Welche Jobs würdet ihr nicht machen

vom 15.03.2011, 19:24 Uhr

Ich denke für mich gäbe es pauschal gar keinen Beruf oder Job den ich nicht versuchen würde wenn es denn notwendig werden sollte. Da ich selbst lange Zeit im Rettungsdienst gearbeitet habe, hatte ich auch dort schon Kontakt mit den Ausscheidungen von anderen Personen. Ich kann auch nicht behaupten, dass es zu meinen Lieblingsaufgaben gehört den vollgekotzten Rettungswagen hinterher sauber zu machen oder wenn ein Patient anderweitig unter sich gelassen hat. Eine tolle Aufgabe ist das nicht, aber es gehört nun einmal zum Job mit dazu, dass man mit der Zeit auch gegenüber solchen Ekelhaften Dingen abgehärtet wird und da ganze nicht mehr so dramatisch sieht. Deswegen hätte ich auch keine Probleme irgendwo Putzen zu gehen egal wie dreckig es dort sein sollte, solange die Bezahlung stimmt. Für 3 Euro die Stunde käme ich jedenfalls nicht auf die Idee in einer schmuddeligen Discothek putzen zu gehen. Bei einem Stundenlohn von 20 Euro sieht die Sache jedoch wieder ganz anders aus.

Teilweise wird mir jedoch schlecht wenn ich die Antworten hier lese, was alles unter der Würde von einigen Postern liegt. Dabei kann man deren Antworten entnehmen, dass diese noch nie richtig in ihrem Leben gearbeitet haben noch nie eigenes Geld verdient haben oder ihren Lebensunterhalt bestritten haben. Die wenigsten von diesen Postern waren wohl schon einmal in der Situation Arbeitslos zu sein oder soweit abgefallen, dass sie kein Geld mehr vom Staat bekommen haben, auch kein Hartz 4. Denn dann sieht man die Sache ein wenig anders und wenn der Magen knurrt, dann überwindet man sich auch und geht eine fremde, dreckige Toilette putzen um etwas zu essen zu bekommen. Leider werden die meisten die hier eine solche Meinung vertreten wohl auch nie in diese Verlegenheit kommen, da immer noch die reichen Eltern im Hintergrund stehen die Söhnchen und Töchterchen munter unterstützen wenn es nicht klappen sollte mit der Berufswahl und hinterher dem gutbezahlten Job der hier noch in der Fantasiewelt steht. Denn auch ein Studium sorgt heutzutage schon lange nicht mehr dafür, dass man automatisch ein utopisches Gehalt verdient und man sich eine Putzfrau für alles leisten kann und selbst keinen Finger mehr krumm machen muss. Ganz im Gegenteil betrachtet man sich einmal die Arbeitslosenzahlen genauer, dann stellt man auch fest, dass immer mehr Akademiker auf der Straße stehen und das in Branchen die vor 5 Jahren als noch absolut Krisensicher und Zukunft angesehen worden sind. Wer also nicht binnen eines Jahres mit seinem aktuellen Studium fertig wird der kann hinterher auch seine blaue Überraschung erleben und eben in diese Verlegenheit kommen keine Stelle zu bekommen und sich nach solchen Alternativen umsehen zu müssen.

Ich selbst habe eine Ausbildung gemacht, studiere inzwischen bin aber trotzdem noch nicht so abgehoben von der Welt, dass ich mir für jeden einfacheren Job zu schade bin und diesen direkt mit einem minderen Bildungsstand gleichzusetzen. Denn es machen auch genug Hochbegabte Leute und Menschen mit einem höheren IQ als hier bei einigen Forenpostern vorhanden zu sein scheint, eben diese einfachen Aufgaben aus dem Grund, dass es ihnen Spaß macht und sie Freude an ihrem einfachen Beruf haben. Auf jeden mag das nicht zutreffen, aber hier wird sich eine Meinung über Jobs und Berufe gemacht die die üblichen Klischees bedienen aber keinesfalls der allgemeinen Wirklichkeit entsprechen. Oftmals spielt dort doch sehr viel Fantasie mit hinein und wohl auch eine große Sache der Erziehung. Wer als Kind alles in den Hintern gesteckt bekommen hat und verhätschelt worden ist von oben bis unten mit eigenem Personal im Haus usw. der ist es einfach von Grund aus nicht gewöhnt richtig zu arbeiten und diese Menschen sind auch mit körperlichen Anstrengenden Berufen restlos überfordert. Das kommt aber auch noch mit daher, dass gerade die Gymnasiasten doch eher theoretisch ausgelegt sind und praktisch oftmals zwei linke Hände haben und vollkommen unbeholfen durch die Welt schreiten wenn es auf körperliche Arbeit zusteuert.

