Chatten in der Partnerschaft

vom 10.03.2011, 21:30 Uhr

Ich habe meinen Freund über das Internet kennen gelernt und wir haben daher von Anfang an viel gechattet und dies auch so beibehalten. Meist chatten wir abends miteinander und erzählen uns dann alles mögliche. Wir lassen meist den Tag Revue passieren und reden über das, was uns besonders gefallen hat, oder was uns nicht gefallen hat. Das gute daran finde ich, dass man viel mehr übereinander weiß, als wenn wir jetzt in dieser Zeit keinen Kontakt haben. Wenn wir mal nichts zu sagen wissen, schreiben wir auch schon mal eine Stunde nicht, aber das ist dann auch für beide in Ordnung, obwohl ich am Anfang immer ein Problem damit hatte, wenn er nicht geantwortet hat. Inzwischen respektiere ich, dass er nicht nur online ist um mit mir zu schreiben, sondern vielleicht auch mit seinen Kollegen oder anderen Freunden. Hinzu kommt, dass er auch manchmal spielt und ich mal kurzfristig weg muss (mit dem Hund). So muss ich ihm auch nicht immer Bescheid sagen, wenn ich nicht da bin.

Chattet ihr mit eurem Partner in der Partnerschaft, in der Zeit, wo ihr euch nicht seht? Macht ihr das sehr regelmäßig und aus bestimmten Gründen, oder einfach, weil es sich eingeschlichen hat?

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» Teelicht55 » Beiträge: 688 » Talkpoints: 17,91 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich habe meine Partnerin durch die Schule kennen gelernt und man hat viel gechattet, bevor man zusammen kam. Wir haben uns per Sms immer Uhrzeiten gesimst, wann wir wo online sind. Heute machen wir das gar nicht mehr, weil ich sie umsonst anrufen kann und man sich da schneller was erzählen kann als beim Chatten.

Als ich damals Fernbeziehungen hatte, habe ich mit denen jeden Tag gechattet und das auch mehrere Stunden am Stück. Das fand ich immer sehr schön und viel entspannter als telefonieren, weil man beim Telefonieren immer reden muss, damit kein peinliches Schweigen auftritt und beim Chatten kann man auch mal eben 20 Minuten nichts schreiben ohne dass es peinlich wird.

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» Puffi » Beiträge: 403 » Talkpoints: 6,75 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ehrlich gesagt finde ich Chatten nur dann sinnvoll, wenn man eine Fernbeziehung führt und sich dadurch selten sieht. Wenn man in der Nähe voneinander wohnt, macht Chatten doch keinen Sinn, dann kann man sich auch sehen.

Wir wohnen zusammen und chatten deshalb natürlich nicht. Wir chatten auch nicht, wenn wir uns nicht sehen. Wenn man sich mal nicht sieht, dann kann man das schon mal überstehen, da wir uns maximal während der Arbeit nicht sehen, am Abend aber schon.

Aber selbst wenn ich eine Fernbeziehung hätte, wäre für mich das Chatten nur in Ausnahmen geeignet. Ich mag es viel lieber, wenn ich mit meinem Partner telefonieren kann. Die Stimme zu hören und gemeinsam zu lachen und zu erzählen macht doch viel mehr Spaß, als nur das stupide Schreiben und das ganze verbunden mit wenig Gestik.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Die Kommunikation zwischen Mann und Frau ist bekanntlich sowieso nicht ganz problemlos. Auch in einer langen Beziehung geht es viel zu leicht, dass da mal Funkstille einkehrt. Ich gehe schon davon aus, dass mangelnde gute Kommunikation in einer Beziehung oft der Anfang vom Ende ist. Wenn man eine Form der Kommunikation gefunden hat, mit der beide Partner gut kommunizieren, sollte man das denke ich ohne Bedenken nutzen. Wenn es dem Mann gut tut, ein wenig Technik dazwischen schieben zu können, dann ist das meiner Ansicht nach durchaus in Ordnung. Wenn die Partnerin damit gut klar kommt, ist das doch optimal. Allerdings sollte man darauf achten, dass man auch noch ganz normal von Angesicht zu Angesicht miteinander sprechen kann. Wenn beide zu Hause im Wohnzimmer sitzen und nur über den Computer kommunizieren, das fände ich schon etwas wunderlich.

