Sonnenbrille: Entwicklung, Augenschutz, Kult, Imagegehabe
Schon im Mittelalter machte man sich Gedanken, die Augen vor Sonnenlicht zu schützen. Aber die Sonnenbrille war schon immer mehr, als nur ein Schutz gegen Sonnenlicht und gegen UV-Strahlen.
Viele tragen die Sonnenbrille deshalb weil sie glauben, hinter dunklen Gläsern keinen prüfenden, neugierigen Blicken ausgesetzt zu sein. Sie fühlen sich sicherer. Dunkle Gläser sind außerdem das Markenzeichen von Gängstern, Mafiabossen, Rotlichtgrößen, Diktatoren und deren Handlanger, Generälen, Geheimpolizisten und Gangstern (Pinochet,Gaddafi, Tontons Macontes, MacArthur). Bei den Blues Brothers sollten die dunklen Gläser signalisieren: bis hierher und nicht weiter.
Auch einige von uns suchen Schutz hinter der Sonnenbrille, nicht nur vor UV-Strahlen, sondern vor unseren Mitmenschen. Wenn uns jemand in die Augen sehen kann, könnte der Geübte unser Innerstes aufdecken, das wäre zu intim. Aus diesem Grunde setzen oft Menschen selbst nachts ihre Sonnenbrille auf, wenn sie rausgehen, siehe Iris Berben und Greta Garbo. Wenn ich niemanden sehe, kann mich auch keiner sehen. Um objektiv zu bleiben, verbargen Richter im Alten China hinter russgeschwärzten Scheiben ihre Augen.
2002 kam eine Dienstanweisung vom Oberkommando der Internationalen Schutztruppe, dass die verspiegelten Sonnenbrillen nicht mehr getragen werden durften von den amerikanischen und europäischen Schutztruppen. Weil die Gläser undurchsichtig waren, hatten sie den Argwohn der Einheimischen in Kabul erregt. Die Menschen in Afghanistan dachten, dass die Soldaten mit den verspiegelten Brillen die Männer und Frauen nackt sehen könnten. Diese Menschen kannten die dunklen Brillen nicht und konnten nicht wissen, dass es sich um Kult handelte.
Eine Sonnenbrille ist aber nicht nur cool, sie schützt auch die Augen, darauf sollte es in erster Linie ankommen, besonders mit zunehmendem Alter. Für strapazierte Augen nahm man früher vorwiegend grüne Gläser. Dann folgte himmelblau, weil blaues Licht für die Augen eine Erleichterung wäre und sie sogar heilen könne.
Diese Sonnenbrillen gab es als Zwicker oder Monokel. 1885 plädierte ein französischer Augenarzt für gelb, weil die weniger Ultraviolette Strahlen durchließen. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts begann die steile Karriere der Sonnenbrille, als Skifahren, Bergsteigen, Tennis und Segeln aktuell wurden. Vorher nahm man schützende Schirme oder Strohhüte, die aber für den Sport nicht geeignet waren.
In den 30er Jahren trugen Herren kleine runde - wie Schweißerbrillen - und die Damen Sonnenbrillen mit großen, eckigen Fassungen. Nun begann die Massenproduktion einzusetzen. Die Schmetterlingsbrille wurde durch Peggy Guggenheim - amerikanische Kunstsammlerin - salonfähig. J. Kennedy-Onassis bevorzugte Riesengläser. Berühmt wurde Elton John mit seiner verrückten Sonnenbrillen-Sammlung. Die Rolling Stones mußten aus Imagegründen Sonnenbrillen tragen, verordnet von ihrem Manager.
Neu war das von Zeiss entwickelte graubraune Umbralglas mit verringerter Blendwirkung. Bei den Gestellen wurden verschiedene Materialien im Laufe der Zeit ausprobiert. Obwohl die Gläser sicher vor Blendung und UV-Strahlen sind, kann man zum Beispiel beim Autofahren, die Ampelfarben gut erkennen. Am Bügel das Zeichen "CE" steht für die Norm der EU.
