Was bedeuten die Worte "Dandy" und "Behémien?
Ich habe mich mit meinem Deutsch- Leistungskurs lehrer heute unterhalten und als wir über das Buch sprachen, welches ich im Moment privat lese, sagte er zwei Begriffe, über die ich mich erkundigen soll. Ich lese das Buch "Buddebrooks" von Thomas Mann, welches die anderen schon gelesen haben, bevor ich auf diese Schule wechselte. Er sagte diese Begriffe in Bezug auf einen bestimmten Charakter, ich kann mich allerdings nicht mehr daran erinnern, über welchen wir in dem Moment sprachen, ich habe mir nur diese zwei Begriffe in meinem Hausaufgabenheft bzw. Kalender notiert.
Weiß jemand von euch, was diese Begriffe bedeuten und welche der Charaktere gemeint sein könnte? Ich glaube es ging um Thomas oder um seinen Bruder Christian, allerdings habe ich bei Thomas generell keine wirkliche Ahnung, wer er ist. Ich hoffe, dass mir hier jemand von euch helfen kann, denn ich denke, dass er mich am Donnerstag erneut darauf ansprechen wird und ich hoffe, dass ich ihm dann diesmal eine Antwort geben kann, wenn er mich fragt, ob ich etwas mit diesen Begriffen anfangen kann, bzw. ob ich mich erkundigt habe.
Zuerst einmal: Man schreibt das Bohémien, also mit einem o, nicht mit einem e als zweiten Buchstaben. So solltest Du dazu auch Informationen finden. Ein Bohémien ist ein Mensch der sich selbst der Gruppe der Bohéme zuordnet. Der Begriff geht auf die damals so genannten Zigeuner aus Böhmen zurück. Dabei ging man davon aus, dass diese Bevölkerungsgruppe mit den Regeln der gutbürgerlichen Gesellschaft gebrochen hatte und ein freies Leben führt. Wer sich selbst der Bohéme zuordnete wollte ein freier, intellektueller Künstlertyp sein. In diesem Kreisen tummelten sich viele Studenten, Literaten und Künstler. Auch für Kinder aus gut situiertem Hause war das damals eine gute Möglichkeit gegen die Eltern zu rebellieren. So wie man heute vielleicht ein Emo wird, wurde man damals eben Bohémien. Es bildeten sich gerade in den Großstädten typische Viertel, in denen man sich traf. Die Stadtgeschichte von München-Schwabing ist durch diese Bewegung stark geprägt worden. Man hing viel mit Freunden in Cafés herum und versuchte nur von der Kunst zu leben, was auch damals hart war.
Ein Dandy zu sein ist damals auch ein Statement gewesen sich vom Bürgertum abzugrenzen. Allerdings waren nur Männer Dandys, ein Bohémien konnte auch eine Frau werden. Außerdem entstand dieser Trend mit den Dandys schon früher und wohl in England. Dort entwickelte man eine auffällige Herrenmode, die sich von der damals üblichen französischen Mode deutlich abhob. Die Männer wollten immer so ein bisschen geschniegelt wirken und benahmen sich mit sehr geschliffenen Manieren. Der dekadente Eindruck eines Lebemannes war dabei durchaus gewollt inszeniert.
Das ist alles nur so ein wenig skizzenhaft entworfen. Ein Blick in eine gute Enzyklopädie, zum Beispiel in den Brockhaus würde dich da weiter bringen. Auch wenn Du einzelne prominente Vertreter der Strömungen miteinander vergleichst, fallen dir leichter Gemeinsamkeiten und Unterschiede auf.
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