negatives Hundebild in der Literatur gesucht
Ich schreibe meine Facharbeit im Deutsch-Leistungskurs über das Thema "Hunde in der Literatur". Ich habe durch einen Krankenhausaufenthalt längere Zeit in der Schule gefehlt und habe in der Facharbeit nun eine kleine Sonderbehandlung. Dazu gehört, dass mein Deutschlehrer mir mehr Tipps gibt als den anderen Schülerinnen. Ob das nur am Krankenhausaufenthalt liegt, wage ich zu bezweifeln. Jedenfalls sagte er, dass ich es ja so machen könnte, dass ich die Rolle des Hundes in der Literatur anhand von mehreren Beispielen beschreiben und analysieren könnte. Unter anderem hat er mir zwei Textstellen gegeben, in denen der Hund als ein der bessere Mensch sozusagen dargestellt wird und ich habe auch mein eigenes Beispiel, nämlich das Buch "Mein Hund Marley und Ich" von John Grogan.
Mein Lehrer meinte, ich solle mir auch im Kontrast zu den positiven Hundebildern ein negatives raus suchen, welches ich dann auch in die Analyse mit einfließen lasse, allerdings weiß ich nicht, welches das sein könnte, da ich noch nie etwas von Hunden gelesen habe, wo die Hunde schlecht waren. Kennt ihr eine Geschichte, wo der Hund der Böse ist? Oder vielleicht ein Buch, in dem das so ist?
Für mich wäre ein Buch auf alle Fälle Cujo von Stephen King. Die Story kann ich nicht mehr wirklich nacherzählen. Es geht im Endeffekt um einen tollwütigen Hund, der eine Frau mit ihrem Sohn in einem Auto quasi gefangen hält.
Cujo war mein erstes Buch von Stephen King und ich fand es damals toll. Meine Angst vor Hunden hat es mir aber, verständlicherweise, nicht genommen. Das Buch war sehr gut beschrieben, aber machte halt auch Angst. Was aber halt auch typisch für Stephen King ist.
Fraglich ist allerdings, in wie weit dein Lehrer King als Literatur ansieht. Die Meinungen gehen da doch sehr auseinander. Da ich das Buch Mitte der 80er Jahre gelesen habe und weiß, dass auch heute viele Teenager King schon fast verehren, halte ich ihn für relativ zeitlos. Fast ein Klassiker an Teenagerliteratur, der trotzdem halt nicht so trocken wie die bekannten Klassiker ist. Sehen aber die Lehrer oftmals ein wenig anders. Allerdings würde es eventuell halt die Klassenkameradinnen eher ansprechen.
Ein Tipp meinerseits wäre die Anekdote " Mutterliebe " von dem netten Herrn Heinrich von Kleist. Dort findest du ein prima negatives Bild eines Hundes, auch wenn ich mir darüber im klaren bin, dass diese Quelle wahrscheinlich nicht viel hergibt. Trotzdem ist es sicher für den Inhalt deiner Facharbeit einen Blick wert.
Stephen King eignet sich nicht für den Deutschunterricht, da er doch sehr triviale Romane schreibt.
Was ich dir raten kann ist "Ein Hund mit Charakter" von Sándor Márai, einem ungarischen Schriftsteller. Im Zentrum des Buches steht eine Hund- Mensch-Beziehung, die letztendlich scheitert, da der menschliche Protagonist die animalischen Seiten des Hundes nicht anerkennen kann. Dadurch kommt er zwar auch schlecht weg, sein Hund ist aber durch die dargestellten Eigenschaften auch deutlich negativ besetzt.
Ein weiteres klassisches Beispiel ist "Der Hund von Baskerville" von Arthur Conan Doyle, dessen Geschichte geläufig sein sollte.
Dazu fällt mir auch ein Film ein, den ich mal vor rund zehn Jahren gesehen habe, darin geht es um einen Schäferhund, der von einem Rassisten abgerichtet wurde. Es wird im Laufe des Film versucht, diesen Hund wieder zu rehabilitieren. Das war für mich ein recht negatives Bild von einem Hund, wie er sein kann. Der Film heißt "Der weiße Hund von Beverly Hills".
Ich kenne nur die primitiven, verlogenen Geschichten der Bild-Zeitung, in der etwas steht von wegen Hund zerbeißt Kind, Mann oder ähnliches. Ist aber meist übertrieben, dramatisiert und alles andere als sachlich und realistisch.
Ein Buch oder sonst eine Geschichte kenne ich nicht.
Aber ich kann dennoch nur davon abraten, für sinnvoll halte ich es nicht, dieses negative Bild aufzustellen, das entkräftet meiner Meinung nach die Aussage des Restes. Ich wünsche dir trotzdem viel Glück.
Also, tut mir leid, für mich gehört Stephen King genauso zur Literatur wie Kleist, Doyle oder Andere. Natürlich ist das eine andere Epoche, einfach moderne Literatur. Ich bin der Meinung, wenn Deutschlehrer das nicht akzeptieren, dann sind es keine guten Deutschlehrer. Denn die Literatur ist spannend, weil sie so vielfältig ist. Ich bin schon der Meinung, dass du King als Beispiel verwenden kannst. Aber die Anderen sind natürlich auch sehr gut- du könntest mit "Cujo" die Aufmerksamkeit deiner Klasse gewinnen, dies sozusagen als Aufhänger nehmen, und dann sacht auch die Klassiker ansprechen. Die sind ebenso wichtig, ja, wenn nicht wichtiger. Aber King gehört meiner Meinung nach natürlich zur Literatur, auch, wenn es keine besonders Hohe ist.
Mir fällt noch das Buch von Richard Adams "The plaque dogs" - "Die Hunde des Schwarzen Todes" ein. Hierin geht es um zwei Hunde, die aus dem Tierlabor flüchten. Letzlich sind sie natürlich Opfer der Menschen, und das Bild der Beiden wird nicht negativ gezeichnet. Allerdings geht es hier darum, dass die Menschen glauben, die beiden Tiere Überträger der Beulenpest seien. Es beginnt eine gnadenlose Hetzjagd auf die Beiden. Das Buch zeigt nicht die negative Seite der Hunde, bringt aber deutlich die Haltung der Menschen zum Ausdruck. Es ist sehr zu empfehlen.
Das Buch hört sich wirklich gut an, wäre bestimmt interessant, das einfach mal so zu lesen, auch wenn man es gerade nicht unbedingt für ein Referat braucht. Wie geht denn das Buch aus? Was geschieht mit den Hunden? Werden da dann eigentlich eher die Menschen schlecht dargestellt als die Hunde?
Wie weit ist jetzt eigentlich das Referat? Ist es schon fertig und gehalten? Wenn ja, welche Ideen wurden eingearbeitet?
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