Speisen aus Anstand essen?
Vampirin hat geschrieben:Es gibt Kulturen, da ist es eine Beleidigung, wenn man gar nichts von den angebotenen Speisen isst. Würdest du da auch nichts essen, obwohl du weißt, dass sich der Gastgeber dadurch in seinem Ehrgefühl angegriffen fühlt?
Wenn mir etwas überhaupt nicht zusagt, würde ich das Essen ablehnen. In dem Moment ist es mir auch wichtiger, dass ich nicht etwas herunter würgen muss, was ich ganz fies finde, als auf das Gefühl des Gastgebers zu achten. Ich möchte mich wohlfühlen - und das tue ich nicht, wenn ich mich zu etwas zwingen muss, was mir total widerstrebt.
Bei Dingen, die nicht der Hit sind, kann ich noch verstehen, dass man sich vielleicht mal überwindet. In meinem Fall wäre das zum Beispiel Pfirsich-Kuchen oder Auberginen-Gemüse. Das mag ich beides nicht, würde es nie selbst zubereiten, aber ich ekele mich davor auch nicht so wie vor Zwiebelkuchen mit Speck (wobei durch den Speck hier wieder das Vegetarier-Ethik-Argument greifen würde, aber das steht jetzt auf einem anderen Blatt). Wenn ich etwas richtig widerlich finde, zum Beispiel auch (vegetarisches) Sushi, probiere ich das nicht. Ich würde das auch nie von einem Gast erwarten.
Ich sagte ja bereits, dass ich bei Dingen die mich ekeln, auch keine Ausnahme machen würde. Da würde ich auch auf jeden Fall verzichten, das versteht sicherlich auch jeder Gastgeber dann. Aber wenn es mir nur nicht schmeckt, würde ich es trotzdem probieren. Man kann dann ja weniger nehmen und gut ist die Sache.
Wobei ich dazu sagen muss, dass ich es bisher noch nie hatte, dass mir etwas angeboten wurde, was ich nicht mochte oder wovor ich mich ekelte. Es gab immer eine Alternative, die ich stattdessen wählen konnte und mit der ich dann zufrieden war.
Schwierige Sache, prinzipiell versuche ich schon allem möglichen gegenüber offen zu sein und dementsprechend würde ich auch ein Gericht probieren, was ich an sich nicht mag oder in dem Zutaten sind, die ich nicht so gern mag. Am besten verrät man es mir nicht, was drin ist, sofern ich es nicht selbst erkenne.
Aber ich würde zum Beispiel nur sehr ungern Fisch essen, vielleicht würde ich ein Stück Fisch probieren, wenn er gebraten oder im Ofen gegart wurde. Aber auf keinen Fall würde ich Shrimps und andere Meeresfrüchte probieren. Ich mag so etwas überhaupt nicht, so dass ich nicht mal weiss, wie sie schmecken. Mir reicht die Farbe und die Form aber voll und ganz.
An Weihnachten fand ich es ganz furchtbar - ich esse ungern Rouladen und normale Knödel aus Kartoffeln mag ich auch nicht. Normalerweise geht man ja davon aus, dass man in der Familie weiss, was jemand mag und was jemand nicht mag. Aber dennoch wurde es aufgetischt und auch noch behauptet, ich hätte mir das gewünscht. So etwas fand und finde ich ziemlich dreist. Allerdings hat sich die Person dazu auch nicht weiter geäussert. Da es sonst ausser Gemüse kaum noch Alternativen gab, habe ich mich am Gemüse satt gegessen und wenigstens ein Stück Roulade und einen Knödel gegessen. Ich ekle mich allerdings auch nicht davor, ich mag es einfach nicht.
Also ich versuche eigentlich immer alles zu essen, was auf den Tisch kommt, wenn ich bei Gästen bin. Selbst wenn es nicht unbedingt sein muss, finde ich, dass es sich irgendwie gehört das Essen zu essen, selbst wenn es nicht das leckerste ist, was man sich gerade vorstellen kann.
