Warum bleiben solche Paare überhaupt zusammen...?

Zum einen sind das hierbei meiner Meinung nach diese typischen Gewohnheitsmenschen, die aus ihrem Alltag nicht ausbrechen wollen oder können und zum anderen sind es auch Menschen, die niemals in ihrem Leben eine Beziehung ohne diesen negativen Nebeneffekt führen werden. Zum ersteren, es kennt sicher jeder unter uns diese Menschen, die ein nahezu langweiliges, strukturiertes Leben führen, aus dem sie nicht ausbrechen wollen, weil sie sich dazu zum einen zu bequem sind oder auch einfach das Selbstbewusstsein nicht haben und sich alleine gar nicht zurechtfinden könnten. Deshalb ist es für den Partner in der Beziehung, der so tickt, dann auch sehr schlimm, wenn der andere sich doch zusammennimmt und die Beziehung beendet, denn dann bricht das gewohnte Leben für diesen Menschen zusammen, da er nicht versteht, wieso andere Menschen nicht genauso ticken und ihr Leben ändern wollen. Das die Beziehung in dem Sinne nur noch eine Belastung ist und Stress verursacht, ist Gewohnheitsmenschen an sich oftmals egal, denn das ist eben ihr Alltag und sie haben Angst, aus dem gewohnten auszubrechen.

Und dann hinwieder gibt es aber auch Menschen, die können ohne diese Eifersüchteleien nicht leben, denn zu einer Beziehung gehört dies für sie dazu. Das sieht man meiner Meinung nach ganz besonders gut an vielen Jugendlichen, die gerade erst ihren ersten oder zweiten Freund haben und da muss man natürlich mit prahlen und allen davon erzählen und wenn sie dann so ein großes Tamtam um jede Kleinigkeit in der Beziehung machen, um jedes Treffen, dass der Freund ohne sie verbringt, dann soll das natürlich die Wirkung haben ''Ich hab einen Freund, ich habe Probleme, ich bin Erwachsen und du nicht!''. Das soll dann bei den Freundinnen,die noch Single sind Eindruck haben und zeigen, wie kompliziert das Leben doch ist, wenn man einen Freund hat und wie viel erwachsener man doch mit diesen Problemen ist. Leider vergessen dann einige Menschen das sein zu lassen, wenn sie Erwachsen sind und diese Spielchen nicht mehr angebracht sind und bei anderen ist es auch einfach nur eine krankhafte Eifersucht.

Natürlich ist es bei den meisten Beziehungen so, dass am Anfang noch alle schrecklich harmonisch und trügerisch friedlich verläuft, bis dann der Mann nach einem Männerabend mit seinen Freunden von der Frau angekeift wird, von wegen jetzt wäre er schon fremd gegangen oder schwul geworden und schon geht das ganze Theater los. Mit der Zeit entwickelt ist das dann immer weiter und wenn dann nicht der eine Partner, der dem krankhaft Eifersüchtigen zum Opfer gefallen ist, nicht den Mut aufbringen kann, zu gehen, dann hat er auf gut Deutsch eben die ''Arschkarten'' gezogen und dann sind diese Menschen auch selbst Schuld an ihrem Schicksal. Warum das nun so ist, kann keiner genau sagen, für mich ist es einfach nur Dummheit, vielleicht häufig auch Faulheit und Bequemlichkeit und möglicherweise auch ganz selten einfach nur die finanzielle Abhängigkeit vom Partner.

Aber das bekommt man ja öfters mit, dass Paare solche Beziehungen führen, so miteinander umgehen und von Eifersucht geradezu zerfressen sind. Warum trennen die sich nicht einfach sondern tun sich lieber weiter weh, als dass sie ihre Beziehung genießen können. Damit meine ich nicht, dass man auch mal streitet, das gehört schon dazu aber eben nicht aufgrund solcher sinnlosen "Eifersüchteleien". Habt ihr eine Theorie? Oder kennt ihr auch Paare, bei denen ihr solche Beobachtungen gemacht habt. Wieso tun die sich das an?

Als ich noch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln häufiger gefahren bin, habe ich solche Telefonate auch öfter mitbekommen. Mir war es da auch immer unverständlich, warum sich Leute so etwas antun. Eine Beziehung so zu führen, wäre für mich nur eine reine Belastung.

Allerdings habe ich oft das Gefühl, dass diese Menschen das nicht so empfinden. Sie hängen sicherlich aneinander, auch wenn sie so miteinander umgehen. Offenbar macht es den beiden Partnern dann nicht so viel aus, dass sie miteinander so umspringen oder sich beschimpfen. Irgendwo muss ja das Herz am Partner hängen, sonst würde man sich das nicht antun.

Bei manchen ist so ein Verhalten auch zur Gewohnheit geworden und man kennt es nicht anders. Da ist die Gewohnheit so stark, so dass man es als normal empfindet und gar nicht sieht, dass andere in ihren Partnerschaften ein ganz anderes Verhalten an den Tag legen.

