Wörterbücher in Klassenarbeiten - sinnvoll?
Ich schreibe nächsten Montag meine Klausur im Spanisch Leistungskurs und so wie es aussieht, dürfen wir jetzt (in der dritten Klausur von diesem Jahr) Wörterbücher benutzen, die über zwei Sprachen verfügen, also Spanisch-Deutsch und Deutsch-Spanisch. Vorher hatten wir immer nur einsprachige Wörterbücher, also Spanisch-Spanisch und durften in der Klausur 10 Wörter in einem zweisprachigem Wörterbuch nachsehen. In der elften Klasse hatte ich in Spanisch gar kein Wörterbuch und in Englisch hatte ich eins ab der elften.
Wie findet ihr es, dass man ab einer bestimmten Zeit Wörterbücher nutzen kann? Unsere jetzige Spanischlehrerin möchte es eigentlich nicht, weil sie meint, dass wir dann dazu neigen würden, jedes Wort im Wörterbuch nachzuschlagen, obwohl wir keine Zeit dazu hätten. Ich habe immer zwei von drei Stunden für meine Klausuren gebraucht und hatte immer eine zwei. Eine glatte zwei und eine Zwei +.
Ehrlich gesagt verstehe ich denn Sinn einem zweisprachigen Wörterbuchs in der spanisch Klausur nicht. In der Klausur wird doch wissen über die Fremdsprache abgefragt. Da gehören meiner Vorstellung nach auch Vokabeln zu.
Ich kenne es so aus den Deutschklausuren früher, dass uns immer Wörterbücher gereicht wurden, allerdings wurde in den Klausuren dann auch nur noch der Inhalt und das Textverständnis bewertet. Auf Rechtschreibfehler wurde nicht geachtet, außer es waren wirklich viele Fehler, dann sind diese auch leicht in die Gesamtnote der Klausur eingeflossen.
Generell würde mich solch ein Wörterbuch gar nicht stören. Es wäre mir egal, wenn ich dass Wörterbuch nicht brauche, muss ich es auch nicht nutzen und habe dementsprechend mehr Zeit mich den Aufgaben zu widmen. Mitschüler die das Wörterbuch nutzen, sollen sich vielleicht später Gedanken dazu machen ob sie wirklich genug lernen oder ob sie einfach aus Unsicherheit nachschauen. Werden nur vereinzelt Wörter nachgeschlagen, vielleicht auch um die Restzeit auszunutzen, finde ich es ab und zu auch ganz sinnvoll, vor allem wenn man Wörter nutzen möchte die man nicht oft gebraucht oder vielleicht noch gar nicht kennt.
Der Wortschatz des Einzelnen ist zwar meist recht groß, dennoch nicht vollständig. Solange, in der Klausur nicht auch die einzelnen Vokabeln bewertet werden, finde ich diese Reglung durchaus okay. Werden sie bewertet, finde ich es unfair, den Schülern gegenüber, die einfach langsamer bei der Nutzung eines solchen Wörterbuches sind.
Ich bin selber Französischlehrerin und kenne demnach die Problematik mit dem Wörterbuch bei Schularbeiten. Ab einer bestimmten Klasse sind die ja durchaus erlaubt. Die Schüler freuen sich darüber in der Regel zunächst riesig und wiegen sich in falscher Sicherheit. Man kann zu dem Zeitpunkt deutlich merken, dass die Schüler weniger Vokabel lernen, weil sie dann der Meinung sind, dass sie ja nachsehen können und so brauchen sie die Vokabel nicht oder zumindest nicht so genau lernen, auch wenn man die Schüler vorher ausdrücklich davor warnt, dass sie weiterhin Vokabel lernen müssen.
Die traurige Erkenntnis kommt dann meistens erst direkt bei der Schularbeit. Wie du bereits geschrieben hast, tendieren dann viele Schüler dazu, fast jedes Wort nachzuschlagen und dazu ist einfach keine Zeit. Diese Zeit geht dann bei anderen Punkten ab und nicht selten kommt es dann dazu, dass einige Punkte dann aus zeitlichen Gründen gar nicht geschafft werden.
Des weiteren ist es so, dass sich der Notenschlüssel mit Einführung des Wörterbuches ändert. Ohne Wörterbuch ist zum Beispiel ein Rechtschreibfehler weniger dramatisch als mit Wörterbuch, weil man eben davon ausgeht, dass wenn der Schüler Zweifel der richtigen Orthographie gehabt hätte, dann hätte er ja eben im Wörterbuch nachschlagen können.
Alles in allem bin ich aus diesen Gründen nicht so der Freund von Wörterbüchern bei Schularbeiten und Tests. Auf der anderen Seite ist es durchaus auch ein sinnvoller Lernprozess zu erkennen, dass so ein Wörterbuch hilfreich sein kann, man es aber richtig benutzen muss.