Allerdings gibt es hier natürlich, wie auch überall sonst, eine Grenze. Zum Beispiel bei Menschen, die aus Überzeugung etwas nicht essen würde ich es denen nicht übel nehmen. Aber ich finde es lächerlich etwas nicht zu essen, nur weil es einem nicht so "gut" schmeckt. Wenn es richtig schlimm ist gibt es natürlich Ausnahmen. Aber selbst da kann man ja sein bestes geben und behaupten, dass man satt sei nach der Hälfte oder 3/4 der Mahlzeit.
Ich bin sehr mäkelig was Speisen angeht. Auch aufgrund meiner Allergien bleibt der Teller oft unangerührt oder geht zurück. Da kenne ich absolut keine Skrupel. Es gibt auch Nahrungsmittel, die ich nicht anrühre, weil ich mich davor ekele und sie mir nicht schmecken. Selbst wenn ein Gastgeber mir dies krumm nehmen sollte, man kann von mir nicht verlangen, dass ich etwas esse, wovon ich Brechreiz bekomme.
Als Gastgeber nehme ich es auch niemandem übel, wenn er etwas nicht mag. Daher biete ich gerne auch Alternativen an, wenn eine Person ein Problem mir irgendeiner Speise hat. Sei es aus ethischen oder anderen Gründe.
Also ich mache es eigentlich so, dass ich, wenn mir etwas nicht schmeckt, dass auch sage. Zumindest wenn ich bei Leuten bin, die mich besser kennen und wo das nicht sofort als Beleidigung aufgefasst wird. Einmal musste ich heimlich zwei Hähnchenschenkel wegschmeißen, weil meine Oma die gekocht statt gebraten hat (und die saumäßig geschmeckt haben), meine Oma die aber nur für mich gemacht hat. Naja! Da war ich allerdings auch noch jünger und inzwischen ist es so, dass ich sage "Das schmeckt mir eigentlich nicht, aber ich probiere mal" oder "Ich mag keinen Rotkohl, danke." und dann hat sich das eigentich geregelt, weil das Gesprächsthema schnell dazu wechselt, wieso ich das nicht mag (beziehungsweise, dass ich das schon immer nicht mag).
Ich denke ich esse mittlerweile nichts mehr nur aus Anstandsgründen heraus. Eigentlich kennen auch alle um mich herum meine Essgewohnheiten, sodass mir oftmals eh etwas zusätzlich zubereitet wird, was ich dann eher unangenehm finde, weil es zusätzliche Arbeit macht. Aber manchmal schmeckt das Essen dann auch unheimlich gut, sodass ich mich da gar nicht beschweren wollen würde.
Wenn ich etwas esse, muss auch immer noch Lust das zu essen vorhanden sein. Ansonsten brauche ich für mich zum Beispiel überhaupt nicht essen gehen. Denn ich will ja einen netten Abend verbringen, aber wenn ich mir dann etwas hinein stopfe, ohne das überhaupt essen zu wollen, habe ich ja nichts davon und der Abend hätte dann schon ein großes Manko dadurch.
Ansonsten würde ich immer versuchen, mir von anderen Dingen etwas zu nehmen, wenn man eingeladen ist und Hunger hat. Ist fast nichts da, außer dem was vor einen steht, der Besuch aber angenehm, würde ich vielleicht auch ganz direkt etwas dazu sagen. Bei vielen Leuten wäre es auch kein Problem in meinem Umfeld, da könnte ich auch losgehen und mir eben selbst mal etwas kleines besorgen, wenn ich denn so am hungern bin. Aber nur aus Anstand essen, ist mir eher zuwider.
Das mit den Kulturen ist ein gutes Argument, wäre ja auch auch nur geheuchelt wenn man dort zugreift um kein Messer in den Rücken zu bekommen. Gut, das ist natürlich überspitzt. Wir leben hier in Deutschland und da darf man den Gastgeber ruhig kränken.
