Bester Fernstudium-Anbieter?

Gerade habe ich mir mal aus reinem Spaß an der Freude drei unterschiedliche Anbieter von Fernstudienlehrgängen angesehen. Hierunter waren ILS, SGD und die Fernakademie Klett.

Die Angebote und alle Konditionen sind zu 99 % identisch. Die Kurse dauern gleich lang und kosten gleich viel. Manchmal variiert die Anzahl der Hefte zwischen +-1. Wie soll man sich denn da entscheiden? Bietet einer der drei einen besonderen Vorteil, den ich noch nicht entdeckt habe? Alle bieten natürlich auch eine internetbasierte Lernunterschtützung an.

Hat jemand hier schon mal einen Kurs gemacht oder kennt jemanden, der eine Beurteilung dazu abgeben kann? Bringen die Kurse wirklich was? Und bereiten Sie einen gut auf eventuelle IHK-Prüfungen vor? Welche Anbieter gibt es außerdem?

Es ist kein Wunder, dass diese Fernstudienunternehmen ähnliches anbieten, denn sie alle gehören zur Klett Gruppe. Sie haben den gleichen Mutterkonzern und sind ähnlich aufgebaut. Die Firmen haben nur einen anderen Standort, einer in Hamburg, der andere in Darmstadt. Alles andere dürfte so gut wie gleich sein. Somit wirst du hier weder besser noch schlechter bedient, egal welches du wählst.

Mein Mann macht einen Kurs dort zum Wirtschaftsfachwirt, daran schließt auch eine IHK Prüfung an. Er kommt gut mit den Unterlagen zurecht und hat Spaß am Lehrgang, er macht ihn bei der SGD. Ich würde aber sagen, dass das nicht jedem so geht. Es kommt auch auf die Person an, ob diese so lernen kann, ob sie Spaß hat und sich disziplinieren kann. Das kann nicht jeder.

Die Kurse bringen insofern etwas, dass sie dich auf eine externe Prüfung vorbereiten. Wenn du das Ernst nimmst und dich rein hängst, wirst du am Ende auch erfolgreich sein. Aber du brauchst eben deutlich mehr Motivation, als es in einer normalen Schule der Fall ist. Du musst dich selbst aufraffen zum Lernen, du musst dir deine Info's selbst zusammen tragen und regelmäßig lernen.

Ich kenne nur noch zwei weitere Fernuniversitäten. Die eine ist die Euro-FH und die andere ist die Fernuni Hagen, die eine richtige Universität ist und die Studiengänge auch als Fernunterricht anbietet. Weitere sind mir nicht bekannt.

Ich habe ein paar Semester lang ein Fernstudium gemacht. Wichtig ist, daß der Abschluß der ausgewählten Schule auch bundesweit, am besten noch international, anerkannt wird, und das ist längst nicht bei allen Anbietern der Fall. Wie das bei den von Dir erwähnten ist, weiß ich nicht.

Ich war an der Fernuni Hagen. Das Kursmaterial ist gut, auch wenn ich da so meine eigene Meinung zu Nutzen und Sinn habe, aber da ich einen Studiengang gewählt hatte, der mitunter philosophische Inhalte hatte, (Bildungswissenschaften), kann man darüber sowieso streiten.

Die Gebühren pro Semester sind dort auch moderat. Bei vielen privaten Hochschulen muß man monatlich hohe Gebühren zahlen, das ist hier nicht der Fall. Nur als Akademiestudent (das bedeutet ohne allgemeines Abitur sonder mit einem zu einem Studium berechtigenden Berufsbild wie z.B. der Meisterstatus im industriellen Sektor) muß man zwei Jahre lang höhere Gebühren zahlen (es gilt da eine Prüfung abzulegen, glaube ich, ich war keine Akademistudentin).

Hagen hat diverse Studienzentren, meines ist Saarbrücken gewesen, aber soweit ich weiß, wurde das geschlossen. (Ich mußte da aber auch eigentlich nie hin). Dort kann man Kurse, sogenannte Lesekurse parallel zum belegten Kurs mitmachen. Das ist nicht schlecht für Leute wie mich, die sonst erst dann fleißig werden, wenn die Prüfung vor der Tür steht.

Schau Dir doch mal deren Homepage an, ob sie einen Studiengang anbieten, der Dich interessiert.

Ich habe mich auch schon öfters über ein Fernstudium informiert. Man muss erstmal unterscheiden zwischen Fernstudium, was gar kein richtiges Studium in dem Sinne ist und Fernstudium, welches von einer realen Universität betreut wird. Ich bin bei den Anbietern grundsätzlich skeptisch.

Skeptisch sollte man meiner Meinung nach aus folgenden Gründen sein. Die Abschlüsse, die angeboten werden, sind zwar oft anerkannte Abschlüsse. Aber sie bringen im waren Leben kaum Möglichkeiten für einen Job. Nehmen wir zum Beispiel Rechtswissenschaften. Viele bieten diverse Kurse an, die sich mit dem Thema Recht befassen. Teilweise mit einzelnen Teilbereichen und teilweise mit Rechtswissenschaften allgemein. Wichtig ist aber der Abschluss.

Ein Master of Law dauert seine Zeit. Er kostet nicht gerade wenig Geld. Dann hat mit ihn endlich und will sich bewerben. Doch wenn man sich dann die Stellenausschreibungen ansieht, dann steht, wenn Juristen befordern sind, immer als Vorraussetzung 2. Staatsexamen. Sicherlich gibt es hier und da Firmen, die auch einen Master of Law einstellen, aber das sind ganz wenige. In dieser Branche kommt man also mit einem Fernstudium gar nicht weit. Man steckt jede Menge Zeit und Geld hinein und sucht im Anschluss mit viel Aufwand einen vermutlich schlechter bezahlten Job.

