Kein Ausbildungsplatz, Schlechte Noten, Praktikum hilfreich!

vom 22.03.2011, 11:50 Uhr

Gerade habe ich wieder einen Bericht gelesen, in dem es darum ging, dass viele Jugendliche wegen eines schlechten Abschlusszeugnisses keinen Ausbildungsplatz bekommen. Gerade in den Hauptfächern mangelt es den Jugendlichen an Wissen. Viele dieser Schulabgänger landen dann zu Hause im "Hotel Mama" und mit jedem weiteren Tag der Arbeitslosigkeit geben sie sich mehr und mehr auf, bis sie irgendwann gar keine Lust mehr zum Arbeiten haben und dem Staat auf der Tasche liegen.

Es gibt aber eine Alternative zur Ausbildung und zum Jobben: Mein Neffe hat im Anschluss an die Schulzeit ebenfalls keinen Ausbildungsplatz in seinem Wunschberuf (Fotograf) gefunden. Wir haben ihn dann dazu ermutigt nach einem Praktikumsplatz zu Fragen. Er hat den Platz bekommen und dort mehrere Monate praktische Erfahrungen für den Beruf sammeln können. Dem Betrieb hat er zusätzlich noch zeigen können, dass er ein Händchen für den Beruf hat und ihm wurde nun für dieses Jahr ein Ausbildungsvertrag angeboten. Ohne das Praktium wäre er heute wohl immer noch zu Hause oder hätte sich aufgegeben. Wer kann denn aus seinem Erleben ähnliches berichten?

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» utebar » Beiträge: 177 » Talkpoints: 10,59 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich hatte zunächst genau das gleiche Problem. Nach der 12. Klasse habe ich die Schule abgebrochen, weil ich echt nicht mehr hinterher gekommen bin. Viele haben mir gesagt, dass ich das eine Jahr auch noch geschafft hätte, doch verschiedene Faktoren, darunter auch einfach Lustlosigkeit, haben dazu geführt, dass ich der Schule endgültig den Rücken kehren wollte.

Meine Noten waren durchschnittlich, also im Bereich 3. Lediglich in Englisch hatte ich eine 1, weil ich viel auf englisch im Internet kommuniziert habe und dadurch den anderen immer etwas Voraus war. Mit diesen Noten wollte mich die Sparkasse nicht in den Ausbildungskreis aufnehmen, da meine Mathematiknote auch nur eine 3 war. So habe ich dann knapp drei Monate Zuhause verbracht bei "Hotel Mama", bis ich ein Praktikum bei Saturn gemacht habe. Dort war ich im Bereich Telekommunikation tätig, was mir auch echt Spaß gemacht hat. Durch diese praktischen Erfahrungen, welche ich 8 Monate lang gesammelt habe, habe ich nun eine Ausbildung als Kaufmann für Telekommunikation bekommen. Es war zwar nicht mein Traumberuf, aber mittlerweile bin ich echt zufrieden mit dem Job.

Der Fehler bei vielen Jugendlichen liegt darin, dass sie diese Überbrückungszeit immer falsch nutzen. Sie warten einfach oft auf das nächste Ausbildungsjahr und haben bis dahin dann Freizeit. So verlieren sie den Anschluss und wenn sie Pech haben, kriegen sie im darauf folgendem Jahr auch keinen Bildungsplatz.

» aris18 » Beiträge: 431 » Talkpoints: 1,68 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Zwar ist so ein Praktikum natürlich eine tolle Überbrückungsmöglichkeit, die offensichtlich häufig auch für den späteren Ausbildungsweg hilfreich ist, aber ich denke nicht, dass das die perfekte Lösung für alle ist, da es einfach nicht genügen Praktikumsplätze gibt. Für die vielen Jugendlichen, die ohne Ausbildungsplatz bleiben, können die Betriebe gar nicht ausreichende Praktikumsstellen zur Verfügung stellen.

» channale » Beiträge: 1371 » Talkpoints: 37,37 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ein Praktikum ist allemal hilfreich, aber mann muss bedenken das man nicht mehrere Praktikas hintereinander haben darf. Ein schlechter Notendurchschnitt sagt nichts über die Person aus, ich kenne Bekannte die im Dreier und Vierer Bereich die Schule abgeschlossen haben und besaßen Praktikum und waren in der gleichen Situation.