Ich mag Sonnenbrillen eigentlich ganz gerne. Die Gründe für mich, eine Sonnenbrille zu tragen, sind dabei allerdings ziemlich unterschiedlich. Auf der einen Seite trage ich Sonnenbrillen natürlich als Schutz. Das ist zum Beispiel bei den großen Skibrillen der Fall. Ich trage auf der Piste am liebsten diese wirklich großen Skibrillen, die beide Augen großflächig abdecken. Die Farbe des großen Kunststoffglases ist dabei gelblich-bräunlich, womit ich sehr gut zurecht komme. Eine solche Brille möchte ich auch mit klaren Gläsern noch haben zum Biken, also für Downhill in Kombination mit einem Integralhelm. Hier steht weniger der Schutz vor der Sonne im Vordergrund, sondern der Schutz vor mechanischen Verletzungen durch Äste, Steinchen und ähnliches. Beim Autofahren trage ich im Sommer ebenfalls sehr häufig eine Sonnenbrille, da die Sonne sehr blenden kann, wenn sie durch die Scheibe oder oben über die Scheibe scheint. Hier steht der Schutz vor Blendung sowie der Schutz vor schädlicher Strahlung im Vordergrund.
Im Gegensatz dazu trage ich auch manchmal Sonnenbrillen als modisches Accessoire. Nachts trage ich nun keine Sonnenbrille, aber es kommt schon vor, dass ich im Sommer (und nur dann) auch bei bedecktem Wetter eine Sonnenbrille trage. Das kommt aber nicht ganz so häufig vor. Einmal habe ich eine Brille in einer Diskothek getragen, allerdings gehörte die einfach zum Outfit.
Sonnenbrillen sind schon toll und da ich (noch) keine normale Brille benötige, mag ich es auch, eine Brille zu tragen, wenn mir einfach danach ist. Ich mag schöne Brillen grundsätzlich sehr gerne. Sonnenbrillen haben für Leute mit weitgehend intakter Sehschärfe dazu noch den Vorteil, dass sie günstiger sind als normale Brillen. Selbst wenn man gute Designer-Sonnenbrillen kauft, kommt man noch gut weg, während man bei normalen Brillen neben dem Gestell auch noch die teuren Gläser kaufen muss. Sonnenbrillen ohne Sehstärke kann man einfach kaufen und hat so verschiedene modische Accessoires.
Auch wenn ich das Beispiel aus Kabul aus meiner westlichen Sicht ziemlich lächerlich finde, finde ich die Anweisung, dass verspiegelte Sonnenbrillen nicht mehr getragen werden sollen, gar nicht falsch. Solche Brillen finde ich im Alltag richtig hässlich. Im Gebirge kann man so etwas vielleicht tragen, ansonsten finde ich solche Brillen peinlich. Im Sommer sehe ich auch häufiger Leute, die irgendwelche Sport- und Radfahrersonnenbrillen mit verspiegelten Gläsern beim Stadtbummel tragen. Das sieht richtig peinlich aus. Ich finde es auch unhöflich, eine solche Sonnenbrille zu tragen, wenn man sich mit anderen Menschen unterhält. Normalerweise sollte man die Brille dann lieber absetzen oder ein Modell ohne Verspiegelung tragen.
Ich würde viel öfters eine OSnnenbrille tragen, wenn ich es nicht als so unangenehm empfinden würde. Ich habe lange eine Brille getragen, weil meine Augen eine Sehschwäche haben. Dann bin ich auf Kontaktlinsen umgestiegen und seitdem mag ich Brillen gar nicht mehr. Ich setze auch keine Sonnebrille auf, weil sie mich sofort wieder an dieses unangenehme Gefühl auf der Nase erinnert.
