Kindgerechte Gartengestaltung fördert Kreativität und Spaß

vom 17.03.2011, 22:10 Uhr

Hallo,
meine zwei Kinder (4 und 6) und ich wohnen in einem Reihenhaus zur Miete. Wir haben daher auch keinen großen Garten. Platz für aufwendige Spielgeräte mit Schaukel, Rutsche und Klettermöglichkeit gibt es da leider nicht. Ich habe jedoch letztes Jahr gemerkt, dass sie sehr viel Freude am Anpflanzen haben und sich gerne mit den Dingen beschäftigen, die sie im Garten vorfinden. So habe ich mit den beiden zusammen schon im letzten Sommer damit begonnen ihnen eine eigene Kinderecke zu bauen.

Darin gibt es einen kleinen Sandkasten, ein kleines Blumenbeet, und etwas Platz um Möhren und Tomaten zu ziehen. Direkt daneben steht ein alter Baum in dem beiden nach Herzenslust klettern können. Mir ist aufgefallen, dass die Spiele viel kreativer sind als im Kindergarten und der Spaß bleibt dabei auch nicht auf der Strecke, erst recht dann nicht, wenn im kommenden Sommer das begießen der Planzen mit der abendlichen Dusche verbunden wird. Wer von euch hat denn gleichgelagerte Erfahrungen gemacht? Wie fördert ihr die Kreativität eurer Kinder?

» baerbel » Beiträge: 1519 » Talkpoints: 602,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Das erinnert mich ein wenig an meine eigene Kindheit und an die Ferien bei meiner Großmutter. Diese hatte einen wirklich gigantischen und wunderschönen Garten, in dem nicht nur alle möglichen Blumensorten und Rosen wuchsen, sondern auch Bohnen, Brombeeren, Himbeeren und Erdbeeren und auch Tomaten, Zwiebeln und Gurken. Danach kam immer eine sehr große Wiese und auf der Wiese standen Birnen und Apfelbäume. Es ging dann ein Stückchen bergauf und dann kam ein alter, rostiger aber eleganter und schicker Eisenzaun und dahinter lagen dann die ganzen Ehrenfelder.

Dieser Garten war einfach nur das reinste Paradies für mich und ich werde mich noch lange daran erinnern, wie ich als Kind darin rumgeturnt bin, mit Hund und Katze und Hamster und im Winter mit dem Schlitten. Dabei war der Garten an sich zwar sehr gepflegt, aber doch eher als wild zu bezeichnen und darin gab es rein gar nichts, was man als kindgerechte Gestaltung hätte bezeichnen können, es war einfach nur ein Garten. Daher bin ich eigentlich der Ansicht, dass man eine Garten nicht mehr weiter gestalten muss, wenn man Kinder darin spielen lassen will, denn Kreativität wird doch gerade dadurch gefördert, dass man dem Kind eben nichts vorsetzte, womit es sich beschäftigen soll, sondern es selbst etwas finden lässt.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Eigentlich machen wir nichts besonderen für die Kinder im Garten. Wir haben im Sommer ein Plantschbecken und extra kleine Liegestühle. Einen Sandkasten finde ich immer etwas schwierig, da der Sand dann quer über die ganze Fläche des Gartens verteilt wird und dementsprechend auch in das Haus getragen wird. Außerdem haben wir Katzen. Zumindest der Kater darf dann mit in den Garten und sich dort relativ frei bewegen. Er würde sein Geschäft zwar nicht im Sand machen, diesen aber fressen.

Sonst wird mit dem im Garten gespielt, womit auch im Haus gespielt wird. Auf einer Decke werden Legotürme gebaut oder ein Buch gelesen. Wenn sie die Neugier doch packt, machen wir einen kleinen Gartenrundgang und schauen uns die einzelnen Pflanzen an. Im Frühjahr bzw. Herbst bekommt jeder ein kleinen Bereich zugeteilt, in dem er nach Lust und Laune Dinge pflanzen kann und den wuchs über das Jahr auch beobachtet und gestaltet.

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» beere » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 0,93 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich frage mich, was denn an diesem Garten so besonders ist und warum du denkst, dass dadurch die Kreativität deiner Kinder speziell gefördert wird. Klar, es ist natürlich toll, dass sie ein eigenes Beet haben. Aber mir kommt es ein bisschen übertrieben vor, dass man hier gleich von der Förderung der Kreativität spricht.

