Verkleidungspflicht in der Schule

Karneval hat nun begonnen und eine Freundin von mir hatte aus diesem Grund ein Problem in der Schule. Sie ist nun in der 11. Klasse und schon seit der fünften Klasse auf der Schule. Der Schulleiter hat sich nun allerdings durchgesetzt, dass in seiner Schule eine Verkleidungspflicht herrscht und keiner ohne Verkleidung kommen soll. Meine Freundin und einige andere Schüler fanden das natürlich ziemlich blöd und wollten das ganze nicht so ernst nehmen.

Als sie dann gestern in der Schule ankam, war der Großteil wohl wirklich verkleidet. Sie kam allerdings ohne Verkleidung und meinte eben nur, dass sie sich als sich selber verkleiden würde. Eigentlich hat sie nicht mit großen Problemen gerechnet, da sie eben der Meinung ist, dass es ihre Sache sei, ob sie sich verkleiden will oder nicht. Die Jahre davor gab es ohne Verkleidung auch keine Probleme. In der Aula gibt es jedes Jahr eine Karnevalssitzung und meine Freundin und einige andere ohne Verkleidung wurden dieses Jahr allerdings ausgeschlossen und sie waren darüber sehr wütend. Sie ist dann einfach nach Hause gefahren, aber die jüngeren Schüler mussten natürlich noch da bleiben und haben dann alle im Foyer gesessen und sich tierisch aufgeregt.

Habt ihr auch schon einmal eine solche Erfahrung gemacht? Was haltet ihr von dieser Situation und wie hättet ihr euch verhalten? Darf der Schulleiter überhaupt so handeln?

Warum sollte er nicht so handeln dürfen. Man sollte das als "Hausaufgabe" sehen, dass man Karneval sich ein Kostüm ausdenken soll und so auch in die Schule kommen soll. Warum sollte er dann die Schüler, die diese "Hausaufgabe" nicht gemacht haben von dieser Karnevalssitzung nicht ausschließen dürfen. Es ist das Recht des Direktors Regeln an der Schule aufzustellen und wäre es so schlimm gewesen sich als irgendwas zu verkleiden? Man braucht nicht viel. ein paar Schleifen im Haar, 2 verschiedene Schuhe und ein wenig Schminke reichen da völlig aus.

Ich muss ganz ehrlich sagen, ich hätte mich über den Kopf vom Direktor hinweggesetzt und wäre ebenfalls nicht verkleidet zur Schule gekommen. Selbst wenn ich es als Hausaufgabe sehen würde, würde ich es nicht tun oder ich würde gar nicht zur Schule gehen.

Je nach Bundesland kann der Direktor das Verkleiden jedoch als pädagogische Maßnahme durchsetzen und da kann er die Schüler leider dazu verpflichten, dass sie verkleidet erscheinen. Da müsstest du dich aber mit dem jeweiligen Schulrecht auseinandersetzen.

Was ist das denn für ein Schwachsinn? Wo soll das denn hinführen - Müssen die Schüler im Sommer im Fußballtrikot kommen nur weil gerade wieder Weltmeisterschaft ist? Wieso sollte man als Schulleiter jemandem vorschreiben dürfen was er anzuziehen hat und was nicht. Wenn es einem nicht gefällt sich zu verkleiden oder wenn jemand mit Karneval an sich nichts anfangen kann oder will, dann ist das doch legitim und das sollte dann auch respektiert werden.

Dass man dann diese Schüler nicht an der Sitzung teilnehmen lässt finde ich zwar auf der einen Seite in Ordnung, aber andererseits kann man doch die Schüler dann auch nicht einfach vor der Tür sitzen lassen und diese sich selbst überlassen. Dann muss man eben auch dafür sorgen, dass sich jemand um sie kümmert. Was hätte man denn gemacht wenn es plötzlich einem der Kinder schlecht gegangen wäre oder sonst etwas passiert wäre und sie sich nicht mehr selbst hätten helfen können?

Außerdem würde mich einmal interessieren ob es denn schon soweit gekommen ist, dass man in der Schule so groß Karneval feiern muss, dass dafür scheinbar Unterricht ausfällt. Dass man eine kleine Feier für die Schüler anbietet findet ich ja auch in Ordnung, jedoch kann man dies doch dann auch nach Schulschluss anbieten.

Ich bin momentan auch in der Oberstufe eines Gymnasiums und ich habe noch nie von einer so albernen Regelung gehört, wie etwa eine Verkleidungspflicht, wie lächerlich ist das denn? An unserer Schule wird Karneval gar nicht praktiziert, das geht an uns vorüber, als würde es das nicht geben und das finde ich ehrlich gesagt auch sehr gut so, denn ich finde nicht, dass das noch etwas in einer weiterführenden Schule zu suchen hat. In einer Grundschule kann man das vielleicht noch bringen, aber auf dem Gymnasium definitiv nicht mehr.