Was hat denn nun deine Note mit den Wörterbüchern zu tun, das verstehe ich ehrlich gesagt nicht ganz. Ich schreibe in Französisch und Englisch ausschließlich 13 bis 15 Punkte und benutze auch Wörterbücher und hatte die gleiche Note auch vor der elften Klasse, also verstehe ich den Zusammenhang jetzt nicht wirklich.
Ich selbst finde das an sich sehr sinnvoll, denn selbst Englischlehrer, die schon lange unterrichten und sogar eine Zeit lang im Ausland gelebt haben, können nicht alle Vokabeln und müssen bei der einen oder anderen Frage des Schülers mal das Handy oder das Wörterbuch zücken, um bei weniger gebräuchlichen Wörtern nach zuschauen. Das ist normal und wenn man dann in einer Klausur sitzt und bekommt einen Text über ein sehr spezifisches Thema, zudem vielleicht auch das eine oder andere Fachwort nötig ist, dann ist es doch sehr hilfreich, dafür dann das Wörterbuch parat zu haben. Und mal ganz ehrlich, die Behauptung deiner Lehrerin halte ich für ziemlichen Schwachsinn.
Wenn es ein Schüler schon ins Gymnasium und dann auch noch in die Oberstufe schafft und dann dort Klausuren mit Wörterbuch schreiben darf, dann kann man doch eigentlich von einem solchen Schüler auch erwarten, dass er sich die Zeit gut einteilen kann, um eben nur das nötigste nachzuschlagen oder? Daher finde ich das vermeintliche Argument deiner Lehrerin ehrlich gesagt ziemlich albern.
Ich finde, dass Wörterbücher imm sehr nützlich sind. Ich bin in der achten Klasse von einem Gymnasium und wenn wir in Deutsch einen Aufsatz schreiben, dann dürfen wir die Wörter, die wir nicht wissen, auch in einem Wörterbuch nachschlagen. Das liegt daran, dass man, wenn man am Ende zu viele Rechtschreibfehler hat, diese dann angerechnet werden und dass es sein kann, dass man dann Punkte abgezogen bekommt und sich dann um eine ganze Note verschlechtern kann.
Auch für fremdsprachige Aufsätze und Klausuren finde es ich es nachher sehr hilfreich. Es geht dann ja darum, dass man einen guten und zusammenhängenden Text schreibt. Durch die Hilfe des Wörterbuches wird der Text auch von der Rechtschreibung her besser und es gelingt einem mehr einen zusammenhängenden Text zu schreiben, weil man nicht auf andere Wörter ausweichen muss.
Von mir selbst weiß ich, dass Wörterbücher für mich eher hinderlich als nützlich sind. Ich neige tatsächlich dazu alles mögliche nachzuschlagen und zu überprüfen, obwohl ich mir eigentlich recht sicher bin dass ich es schon richtig geschrieben habe. Das kostet auf jeden Fall viel Zeit, weil man sich aus Unsicherheit dazu veranlasst fühlt alles doppelt und dreifach nachzuschlagen. Für jemanden der tatsächlich große Probleme mit der Rechtschreibung hat mag es sinnig sein, so ein Buch auf dem Tisch liegen zu haben, für mich selbst und wohl auch Andere eher nicht.
Wir durften einige Zeit lang während den Französischklassenarbeiten Wörterbücher verwenden. Jedoch habe ich mir das Nachschlagen während den Arbeiten recht schnell abgewöhnt, weil es sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Dann habe ich lieber ein fehlerhaftes Wort verwendet, als die gesamte Prüfungszeit jedes einzelne Wort nachzuschlagen.
Jedoch finde ich Wörterbücher im begrenzten Maße nicht verkehrt. Besonders wenn man die Fremdsprache nur in der Schule spricht. Damit die Schüler nicht in den Nachschlagewahn verfallen, haben unserer Lehrer die Arbeiten in zwei Teile gesplittet. Einen Teil, den man selbst bearbeiten musste und einen Teil, wo man das Wörterbuch verwenden konnte. So finde ich es an sich okay.
Bei dieser Diskussion sollte man nicht außer Acht lassen, dass beim Lehren einer Fremdsprache ab einer gewissen Klasse nicht mehr im Vordergrund steht, ob die Schüler Texte mit den erlernten Vokabeln lesen und schreiben können, sondern es kommt darauf an, dass die Schüler lernen, eine Sprache überall einzusetzen, sei es das Lesen von Zeitungsartikeln, das Radiohören oder die Beschäftigung mit der Literatur dieser Sprache. Ab einer gewissen Klasse, bei uns war es, wenn ich mich nicht täusche, die neunte Jahrgangsstufe, wird seitens der Lehrer bei den Aufgaben zum Textverständnis nicht mehr darauf geachtet, dass alle Vokabeln bekannt sind, sondern es wird auf möglicherweise leicht vereinfachte Texte aus Zeitungen oder Büchern zurückgegriffen, bei denen ein Teil des Vokabulars unbekannt ist. Das ist insofern auch sinnvoll, dass man beim späteren Anwenden der Sprache nur selten einen gehobenen Text mit ausschließlich bekannten Wörtern finden wird, es bereitet also schlichtweg auf die Realität vor.
