Ball junkie - was versteht man wirklich darunter?
Ich habe in einem Border Collie Forum gelesen, dass man mit Hütehunden keine Ballspiele machen soll, da diese Hunde sehr schnell zu Ball junkies mutieren. Allerdings habe ich aus diesem Forum nicht herauslesen können, was sie genau mit Ball Junkie meinen. Mein Hund liebt seinen Ball und er ist auch ein Hütehund. Aber er würde nicht für ihn in den Tod rennen, also wenn der Ball jetzt im Gebüsch liegt, dann springt er nicht in das Gebüsch, nur um den Ball zu erreichen. Als ich bei Google gesucht habe, habe ich gelesen, dass man mit Ball Junkie meint, dass der Hund wirklich für seinen Ball ins Verderben rennt und ihn auch vor aggressiven Hunden bis auf's Blut verteidigt. Also sobald ich "Aus" sage oder "gib her" gibt mir mein Hund den Ball in die Hand oder legt ihn auf dem Boden ab. Anfangs hat er immer nachgeschnappt, aber das macht er inzwischen nicht mehr.
Meint ihr wirklich, dass das Spielen mit dem Ball für den Hund so schlimm werden kann, dass sie in den Tod rennen, weil sie einfach nur noch Augen für ihren Ball haben? Mein Hund ist an sich sehr zurückhaltend und ich spiele auch nur ca. zwei oder drei Mal in der Woche mit ihm mit dem Ball, weil ich durchaus sinnvollere Beschäftigungen mit meinem Hund kenne, aber mein Hund mag es, wenn ich ihm die Augen zu halte und mein Freund den Ball wirft und er ihn auf dem Feld suchen gehen muss. Er arbeitet dann auch richtig mit der Nase und läuft langsam in Fährtenstellung über das Feld. Sollte ich die Spielquantität heruntersetzen?
Es gibt wirklich Hunde, die alles für den Ball machen würden. Sie behüten ihren Ball wie eine Schafherde und schrecken auch nicht davor zurück Menschen zu beißen, die den Ball aufnehmen wollen. Gerade bei Kindern oder wenn der Hund auf einer Wiese läuft, wo auch Kinder mit dem Ball spielen ist es gefährlich. Denn ein Hund, der "Ball-Junkie" ist, der will nicht nur den eigenen Ball, sondern alles was rund ist ist interessant.
Ich würde auch bei Hunden, die keine "Ball-Junkies" sind das Spielzeug abwechslungsreich gestalten. Es gibt viele Dinge, mit denen man mit dem Hund spielen kann. Es muss nicht immer rund sein und so gewöhnt der Hund sich nicht an eine bestimmte Form, des Spielzeugs.
Für einen Hund ist ein Ball oder jeder andere weggeworfene Gegenstand die Beute. Jeder Hund ist auf seine Art auf diese Beute, den Besitztum fixiert. Teilweise wird der Gegenstand versteckt, teilweise aus dem Zimmer getragen, wenn ein fremder Mensch zu Besuch kommt. Oder der Hund wird aggressiv. Da Hunde aber charakterlich ebenso heterogen sind wie Menschen, kann man diese Fixierung nicht vollkommen beeinflussen.
Im Welpenalter sollte darauf geachtet werden, dass der Hund nicht mit dem ständigen Verlust von Beute konfrontiert wird. Spiele sollten auch mal gut für den Hund ausgehen. Sobald dieser aber aggressiv wird, sollte das Spiel abgebrochen werden. Manchmal reicht aber eine schlichte Schlüsselerfahrung, die solch übertriebenes Beuteverhalten begünstigt.
Neben der Blindheit bei der Jagd kommt aber noch ein weiterer Punkt dazu: Manche Hunde spielen gerne mit dem Ball, und andere können partout nicht aufhören. Viele Hundebesitzer verwechseln dieses Verhalten mit Spaß, tatsächlich ist es aber ein Suchtverhalten, das den Hund sehr stresst und sich dementsprechend auch körperlich auswirken kann. Der Hundehalter sollte deshalb immer über Maß bestimmen und in letzter Instanz die Macht über den Zugang zu einem Spielzeug behalten.
Der Name Junkie leitet sich eigentlich vom Englischen Junk, was nichts anderes als Müll bzw. Abfall bedeutet und man nutzt es umgangssprachlich für etwas, nachdem man süchtig ist, so wie z.B. beim Ball Junkie, denn das soll umgangssprachlich nichts anderes bedeuteten, als das der Hund süchtig nach dem Ball ist.
Ich bin der Meinung, das man das Spielen mit dem Hund, immer abwechslungsreich gestalten soll, denn sonst wird es zur Gewohnheit und der Hund kann den Ball als sein Eigentum sehen und wird es dementsprechend auch beschützen. In ganz schlimmen Fällen kann es dann wirklich soweit kommen, das der Hund, dem Ball wirklich überall hinterher springt und auch dann, wenn es einen Abgrund ist. Somit kann es dann schon mal schlecht für den Hund ausgehen. Aber das ist natürlich ein ganz extremer Fall, finde ich.
Wenn der Hund allerdings überhaupt nicht mehr damit aufhören möchte, mit dem Ball zu spielen und auch schon aggressiv reagiert, wenn man ihn dem dann wegnehmen möchte, dann würde ich schon sagen, der Hund ist ein Ball Junkie. Aber ich denke, da muss man schon sehr extrem und vor allem sehr früh damit angefangen sein, mit dem Ballspielen, damit es zu so einer Sucht kommt. Daher denke ich, das es mit Sicherheit nicht schlimm ist, wenn man hin und wieder mal mit dem Ball spielt, aber generell befürworte ich das abwechslungsreiche Spielen.
Der Begriff Ball Junkie, bzw. Junkie wird wohl wie so oft der eigentlichen Bedeutung immer falsch angewendet, denn was hat Sucht mit Müll zu tun? Für mich irgendwie nichts und ich kenne den Begriff Junkie auch nur im Zusammenhang mit etwas, wonach man süchtig ist und ich sehe es auch nicht als Schimpfwort an in dem Sinne. Aber das ist nun auch nur meine Meinung.
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