Reklamation bei geschenkten Lebensmitteln?

vom 07.03.2011, 00:22 Uhr

Ich habe Anfang Januar ein Päckchen Weihnachtssüßigkeiten geschenkt bekommen. Die waren von einer der teuren Marken und dementsprechend war auch der Preis für die Ware. Als Mindesthaltbarkeitsdatum ist Ende März 2011 aufgedruckt. Heute haben wir Anfang März.

Ich habe die Süßigkeiten an sich gut aufgehoben, weil ich selten Süßigkeiten in dem Wert im Haus habe. Nun wollte ich sie heute genüsslich vernaschen und stellte fest, der Inhalt ist sauer. Da es sich um eine Süßigkeit mit Schokolade, Zimt und Koriander handelt, weiß ich mit Sicherheit, dass ich nicht der Geschmack, denn diese Süßigkeit sonst hat. Wobei ich das Produkt sonst kenne.

Nun bin ich am Überlegen. Wie gesagt eine große und an sich teure Markenfirma. Der Preis ist auch noch auf der Ware drauf. Und ich überlege, ob ich die Firma mal anschreiben soll und darauf hinweisen soll. Immerhin ist das Mindesthaltbarkeitsdatum noch nicht erreicht. Auf der anderen Seite habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich die Ware ja geschenkt bekommen habe. So nach dem Motto, einem geschenkten Gaul, schaut man nicht ins Maul.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Immer diese Gewissensbisse. Kann ich nicht nachvollziehen. Wenn du von einem Unternehmen ein mieses Produkt hast, egal ob du es gekauft hast oder eben geschenkt bekommen hast, dann schicke das ruhig ein. Du wirst mit größter Sicherheit neue Ware bekommen. Schreibe noch dazu, wo du das, wann, gekauft hast und wenn du das nicht weißt, schreibst du halt rein, dass du es geschenkt bekommen hast und dich jetzt natürlich ärgerst.

Wo ist denn da das Problem? Im Gegenteil, gerade bei Nahrungsmitteln ist jedes Unternehmen dankbar, wenn es solche Probleme nachvollziehen kann, denn Unternehmen haben ein großes Interesse, Probleme in der Zukunft zu vermeiden und große Markenartikler umso mehr und Nahrungsmittelhersteller nochmal viel mehr. Und wenn du mal genau auf die Packung schaust, dann wirst du da vermutlich auch einen Hinweis darauf finden: Wenn ihnen unser Produkt aus irgendeinem Grund nicht gefällt, dann unternehmen sie dies oder das.

Mich interessiert ernsthaft, wieso da eine(r) irgendeine Form von Schämen oder Gewissensbisse hat? Woher kommt so etwas? Also nicht einfach das Unternehmen anschreiben und informieren, sondern nach Anweisung des Unternehmens einpacken und verschicken. Meine Mutter hat auf diese Weise vor Jahren mal einen komplett neuen Schnellkochtopf bekommen. Genau das ist doch einer der Gründe, warum man beim teuren Markenartikler kauft, nämlich dass die sich nachhaltig um ihre Produkte und ihre Kundschaft kümmern.

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» Richtlinie2 » Beiträge: 1872 » Talkpoints: -0,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich würde auch an den Hersteller schreiben und mitteilen, dass die Süßigkeiten jetzt schon ungenießbar sind und du das eben ärgerlich findest, gerade, weil es sich um ein hochwertiges Produkt handelt. Da brauchst du echt keine Gewissensbisse oder ähnliches haben, schließlich hast du dabei ja nichts falsch gemacht.

Es ist in meinen Augen sogar notwendig, dass du dem Hersteller dies mitteilst. Wenn dies auch andere Kunden machen, kann er etwas an seinen Produkten verändern, so dass sie nicht so schnell schlecht werden. Ansonsten wird er es ja so belassen und das Problem wird dann noch häufiger auftreten.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



So was ähnliches hatte ich auch mal. Ich hatte aber in der Packung selbst einen kleinen Qualitätgarantie Schein. Habe diesen dann ausgefüllt und mit meinen Mängeln eingesandt.

Einige Wochen später habe ich dann ein kleines Paket bekommen , mit einem Entschuldigungsschreiben und jede menge Süsskram vom Hersteller. Es wurde mir also nicht nur das Produkt ersetzt, sondern bekam noch einiges aus der Produktpalette Zugesand.

