Würdet ihr euch Selbständig machen, wenn ihr könntet?

vom 10.03.2011, 11:09 Uhr

Ich habe schon sehr oft über dieses Thema nachgedacht. Einerseits würde ich mich unglaublich gerne selbstständig machen, damit ich einfach nicht mehr auf meinen blöden Chef angewiesen bin. Ich gehe wirklich nicht gerne arbeiten und es stört mich total, dass dort so viel von mir erwartet wird. Das Problem für mich ist nämlich immer, dass ich die Mehrarbeit dort ja einfach nicht "für mich" mache.

Ich habe schon oft gedacht, dass ich mir eine gute Geschäftsidee wünsche und diese gerne verwirklichen würde. Leider ist aber das Problem, dass mir genau diese Idee fehlt. Weiterhin muss ich aber auch zugeben, dass ich ein bisschen Angst vor der Selbstständigkeit habe. Es ist ja nun einmal so, dass man dann wirklich auf sich allein gestellt ist und man für sich selber verantwortlich ist. Ich befürchte, dass dies besonders in der ersten Zeit wirklich sehr schwer sein könnte. Außerdem gehe ich auch davon aus, dass man als Selbstständiger noch deutlich mehr arbeiten muss als wenn man in einem Angestelltenverhältnis tätig ist. Ich bin also wirklich hin und her-gerissen von dem Gedanken der Selbstständigkeit.

» Gustavson » Beiträge: 345 » Talkpoints: 0,22 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Bei mir werden es dieses Jahr fünf Jahre, das ich das selbständig bin und ich würde den Schritt immer wieder machen. Damals habe ich unter der Bedinung gemacht, das ich vom Arbeitsamt finanziell gefördert werde. Nur so konnte ich sicher gehen, das ich erstmal Geld hatte und eben ordentlich für Werbung sorgen konnte. Das hat auch soweit gut geklappt. Mein Geschäftsfeld hat sich aber in den fünf Jahren auch ständig erweitert.

Ich habe allerdings den Vorteil, das ich nicht unbedingt zu festen Zeiten für Kunden erreichbar sein muss. Meinen Kunden ist es dabei egal, ob ich von 8 bis 16 Uhr an ihrem Auftrag arbeite oder das in der Nacht um 2 Uhr erledige. Wichtig ist denen nur, das ich den Termin halte.

Seit einem knappen Jahr habe ich nun auch den Journalismus professionell mit dabei und ich gebe zu, das ich da bisher nur 3 Wochenenden nicht gearbeitet habe. Zwei davon aus privaten Gründen, weil ich etwas anderes vor hatte und jetzt dieses Wochenende, weil es mich mal derb gesundheitlich aus der Bahn geworfen hat. Aber ich mache die Pressearbeit echt gerne und nehme mir dafür halt unter der Woche einen Tag komplett frei.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Hallo,

ich denke, ich würde es nicht machen. Es hängen einfach viel zu viele Faktoren mit drin: Ich kann bzw. darf nicht krank werden, kann nur schwerlich in den Urlaub gehen, muss diverse Dinge mit dem Finanzamt abkaspern und und und. Viele Leute denken immer "Ach da mache ich mich selbstständig, das passt schon", aber da hängt wirklich viel Arbeit mit drin, die man auf den ersten Blick nicht sieht oder nicht sehen will.

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» Badematte » Beiträge: 5 » Talkpoints: 1,34 »



Selbstständigkeit ist verlockend. Auf den ersten Blick besteht aber die Gefahr, sich das ganze nur schön zu reden. Auch malt man sich möglicherweise die Verdienstchancen zu positiv aus. Auf der anderen Seite ist Selbstständigkeit auch eine große Chance zur Selbstverwirklichung. Dabei sind Risiken und auch Kosten nicht außer Betracht zu lassen.

Gerade was die Kosten betrifft ist es enorm wichtig, sich vorher Gedanken darüber zu machen, was einen hier erwartet. Aus dem Grunde ist ein Firmenkonzept recht wichtig. Genügend Unterstützung für Existenzgründer bietet ja der Markt. Oftmals werden Existenzgründer auch staatlich gefördert.

Auch sollte man sich Gedanken machen, wie z.B. das Internet das entsprechende Geschäftsmodell unterstützen kann oder muss. Auch Internetseiten können finanziell ganz schön ins Geld gehen. Andererseits gibt es auch hier durchaus interessante Angebote (z.B. http//www.schau-ins-netz.de), die die finanzielle Belastung zeitlich strecken.

Nicht zuletzt muss auch an Krankenkassen, Rentenversicherung oder ähnliches gedacht werden.

Alles in allem müssen dem Schritt in die Selbstständigkeit vielen Überlegungen voraus gehen.

» dhammer » Beiträge: 234 » Talkpoints: 105,69 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich drehe die Frage mal um, den ich würde in meinem Leben nie wieder den Gang in Richtung einer Selbstständigkeit wagen. Mehr oder weniger wurde ich geradezu in eine Selbstständigkeit gezwungen, da mein Vater mich und meine heutige Frau damals bereits hat in seinem Restaurant hat wirken lassen. Zwar hatten wir wenig mit dem Papierkram zu tun, dafür blieb mein Vater allerdings auch immer öfter dem Betrieb fern.

