass die arme kleine Katze ganz alleine mit zwei großen Hunden wohnen soll. Die Katze wird sich sicher nicht wohl fühlen und überfordert sein. Das ist einfach nicht richtig.

Du schreibst am Anfang, dass ihr vielleicht irgendwann einmal eine zweite Katze anschaffen wollt. Du solltest dir aber darüber im Klaren sein, dass die kleine sofort von Anfang an einen Katzen-Freund braucht. Besonders, wenn sie so großen Hunden gegenüber gesetzt wird. Sie hat doch sicher riesen große Angst!

» Gustavson » Beiträge: 345 » Talkpoints: 0,22 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich sehe das ganze jetzt nicht so eng. Wir hatten anfangs auch nur eine Katze und das über zwei Jahre hinweg, bis wir noch eine dazu bekommen haben. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir auch schon einen Hund. Meine Mutter hat die kleine Katze in einer Mülltonne gefunden und wir haben sie von der Hand groß gezogen. Es war eigentlich nie geplant, dass wir eine Katze haben wollten, aber es geschah dann eben einfach so und wir wollten uns nicht mehr von ihr trennen. Es gab aber nie Probleme mit dem Hund, im Gegenteil, die beiden haben sich wirklich gut verstanden. Wenn andere Katzen in unserem Garten waren und unsere Kleine verprügelt haben, ist unser Hund dazwischen gegangen und hat die anderen vertrieben.

Ich würde sagen, dass es da sehr auf das Wesen der Hunde ankommt. Klar ist es immer besser, wenn die Katze von Beginn auf einen Artgenossen hat, aber manchmal geht es eben nicht so und besser als im Tierheim ist eine liebevolle Einzelhaltung alle mal. Du solltest es einfach mal ausprobieren und schauen, wie es denn läuft. Das Kätzchen wird zu Beginn keine großen Probleme mit den Hunden haben, es muss sich eben erst einmal daran gewöhnen, aber das war es auch.

Ich muss auch dazu sagen, dass unser Hund kein Revierverhalten zeigt. Er akzeptiert alles und ist sehr liebevoll anderen Tieren gegenüber und deswegen war es für uns damals absolut unproblematisch. Du solltest dir nur wirklich überlegen, in wie weit der Jagdtrieb ausgeprägt ist, denn das ist eigentlich der einzige Punkt, der mir wirklich zu denken gibt.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Mesmerizing hat geschrieben:Du solltest dir nur wirklich überlegen, in wie weit der Jagdtrieb ausgeprägt ist, denn das ist eigentlich der einzige Punkt, der mir wirklich zu denken gibt.

Das ist es ja auch, was mir zu denken gibt. Es gibt viele Menschen, die Hunde und Katzen zusammenhalten. Aber gleich 2 Hunde und dann einer mit einem großen Jagdinstinkt und eine Babykatze finde ich schon grenzwertig und die Katze tut mir einfach Leid. Auch wenn sie sich verkriechen kann. Sie kennt vielleicht Hunde. Aber kennt sie auch Hunde, die sie jagen wollen? Ich hätte da ganz große Bedenken und drücke die Daumen, dass die Hunde die Katze akzeptieren.

Was würdest du denn machen, wenn es gar nicht geht? Gibst du die Katze dann wieder ab? Kannst du sie dann dahin bringen, wo du sie her hast oder muss sie ins Tierheim? Ich sehe das, auch wenn es krass klingt, als eine Art Tierversuch an.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


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