Im Freundeskreis hatte ich auch schon Paare, bei denen ich mich gefragt habe, wie die es miteinander aushalten. Da wurde wegen jeder Kleinigkeit gezankt, man wurde laut, hat einander beschimpft und solche Sachen. Da wusste ich aber, dass wenigstens einer von beiden Angst hatte allein zu sein. Auch wenn eine Trennung in dem Fall sinnvoll gewesen wäre, hat man es nicht getan, weil man einfach Angst hatte, dass man niemanden mehr findet. Diese Angst war größer als der Schmerz, wenn der Partner gemein zu einem war.

Vielleicht ist das bei dem von dir beobachteten Paar ähnlich. Irgendeinen Grund werden sie haben, wenn sie es miteinander aushalten. Ist es die Gewohnheit, dann wird sich so schnell nichts ändern. Auch bei der Angst den Partner zu verlieren und dann allein zu sein wird sich nicht so schnell etwas tun. Nur wenn vielleicht Außenstehende mal darauf aufmerksam machen und fragen, warum sie sich so verhalten, könnte etwas passieren. Aber das muss nicht sein, denn die meisten halten ihr Benehmen für völlig normal.

Ich würde solch eine Beziehung auch gar nicht beurteilen. Wenn man vielleicht einige Minuten eines Telefongespräches gehört hat und da dann auch nur eine Seite, dann ist es sowieso unmöglich die (scheinbare) Beziehung zu beurteilen, denn da kann vieles hinter stecken.

Ich habe dieses Paar auch nur als Beispiel genannt, natürlich kann ich nicht sagen, wie die sonst ihre Beziehung führen. Aber ich bekomme das auch manchmal bei anderen Paaren mit und da habe ich mich halt einfach gefragt, was solche Leute beieinander hält.

Aber auch wenn dieses besagte Telefonat auch nur ein Einzelfall gewesen wäre, dann würde ich es trotzdem schlimm finden, wenn mein Partner und ich uns so schlimme Schimpfworte an den Kopf werfen würden. Auch im Streit kann man sich noch halbwegs sachlich ausdrücken bzw. muss nicht das Niveau auf die unterste Stufe purzeln lassen. Solche Ausrutscher würde ich noch nicht mal akzeptieren, wenn sie ein Einzelfall wären. So einen Menschen würde ich einfach nicht an meiner Seite haben wollen.

Ich denke, dass die Eifersucht, die Du hier ansprichst, wenigstens in der Regel kein Problem ist, das ein Mensch mit einem bestimmten Partner hat, sondern dass sie ein generelles Problem darstellt, das dieser Mensch überhaupt hat, ganz unabhängig davon, mit welchem Menschen er sich zusammentut. Deshalb wird seine Eifersucht für diesen Menschen auch eben nichts mit dieser Beziehung zu tun haben und darf aus seiner Sicht sicherlich auch nicht als Anhaltspunkt für die Qualität dieser Beziehung herangezogen werden. Vielleicht handelt es sich wirklich in manchen Ausnahmefällen um eine Ausnahme, in der die Eifersucht begründet ist, aber ich denke, dass es deutlich mehr Menschen gibt, die aufgrund eines mangelnden Selbstbewusstseins eifersüchtig sind als aufgrund eines Fehltritts ihres Partners.

Deutlich interessanter ist da vermutlich die Fragestellung, was einen Menschen hält, mit einem Partner zusammen zu sein, der ganz generell und unbegründet dermaßen eifersüchtig ist. Vielleicht versucht man häufig, Verständnis für denjenigen aufzubringen, der eifersüchtig ist oder versteht diese Eifersucht fälschlicherweise als besonders deutliches Zeichen dafür, geliebt zu werden, was einem wiederum schmeichelt, bevor es einen so stört und zerfrisst, dass man letzten Endes doch in Erwägung zieht, die Beziehung lieber zu beenden. Vermutlich sollte man sich aber doch den jeweiligen Einzelfall näher ansehen, weil ich vermute, dass es verschiedene Faktoren gibt, die sich hier beeinflussend auswirken.

In einem Fall, der ähnlich gelagert war und sich in meinem Freundeskreis abgespielt hat, war der männliche Part der eifersüchtige und hat seine Freundin damit auch wirklich irgendwann so drangsaliert, dass sie die Beziehung beendet hat, weil sie seine Eifersucht nicht mehr aushalten konnte. Es war aber jeweils deutlich erkennbar, dass der junge Mann in erster Linie ein großes Problem mit sich selbst und seiner Selbstsicherheit hatte, dass er nicht sonderlich selbstbewusst war und an einem eindeutigen Minderwertigkeitskomplex litt.

Dass seine Eifersucht unbegründet ist und er damit eher das bewirkt, was er am wenigsten will, konnte er nicht einsehen, nicht einmal dann, wenn man ihm das deutlich sagte. Und im Endeffekt musste er sich dann doch mit dem Zustand auseinandersetzen, vor dem er am meisten Angst hatte, als er nämlich den Menschen, den er liebte, verloren hatte, und zwar nur aufgrund seiner eigenen Unfähigkeit, seiner Freundin zu vertrauen.