Bei anderen Kursen ist das sicher auch nicht sehr viel anders.

Was mich aber am meisten stuzig macht, ist das Angebot der Kurse selbst. So gibt es zum Beispiel Kurse für Kindererziehung. Wie soll man das denn in einem Fernstudium erlernen? Das ist äußerst fraglich. Das ist aber wenigstens noch etwas, womit man etwas anfangen kann. Es gibt ja dann noch Kurse, die braucht kein Mensch.

In meinen Augen bringen derartige Fernstudiengänge nicht viel. Sie verusachen Kosten und bringen kaum Nutzen. In den meisten Fällen klingen sie immer gut, auch die Abschlüsse klingen erstmal richtig gut, aber unterm Strich kann man damit nicht viel anfangen. Oftmals wird es als Studium getarnt und hat mit einem Studium an einer Uni oder Hochschule nicht zu tun.

Um auf die drei von Dir genannten Anbieter einzugehen, möchte ich zunächst sagen, dass ich mein Fernstudium bei der SGD absolviert habe und auch jederzeit wieder dorthin gehen würde, wenn ich mich für ein Fernstudium entscheiden würde. Ich überlege momentan tatsächlich, noch ein Fernstudium zu beginnen und auch abzuschließen und weiß dank meiner Erfahrung mit der SGD, dass diese wirklich eine sehr gute Vorbereitung auf die staatlichen Prüfungen gewährleistet. Nun will ich nicht bezweifeln, dass dies auch auf die ILS und die Klett-Fernakademie zutrifft, da ja alle drei Fernstudienanbieter zur Klett-Gruppe gehören.

Dennoch erschien mir damals bei meiner Entscheidung die ILS als zu offensiv und die SGD als irgendwie seriöser. Ich habe mir vorgestellt, dass ich irgendwann in meinem Lebenslauf mein Fernstudium erwähnen würde und mir erschien augenblicklich die ILS als nicht gerade tolle Referenz, weil sie mich in der Tat als erstes an diese Anzeigen in der Fernsehzeitung erinnert hat, die direkt neben den Orion-Bildanzeigen zu sehen waren. Vielleicht ist das aber auch nur meine ganz persönliche Erinnerung und mein persönlicher Eindruck, der mich hier die SGD hat wählen lassen.

Es stimmt schon, dass die Angebote zunächst einmal nahezu identisch sind, was die Konditionen angeht. Allerdings habe ich gelesen, dass die ILS häufiger mit unaktuellen Lernmaterialien aufwartet als die SGD. Ob das stimmt, weiß ich nicht, ich habe das nur in einem dieser Fernstudienforen gelesen und mir war das eine Warnung, denn wenn die Unterlagen nicht aktuell sind, empfinde ich das als weniger passende Vorbereitung auf eine staatliche Prüfung und wollte in diesem Punkt auch nicht irgendein Risiko eingehen.

Zur Vielfalt der Kurse und weiteren Anbietern wurde hier bereits einiges gesagt, deshalb komme ich gleich zu Deiner Frage, ob ein solches Fernstudium etwas bringt. Je nachdem, ob Du einen Lehrgang wählst, der eine tatsächliche Ausbildung oder einen Schulabschluss darstellt und auch mit einer staatlichen Prüfung abzuschließen ist, würde ich durchaus sagen, dass ein Fernstudium etwas bringt. Mein Studiengang war der zur Fremdsprachenkorrespondentin, der an sich, also außerhalb eines Fernstudiums, ebenfalls eine schulische Ausbildung darstellt. Wo ich die Inhalte nun lerne, sollte also dem potenziellen Arbeitgeber relativ egal sein können, solange ich nachweisen kann, dass ich von einer öffentlich-rechtlichen Stelle geprüft wurde, die meinen Leistungsstand unabhängig bewertet, und das ist in diesem Studiengang der Fall gewesen.

Die Vorbereitung auf meine IHK-Prüfung war im Prinzip das gesamte Fernstudium. Und ich würde diese Vorbereitung nun nachträglich nicht als gut bezeichnen, sondern sogar als hervorragend und geradezu punktgenau. Das, was in der IHK-Prüfung abgefragt wurde, war genau das, was wir im Rahmen des Fernstudiums durchgepaukt haben, teilweise sogar beinahe bis zum Erbrechen. Allein daran hat man allerdings während des Studiums schon merken können, dass es hier eine entsprechende Auslegung auf einen bestimmten Zweck geben muss, und der einzige Zweck, den das Fernstudium erfüllt, ist in diesem Fall das Bestehen der IHK-Prüfung und somit der Nachweis des eigenen Wissensstandes.

Die SGD kann ich also guten Gewissens weiterempfehlen, weil sie wirklich in jeder Hinsicht sehr gute, wenn nicht sogar hervorragende Arbeit geleistet hat. Auch die organisatorischen Bereiche haben gut funktioniert und ich hatte jederzeit einen wirklich freundlichen Ansprechpartner, auch in der Verwaltung, wenn ich eine Frage zu den Rechnungen hatte, die damals von meinem Arbeitgeber beglichen wurden, beispielsweise.

Ich würde mir bei solchen Anbietern immer anschauen, wie eigentlich die Anerkennung ist. Ein Bekannter von mir hat mal an einer Fern-Uni studiert und ziemlich viel Geld hinblättern müssen und nach dem Abschluss stellte sich heraus, dass der Abschluss von den Arbeitgebern gar nicht anerkannt wird und dementsprechend nichts wert ist und er das ganze Geld im Prinzip zum Fenster rausgeworfen hat. Das kann natürlich sehr ärgerlich sein. Welche Fern-Uni das war oder welches Fach, weiß ich leider gar nicht. Danach habe ich nie gefragt.