Interpol jagt Gadaffi und seine Anhänger!

vom 06.03.2011, 03:48 Uhr

Der noch herrschende Diktator Muammar al-Gadaffi und 15 seiner engsten Clan-Mitglieder stehen nun in 188 Ländern auf der Fahndungsliste von Interpol. Eingestuft werden diese Mitglieder in den Bereich "Orange". Diese Einstufung bedeutet: Es besteht eine Gefahr für die Öffentlichkeit. Normalerweise wird diese Einstufung nur bei Terroristen angewandt, immerhin ist sie die zweithöchste Warnkategorie.

Allerdings gilt das noch nicht einmal als Haftbefehl, welcher international gilt. Die Gefolgsleute, die nun auf der Liste stehen, und Gadaffi selber dürfen jetzt lediglich von den 188 Interpol-Mitgliedsländern festgehalten und die jeweiligen Konten dürfen gesperrt werden, was bei Gadaffi selbst bereits der Fall ist.

Interpol setzte diese Personen auf die Liste, weil sie an der Planung und Durchführung von Angriffen an Zivilisten beteiligt waren beziehungsweise noch sind. Dazu gehört natürlich die erst kürzliche Bombadierung des Volkes aus der Luft.

Neben seinen 7 Söhnen und seiner Tochter, sowie einem Cousin, stehen zudem der Ministerpräsident Al-Baghdadi, der Verteidigungsminister Dschabir, der Security-Chef Dibri Abdulqader (wer auch immer das sein mag), der Wirtschaftsminister Matuq und selbst der Chef des militärischen Geheimdienstes in Lybien, Colonel Abdullah auf der Liste.

Wie findet ihr dieses Vorgehen gegen die lybische Diktatur? Findet ihr es zu lasch oder angemessen? Glaubt ihr Interpol wird diese Leute schnappen können und dem Leid in Lybien ein Ende setzen können?

» aris18 » Beiträge: 431 » Talkpoints: 1,68 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich denke leider nicht das Interpol die Leute alle ausfindig machen wird. Ein paar werden sie eventuell aufgreifen können aber leider nicht alle. Wie die Regierung dort vorgeht ist absolut indiskutabel. Ich verstehe nicht wie so etwas in Zeiten von UNO und NATO noch passieren kann. Ich denke da vor allem an die vielen Menschen die darunter leider müssen. Wenn ich aber überlege das im Land selbst noch soviel Anhänger von Muammar al-Gaddafi vorhanden sind und diese mit viel Durchschlagskraft gegen Demonstranten vorgehen frage ich mich was in diesem Land in den letzten Jahren schief gelaufen ist.

Sicher ist aber es muss sich was ändern, und nicht nur in Lybien sondern auch in anderen Ländern in denen es nicht viel anders aussieht. Das Leid der Menschen dort muss aufhören und das so schnell wie möglich. Ein Militäreinsatz kann und soll aber von der amerikanischen Regierung meiner Meinung nach nicht durchgeführt werden. Dass würde das ganze Land nur weiter aufhetzten und dann hätten wir und die Bevölkerung Lybiens ein richtiges Problem.

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» Tambodal » Beiträge: 70 » Talkpoints: 22,97 »


Die werden ihr Problem schon mit Hilfe "des Westens" militärisch lösen und das natürlich unter viel Blutvergießen, aber daran geht wohl kein Weg vorbei. Trotz all des Leids, man kann nicht einfach in so ein Land einmarschieren. Viel militärische Hilfe wird hinten herum stattfinden und ansonsten muss man sich darauf konzentrieren, humanitär zu helfen.

Viel interessanter ist mal wieder, wie sich "der Westen" gegenüber den ALBA-Staaten und der Initiative von Hugo Chávez für eine internationale Vermittlerkommission, verhält. Natürlich offene und zudem überhebliche Ablehnung der USA und Frankreichs. Auch die Rebellen (aus Gaddaffis Sicht Terroristen, er nennt es tatsächlich "Kampf gegen den Terrorismus") sollen angeblich nicht so begeistert gewesen sein. Aber ich denke, im Moment gibt es auch wenig zu vermitteln, wo gerade die Säbel dermaßen rasseln. Gaddafi wird sich ja nicht halten können, die Frage ist nur, was in der Zeit danach passiert.

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» Richtlinie2 » Beiträge: 1872 » Talkpoints: -0,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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