Frage zu Stiftung Warentest

vom 12.03.2011, 21:49 Uhr

Ich habe vorhin in einem anderem Forum über die Stiftung Warentest etwas gelesen. Diese Stiftung hat Hundetrockenfutter getestet und die besten Ergebnisse erzielten die Hundetrockenfutter von Aldi, Lidl und Norma. Diese erreichten je eine Note von 1,0, was ich sehr erschreckend finde, weshalb ich mir mal die Kriterien, nach denen das Futter untersucht wurde, angeschaut habe. Dort steht, dass auf was ist ernährungsphysiologische Qualität, mikrobiologische Qualität und Deklaration getestet wurde.

Ich frage mich aber nun, was genau das heißt, weil ich mir nichts darunter vorstellen kann. Kennt ihr die Begriffe? Was spielen sie besonders bei Hundetrockenfutter für eine Rolle? Eine sehr große? Sagt das irgendetwas über den Nährstoffgehalt des Futters aus?

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» Teelicht55 » Beiträge: 688 » Talkpoints: 17,91 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Das ist ja das Problem. Stiftung Warentest testet genau das, worum die Hersteller bitten. Das kann zum Beispiel sein, das man einen neuen Turnschuh nur auf Geruchsbildung, Schweissabstransport und Gewicht beurteilt - die Laufqualität und die Fußstabilität aber komplett außer Acht lässt. Das verführt natürlich die Käufer, die nur auf die Noten schauen (die meisten Käufer schauen sich die Tests nicht imm Genaueren an).

So hatten wir mal einen Fall bei meinem Großvater. Der schwor auf die Test-Hefte und auf die Abzeichen. So kaufte er eine Mikroanlage für seine Bar im Keller und erhoffte sich eine herausragende Soundqualität (immerhin hatte das Gerät mit Note 1,4 abgeschnitten). Leider wurde nicht die Klangqualität als solches getestet und der Klang war katastrophal. Mein Großvater konnte sich das gar nicht erklären und tauschte die Anlage um. Leider ergab auch die zweite Anlage keine Besserung und er fragte nach. Da wurde er auf das dazugehörige Testheft verwiesen. Er suchte es aus seiner Sammlung heraus und staunte nicht schlecht. Getestet wurden damals lediglich Verarbeitung, Design und noch ein Punkt (ich meine, es war etwas über die Mobilität).

Seit unser Tierarzt uns gezeigt hat, was in Markenartikeln drin ist (und da eigentlich bei den Preisen gar nicht reingehört), schaue genauer hin. Ich prüfe den Proteingehalt (bei unserem Kater unablässig, da er durch die Leckerlies und das zu proteinhaltige Futter scheinbar eine sehr leichte Nierenschädigung erlitten hat), den Rohascheanteil und dann die restlichen Inhaltsstoffe. Empfohlen wurde mir viel, auch von Stiftung Warentest, aber glauben tu ich nur noch Erfahrungsberichten und Tierärzten (allerdings kaufe ich dennoch nicht das Futter der Tierärzte, da ich deren Provisionen nicht auch noch zahlen will).

» Rheanna » Beiträge: 639 » Talkpoints: 3,67 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Teelicht55 hat geschrieben: Diese erreichten je eine Note von 1,0, was ich sehr erschreckend finde, weshalb ich mir mal die Kriterien, nach denen das Futter untersucht wurde, angeschaut habe. Dort steht, dass auf was ist ernährungsphysiologische Qualität, mikrobiologische Qualität und Deklaration getestet wurde.

Ich frage mich aber nun, was genau das heißt, weil ich mir nichts darunter vorstellen kann. Kennt ihr die Begriffe?


Ernährungsphysiologische Qualität: Wenn ein Lebensmittel ernährungsphysiologisch wertvoll ist, dann heißt das, dass es besonders viele Inhaltsstoffe enthält, die der jeweilige Esser auch benötigt. Das heißt also, dass zumindest nach Ansicht von Stiftung Warentest dein Haustier mit diesem Futter alle lebensnotwendigen Bestandteile frisst und nicht allzu viel von dem aufnimmt, was es nicht braucht oder nicht verwerten kann oder gar von dem, was schädlich ist.

Die mikrobiologische Qualität: Das heißt, dass da gemessen wird, wie keimverseucht das Futter ist. Auch beim Hund gibt es Bakterien und Viren, die den Hund krank machen können, wenn er sie über die Nahrung aufnimmt. Wenn die ernährungsphysiologische Qualität des Futters gut oder sehr gut ist, kannst Du davon ausgehen, dass die Keimbelastung oder Bakterienbelastung unter den gesetzlichen Grenzwerten liegt.

Die Deklaration: Auf jeder Futterpackung muss stehen, wie das Futter zusammen gesetzt ist. Wenn der Hersteller dem Futter beispielsweise Zucker zufügt, dann muss er das natürlich in der Inhaltsstoffliste natürlich auch zugeben. Wenn die Zusammensetzung etwas schönt, dann ist die Deklaration nicht einwandfrei. Das kann dann problematisch werden, wenn man ein empfindliches Tier hat. Wenn beispielsweise ein Hund nur eine bestimmte Menge Eiweiß fressen darf und das Futter enthält zu viel, obwohl das nicht auf der Packung steht, kann das für den Hund schlecht sein. Der Halter hat aber normalerweise kein Labor im Keller, wo er die Zusammensetzung nachprüfen kann. Also muss er sich auf die Deklaration verlassen können. Deshalb ist es wichtig, dass der Hersteller da ehrlich ist.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



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