Ich persönlich habe auch gute Erfahrungen mit Chat als Kommunikation für zwischendurch in einer Partnerschaft gemacht. Gerade wenn mindestens einer der Partner berufsbedingt pendeln muss, bietet sich das als vorteilhaft an. Mit dem Smartphone kann man schnell mal von Unterwegs Bescheid geben, wenn die Bahn wieder mal im Chaos versinkt oder fragen, ob noch schnell was fürs Abendbrot eingekauft werden muss. Auch wenn man den Partner mal gerade nicht erreicht bleibt zum Beispiel bei Google Talk die letzte Chatbotschaft noch tagelang sichtbar, so dass man ohne Probleme das Gegenüber kontaktieren kann. Auch wenn der gerade nicht reagieren kann, kann man dann zeitversetzt weiter kommunizieren. Außerdem finde ich diese Art von Privatkommunikation sehr dezent. Wenn man von Unterwegs ständig in der Öffentlichkeit mit dem Partner telefoniert, hört immer das ganze Umfeld zu. Beim Chat kann man auch schnell mal was privateres austauschen. Ich denke dass es gerade Männern angenehmer ist, einen Kuss in die Tastatur einzutippen als am Telefon für alle hörbar die Partnerin zu küssen.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Als mein Mann noch sehr viel im Schichtdienst gearbeitet hat, haben wir auch ab und zu gechattet. Wenn er Vormittags noch zu Hause war weil er Spätschicht hatte, haben wir einfach nur zur Kommunikation gechattet. Es ging da um ganz banale Sachen wie, was muss eingekauft werden oder man hat sich mal kurz über den Tag des anderen informiert. Da ging es nicht um Liebesgeflüster oder ähnliches.

Wir haben das nur gemacht weil wir uns zu Hause nicht gesehen haben denn wenn er nach Hause kam habe ich schon geschlafen und wenn ich aufgestanden bin hat er noch geschlafen. Klar hätten wir auch telefonieren können, aber wenn einer immer auf Arbeit ist, ist das relativ schwierig da nicht jeder Arbeitgeber so etwas duldet.

» nadpat » Beiträge: 1077 » Talkpoints: 2,22 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Da mein Freund und ich etwas weiter auseinander wohnen und wir uns sowieso nicht jeden Tag sehen können, spielt die Kommunikation über das Internet sowieso eine große Rolle. Wir haben uns in einem Online Spiel kennengelernt und dort auch sehr viel miteinander gechattet und uns super gut verstanden.

Meistens ist es so, dass wir jetzt sehr viel über das Internet telefonieren, wenn aber einer gerade nicht telefonieren kann, dann chatten wir auch sehr viel. Eigentlich haben wir uns immer etwas zu sagen und selbst wenn es mal kurze Pausen gibt, in denen wir uns nichts zu sagen haben, genießen wir doch das Gefühl, dass der andere da ist und man ihm etwas mitteilen kann, wenn man gerade das Bedürfnis danach hat. Wenn wir beide nicht am Computer sind, dann schreiben wir meistens sogar die ganze Zeit SmS, da wir eben viel Sehnsucht nacheinander haben und immer wissen wollen, was der andere gerade macht.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Teelicht55 hat geschrieben:Ich habe meinen Freund über das Internet kennen gelernt und wir haben daher von Anfang an viel gechattet und dies auch so beibehalten.

Habe tatsächlich noch nie eine Person im Internet kennen gelernt, welche ich dann im realen Leben habe treffen wollen. Von daher gratuliere ich zu dem Erfolg. Mir stellt sich bei solchen "Erfolgsmeldungen" immer die Frage, ob das Treffen bzw. Finden eines Partners zufällig oder beabsichtig war. Dies ist immerhin ein wichtiger Punkt, wenn es um die Frage geht, worüber ihr von Anfang an habt Chatten können.

Teelicht55 hat geschrieben:Meist chatten wir abends miteinander und erzählen uns dann alles mögliche. Wir lassen meist den Tag Revue passieren und reden über das, was uns besonders gefallen hat, oder was uns nicht gefallen hat.

Es ist ja, mal von Fernbeziehungen abgesehen, üblich, dass man sich in einer bestehenden und aktiven Beziehung so oft sieht/trifft, dass ein Chatten überflüssig wird bzw. ist. Außer vielleicht in der "heißen" Anfangsphase einer Beziehung.

