Campact sammelt Unterschriften für AKW Abschaltung

vom 13.03.2011, 17:32 Uhr

Aufgrund der Vorfälle in Japan sammelt Campact jetzt Unterschriften, damit Angela Merkel die Laufzeitverlängerung der AKW´s in Deutschland rückgängig macht und die AKW´s abgeschaltet werden. Bitte macht alle mit, vielleicht können wir so ja etwas bewegen. Hier könnt ihr unterschreiben

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» aranka05 » Beiträge: 366 » Talkpoints: 1,50 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ehrlich gesagt frage ich mich, ob das wirklich der richtige Weg ist. Zuerst einmal sollte doch darüber nachgedacht werden, ob es genug Alternativen gibt, die unsere Stromversorgung auch ohne AKWs sichern. Ist dem so? Ich kenne mich da nämlich nicht so gut aus und wüsste das gern, bevor ich bei so einer Unterschriftenaktion mit mache.

Es ist ja leicht zu sagen, dass jetzt alle AKWs abgeschaltet werden sollen, insbesondere gleich mal die älteren. Aber was haben wir denn als Alternative? Wir dürfen doch auch nicht vergessen, dass wir auf Strom hier mittlerweile total angewiesen sind. Wenn wir die AKWs abschalten, brauchen wir Ersatz, der uns genauso gut versorgt wie es jetzt schon der Fall ist.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich finde es schrecklich, dass die aktuelle Situation in Japan jetzt natürlich auf diese Art und Weise dafür genutzt wird, um hier wieder Stimmung gegen die Atomkraft zu machen. Natürlich ist die Situation in Japan schlimm und das nicht nur für die unmittelbar betroffenen Menschen, sondern auch für das ganze Land und möglicherweise auch für Menschen anderer Länder, die möglicherweise auch noch zu Betroffenen zählen werden.

Was mich aber am meisten stört ist, dass man einfach nicht darüber nachdenkt was es bedeuten würde, wenn man hier jetzt die Atomkraftwerke abschalten würde. Es gibt derzeit zu wenige Alternativen um die Stromversorgung zu gewährleisten. Ich denke auch, dass genau deswegen die Verlängerung der Laufzeiten beschlossen wird. Gäbe es Alternativen, dann glaube ich wirklich nicht, dass man die Laufzeiten verlängert hätte. Aber andererseits ist doch verständlich, dass jetzt natürlich die aktuelle Lage dafür genutzt wird um Unterschriften zu sammeln, da jetzt wieder überall darauf aufmerksam gemacht wird und auf die "harte Tour" erfahren werden muss, dass die Atomkraft eben doch nicht ganz ungefährlich ist und es immer und überall zu Unfällen kommen kann.

Ich werde allerdings an keiner solchen Unterschriftenaktion teilnehmen, da es derzeit einfach keine Alternativen gibt, mit denen man von den Atomkraftwerken weg kommt. Wenn man sich hier einmal Gedanken über eine Endlagerung des Atommülls macht, dann ist dies eigentlich eine relativ saubere Art der Energiegewinnung. Das große Problem ist aber natürlich die Strahlung. Wenn man hierfür aber die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen trifft, dann habe ich eigentlich nichts gegen Atomkraft und habe auch nichts dagegen, dass man diese weiterhin zur Energiegewinnung nutzt.

» BrilleWilli » Beiträge: 1810 » Talkpoints: 14,07 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe heute in irgendeinem Fernsehbeitrag gesehen, dass wir mehr Strom produzieren als wir eigentlich brauchen. Da hieß es, die AKW´s wären nicht nötig für unseren Strombedarf. Natürlich kann ich nicht sagen, ob es wirklich so ist. In der Politik wird auch vieles für den Stimmenfang gesagt.

Wenn man zum Beispiel die Windkraftanlagen betrachtet, so ist dies in jedem Fall eine Quelle für sicheren Strom. Ob dieser so erzeugte Strom ausreicht, weiß ich leider auch nicht.

Auch wenn man keine totale Abschaltung erreicht, so wäre es doch sicher sinnvoll, wenigstens die alten und anfälligeren AKW´s abzuschalten. Und wenn dieses durch die Unterschriftenaktion erreicht wird, ist es ein akzeptabler Erfolg. Möglicherweise geht es nicht ganz ohne AKW´s, aber die Politik wird vielleicht wach gerüttelt, und trifft in Zukunft für die Sicherheit bessere Entscheidungen.

