Auffallen im Unterricht

vom 20.03.2011, 18:32 Uhr

Ich hatte am Freitag in der dritten und vierten Stunde Deutsch LK und in diesem Fach ist es oft so, dass mir etwas runterfällt, weil mir so langweilig ist, dass ich mit Stiften spiele oder so. Mir ist dann zweimal mein Stift heruntergefallen, was den Lehrer eigentlich gar nicht gestört hat. Jedenfalls hat er mich gar nicht beachtet und einfach weiter geredet, während ich aufgestanden bin und meinen Stift geholt habe - zwei Mal in einer Doppelstunde. Mir ist nun aufgefallen, dass es für mich sehr unangenehm ist, wenn mir etwas herunterfällt, wenn ich etwas in den Mülleimer schmeiße oder gar auf Toilette gehen muss. Ich habe dann Angst, dass sich die Aufmerksamkeit des Kurses auf mich richtet und der Lehrer dadurch sauer wird.

Kennt ihr das, wenn ihr nicht auffallen wollt? Wie war das damals oder jetzt bei euch in der Schulzeit? Wollt ihr auch immer ungesehen bleiben und findet es respektlos, den Unterricht zu stören? Nach der Stunde habe ich mich beim Lehrer entschuldigt und werde in Zukunft mehr aufpassen.

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» Teelicht55 » Beiträge: 688 » Talkpoints: 17,91 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich finde es respektlos den Unterricht durch spielen mit Stiften zu stören, bis die Stifte runterfallen. Wenn du nicht auffallen willst, warum machst du es dann? Dann müsstest du nicht aufstehen und die Stifte holen. Ich als Lehrer würde das schon als Unterrichtsstörung sehen und würde es auch sagen.

Wenn man mal auf die Toilette muss ist das bestimmt nicht schlimm. Das haben wir früher auch gemacht, obwohl wir damals noch fragen mussten, wenn wir die Klasse wegen einem Toilettengang verlassen wollten. Zum Papierkorb kann man in den Pausen gehen. Dafür hat man eine Schulbank, wo man was drunterlegen kann. Dafür muss man den Unterricht nicht stören. Auch das würde ich als Störung empfinden und das kann man vermeiden. Wenn jeder in der Klasse ständig zum Papierkorb gehen würde, würde das mehr als stören.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass du nicht auffallen willst. Denn dein Verhalten provoziert ja schon, dass du auffällst. Ich habe mich immer im Hintergrund gehalten. Ich wollte nicht mal im Unterricht auf die Toilette gehen. Wenn mir wirklich mal was heruntergefallen ist, war mir das sehr peinlich und ich habe es vermieden, indem ich eben nicht mit Sachen gespielt habe.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Mal ganz ehrlich, wie bist du denn drauf? Also ich verstehe jetzt ehrlich gesagt wirklich nicht, wieso du dich dafür beim Lehrer entschuldigst, dass dir ein Stift hingefallen ist, du etwas wegschmeißen oder gar auf die Toilette musstest. Was ist dein Problem? Unterricht ist dazu da, um etwas zu lernen, ganz klar, nur das geht auch, wenn jemand zwischen durch mal aufsteht und was macht, dadurch störst du ganz gewiss nicht all die hochkonzentrierten Schüler um dich herum. Ich finde es albern von dir, dich für solchen Stuss zu entschuldigen, warum gehst du nicht gleich hin und entschuldigst dich dafür, dass du zu viel Luft weg atmest oder einen Stuhl und Tisch für dich in Anspruch nimmst?

Ich finde das wirklich lächerlich und für mich klingt das einerseits, als hättest du ein sehr geringes Selbstbewusstsein, wenn nicht gar Minderwertigkeitskomplexe und auch viel zu viel Angst vor dem Lehrer. Solche Handlungen werden ignoriert und sind normal, entschuldigen sollte man sich für das herumknipsen auf dem Telefon während des Unterrichts, anhaltenden Lachanfällen oder Unterbrechungen und Kaffeekränzchen, aber wenn du dich für sowas entschuldigst, wie auf die Toilette müssen oder einen Stift fallen lassen, dann wirkt das bei deinen Mitschülern gewiss wie Schleimerei und bei deinem Lehrer sieht es nach einer verdammt unselbstständigen und verängstigten Schülerin aus und daher würde ich dir wirklich dringend dazu raten, einen solchen Blödsinn sein zu lassen, wo kommen wir denn da hin?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich habe mich bei meinem Lehrer entschuldigt, weil ich bewusst mit dem Stift gespielt habe und ihn immer hochgeworfen habe, auch wenns nicht hoch war. Als ich darüber nachgedacht habe, fand ich es sehr respektlos, weil es den Unterricht gestört habe. Ich habe mich noch nie für das auf Toilette gehen entschuldigt, das ist mir einfach nur unangenehm. Angst habe ich vor meinem Lehrer keine und auch kein so geringes Selbstbewusstsein, dass ich mich für alles schäme.