Ich frage mich auch öfter mal, warum manche Paare sich einfach nicht trennen. Gerade in meinem Freundeskreis gibt es da so ein Paar, welches eigentlich kein gutes Haar an dem anderen lässt. Die streiten sich auch wirklich ständig, auch wenn andere dabei sind und auch immer so laut, dass es auch ja jeder in der unmittelbaren Umgebung es mitbekommt. Mir ist das auch teilweise echt peinlich und ich unternehme mittlerweile kaum noch etwas mit ihnen. Klar kommt es auch mal vor, dass man sich streitet, das ist bei mir und meinem Mann auch nicht anders, aber wenn es ständig vorkommt, kann man echt nicht mehr nachvollziehen, warum man sich nicht einfach trennt.

Bei vielen Beziehungen kennt man aber auch den wahren Hintergrund nicht. Gerade wenn es eine unbekannte Person ist, deren Telefongespräch man gerade so mitbekommt, weil es eben heiß hergeht, kann man sich meiner Meinung nach kein Bild über die Beziehung der Beiden machen. Man weiß ja auch nicht, was sonst so bei denen abgeht und wie die Vorgeschichte es Telefonates aussieht. Daher würde ich mich mit dem Urteil da schon zurückhalten. Vielleicht hat sie auch allen Grund für ihre Eifersucht, das weiß man ja alles nicht. Da stellt sich dann natürlich trotzdem die Frage, ob man sich dann nicht besser doch trennt, weil ohne eine gewisse Vertrauensbasis auf Dauer keine glückliche Beziehung möglich ist. Vielleicht ist der Freund aber auch genauso drauf und das gegenseitige Anbrüllen ist für die Beiden schon eine Selbstverständlichkeit geworden. Für mich persönlich wäre eine solche Beziehung nicht das Wahre, aber das muss eben auch jeder für sich selbst entscheiden.

Wenn man sich schon in aller Öffentlichkeit gegenseitig beschimpft, finde ich das aber auch immer extrem peinlich. Klar kann einem soetwas im Eifer des Gefechtes auch mal herausrutschen, aber es kommt darauf an, was man da sagt. In deinem Fall scheinen die Beschimpfungen und Beleidigungen ja echt am laufenden Band gefallen zu sein. Da fehlt es doch einfach am nötigen Respekt für den Partner und sowas geht für mich auch absolut nicht. Wie aber schon eben erwähnt, scheint es echt Leute zu geben, die sich damit arrangieren können und auch einigermaßen glücklich in einer solchen Beziehung sind. Für mich wären krankhafte Eifersucht und ständige Beleidigungen definitiv ein Trennungsgrund, denn das könnte ich auf Dauer einfach nicht ertragen. Dann bin ich echt lieber alleine und muss mich nicht jeden Tag damit herumärgern. Manche haben aber lieber einen Partner an ihrer Seite, weil sie einfach nicht alleine sein können. Aus diesem Grund lassen sie sich dann auch alles gefallen. Das finde ich dann immer total traurig!

Da es sich auch hier um eine Momentaufnahme gehandelt hat, fällt es mir schwer, so etwas mehr zu beurteilen. Man weiß ja nicht, wie sie sonst miteinander umgehen und sich verhalten, oder ist das Paar näher bekannt? Es kann also eine Ausnahme gewesen sein und entsprechend wäre dies auch schon so zu beachten. Ich jedenfalls habe es mir abgewöhnt, von solch einer Momentaufnahme auf die gesamte Situation zu schließen und damit fahre ich inzwischen wesentlich besser, als nun aufgrund einer Momentaufnahme alles beurteilen zu können.

Ist mir nun ein Paar näher bekannt, welches Streit miteinander hat oder welche sich oft streiten, so denke ich manchmal, es ist schon noch die Liebe, die die Beiden zusammenhält. Ich habe da schon einige Beziehungen im Bekanntenkreis, aber auch bei mir selbst, erlebt. Je älter ich wurde, desto mehr konnte ich mit diesem Satz "Liebe ist manchmal nicht genug." anfangen. Das hat sich bei mir dann so entwickelt und ich denke, würde es nur noch Streit geben, so würde ich dann doch der Vernunft Vortritt lassen. Denn ständige Streitereien sind einfach nichts mehr für mich.

Bei einer damaligen Beziehung gab es gerade zum Ende hin immer recht viel Streit und ich denke, ich war da zu feige, es nicht durchzuziehen. Auch die Angst, allein zu sein, war bei mir definitiv vorhanden. Dummerweise hatte ich damals den Fehler gehabt, mich nur aufgrund eines Partners als vollwertigen Mensch zu fühlen. Auch die Gewohnheit spielte eine verhältnismäßig große Rolle. Und ich denke, das könnten auch Gründe für andere Paare sein, zusammenzubleiben.

Witzig finde ich ja auch die Begründung, aufgrund des guten (Versöhnungs-)Sex zusammenbleiben zu wollen. Aber ich denke, das wird irgendwann auch nicht mehr ausreichen und vor allem stellt allein der Sex keine Basis für eine Beziehung dar, so wichtig er auch für gewisse Paare scheinbar sein muss.