Kein Hungergefühl mehr?
Hallo Leute!
Seit längerer Zeit beobachte ich meine Ernährungsgewohnheiten. Und mir ist aufgefallen, dass ich in den letzten Wochen praktisch nur eine Mahlzeit täglich (circa 1000 kcal) und einen "Snack" (circa 300-400 kcal) zu mir nehme. In den letzten 22 Stunden habe ich nur Kalorien in Form von Alkohol zu mir genommen (circa 1000-1200). Trotzdem bleibt ein echtes Hungergefühl aus (nach 12 Stunden kommt leichter Appetit auf, der verschwindet wieder und kommt erneut nach 18 beziehungsweise 23 Stunden auf). Sicher, ich könnte etwas essen, aber Hunger habe ich nicht mehr. Und das geht jetzt schon seit einiger Zeit so (naja ich trinke nur 2 mal die Woche Alkohol, aber an der Ernährung ist sonst auch nichts Anders). Es ist auch so, dass meine Hauptmahlzeit stetig kleiner zu werden scheint.
Gelegentlich extern zugeführte Cannabinoide führen trotzdem zu extremsten Heißhungerattacken. Wie kann man sein normales Hungergefühl "einfach so" verlieren? Nicht das es schlecht wäre, ich habe in den letzten 4 Wochen 3 Kilo abgenommen, aber dennoch finde ich das bedenklich.
Du trinkst "nur" zweimal die Woche Alkohol? Woran es aber nun liegt, dass Du keinen Hunger bekommst, weiss ich nicht. Allerdings ist der Körper ja mit dem Abbau des Alkohols beschäftigt und konzentriert sich sozusagen in erster Linie darauf. Und je nachdem, wieviel Du trinkst, dauert es etwas länger.
Hast Du mal Beobachtungen in alkoholfreien Phasen angestellt? Wie verhält es sich, wenn Du ein bis zwei Wochen auf Alkohol verzichtest? Ansonsten empfehle ich Dir, es mal zu beobachten und Deine Beobachtungen zu notieren. So hast Du Vergleichsmöglichkeiten.
Isst Du, bevor Du Alkohol zu Dir nimmst oder isst Du währenddessen?
Also du kiffst und trinkst regelmässig Alkohol, wenn ich das richtig verstehe? Du weisst schon, das man vom Alkohol auch ein Sättigungsgefühl bekommt und Canabis muss nicht unbedingt zu Heißhungerattacken führen, denn es kann auch genau das Gegenteil bewirken. Anscheinend ist es bei dir im moment auch so, das du keine Heißhungerattacken mehr davon bekommst.
Wenn du aber schon eine Mahlzeit mit ca. 1000kcal und einen snack von ca. 400 kcal zu dir nimmst, liegt es wahrscheinlich an deiner Art was und wie du isst. Ich würde mir an deiner Stelle mal aufschreiben, was du so den Tag über verteilst zu dir nimmst, denn manchmal schiebt man sich auch was zu essen in den Mund und registriert das gar nicht so intensiv.
Aber die Aussage, "nur" 2 mal die Woche Alkohol zu dir zu nehmen, finde ich schon etwas merkwürdig, also ich trinke das noch nicht mal im Monat. Aber ich denke, da du regelmässig und häufig Alkohol trinkst, handelt es sich schon um ein Suchtproblem und das solltest du auf jedenfall mal mit einem Arzt besprechen.
"Party, Flirten, Drogen", das sind deine Hobbies? Wenigstens bist du ehrlich. Genieße die Zeit, wir sind da alle mal durch, na ja, fast alle. Was das mit dem Hunger angeht, mag ein Ergebnis deines vermutlich unsteten Lebensstils sein. Man gewöhnt sich an alles, auch daran, wenig zu essen. Ein Problem könnte werden, dass sich der Körper so daran gewöhnt, dass dein Stoffwechsel anfängt zu drosseln und wenn du irgenwann wieder anfängst "normal" zu essen, geht jedes Gramm auf die Hüften.
Dass du Fressflashs vom Pot bekommst, ist andererseits aber auch wieder normal, das kennt man ja. Bei mir waren es Schokolade und Pizza. Hätte ich nicht zur gleichen Zeit enorm viel Sport getrieben, wäre ich damals aufgegangen wie ein Hefekuchen. Alkohol und Gras habe ich immer als ungemein belastend empfunden, das war nie eine gute Mischung, aber durchaus eine häufige. Die Frage ist, ob du wirklich nur dem Hanf frönst oder noch härtere Sachen im Spiel sind.
Ich weiß auch nicht, was man dir raten kann. Versuche Regelmäßigkeit in dein Leben zu bringen, treibe Sport, versuche regelmäßig zu essen. Drogen sind eine Zeit ganz lustig, aber alles in allem ist es das auch nicht. Man soll es ausprobieren, aber man muss auch versuchen, verantwortlich damit umgehen und es unter Kontrolle behalten. Dazu gehört auch, regelmäßig zu essen und zu trinken.