Teelicht55 hat geschrieben:Das gute daran finde ich, dass man viel mehr übereinander weiß, als wenn wir jetzt in dieser Zeit keinen Kontakt haben.

Da wäre ich mir so nicht sicher. Wenn nur über Belangloses gechattet wird, dann hat man letztlich das gleiche Wissen über den anderen, wie es zum Beispiel auch die Arbeitskollegen haben. Daher ist es wie im realen Leben: die Quantität geht nicht über die Qualität. Nur weil man die Möglichkeit zur permanenten Kontrolle hat, sollte man nicht die ständige Rechtfertigung verlangen. ;)

Oder anders: ein Zuviel an Nähe nimmt einem auch die Luft zum Atmen. Schleichend, ohne das man es wirklich merkt.

Teelicht55 hat geschrieben:Wenn wir mal nichts zu sagen wissen, schreiben wir auch schon mal eine Stunde nicht, aber das ist dann auch für beide in Ordnung, obwohl ich am Anfang immer ein Problem damit hatte, wenn er nicht geantwortet hat.

Da ist eben schon ein Anzeichen für ein einseitiges Problem des Glaubens an die ständige Verfügbarkeit. Außerdem stellt man sich die Frage, ob das eigene Leben tatsächlich nur um den Partner bzw. am Partner orientieren sollte. Das Leben, auch zu zweit, ist ein Leben für sich. Das geht nicht auf Probe! Daher verstehe ich nicht, dass man eine Stunde nicht auch allein für sich genießen bzw. die Zeit für Freundschaftspflege jenseits des Partners nutzen kann. Und das muss dann nicht mal mit den 2734 Facebook Kontakten sein, sondern evtl. auch mit der real greifbaren Freundin oder Freund aus der Nähe.

Teelicht55 hat geschrieben:Inzwischen respektiere ich, dass er nicht nur online ist um mit mir zu schreiben, sondern vielleicht auch mit seinen Kollegen oder anderen Freunden.

Respektieren ist ja hier vielleicht das falsche Wort, weil Du es sowieso nicht hättest verhindern können. Und da wird aber meine Frage vom Anfang noch einmal interessant: wie ist es zu dem Kontakt gekommen? Und wenn hier entsprechend geantwortet wird, dann würde ich natürlich eine gewisse Verunsicherung verstehen, wenn die ständige Kontrolle der Verfügbarkeit unterbrochen wird.

Teelicht55 hat geschrieben:Hinzu kommt, dass er auch manchmal spielt und ich mal kurzfristig weg muss (mit dem Hund). So muss ich ihm auch nicht immer Bescheid sagen, wenn ich nicht da bin.

Ich denke, was Du beschreibst, ist das normale Leben. Alles andere, jede Abweichung dahingehend, dass man dem Partner das eigene selbständige Leben nimmt und praktisch immer (am besten Online in Echtzeit) über jede Regung informiert werden möchte, hat krankhafte Züge bzw. beschreibt eine Fehlentwicklung der jetzigen Gesellschaft. Ich wünsche allen, die praktisch mit dem Netz groß geworden sind, dass sie sich einmal in eine Zeit zurückdenken, als man noch nicht mal an Tastentelefone gedacht hat und in der es auch keine Modems gab. :lol:

Teelicht55 hat geschrieben:Chattet ihr mit eurem Partner in der Partnerschaft, in der Zeit, wo ihr euch nicht seht?

Wenn man sich nicht sieht, hat das seine Gründe und ich z.B. hätte parallel zur Partnerin gar keine Zeit, einfach nur zum Chatten. Daher spielt diese Form der Kommunikation keine Rolle (nicht mal untergeordnet).

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich finde euer Verhalten etwas merkwürdig, denn ich denke auch, dass jeder auch einmal Zeit für sich selber braucht, ohne dass der Partner immer anwesend ist. Dabei würde ich nicht unterscheiden wollen, ob man sich persönlich sieht oder ob man nur chattet. Irgendwann geht das ewige Gechatte einem von euch beiden auf die Nerven und dann wundert sich der andere bestimmt sehr, wenn auf der einen Seite mehr Funkstille ist als es der andere gewohnt ist. Dann kommt man ins Grübeln und Nachdenken, was schnell in Eifersucht übergehen kann.