Nach seinem plötzlichem Krebstod war dies allerdings auch unser "Untergang", der Verpächter wollte den Pachtvertrag nicht umschrieben lassen, so dass wir nur Gerichtlich erwirken konnten, zumindest die Saison beenden zu können. Wie sich dann raus stellte, gehörte plötzlich die komplette Restauranteinrichtung nicht uns, da diese anstatt mehrerer Pachtzahlungen an den Verpächter übergegangen ist. Wovon wir im übrigen auch nicht informiert waren.

Nach dem Ableben meines Vaters zeigte sich dann auch wen man wirklich noch als Freund bezeichnen konnte, so verließen uns viele damalige "Gönner" des Restaurants und nur wenige blieben uns als Freunde erhalten. Dafür hat sich allerdings jemand anderes vollends auf unsere Seite geschlagen, von dem ich das nie erwartet hätte.

Diese Person ist heute unser Verpächter und Kreditgeber, mit dessen Hilfe wir sein ausgebranntes Restaurant auf wieder auf Vordermann gebracht haben und heute, knapp 4 Jahre später, davon gut Leben können und sogar mein Hobby finanziert bekommen. Trotzdem würde ich diesen weg freiwillig nicht noch einmal einschlagen.

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» Julix » Beiträge: 2566 » Talkpoints: -1,81 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Vampirin hat geschrieben:Nun wüsste ich gerne, ob ihr auch einen solchen Traum habt?


Nein, als Traum würde ich das nicht bezeichnen, warum, das erkläre ich später ausführlicher. Immer mal wieder habe ich eine Art Plan, vielleicht könnte man das als Konzept bezeichnen. Erst ist es eine Idee, die eine Weile durchdacht und dann zum Konzept wird, das sich umsetzen ließe - oder eben nicht. Wenn mir die Umsetzung möglich scheint, versuche ich es, wenn die Umsetzung mir aber zu schwer erscheint, lege ich das Konzept ad acta.

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Habt ihr so einen Traum und würdet ihr ihn verwirklichen?


Momentan habe ich kein solches Konzept, also keinen Traum, mich selbständig zu machen. Das hat auch ein bisschen was mit meiner Erfahrung in diesem Bereich und dem Verlauf meines Lebens zu tun. Außerdem befinde ich mich gerade in einem Lebensabschnitt, in dem ich ein paar Dinge geregelt und geklärt haben möchte, so auch meine finanzielle Zukunft. Und die sehe ich durch eine Selbständigkeit nicht geregelt oder abgesichert, sondern eher unstetig, wackelig und vor allem nicht planbar.

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Was hindert euch noch daran, es nicht zu tun?


Mich hindert etwas daran, es zu tun, nicht, es nicht zu tun. ;)

Ganz generell und unter Berücksichtigung meines vorangegangenen, letzten Absatzes kann ich hier noch hinzufügen: Ich verwirkliche keinen Plan, mich selbständig zu machen, jedenfalls habe ich keinen solchen in Bezug auf eine reine Vollselbständigkeit. Eine nebenberufliche Selbständigkeit kann ich mir schon eher vorstellen, weil sie mich nicht so sehr in eine finanzielle Risikosituation treibt und ich mehr Sicherheit durch einen Hauptjob im Angestelltenverhältnis habe.

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Oder habt ihr es vielleicht schon getan?


Ja, in der Vergangenheit war ich zweimal selbständig. Das erste Mal ging richtig schief, darauf hatte ich mich nicht eingehend genug vorbereitet und zu viele Fehler gemacht, die im Endeffekt für das Weiterführen des Gewerbes vernichtend waren.

Die zweite Selbständigkeit habe ich unter Berücksichtigung der Fehler, die ich beim ersten Mal gemacht hatte, aufgebaut und drei Jahre betrieben. Als Fazit kann ich ziehen, dass die Erfahrung für mich wichtig, richtig und auch toll war. Ich habe gern meinen eigenen Kopf durch- und meine Gedanken umgesetzt und es war eine wertvolle Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Allerdings hat sie auch dazu beigetragen, dass ich erstmal weder eine neben- noch eine hauptberufliche Selbständigkeit in Betracht ziehe.[/b]

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich werde nächstes Jahr mein Abitur machen und ich bin mir noch nicht hundertprozentig sicher, was ich danach machen werde und in welche Richtung ich studieren werde, allerdings habe ich durchaus Pläne, mich selbstständig zu machen. Was meinen Berufswunsch angeht, so geht das auch durchaus und der einzige Grund, der mich davon abhält, ist der, dass dieser Beruf eben doch noch etwas unsicher ist und man eben auch besonders gut darin sein muss und auch ein wenig Glück dabei eine Rolle spielt. Aber ich schätze, dass jeder so seine Probleme damit haben wird, sich selbstständig zu machen, auch wenn es eben doch in einigen Berufen sicherer ist, als in anderen.