Sonnenbrillen sollten in erster Linie getragen werden, wenn man die Augen vor Sonnenlicht schützen möchte. Wenn ich eine tragen würde, dann wäre das der Grund dafür. Gerade beim Autofahren kann sie sehr nützlich sein. Mein Mann hat immer eine im Auto. Er hat sich eine entsprechend seiner Sehstärke anfertigen lassen. Wenn wir in den Urlaub fahren, hat er sie oft beim Fahren auf.
Ich selbst fahre dennoch lieber ohne Sonnebrille. Man kann ja den Sonnenschutz herunter klappen und wird so nicht geblendet. Im Winter oder wenn die Sonne untergeht ist es schon manchmal anstrengend, wenn man keine Sonnenbrille hat, aber lieber kneife ich die Augen etwas als eine Brille zu tragen.
Die Form der Sonnenbrille hat sich gerade ind en letzten Jahren stark verändern. Ich weiß gar nicht, ob die großen Brillengläser schon wieder out sind. Bei den Promis sieht man sie aber noch. Natürlich bringt eine große Brille auch mehr Schutz mit sich.
Setzt jemand die Brille aber nur auf, um Abstand zu den anderen zu gewinnen, damit er nicht erkannt wird, oder man ihm nicht ind ie AUgen sehen kann, dann mag ich das gar nicht. In meinen Augen ist das nicht cool oder toll sondern zeigt eine gewissen Schwäche oder Unsicherheit des anderen. Ich selbst mag es gar nicht, wenn ich mit jemanden reden müsste, der eine Sonnenbrille trägt. Ihn würde ich dann bitten, dass er sie absetzt, damit ich ihm in die Augen sehen kann.
Bebirgt man mit einer Sonnenbrille verweinte Augen, dann kann ich das nachvollziehen und in so einem Fall, finde ich es auch nicht schlimm. Man muss ja nicht gleich jedem auf die Nase binden, dass man traurig ist. Das hat ja auch nicht mit der Sonnenbrille als Statussymbol zu tun.
Ein Statussymbol ist eine Sonnenbrille in meinen Augen nicht. Jemand ist nicht angesehener oder cooler, wenn er eine Sonnenbrille trägt. Ich finde so etwas eher albern. Auch bei den Stars macht es sie nicht angesehener, wenn sie Sonnenbrillen tragen. Ich weiß auch gar nicht so recht, wo das überhaupt herkommt.
Bei Sonnenbrillen fällt mir immer der Spruch "It's never too dark to be cool" ein, über den ich schon immer schmunzeln muss, wenn jemand in einem geschlossenem Raum eine Sonnenbrille exakt aus diesem Grunde trägt. Nicht, weil er vielleicht ein Problem mit den Augen hat, sondern wirklich, um aufzufallen.
Ich persönlich nutze eine Sonnenbrille eigentlich nur, wenn ich Auto fahre und die Sonne stark scheint. Dafür finde ich die Sonnenbrille schon praktisch und sie hilft mir bei starker Sonneneinstrahlung auch besser, den Verkehr einzuschätzen. Wenn es jedoch geht, verzichte ich auf eine Sonnenbrille, weil ich den Eindruck gewonnen habe, dass ich ohne Brille den Verkehr besser beobachten kann.
So trage ich auch an normalen Tagen, an denen ich mich draussen aufhalte, nicht wirklich eine Sonnenbrille. Ich vermeide allerdings auch, direkt in die Sonne zu schauen und bevorzuge im Sommer mehr die schattigen Plätze. Dass dennoch ohne Augenschutz etwas schief gehen, ist mir durchaus bewusst.
Bei einer Sonnenbrille achte ich im Übrigen nur darauf, dass sie mir passt und für den Verkehr zugelassen ist. Ein Markenprodukt brauche ich nicht, da tut es eine günstigere Brille genauso gut. Eventuell wäre es schon besser, sich in einem Brillenfachgeschäft diesbezüglich beraten zu lassen, aber es geht auch ohne, sofern man keine Sehhilfen benötigt.
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