Richtlinie2 hat geschrieben:Drogen sind eine Zeit ganz lustig, aber alles in allem ist es das auch nicht. Man soll es ausprobieren, aber man muss auch versuchen, verantwortlich damit umgehen und es unter Kontrolle behalten. Dazu gehört auch, regelmäßig zu essen und zu trinken.
Drogen sind eine Zeit ganz lustig? Wow wenn ich das lese, dann geht bei mir doch schon die Hutschnur hoch, denn Drogen sind in keinsterweise mehr lustig, wenn man sie braucht, bzw. ein angehöriger davon süchtig ist.
Dann wird das lustige ganz schnell unlustig und es kommen nur noch die negativen Seiten zum Vorschein. Es muss finanziert werden, dann kommt der Entzug, wenn man es sich nicht leisten kann und dann ist es auch für Angehörige nicht mehr ganz so lustig.
Also die Aussage mit dem Kiffen solltet ihr nicht zu stark gewichten, seit meiner Bundeswehrzeit kiffe ich vielleicht noch alle 2 Wochen einmal. Mischkonsum von Kiff und Alkohol bekommt mir nicht gut und wird daher ohnehin vermieden. Auch andere Drogen (hauptsächlich Aufputschmittel und Dissoziativa) wurden stark zurückgefahren, praktisch seit einem Monat konsumfrei. Und zweimaliger Alkoholkonsum pro Woche ist ebenfalls schon ein reduziertes Konsummuster, auch wenn es möglicherweise schon als "zu viel" anzusehen ist.
Ich gehe aber auch davon aus, dass ich leichte manische Depressionen habe, die Symphtomatik würde passen. Ich habe deswegen ohnehin überlegt eine Selbsttherapie mittels Johanniskrautextrakt (900mg/Tag) zu beginnen. Dextromethorphan (ja, ein Antitussiva) sorgt bei mir immer für eine Woche stark gesteigerte Laune und Antrieb, wenn ich eine Phase habe in der ich einfach nur motivationslos und leicht soziophob bin (die leider immer 6-8 Monate dauert...).
Um eure Fragen zu klären: Wenn ich trinke, dann habe ich vorher gegessen. Da das Phänomen des quasi nicht mehr existierenden Hungers erst einige Wochen alt ist, ist die Frage mit dem Verhalten in alkoholfreien Phasen schwer zu beantworten... Wie lange alkoholfrei? Ansonsten tritt morgens früh wenn am Vortag / die letzten 5-6 Tage kein Alkohol konsumiert wurde ein leichtes Hungergefühl ein, dass sich aber verflüchtigt wenn ich es länger ignoriere als 20 Minuten nach denen ich das Bett verlassen habe.
Weitere möglicherweise relevante Dinge die mir dazu eingefallen sind: Ich bin Raucher. Regelmäßiger Stuhlgang (keine Verstopfung), meine Mutter leidet an Schilddrüsenunterfunktion mit ebenfalls stark herabgesetztem Appetit und mein Schlaf ist in letzter Zeit ziemlich unregelmäßig (ich wache dauernd auf und schlaf dann wieder ein). Sind die Informationen hilfreich?
Hatte ohnehin überlegt wegen einer möglichen antidepressiven Therapie zum Arzt zu gehen, aber ich hab andererseits auch keine Lust auf Erektionsstörungen und Übergewicht, zwei beliebte Nebenwirkungen von SSRI.
Also ich denke das man Nebenwirkungen immer irgendwo in Kauf nehmen muss und wenn es dir bei deinen anderen Problemen hilft, solltest du das auch. Auf das Gewicht kann man ja in der Therapie achten und das mit den Errektionsstörungen muss nicht unbedingt auftreten oder nicht in einem extremen Maße.
Ich bin selber Arzthelferin und habe auch privat einen sehr nahen Kontakt mit jemanden , der seit 21 Jahren Drogenabhängig ist, davon 14 Jahre mit Heroin, dann hat er HEP C und somit eine Chemo (Interferonbehandlung) und damit das Paket auch voll wird, hat er noch Thrombose und bekommt so eine Menge Medikamente jeden Tag.
Er muss jeden Tag 7 Tabletten schlucken, ist im Drogenprogramm, hat hin und wieder Beikonsum und bekommt zusätzlich noch einmal die Woche eine Spritze. Als ich mir die ganzen Nebenwirkungen auf den Zetteln angesehen habe, war ich sprachlos, aber gott sei dank sind auch nicht alle davon eingetreten oder nur ab und an mal zu bemerken.
Ich würde an Deiner Stelle auf jedenfall erstmal mit einem Arzt reden, denn der kann dir da viel besser helfen, als irgendeine Eigentherapie. Auch für deinen Konsum wäre es besser, das ärztlich betreuen zu lassen.