Wie gesagt, ihr könnt gerne weiter in eurer Traumwelt leben und ich bin auch keine Person aus einer Unterschicht oder mit einem mittleren Bildungsstand sondern bin genauso qualifiziert wie gewisse Abiturienten hier. Im Gegensatz zu diesen habe ich jedoch schon richtig gearbeitet und weiß auch was es heißt nichts zu essen zu haben und kein Geld vom Amt zu bekommen, dass man gar nicht weiß wie es am nächsten Tag werden sollte. Wäre ich mir in diesen Situationen zu fein gewesen solche "minderen" Arbeiten auszuführen, dann würde ich heute wohl kaum noch hier sitzen. Vor allem finde ich auch, dass jeder einmal in einer solchen Situation gewesen sein sollte um auch diese Jobs kennenzulernen denn dadurch festigt sich auch der Charakter und man schafft es auch einmal über seinen eigenen Tellerrand zu schauen und sich mit seiner Umwelt zu befassen und nicht alles andere schlecht zu reden und nur sich selbst in den Himmel zu stellen. Es schadet nichts einmal einen solchen dreckigen Job zu machen und gerade für die Putzstellen es gibt genug Möglichkeiten angefangen bei Handschuhen, dass man nicht direkt in die Scheiße von anderen greifen muss bis hin zu diversen Ölen und Salben die man sich unter die Nase schmieren kann um den Geruch nicht riechen zu müssen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ich finde Toiletten schrubben und co. nicht schlimm, das würde ich machen. Ich würde auch im Callcenter arbeiten und auch den ganzen Tag im Büro sitzen - was ich aber gar nicht könnte, ist Fließbandarbeit in einer Fabrik. In einer Fischfabrik z.B. . Das ist schwere körperliche und leider auch intellektuell sehr schwache Arbeit und das würde mir mental an die Grenzen gehen.

Kurzarbeit finde ich übrigens mehr als eine Frechheit. Wie kann es sein, dass Menschen 8 Stunden und mehr täglich arbeiten gehen und mit dem Verdienst kaum über die Runden kommen können? Das würde ich also auch nur sehr ungern machen, zumal es einfach aus idealen Gesichtspunkten heraus für mich absolut daneben ist.

» Milchkaffee » Beiträge: 36 » Talkpoints: 0,19 »


Es kommt für mich sehr darauf an, aus welcher Situation einer neuer Job her müsste. Zur Zeit bin ich in einem recht gut bezahlten Beruf mit anspruchsvollen Aufgaben. Ohne Not würde ich sicher nicht in einen Job wechseln, der schlechter bezahlt wird oder einfach nur langweilige Aufgaben bietet. Das geht aber sicher den meisten Personen so.

Anders sieht es aus, wenn ich denn wirklich unbedingt einen Job bräuchte einfach um mein Überleben zu sichern. Ich denke, dass ich in solchen Fällen auch Jobs ausüben würden, die nicht so toll bezahlt würden oder aber ein schlechteres Image hätten. So habe ich beispielsweise auch schon in einem Ferienjob Toiletten geputzt und fand das nicht dramatisch, weil es das objektiv betrachtet nun wirklich nicht war und weil ich ein Ziel vor Augen hatte. Auch in einem Pflegeheim habe ich schon gearbeitet, was nicht der einfachste Job war, aber auch das würde ich wieder tun. Eine Fließbandarbeit zählt mit Sicherheit auch nicht zu meinen bevorzugten Tätigkeitsfeldern, ich würde sicher aber auch dort arbeiten, wenn es meiner Gesundheit nicht zu sehr zusetzen würde - allerdings bin ich schon chronisch krank. Alles in allem: ich könnte momentan nicht sagen, welchen Job ich nie und nimmer annehmen würde.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich würde niemals einen Job annehmen, der gesundheitsgefährdend ist. Vor vielen Jahren wurde ich mal zu einer Firma vermittelt, wo ich in direktem Kontakt zu Farben, Ölen etc. mit ihren gefährlichen Dämpfen in kam. Hier habe ich es nur zwei Tage ausgehalten und habe diesen Job aus Gesundheitsgründen abgelehnt.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich würde nie , um ehrlich zu sein, als Altenpfleger arbeiten wollen. Manche alte Senioren mögen ganz nett sein, aber viele sind immer so negativ und knorrig. Außerdem passiert da nicht viel. ich stelle mir den Arbeitstag recht langweilig vor. Hier mal das Essen bringen, da mal den Leuten eine Tablette geben. Das ist nicht so mein Fall.