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» Teelicht55 » Beiträge: 688 » Talkpoints: 17,91 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich muss gestehen, ich spiele auch während den Schulstunde mit Stiften herum bis sie runterfallen. Aber auf die Idee mich zu entschuldigen bin ich offen gestanden auch nicht gekommen. Es ist mir nicht peinlich und den Lehrer stört das wie es ausschaut auch nicht, sonst würde er etwas sagen. Wo käme ich denn hin, wenn ich mich entschuldigen müsste, wenn ich beim Mitschreiben mal zu laut tippe?

Für den Toilettengang wurde uns am Anfang des Jahres bisher immer dargelegt, dass wir nicht unbedingt immer fragen müssten. Das würde den Unterricht deutlich mehr stören, als wenn man einfach leise aufsteht und auf die Toilette geht.

Auch wenn du mal zum Mülleimer gehen musst, braucht es dir nicht peinlich zu sein. Ich finde es offen gestanden ekliger, wenn man seinen Bleistift unter der Schulbank spitzt und es dann versehentlich liegen lässt, als wenn man mal eben aufsteht und den Müll so entsorgt. Das gilt auch für Taschentücher.

Mach dir nichts draus, es gibt durchaus Menschen, die sich besser konzentrieren, wenn sie mit dem Stift rumspielen. Vielleicht gehörst du ja dazu. Es braucht dir absolut nicht peinlich zu sein. Ich war auch einmal die Sorte Mensch, die sich immer entschuldigt hat, aber das ist auch absolut nicht immer von Nöten. Es gibt durchaus auffälligere Schüler, die den Unterricht stören.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12589 » Talkpoints: 11,66 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Teelicht55 hat geschrieben:Ich habe mich bei meinem Lehrer entschuldigt, weil ich bewusst mit dem Stift gespielt habe und ihn immer hochgeworfen habe, auch wenns nicht hoch war..


Da muss ich Diamante Recht geben; wenn du nicht auffallen willst bzw es dir unangenehm ist, dann provoziere das doch nicht durch Spielereien mit dem Stift. Ich wackel auch schonmal mit der Stift in einer Hand, allerdings nicht auf den Tisch und hochwerfen schon gar nicht.

Ich selber wollte auch nie auffallen oder den Unterricht stören. Den Mülleimer habe ich auch nur in den Pausen genutzt und grade in den ersten Jahren der Realschule war es mir sogar unangenehm auf die Toilette zu gehen (besonders wenn man noch um Erlaubnis fragen musste). Allerdings ist es ja auch nicht sehr angenehm mit voller Blase im Unterricht zu sitzen, sodass mich das irgendwann nicht mehr gestört hat und ich einfach möglichst leise und nicht-störend aus dem Raum und wieder rein bin.

Entschuldigt habe ich mich beim Lehrer (bzw der Klasse) immer nur dann wenn ich ungewollt gestört habe (mehrmaliges lautes Niesen, oder Husten) oder ich eine Klassenkameradin etwas gefragt habe und der Lehrer es als Quasseln aufgefasst hat.

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» Nana_2011 » Beiträge: 2250 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich frage mich gerade eher, wie man sich langweilen kann, wenn man mehrere Wochen im Unterricht gefehlt hat und einiges nachholen muss. Und wenn man noch dazu sich so beschäftigt, das man dabei auch noch den Unterricht stört. Da würde ich als Lehrer nicht nur missbilligend schauen und meinen Unterricht einfach fortsetzen.

Sicherlich ist heute vieles lockerer, als noch zu meiner Zeit. Wir mussten zwar nicht mehr fragen, ob wir man zur Toilette dürfen, aber sollten es doch kurz mitteilen. Damit eben der Lehrer weiss, wo wir uns aufhalten. Hat einfach was mit der Sicherheit zu tun, wenn mal was passiert im Schulhaus.

