Kind ins eigene Zimmer übersiedeln

Bei meiner Schwester war es so, dass sie erst sehr spät ins eigene Zimmer umgesiedelt wurde, da am Anfang nicht genug Platz da war und sie auch nie alleine schlafen konnte. Sie war ein sehr problematisches Baby, da sie monatelang mit starken Beschwerden zu kämpfen hatte. Sie kam erst mit vier Jahren in ein eigenes Zimmer und das war am Anfang eben nicht so einfach. Wir haben es mit Musik, Gute Nacht Geschichten, Licht anlassen und so weiter probiert, aber am Ende hat irgendwie nichts geholfen.

Es kam dann so, dass eine Freundin von meiner Schwester bei uns übernachtet hat und diese total verwundert war, dass meine Schwester noch bei meiner Mutter schläft. Danach wollte meine Schwester dann unbedingt immer alleine schlafen, da sie es "peinlich" fand in ihrem Alter noch bei meiner Mutter im Bett zu schlafen.

Bei meinen Bekannten, die schon ein Kind haben, wurde das Kind aber ganz leicht ins neue Zimmer übergesiedelt. Meistens waren die Kinder gerade einige Monate alt und haben dann mit Musik in den Schlaf gefunden. Ein Mädchen hat immer den ganzen Abend fern gesehen, bis sie dann endlich eingeschlafen ist. Es ist auf jeden Fall wichtig, dass die Kinder irgendeine beruhigende Beschäftigung finden, damit sie schnell und ruhig einschlafen und keine Angst vor ihrem eigenen Zimmer haben.

Bei mir war es damals so, dass ich bereits als Baby ein eigenes Zimmer hatte und dementsprechend das genannte Problem nicht auftrat. Bei meinem kleinen Bruder aber war das anders. Er ist erst später in sein eigenes Zimmer gekommen und ist trotzdem noch sehr lange immer ins Bett unserer Eltern gelaufen. Aber was ihm sehr geholfen hat in seinem Zimmer zu bleiben war seine Weltraumtapete. Dabei sind viele Raumschiffe und Sterne drauf, die im dunkeln leuchten. Seit er die hatte ist es deutlich seltener vorgekommen, dass er in das Zimmer unserer Eltern gelaufen ist.

Nun haben wir endlich das Zimmer komplett fertig gemacht und haben unsere Tochter in ihr eigenes Zimmer übersiedelt. Eigentlich hätte ich mit einigen Problemen gerechnet und damit das sie ständig wieder zu uns ins Zimmer kommt, was natürlich kein Problem ist. Dann schläft sie halt zeitweise bei uns im Bett.

Aber es kam ganz anders. Wir haben ihr Bett gemeinsam ins neue Zimmer getragen, dann hat sie noch eine Kiste mit ein paar Dekorationsgegenständen bekommen, wie zum Beispiel Fotos von Oma und Opa, der Tante, ein neues Buch und so ähnliche Sachen und seit diesem Tag schläft sie in ihrem Zimmer. Sie geht oft schon alleine in ihr Zimmer, legt sich ins Bett und schläft ein. Ich hätte mir überhaupt keine Sorgen machen müssen. Irgendwer hat geschrieben, dass es vielleicht besser geht als ich mir das vorstelle, und genau so war es. Danke für eure Tipps und Hilfe.

Ich habe noch keine eigenen Kinder, muss aber häufiger mal auf die meiner Tante acht geben. Meine Tante ist in den letzten fünf Jahren drei Mal umgezogen und da haben ihre beiden Buben auch jedes Mal ein neues Zimmer bekommen. Bislang hatten sie aber keine großen Probleme damit, ich denke das ist sehr stark vom Kind abhängig. Der eine Sohn meiner Tante hat auch von Anfang an in seinem eigenen Zimmer geschlafen und hatte damit auch niemals Probleme. Meine Tante wollte auf keinen Fall, dass ihre Kinder bei ihr im Zimmer mitschlafen, weil das ihr ''Nachtleben'' stören würde, was ich auch verstehen kann.

Der zweite Sohn nun hat einige Monate bei ihr schlafen müssen, da er zu Beginn sehr häufig krank war und der Weg vom elterlichen Schlafzimmer bis zum Babyzimmer nicht gerade kurz war, sowas will man sich dann sicherlich auch nicht jede Nacht antun. Als er dann aber sein eigenes Zimmer bekommen hat, war auch alles in Ordnung.

Wenn man Kinder aber erst in dem Alter deiner Tochter übersiedelt, kann das durchaus Probleme geben, daran zweifele ich nicht. Ich denke aber, dass man da als Eltern auch gar nicht mal so viel tun kann, egal wie behaglich man das Kinderzimmer einrichtet, wenn die Kinder an das elterliche Bett gewöhnt sind, wollen sie zurück. Da hilft vermeintlich nur abwarten, bis das Kind sich daran gewöhnt.