Wenn Ärzte Medikamente absetzen

vom 15.03.2011, 23:29 Uhr

Ich hatte heute eine ein wenig komische Situation, die mich an sich mal wieder in Frage stellen lässt, ob ich zu krass reagiere oder so. Ich möchte auch die endgültige Reaktion der Gegenseite noch nicht offen legen. Es geht um die Grundsituation und wie ihr handeln würdet.

Ich wurde vor ein paar Jahre zu einem stationären Aufenthalt in ein Krankenhaus eingewiesen. Neben den Grundproblemen war ein weiteres Problem, dass ich seit Wochen nicht wirklich geschlafen hatte. Die Tage zwischen ich bin bereit in ein Krankenhaus zu gehen und der tatsächlichen Aufnahme habe ich Nachts mit einem Schlafmittel überbrückt. Mir war zu dem Zeitpunkt grob bekannt, dass das Medikament nicht ganz ohne ist. Welche Auswirkungen es haben kann, war mir aber nicht wirklich klar.

In den Aufnahmegespräche sagte ich halt auch, dass ich das Medikament die letzten Nächte genommen habe. Man sah das recht ungerne. Daraufhin versuchte man es mit irgendwas anderem zum Schlafen. Klappte allerdings nicht. Ich weiß nicht welches Medikament ich damals bekommen habe und es wird auch im Arztbericht nicht genannt. Ich glaube ab dem zweiten Tag stellte man mir frei, wenn das mit dem Schlafen nicht klappt, kann ich zur Nachtpflege gehen und mir mein Medikament holen. Ich soll es aber erst so versuchen. Tat ich auch. Ebenfalls kein Erfolg. Der Versuch wurde nach drei Tagen dann abgebrochen und ich bekam das mir bekannte Medikament.

Das Medikament nehme ich nun fast vier Jahre. Es macht hochgradig abhängig- willkommen in der Suchtfalle. Nein ich wurde darüber nie wirklich aufgeklärt. Das werfe ich auch keinem vor. Trotzdem bereitet es mir Probleme, weil ich es eben nicht einfach mal so absetzen kann, weil das zu schweren Schäden führen kann- unabhängig nun vom Suchtverhalten. Und mich nimmt halt auch keine Klinik mit dem Medikament auf.

Ich bin schon seit längerem dran, dass Medikament endlich abzusetzen. Sprich es wird ein Ersatz gesucht. Nur sollte der Ersatz halt möglichst nicht abhängig machen. Mein Arzt scheint am Ende seines Lateins zu sein. Beziehungsweise verliefen alle stationären, wie auch ambulanten Versuche, nicht so wie sie sollten. Daraufhin fragte ich letztens halt meine Hausärztin, die unter anderem wohl auch Homöopathie macht, ob ihr noch was einfällt.

Meiner Hausärztin fiel sofort das Medikament ein, welches ich ja an sich absetzen möchte. Super Idee. Sie sagte dann, sie kennt noch ein anderes, aber damit hat sie bisher keine positiven Erfolge erzielen können. Ich habe das dann heute meinem Arzt mal so nebenbei erzählt. Was zu einem längeren Gespräch führte. Ich sagte halt, dass ich nicht weiß, ob das eines der Medikamente sei, die man schon versucht hat. Immerhin will er sich mal kundig machen. Ich wette aber, dass die Akten dazu mal wieder verschwunden sind. Was aber auch nicht wirklich wichtig ist.

Im Verlaufe des Gespräches sagte er halt auch, nach drei Tagen kann natürlich auch nicht klar sein, ob das Medikament nun wirkt oder nicht. Ich sagte daraufhin nur, dass ich ja dafür nichts kann. Und das die Ärzte damals die Medikamente abgesetzt haben. Ach ja am Rande, er ist der Chef dieser Ärzte, wenn nicht sogar er damals die Entscheidung getroffen hatte. Daraufhin kam auch eine Antwort und die würde ich gerne erst mal für mich behalten.

Meine Frage ist nun, wie würdet ihr euch verhalten, wenn ihr in einem Krankenhaus ein Medikament bekommt und die Ärzte setzen es euch wieder ab, weil es nicht hilft?

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Ist das nicht die übliche Handlungsweise, das man ein Medikament wieder absetzt, wenn festgestellt wird, das es nicht die gewünschte Wirkung erzielt? Ob es nun dabei ein Schlafmittel ist oder etwas anderes, ist doch erstmal nebensächlich.

Wenn Ärzte sich für ein Medikament entscheiden, dann wissen sie auch welche Wirkung dies beim Patienten haben soll. Tritt diese nicht ein, dann muss geschaut werden, welches Medikament besser geeignet ist. Denn es ist nun einmal so, das eben jeder Körper etwas anderes reagiert.

Es gab zu DDR-Zeiten ein Medikament, was bei Husten als Allheilmittel angewendet wurde. Sicherlich hat es auch bei mir den Husten bekämpft, aber ich habe davon auch gleichzeitig juckenden Ausschlag bekommen. Also wurde es abgesetzt, weil es zu extreme Nebenwirkungen bei mir hervorrief.

Sollte ich als Patient nun solche Entscheidungen grundsätzlich in Frage stellen? Dazu fehlt doch eindeutig das Fachwissen. Man kann sicherlich nach den Gründen fragen und ein guter Arzt, wird es auch vernünftig erklären. Aber die Entscheidung selbst kann ich als Patient weder als gut oder schlecht einstufen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Auf deine Frage kann ich nur die folgende Antwort geben: Es macht durchaus Sinn ein Medikament seitens der Mediziner abzusetzen, wenn es nicht hilft! Andernfalls besteht die Gefahr der Sucht, wenn auch dafür das Medikament lange Zeit eingenommen werden muss, oder die Gefahr vielseitiger Nebenwirkungen, die langanhaltend und evtl. schwerwiegend sein können, aber nicht müssen. Den Schritt sollte man daher erstmal hinnehmen. Man kann ihn sich aber vom entsprechenden Arzt näher erklären lassen, wieso, weshalb, warum man das Medikament abgesetzt hat, etc.

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» getku » Beiträge: 883 » Talkpoints: 11,06 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Die Information sollte ich dann vielleicht noch nach reichen. Ich hatte keinerlei Nebenwirkungen. Keine Ausschläge nichts. Es half nur nicht beim Schlafen und ich brauchte somit das andere Medikament eh noch. Und mir wurde nun quasi gesagt, naja Frau LittleSister wenn sie das Medikament nach drei Tagen ja schon wieder absetzen, die brauchen halt länger zum Wirken. Und ich habe darauf geantwortet, dass ich es ja nicht abgesetzt habe, sondern quasi den Anweisungen der Ärzte gefolgt bin.

Abhängig macht das andere Medikament nicht. Deshalb wollte man es mir ja geben. Wobei ich auch davon ausgehe, dass man damals mit zwei oder gar drei Medikamenten gearbeitet hat. Sprich Tag 1 Medikament 1. Tag 2 Medikament 2. Tag 3 Medikament 3. Wie gesagt, ich weiß nicht was ich damals bekommen habe und mein Arzt auch nicht. Allerdings gibt es halt Standardsachen die in so Fällen durchprobiert werden. Und ich habe halt am ersten Tag so gut wie gar nicht geschlafen, in der zweiten Nacht habe ich mein Medikament zusätzlich bekommen auf Anfrage, in der dritten Nacht ebenfalls und dann sagte man mir, dass andere hilft ja nicht, dann lässt man es bleiben. So in etwa. Oder eher, da mir meines ja hilft, sollte man es dabei belassen.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



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