Kameramann brennt bei Guttenberg Verabschiedung-Keiner hilft

vom 11.03.2011, 12:43 Uhr

Gestern war in Berlin die Verabschiedung des EX-Verteidigungsministern Karl-Theodor zu Guttenberg. Natürlich waren viele Kameras vor Ort um dieses Ereignis zu Filmen. Für einen Kameramann von ARD wurde es zu einem Horror-Erlebniss das er nicht so schnell vergessen wird. Als er den Einmarsch des Wachbataillons filmte wurde durch eine Fackel die von den Soldaten getragen wurde seine Fleecejacke entzündet. Diese fing natürlich sofort an zu brennen.

Kein einziger der Soldaten reagierte trotz des brennenden Kameramannes da sie nicht von ihrem strengen Zeremonieplan abweichen dürfen. Der Kameramann riss sich die Jacke vom Leib und erstickte zusammen mit seinem Tonkollegen das Feuer. Es kam zum Glück niemand zu Schaden. Ich finde das ziemlich krass das dort niemand geholfen hat, Zeremonie hin oder her. Ist das wirklich so krass das man nicht aus der Reihe tanzen darf wenn so etwas passiert? Ich hätte gedacht bei so einem Sonderfall kann man vom Plan abweichen.

» nadpat » Beiträge: 1077 » Talkpoints: 2,22 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe diese Verabschiedung gestern im Fernsehen gesehen. Gesehen habe ich nicht, dass wirklich jemand in Flammen aufgegangen ist. Aber es war wirklich sehr windig und ich habe schon zu meinem Mann gesagt, dass mich es wundert. dass da nicht irgendwelche Vorkehrungen getroffen werden. Der Abstand zu den Personen war sehr gering und die Fackeln waren mit langen Flammen durch den Wind.

Im Internet findet man auch kurze Berichte über diesen Vorfall klick . Aber ich denke nicht, dass es nötig gewesen wäre, dass die Soldaten da von den Feierlichkeiten abgelenkt werden mussten. Lediglich die Jacke ist verbrannt und sonst nichts.

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Bei der Überschrift hatte ich jetzt einen schlimmen Vorfall erwartet aber hier hat nicht der arme Kameramann sondern lediglich seine leicht entflammbare Jacke gebrannt. Ich sehe es wie meine Vorschreiber, dass sich wegen so einer Kleinigkeit nicht direkt ein Trupp auf den Kameramann schmeißen muss. Er konnte seine Jacke selber ausziehen und die Flammen ersticken. Hilfe war ja genügend um ihn herum da.

Natürlich wird jetzt auf den Soldaten rumgeritten, weil diese ihr Programm durchgezogen haben. So ganz nach dem Motto - herzlose Maschinen. Von den anderen Anwesenden, die ebenfalls nicht geholfen haben, liest man kein Wort. Es gab sicherlich noch mehr Kameramänner dort. Warum haben diese nicht sofort ihre Kamera fallen lassen und den Kameraden gerettet? :wink:

Benutzeravatar

» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich finde diese Geschichte schon ziemlich heftig und kann nicht verstehen, dass keiner der Soldaten geholfen hat. Immerhin muss der Mann doch wirklich in Gefahr gewesen sein und da finde ich es eigentlich selbstverständlich, dass ihm geholfen wird.

Ich habe die Verabschiedung selber nicht im Fernsehen gesehen aber kann es mir mittlerweile sehr gut vorstellen. Ich finde es auch sehr komisch, dass keine Vorkehrungen wegen dem starken Wind getroffen wurden. Ich kann nur sagen, dass es wirklich gut ist, dass dem Kameramann nichts schlimmeres passiert ist. Da hat er wirklich Glück gehabt.

» Gustavson » Beiträge: 345 » Talkpoints: 0,22 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich sehe es wie Sonty. Letztendlich ist doch wirklich nichts passiert, außer dass eine Fleece-Jacke gebrannt hat. Der Mann selbst schwebte doch scheinbar nicht in ernsthafter Gefahr und hatte auch jemanden an seiner Seite, der ihm geholfen hat. Ich verstehe nicht, wo hier das Problem ist. Wenn sich nun 20 Soldaten auf ihn gestürzt hätten, wäre das ebenso falsch gewesen als wenn alle umstehenden Menschen ihn hätten brennen lassen, sofern er sich eben nicht selbst hätte helfen können. Zu viel Hilfe kann nämlich auch nach hinten los gehen. Wenn bei einem kleinen Unfall plötzlich 50 Leute helfen wollen und jeder ein bisschen machen will, kann eine zielgerichtete Hilfe kaum möglich sein. Zuerst sollte man schauen, ob nicht zwei oder drei Leute die Situation alleine beherrschen können. In diesem Fall war es ja offensichtlich kein Problem für den Mann, die brennende Jacke auszuziehen und gemeinsam mit seinem Kollegen zu löschen.

Ich frage mich auch, warum hier nun auf den Soldaten herumgehackt wird. In der unmittelbaren Umgebung des Kameramannes gab es doch sicher noch weitere Leute von der Presse oder auch "normale" Zuschauer. Diese waren sicher näher am Geschehen als die Soldaten und hätten, wenn überhaupt, als erste eingreifen müssen. Wenn dort nun wirklich jemand in Gefahr gewesen wäre, hätte es weitere Hilfe geben müssen, aber doch nicht bei einer so kleinen Sache. Hierbei verstehe ich schon, dass die Präsentation dieser Zeremonie Vorrang hatte.

Benutzeravatar

» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich habe auch schlimmeres erwartet als ich die Überschrift las. Aber ganz ehrlich, so schlimm finde ich das auch nicht wirklich. Die erste Frage, die ich mir erst mal stelle: wieso konnte der Kamera-Mann denn so nah an den Fackeln stehen, dass seine Jacke in Flammen aufging? Ist er nicht auch ein wenig fahrlässig gewesen?

Dann frage ich mich auch, wer sich denn schon mal ausgemalt hätte, was passiert wäre, wenn der Soldat wirklich versucht hätte zu helfen? Wo bitte schön, hätte er seine Fackel denn so schnell lassen sollen? Wie gefährlich wäre es denn angesichts der wehenden Flammen gewesen, wenn er da von seiner Position einfach mal so gegangen wäre, um dem Kameramann zu helfen? War es da nicht sinnvoller, dass der Tontechniker geholfen hat? Und waren denn nicht genug andere Personen in der Nähe, die im Zweifelsfall hätten gezielt helfen können?

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^