Unsportliches Verhalten von Mainz führt zum Punktgewinn
Gestern Abend hat sich im Spiel zwischen Dortmund und Mainz kurz vor dem Ende eine sehr fragwürdige Szene ergeben. Ein Spieler von Dortmund wurde aus nächster Entfernung von einem Spieler aus Mainz abschossen und blieb verletzt am Boden liegen. Weder Schiedsrichter unterbracht das Spiel, noch haben die Spieler von Mainz den Ball ins Aus gespielt um das Spiel dadurch zu unterbrechen. Der weitere Verlauf dieser Szene führte dann dazu, dass Mainz noch den Ausgleich erzielt hat und dadurch einen Punkt mitgenommen hat. Die Dortmunder konnten ein solches unsportliches Verhalten natürlich nicht verstehen, die Mainzer hingegen gaben sich ahnungslos und behaupteten, dass sie nicht mitbekommen hatten, dass ein Spieler verletzt am Boden lag.
Würdet ihr hier den Mainzern auch ein unsportliches Verhalten unterstellen oder findet ihr es legitim, dass sie weiter gespielt haben und dadurch sogar noch einen Punkt aus Dortmund entführt haben? Könnt ihr die Vorwürfe aus Dortmund verstehen und glaubt ihr den Mainzern, dass sie den verletzten Spieler nicht gesehen haben wollen? Hätte hier vielleicht sogar der Schiedsrichter eingreifen müssen und das Spiel unterbrechen müssen?
Ich verstehe es nicht, wie es sein kann, dass ein Schiedsrichter den auf den Boden liegenden Spieler nicht gesehen hat und das Spiel nicht unterbrochen hat. Da kann ich die Aufregung von Klopp völlig nachvollziehen und die Aktion von Mainz war am ende völlig unnötig. Ich bin ganz klar der Meinung, dass der Schiedsrichter die Verantwortung tragen muss und das Spiel unterbrechen musste.
Der Schiedsrichter hat die Situation ja erkannt und den am Boden liegenden Spieler auch wahrgenommen. Jedoch kann der Schiedsrichter ja selbst entscheiden ob er ein Spiel deswegen unterbricht oder es eben weiter laufen lässt. Das Spiel soll aber nur unterbrochen werden, wenn es sich um eine schwerere Verletzung handelt. Da dies, nach der Meinung des Schiedsrichter, nicht der Fall war, hat er das Spiel eben weiter laufen lassen und es nicht unterbrochen um nach dem Spieler zu sehen. So zumindest hat er sich nach dem Spiel in einem Interview geäußert. Das mag zwar den Regeln entsprechend, jedoch hätte er auch meiner Meinung nach hier eingreifen müssen und hätte damit solche Diskussionen einfach vermeiden können.
Also den Mainzern selber würde ich da jetzt nicht unbedingt soviel vorwerfen. Zum einen dürften es wohl nur wenige Spieler wirklich mitbekommen haben, dass da ein Spieler am Boden gelegen hat und zum anderen waren sie kurz vor Schluss im Angriff und lagen mit 1:0 hinten und wer weiß ob man da nochmal zum Angriff kommt. Dass der Ball da nicht einfach ins Aus gespielt wird, ist für mich durchaus verständlich.
Den Schiedsrichter dagegen kann ich nicht verstehen. Der Spieler geht ja quasi vor seinen Augen zu Boden und er beachtet das weiter gar nicht. Nun gut es mag ja in den Regeln stehen, dass er da einen Ermessensspielraum hat und ja nach Schwere der Verletzung weiterspielen lassen kann, aber woher will er das denn wissen? Im Endeffekt sieht er nur wie ein Spieler zu Boden geht und er will dann beurteilen können, dass das nicht weiter schlimm ist? Bei so einem Schiedsrichter kann man nur hoffen, dass da nie etwas schlimmes passieren wird, weil er es nicht beachten wird.
Unsportlich finde ich daher nur das Auftreten des Schiedsrichters und auch seinen Auftritt nach dem Spiel fand ich diesbezüglich auch noch recht arrogant. Nur gut, dass sich Klopp und Tuchel nach dem Spiel wieder schnell zusammengerauft haben und am Ende wieder vernünftig darüber reden konnten.
Klehmchen hat geschrieben:Also den Mainzern selber würde ich da jetzt nicht unbedingt soviel vorwerfen. Zum einen dürften es wohl nur wenige Spieler wirklich mitbekommen haben, dass da ein Spieler am Boden gelegen hat und zum anderen waren sie kurz vor Schluss im Angriff und lagen mit 1:0 hinten und wer weiß ob man da nochmal zum Angriff kommt. Dass der Ball da nicht einfach ins Aus gespielt wird, ist für mich durchaus verständlich.