Würde es sowas aber bei mir geben, dann würde ich das auch ganz geflissentlich übersehen, genau wie deine Freundin auch. Mir macht es keinen Spaß mich zu verkleiden und ich sehe auch nicht ein, wieso ich extra Geld für Schminke und Verkleidung ausgeben sollte, wenn ich das nicht will. Daher würde ich auch nur so kommen, wie ich immer komme. Und hier verstehe ich dann aber eigentlich auch die Einstellung deiner Freundin nicht!

Denn wenn sie keine Lust hatte, sich zu verkleiden und auch keinen Spaß an Karneval hat, wieso um Gottes Willen ist sie dann beleidigt, wenn man sie nicht in die ''Karnevalssitzung'' lässt, was immer man sich darunter auch vorstellen darf? Man könnte doch jetzt eigentlich meinen, dass sie auch an diesem Spielchen keinen Spaß hat und sich daher darüber freut, dass ihr das erspart bliebt und sie nach Hause fahren darf. Ich persönlich für meinen Teil wäre begeistert über den frühzeitigen Schulschluss und nun gibt es tatsächlich Schüler, die sich weigern sich zu verkleiden, weil sie das doof finden und sich dann darüber beschweren, dass sie nicht mitmachen dürfen? Das ist ziemlich daneben und ich würde deiner Freundin an deiner Stelle sagen, dass sie sich da gefälligst mal zurückhalten und sich nicht so aufführen soll, denn sie hat das bekommen, was sie wollte.

Ist die Schule deiner Freundin denn in einer Region, in der Karneval feiern mehr oder weniger schon ein Muss ist? Ich kenne es nur aus der Grundschule, dass dort dann erwünscht war, dass sich die Schüler und Lehrer verkleiden. Ich finde es auch etwas albern, dass der Schulleiter die Verkleidung als ein Muss eingeführt hat. Allerdings hätte ich mich dann auch eben ein bisschen verkleidet, nur um den anderen den Spaß eben nicht zu verderben.

Ich denke auch, dass man das einmal im Jahr mitmachen kann. Deine Freundin muss sich ja ansonsten nicht verkleiden. Soweit ich weiß, darf der Schulleiter aber bestimmen, ob sich Schüler und Lehrer verkleiden müssen. Ich würde es dann wie Diamante, als eine Art Hausaufgabe sehen.

Das ist so eine Sache mit der Verkleidungspflicht in der Schule. Ich hatte da schon gewisse Freiheiten in der Abschlussklasse gehabt und konnte im Prinzip selber entscheiden, ob ich verkleidet kommen möchte oder nicht. So wie ich bin, habe ich mich für die Normalo Version entschieden und bin in Normalen Alltagsklamotten gekommen. Als ich aber noch in der tieferen Klasse war, war es natürlich Pflicht von den Lehrern aus verkleidet zu kommen. Da es leider eine Art Hausaufgabe war. Das war für mich damals eine riesen Quall. Aus dem Grunde, da ich den Karneval nie leiden konnte und heute immer noch, wie die Pest über alles hasse. Ich glaube wenn ich da eine Verkleidungspflicht von oben bekommen hätte währe mir die Entscheidung ganz ehrlich sehr schwer gefallen. Ich hatte mal vor 4 Jahren eine Klassenkameradin gehabt die auch noch Schulsprecherin war sie nämlich verpflichtet die Karnevalsrede zu halten und was hat sie gemacht? Sie ist einfach zu Hause geblieben und hat sozusagen blau gemacht. Ihr könnt euch nicht vorstellen, was das für ein Chaos war. Denn der Vertreter wollte auch nicht und die Lehrer haben ihn dann druck gemacht und dann musste er es letztendlich erledigen.

Meine Freundin wohnt in der Nähe von Köln, hier ist es also völlig normal, dass eine große Karnevalsfeier in der Schule stattfindet. In meiner alten Schule war es eben auch so, dass es immer eine riesige Feier gab. Dafür hatten wir an diesem Tag halt keinen Unterricht und haben dafür an der Sitzung teilgenommen. Die vier Stunden mehr oder weniger, finde ich nun nicht so tragisch, da sowieso um 11.11 Uhr im ganzen Umkreis Schulschluss ist und man hier an Karneval eher wenig lernt, da alle etwas anderes im Kopf haben.

Meine Freundin regt sich bestimmt nicht über die verpatzte Feier auf, sondern dass sie dafür nun Fehlstunden bekommt, obwohl sie eigentlich da gewesen wäre. Sie feiert auch sonst nicht und sie meinte, dass sie sich deswegen auch niht verkleiden wolle. Wenn sie nun normalen Unterricht gemacht hätten, wäre sie sicherlich auch dort hingegangen, aber da dieser nun nicht stattgefunden hat und sie in der Schule war und dann einfach wieder gegangen ist, bekommt sie eben die Fehlstunden auch als unentschuldigt. Es wird als schwänzen angesehen, was es im Endeffekt auch ist. Aber ich hätte bestimmt auch keine 4 Schulstunden im Foyer gesessen, weil mein Schulleiter über meine Kleidung bestimmen will, auch wenn ich mich an Karneval ohnehin immer verkleide. Deswegen könnte mir das nicht passieren, aber im Fall der Fälle, wäre es mir wohl ähnlich ergangen.