Klar ist es schwierig, gerade am Anfang einer Beziehung dem anderen auch einmal seinen Freiraum einzuräumen. Eigentlich mag man sich ja die ganze Zeit sehen oder hören. Aber für eine funktionierende Beziehung ist es schon wichtig auch einmal alleine für sich zu sein.

Ich selber habe meinen Mann auch über das Internet kennengelernt. Wir haben anfangs auch immer viel gechattet, aber das lag vor allem daran, dass wir am Anfang eine Fernbeziehung hatten und uns nur am Wochenende sehen konnten. Da haben wir dann abends unter der Woche immer etwa ein bis zwei Stunden gechattet. Mehr musste es nie sein, weil man auch irgendwann einfach nicht mehr weiß, was man alles schreiben oder erzählen soll, zumal ich es auch sehr viel persönlicher finde, wenn man sich von Angesicht zu Angesicht unterhält.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Du chattest mit Deinem Freund, wenn Ihr Euch nicht sehen könnt? So aussergewöhnlich ist das nicht. Zumindest denke ich das, wenn man nicht zusammen wohnt und auch nicht nah beieinander wohnt. Heutzutage ist das doch gar kein Problem, zumal man mit einem Headset und einer Webcam mehr Möglichkeiten hat, als wenn man nur ein Telefon zur Verfügung hätte.

Als ich mit meinem jetzigen Partner zusammen gekommen bin, hatten wir eine anfänglich eine Fernbeziehung, die nur über Telefonate, Chats und Webcams unter der Woche laufen konnte. Da war es auch kein Thema und wir haben uns so alles erzählen können. Wenn es mal kein Gesprächsthema gegeben hat, war das auch kein Problem. Man hat sich ja nichts immer etwas zu erzählen.

Nun leben wir zusammen und da brauchen wir keine Chats. Telefoniert wird, wenn einer von beiden unterwegs ist und etwas anliegt. Das kann sein, wenn jemand etwas mitbringen soll oder wenn etwas passiert ist.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Früher habe ich fast jeden Abend mit meinem Freund gechattet. Wir haben damals zu weit voneinander entfernt gewohnt, um uns öfter als am Wochenende zu sehen. Eigentlich waren es nur etwa 25km, aber wir gingen beide noch zur Schule, hatten keinen Führerschein und kein Auto und waren damit nicht so mobil, wie "Erwachsene". Und das chatten bot einfach den Vorteil, dass man noch andere Dinge nebenbei erledigen konnte. Ich habe oft am Computer gesessen, Musik gehört, meine Hausaufgaben gemacht und eben nebenbei gechattet. Nicht nur mit meinem Freund, sondern auch noch mit zwei oder drei anderen Freunden.

Das wäre bei Telefonieren nicht alles noch gegangen. Und da ich damals kein eigenes Telefon besaß, wären meine stundenlangen Telefongespräche wohl auch mit den Bedürfnissen meiner Familie kollidiert. Meine stundenlangen Chatgespräche haben niemanden gestört, denn die Flatrate stand sowieso und war für mehrere Personen nutzbar.

Ganz haben wir uns das Telefonieren dann doch nicht nehmen lassen. Wir wollten schon wenigstens einmal am Tag kurz miteinander reden und die Stimme des anderen hören, also haben wir uns angerufen, um uns gute Nacht zu sagen. Aber die langen Gespräche, die Berichte über den Tag und was sonst noch so anlag geschah bei uns dann eher in Textform.

Als ich in England leben musste, hatte ich eine ziemlich schlechte Internetverbindung. Damals war das Skypen zwar schon erfunden, aber die dauernden Unterbrechungen machten ein vernünftiges Gespräch unmöglich. Beim Chatten war es zwar auch nervig, aber eben nicht so schlimm, wie wenn man sich tatsächlich unterhält.

Wenn wir heute mal ein paar Tage getrennt sind, chatten wir immer noch. Ich verbringe derzeit viel Zeit am Schreibtisch und vor allem am Compute, da ich nachmittags meinen Unterricht vorbereite, Sachen im Internet suche und Arbeitsblätter erstelle. Da bietet es sich natürlich auch an, zu chatten, eben weil das so bequem nebenbei geht. Zum gute Nacht sagen, rufen wir uns immer noch kurz an, aber die Hauptkommunikation findet nach wie vor über den Chat statt, wenn wir getrennt sind.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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