Es ist doch völlig egal wann und bei welchem Spielstand die Situation eingetreten ist. Der Ball war ja zunächst auch noch im Mittelfeld und deswegen muss man ja nicht unbedingt schon von einem laufenden Angriff sprechen. Außerdem musste der Spieler, der dann die Flanke gebracht hat, auch erst einmal an zwei anderen Spielern vorbeikommen, sodass sie eine echte Chance also auch erst danach entwickelt hat. Vorher hätte also durchaus eine Möglichkeit bestanden den Ball ins Aus zu spielen und das Spiel zu unterbrechen.
Dass die Mainzer wirklich nicht gesehen haben wollen, dass dort ein Spieler am Boden liegt würde ich einmal bezweifeln wollen. Die Spieler schauen doch immer auf den Ball und dann nimmt man auch wahr, dass ein Spieler in den Weichteilen getroffen wird und dann eben zu Boden geht. Selbst wenn man danach weiter dem Ball folgen würde und den Blick von dem am Boden liegenden Spieler abwenden würde, wüsste man noch, dass dort ein Spieler liegt. Hier hätte ein einfacher Blick ausgereicht um noch einmal zu kontrollieren ob der Spieler wirklich noch am Boden liegt oder nicht. Aber dennoch bin ich der Meinung, dass man als Spieler auch genügen Zurufe mitbekommt, sodass man mit Sicherheit gehört haben muss, dass jemand am Boden liegt und man das Spiel eben unterbrechen muss.
Dass man als Schiedsrichter hier nicht eingrifft ist schon merkwürdig. Zwar mag es den Regeln entsprechen, aber dennoch muss doch jeder wissen, dass ein Ball, der einem aus wenigen Metern direkt in die Weichteile fliegt unheimlich schmerzhaft ist. Dies mag jetzt zwar keine schwere Verletzung darstellen, aber dennoch hätte man so menschlich sein können und das Spiel unterbrechen müssen.
Schaut euch mal an, was ein gewisser Di Canio im Jahre 2000 für eine Aktion hingelegt hat: Fair Play Preis 2000 In anbetracht dessen, wäre Sliskovic wohl in die Geschichtsbücher gekommen und hätte seinen Namen verewigen können, sowohl im Weltfußball als auch im deutschen Fußball.
Ich kann im Endeffekt beide Positionen nachvollziehen, denn für Mainz geht es immerhin auch um Punkte. Was mich allerdings ungemein stört, sind die Aussagen der Beteiligten nach dem Spiel, allen voran von Risse und Tuchel. Kurz und knapp: Es sei eine Unterstellung zu behaupten, die Mainzer hätten den am Boden liegenden Spieler gesehen und dennoch weitergespielt. Will der Tuchel eigentlich die Zuschauer auf den Arm nehmen? Subotic lag rund 40 Sekunden auf dem Boden, alle BVB-Spieler haben angezeigt, den Ball ins Aus spielen. Er kann mir doch nicht erzählen, dass keiner seiner Spieler Subotic gesehen haben will, also bitte. Außerdem sollte man sich mal Bungert anschauen, wohin er nach dem Pass auf Risse guckt. Er dreht den Kopf zu Subotic und schaut, ob er immer noch auf dem Boden liegt!
Jedoch kann ich auch Risse verstehen, der in 89.Minute wohl den letzten Angriff der Mainzer zu Ende spielen wollte. Bis der Ball schließlich zu ihm kommt, hätten ja auch einige Dortmunder dazwischen gehen können, wie ich finde. Vor allem Schmelzers Verhalten ist hier total amateurhaft. Allerdings vermute ich mal, dass die meisten Dortmunder mehr oder weniger abgeschaltet hatten, weil Subotic auf dem Boden lag und sie davon ausgingen, dass Mainz den Ball ins Aus spielt. So eine Regel gibt es jedoch nicht, es liegt also ganz im Charakter des ballführenden Spielers, ob er den Ball ins Aus schießt oder weiterspielt.
Auf der anderen hätte es gar nicht soweit kommen dürfen: Was beispielsweise Kuba und Großkreutz für Chancen versiebt haben, ist einfach nur peinlich. Bis zur 85.Minute hätte man das Spiel entscheiden können, vielleicht sogar müssen. Hinzu kommt der verschossene Elfmeter, den ich aber nicht allzu hoch anrechne, weil einfach ein anderer Schütze den Elfer hätte schießen müssen nach 3 verschossenen Elfmetern in Folge durch Sahin. Von daher scheiterte der BVB am Ende wieder einmal an der Chancenauswertung, wenn auch die Dominanz nicht wie gewohnt war. Übrigens war die Aufregung von Klopp nicht auf das "Weiterspielen, während ein Spieler auf dem Boden liegt" bezogen, sondern auf die total übertriebene Freude von Mainz: Nach dem Spiel sagte Klopp nämlich, dass er persönlich sich in solch einer Situation ein bisschen mehr zurückgehalten und vielleicht geschämt hätte. An dieser Stelle stimme ich Klopp voll und ganz zu, zumal ausgerechnet Subotic in der Mitte fehlte.