EmskoppEL hat geschrieben:Richtlinie2 hat geschrieben:Drogen sind eine Zeit ganz lustig, aber alles in allem ist es das auch nicht. [...].
Drogen sind eine Zeit ganz lustig? Wow wenn ich das lese, dann geht bei mir doch schon die Hutschnur hoch, denn Drogen sind in keinsterweise mehr lustig, wenn man sie braucht, bzw. ein angehöriger davon süchtig ist.
[...]
An dem von mir Geschriebenen solltest du gemerkt haben, dass ich den Gebrauch von Drogen nicht zwingend gutheiße. Ich schrieb doch extra: "Alles in allem ist es das auch nicht." Da muss man gar nicht gleich in die Luft gehen, sondern nur akzeptieren, dass die Dinge sind, wie sie sind. Es ist doch die normative Kraft des Faktischen, die uns dazu zwingt, hier nicht laut aufzuschreien und pauschal alles zu verdammen, sondern einen möglichst verantwortungsvollen Umgang mit dem Thema Droge anzumahnen. Man kann nicht verhindern, dass Menschen Drogen ausprobieren, dazu zähle ich natürlich auch Alkohol und Nikotin. Es gehört auch gerade zur Sturm- und Drangzeit von Jugendlichen, sich hier auszutoben. Das muss man nicht unterstützen, aber man kann es akzeptieren und andere Wege aufzeigen.
Dazu gehört natürlich auch, deutlich zu zeigen, dass der Weg schnell in die Sucht führen kann, aber das ist bei den meisten eher nicht der Fall. Deswegen gehe ich immer mal nicht gleich vom Schlimmsten aus, wenn jemand solche Fragen stellt und halte dann auch nicht den moralischen Zeigefinger hoch.
Richtlinie2 hat geschrieben:Dazu gehört natürlich auch, deutlich zu zeigen, dass der Weg schnell in die Sucht führen kann, aber das ist bei den meisten eher nicht der Fall. Deswegen gehe ich immer mal nicht gleich vom Schlimmsten aus, wenn jemand solche Fragen stellt und halte dann auch nicht den moralischen Zeigefinger hoch.
Ich bin da etwas anders gestrickt mit meiner Meinung, denn grade dann, wenn man im näheren Umfeld Suchtkranke Menschen um sich hat und weiss, wie diese in die Sucht geraten sind, dann ist man da auch nicht mehr ganz so locker im Umgang mit dem Thema Drogen und Aufklärung.
Also auch ich habe verstanden, dass du kiffst und trinkst und ehrlich gesagt finde ich es nicht weiter verwunderlich, dass du keinen großen Appetit verspürst, wenn du in den letzten 22 Stunden nur gesoffen hast. 1200 Kalorien sind nicht wenig, da muss schon einiges an Alkohol zusammen gekommen sein und klar sättigt das, außerdem bist du dann vermutlich eh so Banane in der Birne, dass du es vermutlich nicht mal bemerkt hättest, wenn du Hunger hättest. Also ich muss wirklich sagen, dass es mich nicht wundert, wenn du bei deinen Essgewohnheiten keinen Hunger mehr hast, vermutlich ist das eher in die Kategorie Magenverstimmung zu ordnen.
Wenig kann es nicht sein, was du an Drogen nimmst, denn sonst hättest du es wohl kaum erwähnt und wenn du schon selbst sagst, dass du deinen Konsum seit erst einem Monat eingeschränkt hast, dann ist es doch eigentlich klar, dass dein Appetit aus diesem Grund verschwunden ist und sich vermeintlich auch erst wieder melden wird, wenn du regelmäßig und vernünftig isst. Wenn du jahrelang Drogen genommen hast, dann schlägt das in gewisser Weise auch durchaus auf den Magen und das wirst du durch einen Monat ohne auch nicht wieder gut machen können. Depressionen hast du ganz sicher nicht, so wie sich das für mich anhört, benutzt du das gerade auch nur wieder, um dir eine neue Ausrede dafür suchen zu können, dass du wieder Drogen nehmen kannst. Selbsttherapie ist Schwachsinn, dass weißt du sicherlich auch und wenn man Depressionen bekämpfen will, dann geht das nicht mit Drogen, die deine Laune heben, sondern indem man die Ursache dafür findet und bekämpft.
Mit der Schilddrüse wird das bei dir nichts zu tun haben, denn das äußert sich eigentlich kaum im Appetit, höchstens vielleicht wenn du Medikamente dagegen bekommst. Und wenn du in Therapie gehst, dann wirst du mir großer Sicherheit nicht gleich SSRI bekommen, das kannst du mit deinem Arzt selbst absprechen, es ist also definitiv kein Grund, auf eine Therapie zu verzichten, wobei ich in deinem Fall sagen würde, dass du deinen Körper eigentlich mit deinem gesaufe und den Drogen bereits kaputt gemacht hast und deine Schwierigkeiten keine Depressionen sind, sondern schlicht und einfach ungesundes Ess- und Lebensverhalten.
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