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» aranka05 » Beiträge: 366 » Talkpoints: 1,50 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Jedoch muss man bedenken, wenn man die Atomkraftwerke von heute auf morgen abschalten würde, dann würde das Stromnetz zusammenbrechen. Man muss außerdem auch bedenken, dass die erneuerbaren Energien nicht konstant und kontrollierbar vorhanden sind. Das bedeutet, wenn du zum Beispiel einen sonnigen Tag mit viel Wind hast, dann könnte man theoretisch ein AKW herunterfahren, aber man kann ein AKW nicht so schnell herunterfahren. Wenn du hingegen wiederum einen Tag hast, wo gar kein Wind geht und keine Sonne scheint, dann bringen die Windkraftwerke auch nichts.

Auch die direkte Abschaltung eines AKWs ist purer Blödsinn. Ein AKW braucht zum Herunterfahren mindestens 48 Stunden. Auch muss man sich gut überlegen, wohin mit den Brennstäben. Die produzieren nämlich auch nach einer Abschaltung Wärme und die Temperaturkontrolle durch Kühlprozesse muss gewährleistet bleiben. Sonst kann es nämlich auch zur Kernschmelze kommen.

Auch die ozeanischen Kräfte können noch nicht wirklich kontrolliert werden. Es laufen momentan noch Testphasen in der Nordsee und an anderen Küstengebieten, aber wirklich gewährleisten diese noch nicht den Strom von circa 81 Millionen Menschen.

Man muss auch bedenken, dass wenn der Strom durch erneuerbare Energiequellen nicht ausreicht, dass man dann den deutlich teureren Strom aus anderen Ländern beziehen müsste, sprich die Energiepreise würden schreiben.

Ich denke nicht wirklich, dass Veranstalter solcher Unterschriftenaktionen wirklich informiert sind, was wirklich Sache ist. Es wird immer nur von Abschaltung geredet, am besten gestern als heute. Dabei ist eine direkte Abschaltung bisher ein absolutes No-Go. Ich selbst war bereits in mehreren AKWs zu Gast und wurde ausführlich über die Risiken einer eventuellen Abschaltung informiert. Allein deswegen nehme ich an einer solchen Sammlung nicht teil.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich werde mich an dieser Unterschriftensammlung definitiv nicht beteiligen - die ist mir einfach zu populistisch. Wer sich ernsthaft mit der Energiegewinnung durch Kernspaltung beschäftigt, der weiß, dass eine sofortige Abschaltung gar nicht so ohne weiteres möglich ist. Wenn, dann sollte man vielleicht auch mal erfüllbare Forderungen stellen.

Sicher sollte man weiter über einen Ausstieg aus der Atomenergie nachdenken. Problematisch sind solche Störfälle immer, auch wenn die Erdschichten in unserer Region nicht so seismisch aktiv ist, wie eben in Japan. Die Frage ist aber wirklich, ob unser Energiehunger wirklich ohne den Strom aus Kernkraft gedeckt werden kann und das eben nicht nur an Tagen, in denen es mit den alternativen Energien gut klappt sondern auch an anderen Tagen. Fraglich ist auch, ob diese erneuerbaren Energien nicht auch ihre Tücken haben oder besser, ob sie wirklich ausgereift genug sind.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


aranka05 hat geschrieben:Ich habe heute in irgendeinem Fernsehbeitrag gesehen, dass wir mehr Strom produzieren als wir eigentlich brauchen. Da hieß es, die AKW´s wären nicht nötig für unseren Strombedarf. Natürlich kann ich nicht sagen, ob es wirklich so ist. In der Politik wird auch vieles für den Stimmenfang gesagt.


Ich kann mir nicht vorstellen, dass dem wirklich so ist. Die Berichte werden wohl auch immer sehr davon abhängen von welcher Partei sie stammen. Dass die Grünen natürlich genügend Möglichkeiten sehen, dass man die Atomkraftwerke auf herunter fahren kann, ist es doch klar. Jedoch glaube ich diese Berichte einfach nicht, da man dann nicht einfach die Laufzeit hätte verlängern müssen.

kochanie hat geschrieben:Jedoch muss man bedenken, wenn man die Atomkraftwerke von heute auf morgen abschalten würde, dann würde das Stromnetz zusammenbrechen. Man muss außerdem auch bedenken, dass die erneuerbaren Energien nicht konstant und kontrollierbar vorhanden sind. Das bedeutet, wenn du zum Beispiel einen sonnigen Tag mit viel Wind hast, dann könnte man theoretisch ein AKW herunterfahren, aber man kann ein AKW nicht so schnell herunterfahren. Wenn du hingegen wiederum einen Tag hast, wo gar kein Wind geht und keine Sonne scheint, dann bringen die Windkraftwerke auch nichts.