Es sollte doch ganz normal sein, dass Kinder in der Natur spielen und wenn es nur der eigene Garten ist. Ich finde es eher erschreckend, dass man heutzutage schon von besonderer Förderung spricht, wenn Kinder mal alleine spielen, ohne dabei gekauftes Spielzeug zu benutzen. Aber das bestätigt nur den Eindruck, den ich sowieso schon von vielen Kindern habe. Kaum ein Kind spielt noch draußen. Wenn schon, dann hat es wohl Eltern, die ihre Kinder ganz besonders "fördern" wollen.

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» microonde » Beiträge: 231 » Talkpoints: 0,30 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Mein Sohn ist im Moment etwas über zwei Jahre alt. Wenn wir im Garten sind, mangelt es ihm überhaupt nicht an Kreativität. Wir haben zwar noch nicht viel in unserem Garten gepflanzt, weil wir erst letztes Jahr hier eingezogen sind, aber trotzdem braucht unser Sohn nur eine kleine Schaufel und ist schon Ewigkeiten damit beschäftigt, in der Erde zu buddeln und diese überall zu verteilen.

Er läuft auch gerne einfach nur im Garten und zieht sein Dreirad hinter sich her oder setzt sich darauf und versucht ein Stückchen im Gras zu fahren. Weiter findet er immer mal wieder einen kleinen Ast oder Stecken, den er in sein Spiel mit einbezieht und ebenfalls in der Erde damit herumstochert. Das macht ihm auch sehr viel Spaß, so dass es bei uns vielleicht höchstens nötig sein wird, ihm einen Sandkasten anzuschaffen, was weir auch demnächst vorhaben, damit er nicht immer unsere gute Erde zum Spielen nimmt, sondern den Sand aus seinem Sandkasten.

Größere Spielgeräte wie zum Beispiel einen Kletterturm mit Rutsche oder Schaukel werden wir vermutlich gar nicht brauchen, weil unser Sohn mit sehr einfachen Dingen (noch) zufrieden ist und sich damit stundenlang beschäftigen kann. Wenn er eine Rutsche oder Schaukel benötigt, dann gehen wir mit ihm zum nahegelegenen Spielplatz, wo er sich austoben kann.

Wenn wir ein Beet anlegen, ist es selbstverständlich, dass unser Sohn mithelfen darf, es zu bepflanzen. Dazu brauchen wir kein spezielles Beet nur für ihn, obwohl das sicherlich keine schlechte Idee ist, zumal das auch die Gartencenter und Baumärkte zum Beispiel ausnützen, indem sie speziell Anpflanz- und Aussaatsets für Kinder anbieten, in denen sich alles befindet, was ein kleiner Gärtner im Garten zum Anpflanzen benötigt.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Dass Spiele im privaten Umfeld oft genug kreativer sind als die im Kindergarten, das liegt doch nun wirklich nicht an der "besonderen" Gartengestaltung. Wenn man einfach mal überlegt, dann kommt man schnell darauf, dass es in einem Kindergarten bestimmte Randbedingungen gibt, die eingehalten werden müssen. Das fällt im privaten Umfeld weg und daher können die Kinder uneingeschränkt (oder zumindest weniger eingeschränkt) kreativ werden.

Wir selbst haben zwar einen großen Garten und könnten für die Kinder einen privaten Spielplatz bauen. Trotzdem haben wir das nicht getan. Die Kinder haben einen Sandkasten, im Sommer ein Tipi, eine Schaukel, weil das Gestell schon lange da steht und ein Trampolin, weil ich unbedingt wieder eines wollte. Das reicht dann aber auch völlig aus, weil mehr als an einer Stelle spielen die Kinder eh nicht. Und die schönsten Spiele entstehen nicht nur aus ganz anderen Materialien sondern, wenn noch mehr Kinder anwesend. Daher ist auch der kleinste Garten interessant, wenn denn die Kinder sich an möglichst wenig Grenzen halten müssen und viele Ideen aufeinander treffen.

Klar haben wir auch Beete, an denen die Kinder sich beteiligen. Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass gerade die jüngeren Kinder daran schnell das Interesse verlieren. Das liegt vielleicht auch daran, dass ich selbst nicht der geborene Obst- und Gemüsebauer bin, sondern nur das nötige, was mir sinnvoll erscheint, anbaue. Das färbt sicher auch auf die Kinder ab. Trotzdem beteiligen sich die Kinder gern, was sicher auch daran liegt, dass Kinder neugierig sind und gern erfahren, wie bestimmte Dinge entstehen, wie eben der Weg aus einem Samen oder kleinen Pflänzchen über die Frucht bis zum fertigen Produkt ist. Da nutze man dann einfach auch nur die angeborene Neugier aus.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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