Das wird ja immer schöner. Das würde ich mir nun wirklich nicht mehr gefallen lassen. Es kann ja wohl nicht sein, dass man an der geplanten Veranstaltung nicht teilnehmen darf und dann erwartet wird, dass man für die Zeit dann einfach in der Gegend herum sitzt und wartet bis die anderen mit ihrem "Unterricht" fertig sind. Wenn man sie schon von der Sitzung ausschließt, dann muss ihr einfach auch ein Programm anbieten oder ihr eine Aufgabe geben und kann doch nicht einfach erwarten, dass sie sich hinsetzt und sich die Sache damit erledigt hat.

Bevor ich mir hier eine unentschuldigte Fehlstunde eintragen lassen würde, würde ich zunächst einmal darüber nachdenken, ob mir nicht gerade schlecht geworden ist und ich mich aus gesundheitlichen Gründen auf den Weg nach Hause gemacht habe. Dass man dies als Schwänzen ansieht finde ich doch ein wenig lächerlich, zumindest dann wenn, wie ich jetzt deiner Schilderung entnehme, nichts unternommen hat um der Schülerin eine Beschäftigung zu geben. Woher hätte sie denn wissen sollen, dass sie noch dort anwesend sein muss? Ich habe das jetzt so verstanden, dass der Unterricht ja mehr oder weniger ausgefallen ist. Und da man sie von der Veranstaltung ausgeschlossen hat, sehe ich keinen Grund mehr warum man darauf kommen sollte, dass noch weiterhin eine Anwesenheitspflicht besteht. Gerade in der Oberstufe ist es doch normal, dass man gehen kann, wenn man nichts mehr zu tun hat.

Sollte sich die Meinung des Direktors nicht ändern und er darauf bestehen sollte, dass deine Freundin eine unentschuldigte Fehlstunde bekommt, dann würde ich direkt einmal beim Bildungsministerium anrufen und dort einmal diesen Fall schildern. Möglicherweise hat man dort Verständnis und kann dir etwas helfen. Denn, wie man wohl aus diesem Beitrag schließen kann, sehe ich hier das Verhalten der Schulleitung schlicht als falsch an und finde es auch mehr als übertrieben hier eine unentschuldigte Fehlstunde geben zu wollen.

Ich kenne solche Verkleidungsvorschriften in Schulen nicht. Aber prinzipiell kann der Direktor natürlich schon so eine Vorschrift machen und demnach eben verlangen, dass alle die am Karnevalsumzug mitmachen wollen sich dann eben auch verkleiden müssen. Es gibt ja immer wieder das Problem, dass sich eigentlich immer weniger verkleiden wollen, vor allem eben Jugendliche, weil sie das als uncool empfinden. Ich nehme einmal an, dass der Direktor aus diesem Grund diese Vorschrift gemacht hat, damit sich eben mehr verkleiden.

Ob diese Idee oder eben diese Vorschrift nun wirklich toll oder gar sinnvoll ist, darüber kann man sicherlich streiten. Ich bin auch nicht so der Karnevalstyp. An der Stelle deiner Freundin hätte ich wohl mit einem Kompromiss reagiert. Sie muss sich ja nicht von oben bis unten in ein wildes Kostüm schmeißen. Es gibt bei Verkleidungen ja durchaus auch sehr harmlose Varianten.

Ich denke da zum Beispiel an ein Faschingsfest von vor zwei Jahren bei einer Freundin. Da wollte sich eine andere Freundin auch nicht so recht verkleiden und so hat sie einfach eine leere CD genommen, die auf eine Schnur gegeben und sie dann wie eine Kette umgehängt. Sie ging demnach dann als Single. Wobei sie damit meinte, dass sie eben keinen Partner hat. War bei ihr insofern recht "witzig" weil sie vierfache Mutter ist und ein totaler Familienmensch ist.

Auf jeden Fall ist dieses "Kostüm" sehr gut bei den anderen angekommen. Es war zumindest mehr Gespräch als manch anderes aufwändigeres Kostüm. Wirklich verkleidet hat sie sich mit dieser einen CD aber sicher auch nicht. So etwas in der Art hätte ich an der Stelle deiner Freundin als Alternative gewählt. Zu sagen, dass man als sich selber geht, klingt eher provozierend und deswegen ist es wohl nicht durchgegangen. Hätte sie nur eine Kleinigkeit gemacht, wo sie dann auch nicht wirklich verkleidet gewesen wäre, dann hätte die Sache sicher anders ausgesehen. So wären dann wohl alle Beteiligten glücklich gewesen.