Du kannst ein solches Kraftwerk nicht einfach von heute auf morgen abschalten. Selbst wenn, anders wie gerade in Japan, die Kühlung und alle anderen Instrumente richtig funktionieren, ist es einfach nicht möglich, dass man auf den Knopf drückt und es aus ist. Selbst wenn du fünf Tage vorhersagen könntest und es klar wäre, dass du viel Wind oder Sonne oder sonst eine andere erneuerbare Energie nutzen kannst, bringt es dir überhaupt nichts, dass du ein Atomkraftwerk deswegen herunter fahren würdest. Zunächst einmal musst du erst einmal die fünf Tage vorher sagen können, was wie wir alle wissen, in den seltensten Fällen funktioniert. Außerdem hast du ja auch schon richtig angemerkt, dass die Dauer zwischen Herunterfahren und dem Zeitpunkt bis es wirklich aus ist einfach zu groß ist. Ebenso brauchst du ja wieder Zeit, bis das Kraftwerk wieder richtig am laufen ist. Eine zwischenzeitliche Abschaltung ist in meinen Augen einfach nicht sinnvoll. Und warum sollte man denn auch weniger Strom produzieren, wenn man doch auch mehr produzieren könnte und diesen dann weiter verkaufen kann.

» BrilleWilli » Beiträge: 1810 » Talkpoints: 14,07 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



aranka05 hat geschrieben:Ich habe heute in irgendeinem Fernsehbeitrag gesehen, dass wir mehr Strom produzieren als wir eigentlich brauchen. Da hieß es, die AKW´s wären nicht nötig für unseren Strombedarf.


Soweit ich weiß, ist es manchmal wirklich so, dass wir mehr Strom produzieren als wir verbrauchen. Das ist beispielsweise der Fall, wenn besonders starke Winde wehen. Teilweise wird dann dafür Geld gezahlt, dass unsere Nachbarländer uns den überflüssigen Strom abnehmen, nur damit unsere Netze nicht überlastet werden. Es mangelt leider an Möglichkeiten, überflüssigen Strom zu speichern, um dann auf ihn zurückgreifen zu können, wenn er benötigt wird.

Aber zurück zum Hauptthema. Ich bin schon dafür, dass Atomkraftwerke abgeschaltet werden. Allerdings nicht überhastet und voreilig. Derzeit werden immernoch etwa 80 Prozent des Strombedarfs durch fossile Brennstoffe und Atomkraftwerke gedeckt. Ein Abschalten der Meiler kann erst dann erfolgen, wenn der Strombedarf auch ohne sie gedeckt wird.

Bereits vorher die Atomkraftwerke vom Netz zu nehmen bringt uns nichts, wenn wir dann aus unseren Nachbarländern, die weiterhin auf Atomkraft setzen, den Strom teuer einkaufen müssen.

Von daher werde ich mich beim jetzigen Stand nicht an der Aktion beteiligen. Was aber zwingend notwendig ist, ist eine Überprüfung der aktuell geltenden Sicherheitsbestimmungen für Atomkraftwerke und eine Überprüfung, ob wirklich alle Kraftwerke, die sich noch am Netz befinden diese auch erfüllen.

» pieter91 » Beiträge: 23 » Talkpoints: 9,36 »


Ich kann mich erinnern eine Studie gelesen zu haben, die durch Zahlen aus den letzten (ich glaube) 15 Jahren belegt, dass man von heute auf morgen die Hälfte der deutschen Atomkraftwerke abschalten könnte, ohne dass man dadurch ein Problem fürs nationale Stromnetz bereitet. Es ist zwar sehr wohl richtig, wie hier im Beitrag auch schon erwähnt wurde, dass man den momentanen Ertrag aus erneuerbaren Energien nicht steuern kann, aber die verfügbare und ungenutzte Kapazität von Mittellast- und Spitzenlastkraftwerken ließe sich mittelfristig dazu benutzen, um den aus fast 10 deutschen AKW's gewonnenen Strom vollständig ersetzen zu können.