Gerade, wenn es sich beim unbekannten Vokabular um Schlüsselbegriffe des Textes handelt, ist es sinnvoll, diese im Wörterbuch nachschlagen zu können, um den Text komplett zu verstehen. Auch bei der Textproduktion ist es von Vorteil, wenn hin und wieder Synonyme nachgeschlagen werden können, damit der Text nicht so einseitig wird, denn ab einer gewissen Klasse erwartet man nun einmal, dass man auf Wortwiederholungen verzichtet; auch in einer Fremdsprache. Natürlich ist das Wörterbuch auch eine Unterstützung für fehlerlose Rechtschreibung, wobei es den Schülern nicht das Denken ersetzen kann, denn ein bestimmtes Grundwissen an Orthographie sollte wirklich vorhanden sein, um effizient arbeiten zu können. Wer in der Lage ist, ein Wörterbuch sinnvoll zu nutzen, also nicht jedes zweite Wort nachzuschlagen, sondern sparsam damit umgeht, dem wird der Einsatz von selbigem einen guten Dienst erweisen.
Natürlich kann es sein, dass Schüler während einer Klausur anfangen, alles nachzuschlagen, und somit zeitlich in Verzug geraten, aber ehrlich gesagt ist das deren alleinige Schuld und sollte kein Grund dafür sein, die Wörterbücher wieder zu verbieten. Ein verantwortungsvoller Schüler wird das Wörterbuch schon bei seinen Hausaufgaben nutzen und lernen, wie er es einsetzen kann. Bei Hausaufgaben zur Textproduktion kurz vor Klausuren sagen uns unsere Lehrer auch oftmals, wie lange wir für diese Anzahl an Wörtern brauchen sollten und spätestens dann wird doch jedem klar, dass nicht jedes Wort nachgeschlagen werden kann. Und mal ehrlich, wer entweder keine Hausaufgaben macht oder überhaupt keine Vokabeln mehr lernt, dem ist nicht zu helfen und der ist ohne Wörterbuch noch deutlich mehr aufgeschmissen. Deswegen sehe ich das Wörterbuch alles in allem als gute Unterstützung, die es richtig einzusetzen gilt, was eine reine Übungs- und Erfahrungssache ist.
Ich bin auch eher der Meinung, dass ein Wörterbuch in einer Klausur nicht ganz so gut ist. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man dann wirklich sehr viel in diesem Wörterbuch nachschaut und am Ende nicht mehr genug Zeit hat um die Klausur vernünftig zu beenden. Leider verliert man während einer Klausur schnell das Zeitgefühl und das Suchen in einem Wörterbuch ist wirklich enorm zeitaufwändig. Ein Wörterbuch kann höchstens hilfreich sein, wenn man wirklich nur ein oder zwei Wörter dort nachschauen muss. Dieses schafft man sicherlich in der angemessenen Zeit.
Ich fand das Spanisch - Wörterbuch in den Klausuren immer sehr hilfreich. Mit dem entsprechendem Vokabular, kann man sich schriftlich besser artikulieren und dem Text so mehr Sinn und Lesefluss zu verleihen. Man kann auch nicht alle Wörter kennen und gerade aus dem Grund, dass viele Spanisch nur aus Zwang wählen, finde ich nicht, dass man die Sprache unbedingt meistern muss (zumal das in 3 Jahren Unterricht ohnehin ein Witz ist, auch wenn wir im Vergleich zu anderen Schulen die ebenfalls Spanischunterricht hatten, einen sehr anspruchsvollen Spanischunterricht "genossen").
Zudem enthalten viele Texte die in Spanischklausuren verwendet werden, Vokabular, dass man normalerweise im Unterricht nicht lernt. Bei einseitigen Texten standen bei unseren Klausuren schonmal 10-15 übersetzte Wörter unter dem Text, damit man den auch nur annähernd verstehen konnte.
Sinnlos finde ich hingegen, dass für die Klausur dennoch Punkte für das genutzte Vokabular vergeben werden.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-157821.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Calla Pflanze 2145mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Schlafendes Wiesel · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Calla Pflanze
- Tipps zur Geranien Pflege 2386mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: C97 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Tipps zur Geranien Pflege
- Kräuter auf Balkon - was ist sinnvoll und robust? 1298mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Carmili · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Kräuter auf Balkon - was ist sinnvoll und robust?
- Luftwurzeln der Monstera: Tropfenbildung/Gestank 1767mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Diamante · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Luftwurzeln der Monstera: Tropfenbildung/Gestank