Ich würde hier aber auch differenzieren. Jeder Vegetarier und jeder der eine Unverträglichkeit gegen irgend etwas hat, hat auch gute Gründe einen Teller zurück gehen zu lassen und so etwas wird doch auch immer akzeptiert. Gerichte die ich persönlich dagegen absolut nicht essen würde weil sie bei mir einen Würgereiz verursachen, die könnte ich aber auch nicht zu mir nehmen. Ich denke da so an Milchsuppe oder ähnliche Sachen. Dann gibt es aber noch das breite Spektrum von Sachen die man nicht mag, aber im Notfall trotzdem isst. Hier sollte man sich überwinden und den Gastgeber nicht kränken. Natürlich kann man die Pilze ohne Erklärung auf dem Teller lassen, aber den Mohn aus dem Kuchen popeln würde ich nicht. Augen zu und durch und dann vor der nächsten Einladung diskret darauf hinweisen oder ganz auf Kritik verzichten ist für mich einfach die bessere Lösung.
Es klang ja auch schon einmal kurz an. Wenn ich irgendwo zum Essen eingeladen bin dann laufe ich doch mit einem gewissen Hungergefühl dort auf. Wer richtig Hunger hat der senkt meistens auch seine Ansprüche, Hauptsache es gibt etwas um den Magen zu beruhigen. Wenn man dann nur ein Stück Kuchen isst um einmal bei diesem Beispiel zu bleiben, dann hat man seine Schuldigkeit getan und niemanden weh getan. Das ist für mich auch ein Akt der Höflichkeit.
Wir sind zum Beispiel öfters bei einem Pärchen eingeladen wo es auch immer selbst gebackenen Kuchen gibt. Die Zutaten sind immer identisch, es gibt Rhabarber und Mohn. Alles was wir eigentlich nicht so mögen, aber natürlich trotzdem Essen weil es nichts Schlechtes ist. Dazu kommt dann immer noch, sagen wir einmal vorsichtig, das back-technische Geschick der Hausfrau nicht so groß ist obwohl sie sich immer sehr viel Mühe gibt. Niemand bringt es über das Herz den Kuchen zu zerreißen oder die Zutaten abzulehnen. Das ist für mich Anstand, für andere hier Heuchelei. Sicherlich ist der Grad sehr schmal, es muss aber eigentlich jeder für sich selbst entscheiden wie er sich verhält..
Ich bin leider ein sehr problematischer Fall, was das Essen generell angeht. Es gibt nur wenige Dinge, die mir wirklich schmecken. Ich würde da schon ein wenig unterteilen. Wenn es nun Dinge gibt, die ich eigentlich nicht so gerne esse und die mir nicht so gut schmecken, dann würde ich es schon aus Anstand versuchen wenigstens ein bisschen zu essen. Wenn es aber beispielsweise etwas wäre, was ich absolut nicht esse, dann würde ich es auch sein lassen. Ich habe das Problem, dass ich mich sehr schnell vor Sachen wirklich ekel und mir dann auch richtig übel wird, so dass ich mich auch übergeben muss. Daher bringt das auch niemandem was, wenn ich nun etwas für mich absolut ekliges hinunter würge und danach die Party mit meinem Erbrochenen versaue.
Ich muss auch sagen, dass ich eigentlich nur enge Freunde oder Familienmitglieder einlade. Dann spreche ich schon vorher mit ihnen ab, was ich denn zubereiten möchte und ob sie eventuell noch Wünsche haben, damit ich auch noch etwas dazu machen kann, um jeden ausreichend zu versorgen. Ich würde mich nämlich ziemlich unwohl fühlen, wenn einer meiner Gäste gar nichts essen würde, weil ich vorher nicht darüber nachgedacht habe.
Ich persönlich würde niemals etwas nur aus Anstand essen. Ich bin sehr wählerisch bei meinen Nahrungsmitteln und es gibt nun wirklich leider vieles, was ich nicht mag. Für mich gibt es einfach auch keinen Grund dafür, etwas zu essen was ich nicht mag. Meiner Meinung nach zeugt es auch nicht von Anstand, wenn man etwas isst, was einem gar nicht schmeckt. Für mich zeugt dies eher davon, dass man seine eigene Meinung nicht gut vertreten kann und damit Probleme hat. Ich finde, dass man ruhig seine Meinung sagen darf, auch wenn es um das Thema Essen geht.
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