Das Problem an sich ist aber, das es sich um so einen emotionalen Beruf handelt: Dann versteht man sich mit ein paar Senioren und plötzlich ist einer krank und ist am nächsten Tag nicht mehr bei oder sie sind wieder gesund (was an sich ja schön ist), man vermisst diese aber irgendwie. Ich habe mal dort ein Praktikum gemacht und ich kann dies nur so bestätigen.

Deswegen könnte ich auch nie Arzthelfer oder Doktor werden. Es ist bestimmt ein tolles Gefühl, anderen Menschen zu helfen,aber wenn ich mit ansehen müsste wie einer kranker und kranker wird und dessen Familien mitleidet: So etwas geht bei mir nicht. Wie erwähnt: Emotional.

» JoeGER » Beiträge: 118 » Talkpoints: 1,99 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Also ich kenne niemanden, den das Jobcenter zu irgendetwas zwingen wollte. Was es gibt, sind Aufforderungen zur Bewerbung. Auf diesen kann man auch ankreuzen, dass man sich nicht beworben hat und dies begründen. Keine Lust könnte dabei unter Umständen und je nach Sachbearbeiter zu einer Sperrzeit führen.

Es mag ja sein, dass ich wirklich mit Ausscheidungen anderer ein großes Problem habe- aber deshalb kann ich mich doch trotzdem bei einer Putzfirma bewerben. Es gibt schließlich auch genügend Putzfrauen und -männer, die mit Reinigungswagen oder ähnlichem unterwegs sind. Ganz abgesehen davon beziehen sich die gemachten Angebote auf das Bewerberprofil, bzw. die selbst gemachten Angaben, sowie Berufsabschlüsse.

Aber man sollte auch sehen, dass doch kein Arbeitgeber mit einem völlig unqualifizierten Mitarbeiter etwas anfangen kann. Selbst im Niedriglohnsektor ist doch keinem damit geholfen, wenn der Reinigungsfrau ständig schlecht ist, die Telefonisten nur rumstottert und heulend einfach auflegt oder der Bauhelfer so übergewichtig ist, dass er sein eigenes Gewicht kaum tragen kann. Auch die Küchenhilfe, der jeder zweite Teller runterfällt und deren Gemüsescheiben alle unterschiedlich geschnitten bzw. verschnitten sind, wird niemand lange bezahlen wollen.

Meist wird so etwas doch schon am Telefon geklärt, spätestens im Vorstellungsgespräch. Ansonsten gibt es eine Probearbeit bzw. die Probezeit. Nur irgendwann sollte man dann auch selbst mal überlegen, welchen Beruf man realistisch machen könnte und sich darum bemühen.

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» Trisa » Beiträge: 3269 » Talkpoints: 20,14 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich würde keinen Job annehmen, bei dem ich mich nicht wohl fühle, etwa weil er mir unter meiner Würde erscheint. Das hört sich möglicherweise hart an und ich möchte niemanden verletzen, doch, um das extremste Beispiel zu nennen, als Prostituierte würde ich niemals arbeiten wollen!! Ich bin der Meinung, dass man nicht nur seinen Körper verkauft, sondern ich würde mich auch fühlen, als ob ich keine Würde bzw. keinen Stolz hätte.

Fließbandarbeit würde ich zumindest zeitlich begrenzt ausüben, solange meine Gesundheit darunter nicht leidet (Rückenprobleme usw.). Allerdings würde ich es nur für einen angemessenen Lohn für die körperliche Arbeit und die einheitliche abwechslungslose Arbeit tun.

Allgemein muss ich zugeben, dass es bei mir stark von der Bezahlung abhängt, welche Arbeit ich ausüben würde. Da ich in meinem Leben eine gewisse Ausbildung durchlaufe und in Bildung und Weiterbildung investiere, erhoffe ich mir selbstverständlich, dass diese Investition Früchte trägt.