Natürlich sehe auch ich das nicht im Geringsten als dauerhafte Lösung an, jedoch muss man bedenken, wieviele erneuerbare Energien uns zur Verfügung stehen und wie wenig davon wir in Wahrheit nutzen. Zusätzlich sollte aber noch angemerkt sein, dass man durch einen solch hastigen Schritt mittelfristig auch abhängiger vom internationalen Strommarkt wird - und das kann nur dann funktionieren, wenn nicht auch alle anderen Länder gleichzeitig den Atomausstieg vorantreiben!

Ob sich der deutsche Bürger nun von der Atomlobby ausnehmen lässt, oder ob man diese Milliarden in die Konstruktion und Entwicklung von Wind-, Wasser- und Solarkraftwerken steckt, das ist meines Erachtens nach gleichgültig. Aus diesem Grund sehe ich einem möglichen Atomausstieg durchaus positiv entgegen, immerhin sind für mich als Österreicher wohnhaft in Tirol die bayrischen Atom-Meiler auch ein kleines Thema.

Es muss aber genauso deutlich betont werden, dass ein solcher Umstieg zur Energiegewinnung mittels erneuerbaren Methoden wie Wind, Wasser und Solar vor jeglicher Aktion aber erstmal ausreichend geplant werden muss. Diese Kampagne zur Abschaltung aller Atomkraftwerke würde der deutschen Wirtschaft deutliche Probleme bereiten, die sie ohne jegliche Vorbereitung nicht gebrauchen kann. Aus diesem Grund würde ich, selbst wenn ich deutscher Staatsbürger wäre, dort nicht unterzeichnen.

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» Reaper » Beiträge: 576 » Talkpoints: 1,11 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Also ich finde das die Opposition diesen Vorfall in Japan zu ihren Gunsten ausnutzt, was ich wirklich erbärmlich finde! Ich würde mich zwar selber als parteiunabhängig bezeichnen, aber hier finde ich das Handeln der Regierung vorbildlich.

Denn es werden unrealistische und nicht ganz durchdachte Handlungen der Regierung gefordert. Es ist einfach nicht möglich alle Atomkraftwerke abzuschalten, da unser Land nun mal einen Teil seines Stroms aus der Kernenergie bezieht, und den Teil der davon übrig bleibt an andere Länder verkauft. Eine Abschaltung aller Atomkraftwerke würde somit dazu führen das wir einen Teil unseres Stroms aus dem Ausland beziehen müssten, dies würde nicht nur unnötige Kosten verursachen sondern auch noch die Forderungen der Gegner nicht befriedigen. Denn der Strom den wir aus dem Ausland beziehen würden, würde größtenteils auch aus Kernkraft gewonnen werden.
Ein anderer wichtiger Punkt wäre, dass das Einkommen des Staates erheblich sinken würde, da dann die Brennelementesteuer wegfallen würde. Und somit ein Betrag von 2,3 Milliarden Euro jährlich in der Staatskasse fehlen würde. Das ist Geld das meines Erachtens nach nicht fehlen darf, da unser Staat relativ stark verschuldet ist.

Die Leute die dies fordern bedenken auch nicht das an der Atomkraft viele Arbeitsplätze hängen. Die Städte die in der Nähe der Atomkraftwerke gelegen sind, sind abhängig von ihnen. Eine Schließung aller Atomkraftwerke würde somit die zur Zeit sinkende Arbeitslosenquote wieder steigen lassen, und die Existenz von vielen Leuten zerstören. Denn es wird nicht möglich sein allen einen alternativen Arbeitsplatz anzubieten, da nicht genügend andere Arbeitsplätze zur Verfügung stehen, und die Arbeiter die Qualifikationen für andere Jobs nicht erfüllen.

Deswegen finde ich das Moratorium der Regierung gut, denn die ältesten Atomkraftwerke werden für eine gewisse Zeit abgeschaltet, in der sie geprüft werden. Und falls nötig würden sie danach langfristig abgeschaltet werden, oder aufgerüstet werden. Wobei ich finde das, dies nicht nötig ist wenn man bedenkt das unsere Atomkraftwerke die sichersten in Europa sein sollen. Man sollte so lange warten wie nötig um einen guten Übergang zur Alternativenergie gewährleisten zu können.

» OmFg! » Beiträge: 607 » Talkpoints: 1,30 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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