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Wenn es eine Markensüßigkeit ist, dann schreibe die Chargennummer ab und gehe auf die Homepage des Unternehmens. Gehe da auf Kontakte und schreibe eine mail in der du die Chargennummer und auch das Haltbarkeitsdatum angibst. Die Firma kann anhand der Chargennummer feststellen, ob es sich wirklich um diese Süßigkeit mit diesem Haltbarkeitsdatum handelt und wird dir dann sagen, was sie machen bzw. was du noch machen sollst.

Es kann sein, dass du die Tüte, bzw. die Verpackung dort hinschicken musst mit dem Restinhalt. Es kann aber auch sein, dass sie sofort handeln und du einen Ersatz zugeschickt bekommst. Schreibe die mail aber nicht unfreundlich und sauer, sondern höflich und enttäuscht. Je nachdem welche Firma es ist, wirst du ein Päckchen mit allerhand Leckereien bekommen als Entschuldigung.

Du solltest keine Skrupel haben oder Gewissensbisse, nur weil du die Süßigkeit geschenkt bekommen hast. Sie wurde mal gekauft und es wurde viel Geld dafür bezahlt. Du solltest dir eben nur sicher sein, dass die Süßigkeit wirklich schlecht ist. Aber da du ja anscheinend diese Süßigkeit schon gegessen hast, als sie gut war, weißt du ja, wie sie schmecken muss.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich denke auch, dass es keinen Unterschied macht, ob die Ware nun selbst gekauft wurde oder ob man sie geschenkt bekommen hat. Klar, wenn man etwas selbst gekauft hat, dann hat man vielleicht noch eher im Kopf, wie viel oder was man dafür leisten musste, um sich dieses Produkt leisten zu können. Wenn man etwas geschenkt bekommt, dann ist das zwar nicht so, aber der Schenkende wollte Dir ja eine Freude machen, LittleSister, und die Freude an dem Geschenk hattest Du ja nun nicht. Also würde ich das Produkt durchaus reklamieren, das tue ich übrigens auch bei preiswerten Produkten.

Abweichend zu den genannten Vorschlägen, würde ich dazu tendieren, den Hersteller telefonisch zu kontaktieren und dort nachzufragen, wie man denn am besten verfahren sollte. Dann kann man sich nämlich unter Umständen schon auf einen Ansprechpartner beziehen und der ganze Vorgang ist schneller erledigt.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ob Marke oder nicht, die Hersteller sind dankbar für solche Hinweise. Es muss ja nicht an deren Produktion liegen, sondern kann auch beim Transport oder beim Händler irgendwas schief gegangen sein, was den Verderb der Ware erklärt. Nur können sie der Sache nur nachgehen, wenn man es ihnen mitteilt.

Ich hatte im letzten Jahr einen Fall bei Wurst, wo ich plötzlich etwas blaues aus Kunststoff gefunden habe. Ich habe den Hersteller informiert, der mir auch erklären konnte, was da in der Wurst war und hat sich dafür entschuldigt. Ein paar Tage später kam nochmal ein Päckchen mit mehreren Sorten Wurst und ein Dankesschreiben, weil ich sie darüber informiert habe.

Selbst wenn man es geschenkt bekommt, was der Hersteller ja nicht weiss, sollte man sich da nicht schämen. Nur wer Kritik bekommt, kann besser werden. Und daher sollte man es immer mitteilen. Einfach als Fakt und nicht als Vorwurf und schauen wie darauf reagiert wird.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Also ich würde mich schon beschweren beziehungsweise das Produkt reklamieren. Es ist hier egal ob du das Produkt geschenkt bekommen hast oder ob du es gekauft hast, wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum noch nicht erreicht ist muss diese Ware noch in Ordnung sein, außer du hättest sie irgendwie komplett falsch gelagert, was aber bei Schokolade nicht unbedingt so ist. Gewissensbisse braucht man hier überhaupt nicht haben. Oft sind die Firmen sogar froh wenn sie eine Rückmeldung bekommen und das die Kunden nicht einfach nur das Produkt ab sofort meiden.

Ich habe selber in einem Lebensmittelbetrieb gearbeitet und hier kam es auch einmal vor das die Produkte bereits vor dem Mindesthaltbarkeitsdatum schon schlecht war und die Firma war froh das es Rückgemeldet wurde. Denn so wussten sie es und konnten reagieren, die eigenen Proben im Haus waren nämlich nicht schlecht, die ausgelieferte Ware aber schon. Also, einfach mal die Firma anschreiben und du wirst sehen das sie eher positiv darauf reagieren werden als negativ. Ich vermute du bekommst die Ware ersetzt und noch eine kleine Entschädigung dazu.