BrilleWilli hat geschrieben:Es ist doch völlig egal wann und bei welchem Spielstand die Situation eingetreten ist. Der Ball war ja zunächst auch noch im Mittelfeld und deswegen muss man ja nicht unbedingt schon von einem laufenden Angriff sprechen. Außerdem musste der Spieler, der dann die Flanke gebracht hat, auch erst einmal an zwei anderen Spielern vorbeikommen, sodass sie eine echte Chance also auch erst danach entwickelt hat. Vorher hätte also durchaus eine Möglichkeit bestanden den Ball ins Aus zu spielen und das Spiel zu unterbrechen.
Rein vom FairPlay-Gedanken betrachtet hast du damit sicher recht. Aber es ist eben auch Profisport bei dem es nicht darum geht, dass sich alle an die Arme fassen und im Kreis tanzen, sondern versuchen zu gewinnen. Und da macht es dann schon einen Unterschied ob so eine Situation nach 20 Minuten passiert, wo du noch fast das ganze Spiel Zeit hast, es zu drehen oder ob es nach 89 Minuten passiert, wo du vielleicht nur noch 1 Minute Zeit hast. Wenn du da den Ball ins Aus haust, kann es ja passieren, dass sich dein Gegner etwas Zeit lässt um den Ball zurückspielen und dann vielleicht noch weit Richtung Tor schlägt, sodass du gar nicht mehr dazu kommst, nochmal einen richtigen Angriff aufzuziehen. Das macht das ganze zwar nicht richtiger, aber in meinen Augen eben verständlicher, dass solche Angriffe kurz vor Schluss eben nicht immer abgebochen werden.
Und die Dortmunder hatten ja auch kurz danach den Ball und hätten ihn selber rausschlagen können und die Mainzer haben an der Mittellinie dagegen gehalten und danach entwickelte sich ja schon recht zügig der Gegenangriff. Und ob man nun noch an zwei Spieler vorbei muss oder nicht, eine Chance kann sich daraus ja immer entwicklen und im Vorwärtsgang schaut man halt erstmal ob nicht doch was geht. Wäre der Ball erstmal im Mittelfeld geblieben, hätte sich das ganze sicher anders entwickelt, aber so bahnte sich eben kurz vor Schluss nochmal eine Chance an, die die Mainzer dann eben auch genutzt haben.
Klehmchen hat geschrieben:Und die Dortmunder hatten ja auch kurz danach den Ball und hätten ihn selber rausschlagen können und die Mainzer haben an der Mittellinie dagegen gehalten und danach entwickelte sich ja schon recht zügig der Gegenangriff.
Ich würde nun wirklich nicht sagen wollen, dass Dortmund nach der Aktion mit Subotic wirklich in Ballbesitz war. Es gab einen Spieler, den Namen weiß ich jetzt nicht, der nachgesetzt hat und auch die Fußspitze zwei Mal am Ball hatte. Aber wirklich kontrolliert hatte er den Ball nicht, weswegen ich auch nicht denke, dass Dortmund wirklich die Chance hatte den Ball ins Aus zu spielen um das Spiel zu unterbrechen. Die einzige Möglichkeit, die Dortmund vielleicht gehabt hätte, wäre ein Foul an Risse gewesen.
Mag nun sein, dass ich die Situation nicht mehr ganz korrekt vor mir sehe und nun leider auch die Namen nicht mehr nennen kann. Es ist aber wie ich glaube schon so gewesen, dass dem BVB noch ein Pass gelungen ist und hier tatsächlich die Chance bestanden ist, den Ball auch ins Aus zu spielen! Das hat schon daher nicht unbedingt viel mit fehlender Fairness zu tun gehabt.
Außerdem ist nicht auszuschließen, dass auch der BVB sich in so einer Situation der unfairen Methoden bedient bzw. Spieler schon auch mal länger liegen bleiben, wenn man mit 1:0 vorne liegt und nur noch Sekunden zu spielen bleiben. Wenn dann noch in Betracht gezogen wird, um was es bei den Mainzern noch gehen kann, dann ist doch klar, dass hier in der 93. Minute anders reagiert wird, als z.B. in der 53. Minute des Spiels.
Zusätzlich ist das Argument ja noch nicht entkräftigt, dass die Mainzer tatsächlich die Verletzung nicht in dem Maße wahrgenommen haben, dass ein Hinausspielen notwendig gewesen wäre. Auch hier gilt zu bedenken, dass diese Spieler im vollen Bewusstsein der verbleibenden wenigen Sekunden noch mal 100% geben und eben im Eifer des Gefechts - eben ohne böse Absicht - hier eine solche Situation falsch einschätzen.
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