Aber es ist eben trotzdem mein Traumberuf und ich werde mir noch gut überlegen, ob ich das wirklich machen werde oder nicht. Zuerst werde ich studieren und während dieser Zeit werde ich noch genug Zeit haben um mir zu überlegen, ob ich mich selbstständig machen werde oder nicht. Ein paar Jahre habe ich noch aber ich denke, dass sich mein Wunsch dadurch nur noch verfestigt und ich mich dann nach dem Studium auch wirklich selbstständig machen werde. Es wird ein harter Schritt sein, aber wenn ich es geschafft habe, dann werde ich das nicht bereuen und glücklich und zufrieden mit mir und meiner Arbeit sein und auf diesen Moment freue ich mich jetzt schon.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Eigener Boss zu sein klingt zunächst sehr gut, aber bedenke: Ihren Chef können die meisten Menschen nicht leiden, weil er sie zur Arbeit antreibt. Wenn man sich selber gut motivieren kann und hart arbeitet, ist Selbstständigkeit ein Weg für seinen Lebenserhalt zu sorgen. Man ist aber meist nicht alleine in einer meist heiß umkämpften Branche, hat eigentlich nie Feierabend, muss den Verwaltungskram selber machen (und sich mit Gesetzen unheimlich gut auskennen), ist im Krankheitsfall so gut wie aufgeschmissen (krank"feiern" ist nicht, man macht sich sofort sorgen, wie es weitergeht, für eine Genesung nicht unbedingt gut). Ich kann es aus Erfahrung nicht unbedingt empfehlen.

» Stenopelix » Beiträge: 10 » Talkpoints: 8,20 »


Ich kenne viele Leute die sich selbstständig gemacht haben, für mich wäre das allerdings nichts. Zumindest als Einzelperson würde ich nie genug Mut aufbringen mich selbstständig zu machen, aber in einer Gesellschaft sähe die Sache schon anders aus. Man hat so viele Pflichten als Unternehmer und in einer Gesellschaft könnte man diese zumindest verteilen und hat nicht die ganze Arbeit alleine zu tragen. Ich hatte viele Jahre Betriebswirtschaftslehre und betriebswirtschaftliches Rechnen, daher weiß ich genau was in dieser Hinsicht alles zu erledigen ist. Einkauf, Verkauf, ständiger Kundenkontakt und Behördengänge sind nur ein kleiner Teil der Aufgaben und ich denke nicht, dass ich alles alleine geregelt bekommen würde. Zudem hätte man so überhaupt keine Freizeit mehr und würde nur noch im Büro bzw. dem Geschäft sitzen.

In meinem Bekanntenkreis habe ich schon viele Existenzgründer gesehen, die an so einem Unterfangen kläglich gescheitert sind. Außerdem habe ich vor einiger Zeit ein Praktikum im Marketing absolviert und dort hatte ich viel Kontakt zu Menschen, die sich selbstständig gemacht haben. Bei einigen ist das wirklich gut gegangen und sie haben ihre Lokale und Läden noch heute. Jedoch sind die meisten schnell wieder in der Versenkung verschwunden und mussten ihre Selbständigkeit wieder aufgeben. Das hat mich wirklich geprägt und ich wäre bei einem solchen Unterfangen sehr vorsichtig.

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» Sissley » Beiträge: 1131 » Talkpoints: 5,54 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich habe zwar keine eigenen Erfahrungen mit der Selbstständigkeit gemacht, kenne aber einige Leute die mir ausführlich darüber berichtet haben. Diese Gespräche reichten mir jedenfalls. Ich bin mir sicher, dass ich mich nicht selbstständig machen will. Der Weg in die Selbstständigkeit ist oft mit hohen Krediten verbunden. Zudem kommt oft ein stark schwankendes Einkommen hinzu. Ich könnte jedenfalls nicht mit dem Gedanken leben, dass ich nächsten Monat vielleicht zu wenig Einnahmen machen werde etc. Der andere Aspekt ist natürlich, dass man auch deutlich höhere Einnahmen als jeder normal Beschäftigte erreichen kann. Das Risiko ist mir aber einfach zu groß. Ich bin eher der Mensch, der ein geregeltes Leben führt. Ich möchte gerne geregeltes Geld verdienen und geregelte Arbeitszeiten haben. Ich lebe weder für meine Arbeit, noch für das Geld was ich dort verdiene.

Eine Planung solch einer Selbstständigkeit ist meiner Meinung unmöglich. Man muss auf das reagieren, was kommt. Das stellt einen zwar immer vor neuen Herausforderungen, ich bin aber mehr der Typ, der gerne weiß, was auf einen zukommt. Dabei kann ich auch damit leben, nicht mein eigener Chef zu sein; auch wenn wahrscheinlich jeder Mensch auf der Welt das gerne wäre.

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» n8hawk4u » Beiträge: 208 » Talkpoints: 28,32 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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