Futter nur noch als Belohnung?

vom 07.03.2011, 23:27 Uhr

Zum Teil um die Beziehung zwischen Hund und Hundeführer zu intensiveren habe ich gelesen, dass es förderlich ist, wenn man dem Hund sein Futter nicht mehr einfach so im Napf anbietet, sondern dass man viel Zeit draußen verbringen soll und der Hund sich das Futter sozusagen erarbeiten muss. Ich weiß allerdings nicht genau, was ich davon halten soll. Mangelerscheinungen dürfte es doch keine geben, wenn ich seine erforderliche Ration einfach in einen Futterbeutel stecke und diesen immer bei mir trage.

Was haltet ihr davon? Welche Vorteile hat es noch? Kann ich meinem Hund gegebenenfalls sogar damit schaden? Manche meinen ja, dass man den Hund zu festen Zeiten füttern soll, aber das macht man ja hauptsächlich nur aus Regelmäßigkeit und damit man in etwa weiß, wann der Hund sein großes Geschäft verrichten muss.

Benutzeravatar

» Teelicht55 » Beiträge: 688 » Talkpoints: 17,91 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Martin Rütter befürwortet diese Methode. Aber ich muss sagen, dass ich davon nicht viel halte. Ich halte sowieso nichts davon, dass man einen Hund ausschließlich mit Trockenfutter füttert oder wie er auch in seinen Episoden zeigt, mit Schinkenwurst. Das ist keine artgerechte Ernährung. Damit können, wenn man es lange Zeit so macht auch Mangelerscheinungen auftreten.

Ein Hund braucht kein regelmäßiges Futter. Das ist einfach Bequemlichkeit der Besitzer. In der Natur fressen Hunde dann, wenn sie Futter finden. Deswegen muss man sich da keine Gedanken machen. Ich würde mir nur darüber Gedanken machen, dass es eine Ernährung ist, die ich meinem Hund nicht geben würde. Ein Hund braucht die Abwechslung und auch wenn man verschiedene Sorten Trockenfutter nimmt, schadet Trockenfutter auf Dauer den Nieren.

Wenn du auch ab und an klein geschnittene Möhren, rohes Fleisch und anderes rohes Gemüse mitnimmst, kann man darüber eventuell anderer Meinung sein. Aber nur Trockenfutter schadet ganz sicher. Auch wenn viele Besitzer aus Bequemlichkeit Trockenfutter verfüttern, weil der Stühlgang damit nicht zu weich ist und der Hund es angeblich besser verträgt.

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Unser Hund bekommt einmal am Tag eine Portion Obst oder Gemüse mit in den Napf. Zwei mal in der Woche gibt es Fleisch für ihn. Ansonsten das Futter für Junghunde von Happy Dog, was speziell für Rassen bis 25 kg gemischt ist. Er bekommt auch oft vom Essen gekochte Kartoffeln oder so. Seitdem wir das so machen, kochen wir weniger mit Gewürzen, sondern würzen am Tisch nach, damit der Hund es eben fressen kann. Er bekommt auch nur frisch gekochtes und keinen aufgewärmten Fertigfraß.

Benutzeravatar

» Teelicht55 » Beiträge: 688 » Talkpoints: 17,91 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich bin ein regelrechter Feind dieser Methode, da meiner Meinung nach, eine gewisse Regelmäßigkeit vorhanden sein muss, damit man die Gassizeiten gut einteilen kann.

Ich würde darauf achten, was für Snacks deinem Hund besonders gefallen. Diese sollte man dann gelegentlich mit sich führen, damit man den Hund damit belohnen kann, wenn er brav war oder du ihm was beibringen willst und er es umsetzt. Hunde lernen so, wofür sie Essen bekommen und hören besser auf dich oder führen die Aktionen aus, welche du ihnen vorgibst.

Natürlich sollst du ihn damit nicht überfüttern, weshalb ich dir empfehlen würde kleine Leckereien für den Hund zu besorgen. Nebenbei bekommt er dann natürlich sein regelmäßiges Futter in den Napf.