» Simon90 » Beiträge: 2 » Talkpoints: 0,99 »



Ich mache gerade mein Abi und habe daher zum Glück bessere Jobaussichten in Aussicht,, allerdings habe ich mir jetzt eigentlich gedacht, dass es normal sei, nach Ablehnung aller Bewerbungen erstmal ein Praktikum zu machen, so kenne ich das zumindest. Ich wäre gar nicht auf die Idee gekommen, dass es Menschen gibt, die die Alternative, zu Hause bei Mama zu sitzen so in der Form überhaupt in Betracht ziehen und für diese Leute kann ich dir natürlich nur zu stimmen, da kommt definitiv ein Praktikum in Frage, was denn sonst.

Selbst wenn man nachher nicht angenommen wird oder ich das Praktikum als eine schlechte Erfahrung entpuppt, so ist man nachher trotzdem reicher an Erfahrungen und kann vorzeigen, dass man etwas getan hat, nachdem die Bewerbungen abgelehnt wurden und vielleicht weiß man dann auch, dass einem der Beruf doch nicht so gefallen hätte, den man eigentlich angestrebt hat und auch das ist schon mal ein Fortschritt. Auf jeden Fall aber hat man etwas gemacht und alles ist besser, als sich zu Hause auf dem Geld der Eltern auszuruhen.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Crispin hat geschrieben:Ich mache gerade mein Abi und habe daher zum Glück bessere Jobaussichten in Aussicht,, allerdings habe ich mir jetzt eigentlich gedacht, dass es normal sei, nach Ablehnung aller Bewerbungen erstmal ein Praktikum zu machen, so kenne ich das zumindest. Ich wäre gar nicht auf die Idee gekommen, dass es Menschen gibt, die die Alternative, zu Hause bei Mama zu sitzen so in der Form überhaupt in Betracht ziehen und für diese Leute kann ich dir natürlich nur zu stimmen, da kommt definitiv ein Praktikum in Frage, was denn sonst.

Selbst wenn man nachher nicht angenommen wird oder ich das Praktikum als eine schlechte Erfahrung entpuppt, so ist man nachher trotzdem reicher an Erfahrungen und kann vorzeigen, dass man etwas getan hat, nachdem die Bewerbungen abgelehnt wurden und vielleicht weiß man dann auch, dass einem der Beruf doch nicht so gefallen hätte, den man eigentlich angestrebt hat und auch das ist schon mal ein Fortschritt. Auf jeden Fall aber hat man etwas gemacht und alles ist besser, als sich zu Hause auf dem Geld der Eltern auszuruhen.


Das Problem dabei ist aber eben, dass viele Jugendliche schon mit der "Null-Bock-Einstellung" zu einem Vorstellungsgespräch gehen, sich überhaupt nicht vorbereiten und am Ende dennoch verwundert sind, dass sie eben kein Ausbildungsplatz bekommen haben. Wenn man dann noch Eltern zu Haus hat, die dem Kinde eben allerlei Freiraum lassen und es auch nicht dazu drängen etwas aus dem Leben zu machen, dann kommt eben die Situation dabei heraus, dass die Kinder oder besser gesagt Jugendlichen daheim sitzen und damit ihre Zeit vertrödeln. Dabei sagt man sich dann häufig, dass man ja doch keine Chancen bekäme. Hat man einmal diese Einstellung, dann ist es schnell vorbei und man verbaut sich damit sehr schnell jegliche Chance überhaupt einmal eine Chance zu bekommen. Lebt man dann noch bequem zu Hause im Hotel Mama, dann kann ich schon verstehen, dass Jugendliche ohne Lust auf Arbeit und ohne Druck von zu Hause, gar nicht auf die Idee kommen sich für ein Praktikum zu bewerben.

» BrilleWilli » Beiträge: 1810 » Talkpoints: 14,07 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ein Praktikum kann tatsächlich eine sehr gute Möglichkeit sein um später an einen Ausbildungsplatz oder einen Job zu kommen. Im Rahmen meines Studiums mache ich auch gerade ein Praktikum im bereich Marketing. Es wird ein halbes Jahr gehen und ist sogar bezahlt, was ja bei Schüler oder Studentenpraktikas nicht immer der Fall ist. Durch das Praktikum erwarte ich mir, dass ich mir klarer über mein späteres Berufsleben werden kann. Denn im Praktikum kann man vieles schon einmal einfach ausprobieren.

» thomas86 » Beiträge: 17 » Talkpoints: 11,73 »



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