Als Altenpfleger könnte ich nicht arbeiten, da ich wohl immer im Hinterkopf hätte, dass ich mich um den Lebensabend dieser Menschen kümmere und bereits morgen könnte ein Mensch, mit dem ich mich täglich beschäftige, von uns gegangen sein. Dieser unausweichliche Teil des Lebens würde mich, würde ich ihn häufiger miterleben, wohl bedrücken.

Auch Toilettenputzen wäre nichts für mich, da ich mich wohl sehr ekeln würde. 'Normales' putzen würde ich allerdings tun, wenn es keine andere Möglichkeit gäbe. Ich bin einfach mehr der Typ, der 'saubere' Arbeit tun möchte, also ohne Kontakt mit Dingen, die man in der Gesellschaft als 'eklig' beigebracht bekommt. Büroarbeit ist viel mehr mein Ding.

» Tonia » Beiträge: 4 » Talkpoints: 3,80 »



Ich persönlich muss aus gesundheitlichen Gründen im Berufsleben mit der Einschränkung leben, dass ich keine Nachtschichten übernehmen kann/sollte. Die Arbeit auf dem Bau in schwindelerregenden Höhen ist jetzt auch nicht unbedingt mein Steckenpferd, weil ich über Höhenangst verfüge. Auch sollte man mich jetzt nicht unbedingt in eine Zoohandlung für exotische Tiere mit dem Schwerpunkt Spinnen und andere Krabbler stecken; ich glaube, dort wäre ich nach ein paar Stunden wahnsinnig.

Davon einmal abgesehen, kann ich mir jedoch keine Arbeiten vorstellen, die ich prinzipiell ablehnen würde. Man muss eine Arbeit, die man aufgezwungen bekommt, ja schließlich nicht bis ans Ende seiner Tage betreiben.

» Kris86 » Beiträge: 13 » Talkpoints: 6,18 »


Ich denke, es ist eine sehr schwierige Frage und hängt immer von der aktuellen Lebenssituation ab. Ich bin Studentin, bekomme Bafög und arbeite nebenbei als Nachhilfelehrerin und gehe jede Woche Plasma spenden.
Ich hätte aber auch kein Problem damit zu kellnern oder im Supermarkt Waren einzuräumen. In den nächsten Semesterferien werde ich beispielsweise am Fließband arbeiten und dort Sortierarbeiten verrichten.

Was ich aber niemals machen könnte, wäre ein Job in der Pflege. Ich finde es super, dass es Menschen gibt, die diese Arbeit machen, aber ich könnte mich einfach nicht dazu überwinden, andere Leute zu waschen oder ihnen die Windeln zu wechseln. Selbst in einer finanziellen Notlage wäre ich vermutlich nicht dazu in der Lage. Ich bin eher jemand, der gut geistige Arbeiten erledigen und im Büro arbeiten kann.

Für körperliche wie zum Beispiel handwerkliche Arbeit habe ich einfach kein Händchen. Ich kann noch nicht mal eine gerade Linie zeichnen. Wie bereits zu Anfang gesagt, weiß man -solange man sich nicht in einer extremen Notsituation befindet- nicht wie man wirklich reagiert, wenn einem ein Job angeboten wird, von dem man sich niemals hätte vorstellen können, ihn auszuüben.

» lulu-0525 » Beiträge: 20 » Talkpoints: 1,16 »


Ich kann mir bspw. nicht vorstellen, mit Kranken, Alten oder Behinderten zu arbeiten. Ich glaube mit Kindern würde ich auch nicht so gut auskommen. Putzen bei anderen Leuten oder in Bürokomplexen, vor allem Toiletten, würde auch nicht gehen. Feldarbeit oder allgemein landwirtschaftliche Arbeit macht mich auch nicht an, obwohl ich selber einen kleinen Garten habe. Aber der reicht eben auch :) . Im Notfall geht aber natürlich alles.

Da bin ich froh, dass ich in Deutschland lebe! Wenn ich an die ganzen Jobs in den ärmeren Ländern denke! Zum Beispiel in irgendeiner Miene, ohne moderne Technik, wo alles noch mit rein menschlicher Kraft erbracht wird und das teilweise 15 Stunden am Tag.

» trixietripp » Beiträge: 384 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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