» aris18 » Beiträge: 431 » Talkpoints: 1,68 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Die Methode hat mehrere Vorteile. Zum einen, wie du schon erwähnt hast, muss sich der Hund sein Futter verdienen. Der Hund wird den Spaziergang über also auf dich konzentriert sein, weil jederzeit eine Aktion kommen könnte und er diese auf keinen Fall verpassen will. Und du als Halter musst dich mit dem Hund beschäftigen. Also keine langweiligen Spaziergänge mehr sondern Runden, in denen der Hund gefordert wird. Ich finde es immer schrecklich wie gleichgültig einige Halter hinter ihren Hunden, die das machen was ihnen gerade passt, trotten.

Ein weiterer Vorteil ist, dass dein Hund nicht wählerisch wird und du so die Superbelohnung nicht ständig steigern musst. Der Hund wird ziemlich schnell wieder auf das Level kommen, wo er sein normales Futter voll als Belohnung akzeptiert. Wenn du ihm dann zBsp getrocknete Entenbruststreifen gibt, wird das ein absolutes Highlight sein. Ein Hund, der ständig verschiedene Goodies bekommt, wird weniger begeistert sein und irgendwann auch anfangen bestimmte Sachen, die ihm nicht 100% zusagen, abzulehnen.

Deinem Hund schadest du damit nicht. Da brauchst du dir keine Sorgen machen. Es geht ja um die Nährstoffe, die der Körper braucht. Diese bekommt er ob er nun Daheim futtert oder eben auch unterwegs etwas bekommt. Was du aber machen solltest ist, nur einen kleinen Teil der Tagesration als Belohnung einzusetzen. Er sollte schon noch die Hauptmahlzeit in Ruhe Daheim bekommen. Ein zu voller Magen wäre unterwegs auch nicht so gut.

Das mit den regelmäßigen Fütterungszeiten kannst du getrost ignorieren. Ich habe nie zu bestimmten Zeiten gefüttert. Das mit den Mangelerscheinungen hängt auch nicht von der Fütterungsart ab sondern davon, was man füttert. Ein gutes Trockenfutter ist gesünder als wenn Halter selber die Näpfe füllen ohne zu wissen wie viel von den jeweiligen Nährstoffen, Vitaminen, etc der Hund benötigt. Dadurch kommt es dann nicht nur zu Mangelerscheinungen sondern auch zu Überversorgung, die dann genauso schädlich sein kann. Gerade wenn der Hund noch im Wachstum ist, sollte man da nicht rumexperimentieren. Ab und zu Gemüse und Frischfleisch sind nicht schlimm - im Gegenteil. So lange der Hund die restlichen Tage richtig versorgt wird, kann man zwischendurch ruhig etwas vom Futterplan abweichen.

Benutzeravatar

» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich kenne diese Methode nur aus einem Fall von Martin Rütter. Der Hund sollte lernen, dass er seinem Herrchen vertrauen kann und keine Angst vor ihm zu haben braucht. In dem Fall schlug Martin Rütter vor, dass der Hund nur noch aus der Hand seines Herrchens gefüttert wird. Da erscheint mir das dann auch schon sinnvoll.

Bei meinem Hund ist es so, dass er sein Futter nicht als Leckerchen annimmt und ich das daher gar nicht so machen kann. Ich ziehe dann die Leckerlis lieber von der Futterportion ab, die er dann bekommt. Ich würde es daher vom Fall des Hundes abhängig machen.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Solange sich der Hund noch in der Lernphase befindet, bzw. der Hundehalter seinem Hund etwas beibringen oder anlernen möchte, ist die von dir genannte Methode auf jeden Fall legtim. Ist der Hund übersättigt, wird es schwer ihn zu motivieren. Da ist es auf jeden Fall leichter, wenn der Hund Hunger hat und du ihn mit Essen lockst.

Allerdings würde ich sagen, dass eine solche "Dauerbelohnung" weniger erfolg hat, je länger man sie einsetzt. Deswegen würde ich an deiner Stelle mit der Essensunterschlagung aufhören, sobald der Hund das gewünschte Trainingsziel erreicht hat.

Benutzeravatar

» Malcolm » Beiträge: 3256 » Talkpoints: -1,99 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^