Wenn dich der Unterricht schon langweilt, dann wäre es eine Alternative, das man sich mit dem Stoff eines anderen Faches beschäftigt. Damit stört man niemanden und lernt gleichzeitig noch.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Wenn es unangenehm ist im Mittelpunkt zu stehen, dann kann es mehrere Ursachen geben. Du fühlst dich in deinem Umfeld offensichtlich nicht wohl, da du ja neu an der Schule bist und zudem direkt am Anfang 6 Wochen gefehlt hast. Zudem ist der Lehrer eine Autoritätsperson und es liegt in unserer Natur zu versuchen, es Autoritätspersonen entweder recht zu machen oder bewusst gegen die Autorität anzukämpfen. Ein schwaches Selbstvertrauen oder andere soziale Ängste können ebenso dazu führen.

Mach dir klar: Die Schule ist keine todernste Veranstaltung und eigentlich interessiert es Niemanden wirklich, was du im Unterricht tust, solang du jetzt nicht extrem störst. Das die Anderen vielleicht mal gucken wenn du einen Stift fallen lässt ist logisch, du würdest dich auch zu Geräuschquellen umdrehen. Das ist aber kein Grund dir irgendwas einzubilden. Und solange du nicht wirklich störst, wird es auch dem Lehrer relativ egal sein. Wenn du mir die Geschichte im echten Leben erzählen würdest, würde ich es nur mit "Chill mal" zusammenfassen. Also mach dich locker!

» TuDios » Beiträge: 1475 » Talkpoints: 4,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich kenn das Gefühl auch und manchmal möchte man dann im liebsten im Erdboden versinken, weil man in diesem Moment einfach nur negativ aufgefallen ist. Mir geht es jedoch auch so, wenn ich den Lehrer frage, ob ich mal auf die Toilette darf oder wenn ich eine falsche Antwort gegeben habe.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Es war eigentlich in der Unterstufe so, dass jeder eher mit sich selber beschäftigt war und da sind auch Stifte herum geflogen und keiner hat wirklich aufgepasst. Natürlich ist das in gewisser Weise respektlos, aber man ist eben noch "Kind" und weiß es einfach nicht besser. Entschuldigt hat sich da jedenfalls keiner und wenn die Aufmerksamkeit eben abgelenkt war, dann hat der Lehrer einfach weiter vor sich hin geredet. Wirklich interessiert hat das da keinen.

In der Oberstufe wurde es dann so, dass man viel gearbeitet hat. Der Unterricht bestand meistens immer daraus, dass wir kurz Hausaufgaben verglichen haben, dann ein Thema besprochen haben und dann dazu eine Aufgabe machen mussten. Es war eigentlich immer relativ wenig "laufender" Unterricht und viel selbst erarbeiten. Im laufenden Unterricht waren eigentlich immer alle aufmerksam und wenn nicht, hat man eben wirklich versucht, dass man nicht negativ auffällt. Einfach da sitzen, vielleicht etwas malen oder vor sich hin träumen und aufmerksam aussehen, ist immer noch das beste Mittel, denn wenn ich in der Schule bin, möchte ich nicht negativ auffallen, auch wenn man manchmal Tage hat, an denen man einfach keine Konzentration hat und nicht aufmerksam sein kann.

Wenn ich mal auf die Toilette musste, war mir das nicht unangenehm. Ich habe dann zu meinen Freunden gemeint, dass ich mal eben auf die Toilette muss und bin einfach gegangen. So hat das jeder andere auch gemacht, manche haben es dann noch vorher laut zum Lehrer gesagt und andere eben nicht. Die Kurse waren recht überschaubar und jeder hatte jeden im Blick, somit war das in Ordnung und man war sowieso immer mit einem Auge bei der Klasse und mit dem anderen beim Lehrer.

An deiner Stelle würde ich mich einfach am Unterricht beteiligen und so positiv auffallen. Jeder Schüler hat mal einen schlechten Tag und wenn man sonst immer aufmerksam dabei ist, dann interessiert die Lehrer das meistens wenig und sie haben Verständnis dafür. Also mach dich nicht verrückt und beteilige dich am Unterricht, dann kannst du es dir durchaus leisten, wenn du manchmal unaufmerksam bist und mit deinen Stiften herum hantierst und es wird keinen stören.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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