Bereits 6500 Tote in Lybien!

vom 07.03.2011, 13:39 Uhr

Nachdem fast alle Ausländer das Land in Nordafrika verlassen haben, begann der Diktator Muammar al-Gadaffi mit dem Massaker. In den Großstädten des Ölstaates finden schwere Kämpfe zwischen den Aufständischen und Gadaffis Truppen statt. Laut Ärzten, welche noch immer in Lybien tätig sind, starben bis heute circa 6500 Menschen. An diese Informationen gelangte der italienische Arzt Foad Aodi, welcher in engem Kontakt mit vielen lybischen Ärzten steht.

Während einzelne Städte umkämpft werden, gehen den Krankenhäuser nicht nur Plätze, sondern langsam auch die Medikamente aus. Mittlerweile werden Verletzte, denen keine Hoffnung mehr gegeben wird, nicht einmal mehr mit in Krankenhäuser genommen, da die Plätze genau eingeteilt werden müssen. Deswegen werden laut Foad Aodi in Kürze weitere Todesopfer folgen.

Die Verhandlungen und Reaktionen im Westen gehen indessen schleppend voran. Expertenteams werden nun nach Lybien geschickt um die Lage vor Ort einzuschätzen. Am Donnerstag wird ein Treffen von diversen EU-Außenministern stattfinden, am Freitag folgt ein Sondergipfel. Den Forderungen und Bitten der Rebellen, den Flugraum über Lybien zu sperren, damit sie nicht mehr von den Flugzeugen des Diktators bombadiert werden können, kam bisher keine Nation nach. Lediglich Guido Westerwelle wurde ein wenig lauter und forderte schäfere Sanktionen.

Wie findet ihr die Zustände in diesem Staat und die bisherigen Reaktionen darauf? Meiner Meinung nach wird viel zu langsam gehandelt, weshalb noch viele Todesopfer folgen werden, wie seht ihr das? Hofft ihr auch auf ein schnelles Ende des Massakers und auf ein Ende der Ära Gadaffi?

» aris18 » Beiträge: 431 » Talkpoints: 1,68 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Auf ein Ende von Gadaffi und seiner Clique hoffen wohl die meisten schon sehr, sehr lange, aber letztlich haben wir im Westen gut mit ihm gelebt, sieht man mal von seinen terroristischen Aktivitäten und den Geheimdienst "Späßen" ab. Wie willst du denn da jetzt als Ausland noch schneller handeln? Du kannst doch nicht von heute auf morgen mal eben dort einmarschieren, abgesehen davon, dass das auch logistisch nicht zu bewerkstelligen ist.

Sei dir sicher, dass geheime Operationen sowieso immer laufen, vor allem in Zeiten von Drohnen, Satelliten, Internet und Mobilfunk. Ebenfalls werden die Psych OPs unterwegs sein und diverse PR-Agenturen sich in Stellung gebracht haben. Aber natürlich sind die Menschen hauptsächlich erstmal auf sich gestellt und Krieg ist nun mal Krieg. Da muss jeder zusehen, wie er erstmal alleine durchkommt. Das ist schrecklich, aber so sind Menschen. Und wenn die "Rebellen" (für Gadaffi Terroristen), nun nachgeben, bis die Hilfe und Unterstützung aus dem Westen erstmal organisiert ist, verlieren sie wieder zuviel an Boden. Ich denke, da herrscht momentan ein ziemliches Chaos und das muss sich auch erstmal lichten.

Für mich ist vielmehr die Frage, was passiert danach? Wer sind überhaupt die Gegner? Ein richtiger Bürgerkrieg ist das ja nicht. Die Informationslage ist natürlich extrem dünn und man sollte auch nicht alles glauben, was einem so vermittelt wird.

Noch am Rande ein kleiner Lerneffekt, denn es wird so gerne falsch geschrieben. Es heißt Libyen nicht "Lybien".

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