» wiesel » Beiträge: 1303 » Talkpoints: 0,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ob du die Ware nun selbst gekauft hast oder geschenkt bekommen hast ist eher zweitrangig. Besonders da es sich um teure Markenware handelt, hat jemand dafür viel Geld ausgegeben. Der Firma selbst tust du mit einer Reklamation keinen Schaden an, im Gegenteil können dies sogar daraus lernen.

Und zum anderen finde ich es schade, diese Süßigkeiten nicht zu essen, denn was tust du, wenn du diese nicht ersetzt bekommst. Du schmeißt diese natürlich weg. Und so haste eine Chance auf neue Süßigkeiten. Zum andern ist der Mindesthaltbarkeitsdatum auch ein Zeitpunkt gewählt, bis zu dem die Ware noch in Ordnung sein sollte. Falls nicht bekommt man diese ersetzt. Das muss sich ja auch rechnen, der Ersatz ist eine Dienstleistung, welche schon im Kaufpreis enthalten ist. Daher musst du auch kein schlechtes Gewissen haben, Ersatz anzufordern.

» Isall09 » Beiträge: 41 » Talkpoints: 26,84 »


Ich verstehe nicht, warum du dich zierst, den Hersteller anzuschreiben. Es ist vollkommen egal, ob du die Süßigkeiten selbst gekauft oder geschenkt bekommen hast. Fakt ist doch, dass sie nicht mehr in Ordnung sind, obwohl das Haltbarkeitsdatum noch nicht erreicht oder gar überschritten wurde. Wenn die Sachen original verpackt waren, handelt es sich vermutlich um einen Fehler in der Produktion beim Hersteller oder um eine fehlerhafte Lagerung, zum Beispiel im Laden. Letzteres würde ich aber mal ausschließen, da man bei Süßkram keine großen Fehler machen kann und die Sachen sicher nicht wochenlang in der Sonne gelegen haben.

Dem von dir zitierten Spruch "einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul" kann ich auch nicht so pauschal zustimmen. Wenn etwas absolut nicht mehr in Ordnung ist (oder noch nie war), möchte ich persönlich das auch nicht geschenkt haben. Wenn dir jemand einen neuen MP3-Player schenken würde, würdest du doch auch erwarten, dass dieser intakt ist, oder? Falls nicht, würdest du ihn sicher reklamieren. Hier geht es zwar nur um Süßigkeiten, das Prinzip ist aber dasselbe. Daher würde ich den Hersteller einfach mal kontaktieren. Vielleicht bist du ja auch nicht die Einzige und es handelt sich um ein bekanntes Problem.

Wenn du Glück hast, schickt dir der Hersteller als Entschädigung neue und hoffentlich einwandfreie Ware zu. Ich hatte vor einiger Zeit Problem mit Hundefutter. In dem Sack war ein undefinierbarer Klumpen, der auch nicht besonders gut roch. Ich habe das undefinierbare Ding und den Code von dem Plastiksack an den Hersteller geschickt und um Stellungnahme gebeten. Es handelte sich wohl um verklebte Anheftungen von Zutaten, die sich an der Maschine gelöst hatten und in den Sack gelangt waren. Ich erhielt kostenlos einen neuen Sack Hundefutter (Ladenpreis liegt bei circa 40 Euro). Auch Süßwarenhersteller werden in jedem Fall versuchen, dich zu entschädigen. Schließlich wollen auch sie ihre Kunden behalten. Dass du die Süßigkeiten nicht selbst gekauft hast, sondern geschenkt bekommen hast, weiß der Hersteller doch gar nicht. Selbst wenn er es wüsste, wäre das auch egal.

Gerade wenn Süßigkeiten etwas teurer sind, erwartet man doch meistens auch eine bessere Qualität. Ich wäre nicht begeistert, wenn die Schokolade für fünf Euro nicht mehr in Ordnung wäre oder schlimmer schmecken würde als welche für 50 Cent vom Discounter. Wenn etwas im höheren Preissegment liegt, muss es die Mehrausgabe auch wert sein - und hier erfüllt deine Leckerei nicht einmal die Mindestanforderungen, da sie überhaupt nicht genießbar ist.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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