Kinder trauern anders
Ein Schock für die ganze Familie ist es, wenn jemand stirbt, den man sehr gerne hatte. Nicht nur Erwachsene, sondern besonders Kinder verstehen das überhaupt nicht. Sie akzeptieren es nicht, wenn die geliebte Omi oder der Opa nicht mehr da ist, sie ihn nie wiedersehen. Kindern sollte man die Wahrheit sagen. Es ist wichtig, damit sie trauern können.
Man sollte auch ganz klar vom Tod sprechen. Den Kindern ist nicht damit gedient umschreibende Formulierungen zu benutzen. Man tut den Kindern damit keinen Gefallen, wenn man ihnen sagt, dass der Opa eingeschlafen ist, werden sie warten und nicht verstehen, dass er nicht aufwacht. Die Kinder bekommen Angst und denken, dass es ihnen auch passiert, und sie nicht mehr aufwachen und wohlmöglich später im Sarg liegen.
Für Kinder ist es besser, wenn eine vertraute Person ihnen erklärt, dass der Opa gestorben ist, und er nie wieder mit ihnen spielen kann. Wenn Kinder trauern, muss das in jeglicher Form zugelassen werden. Ihnen muss auch gesagt werden, dass es nicht ihre Schuld ist, dass der Opa jetzt tot ist. Wenn sie noch jünger sind, bis vier Jahre, werden sie sich sonst die Schuld geben, dass Schlimmes passiert ist, weil sie böse waren.
Falls Kinder die Trauer in Fröhlichkeit verarbeiten, sollte das akzeptiert werden. Egal ob sie lachen oder weinen, das muss man ihnen zugestehen. Kinder gewinnen Stärke durch das Trauern in allen Formen. Die Familie sollte die Erinnerung an den Opa lebendig halten und die Kinder so unterstützen.
Kinder brauchen ein Andenken an den Opa, etwas Persönliches. Sie hängen an Dingen, die sie mit dem Verstorbenen verbindet, ganz banale Dinge, zum Beispiel das Taschentuch, das der Opa beim Wandern dabei hatte, oder einen Schal oder Kugelschreiber. Die Kinder sollten nach ihrem Wunsch gefragt werden. Man sollte gemeinsam mit den Kindern das Grab besuchen und Opas Lieblingsbeschäftigung nachgehen, wie zum Beispiel Blumen gießen oder Kuchen backen.
Das alles kann hilfreich sein, und den Kindern über die Traurigkeit hinweghelfen. Wie würdet ihr mit der Trauer eines Kindes umgehen? Kennt ihr ein kleines Kind, das selbst schon den Tod eines lieben Menschen verarbeiten mußte?
Ich kann da nur unterschreiben und denke auch, dass du gute Punkte erwähnt hast, wie man Kinder an den Tod und das Trauern heranführen sollte.
Da wir jetzt erst letzte Woche einen solchen Fall in der Familie hatten, kann ich auch etwas dazu sagen. Meine Oma ist letzte Woche sehr überraschen verstorben und meine Schwester hat 3 Kinder (2, 3 und 5) die die Uroma auch kannten, oft da waren und gerne hatten. Die Jüngste versteht das (natürlich) alles noch gar nicht, und hat auch noch gar nicht gemerkt, dass da was fehlt oder anders ist. Der Mittlerste konnte auch nicht sehr viel damit anfangen, er kam nur lächelnd zu mir an und sagte: Oma nun beim lieben Gott!
Der Älteste konnte das Ganze schon an besten verstehen, allerdings glaube ich, dass ihm das auch noch nicht so bewusst war bzw ist, dass die Uroma nie wieder da sein wird. Nachdem meine Schwester ihm das erklärt hatte, war sein erster Gedanke: Wer macht denn dem Opa nun seine Suppe? Das kann doch nur die Oma. Aber auch er hat das Ganze relativ fröhlich gesehen, deswegen kann ich da bei dir auch nur unterschreiben, dass es absolut nicht verkehrt ist, es den Kindern zu lassen, diese Situation mit Fröhlichkeit zu verarbeiten.
Auch durfte der Älteste nach der eigentlichen Beerdigung zum Friedhof, ich denke auch, dass das wichtig ist, damit er versteht, dass Uroma wirklich nicht mehr da ist. Danach wirkte er auch etwas traurig, sagte auch, dass er traurig ist. Bisher fragte er nicht mehr weiter nach, aber ich denke auch, dass es nochmal kommen wird, dass er fragt wo denn die Uroma nun ist.
Ich glaube das Schwierigste dabei - den Kindern beizubringen, dass jemand verstorben ist - ist, dass man selber noch sehr durcheinander ist und mit der Trauer zu kämpfen hat. Man selber hat noch nicht ganz verstanden, was passiert ist und muss dann "stark" für seine Kindern sein.
Nana 2011, es tut mir sehr leid für dich, dass du deine Oma verloren hast. Ich kann dir das nachfühlen, dass es für dich sehr schwer ist, die Kinder zu trösten, wenn du selbst Trost brauchst. Ist deine Oma plötzlich verstorben oder war sie sehr krank? Deiner Schwester wird es sicher auch nicht gutgehen.
Aber vielleicht können die Kinder euch helfen, indem ihr mit ihnen sprecht über die Uromi. Du siehst an den Fragen der Kinder, dass es für etwas Natürliches ist. Sie denken sofort an das Nächstliegendste, die Suppe für Opa. Es ist rührend. Ihr werdet euch wohl in nächster Zeit sehr viel mit den verschiedenen Fragen der Kinder befassen müssen. Das ist sehr hart, aber ich denke, dass deine Trauer dann etwas erträglicher wird. Verstehen kann man das sowieso nicht, dass plötzlich ein Mensch einfach weg ist und man sieht ihn nie wieder. Das wird noch sehr lange dauern, bis du darüber hinwegkommst. Ich wünsche es dir von ganzen Herzen.
Ich kann dem nicht so wirklich zustimmen. Ich selbst bin als Kind mit etwa 7 Jahren mit dem Tod meiner Oma konfrontiert worden und ich habe einfach akzeptiert, das ich sie nicht wieder sehe. Ich war zwar bei den Trauerfeierlichkeiten und auch der Urnenbeisetzung dabei. Aber ich habe es nicht wirklich als Verlust gesehen. Selbst später nicht, obwohl ich gern und auch oft bei meiner Oma gewesen bin.
Meine Töchter haben 2009 beide Großväter verloren und dies einfach nur akzeptiert. Als mein Vater dann im Herbst als zweiter Opa verstorben war, kam nur die Bemerkung, das sie nun halt gar keinen Opa mehr haben und damit war das Thema für sie auch schon abgeschlossen. Sie waren bei beiden Todesfällen 6 Jahre alt.
Ihr Vater hat sie nach den Trauerfeierlichkeiten für den ersten Opa auch regelmässig mit zum Grab genommen, aber die Kinder empfanden das eher als Belastung und sie reden auch nie von diesem Opa. Bei meinem Vater sieht das zwar schon anders aus und sie erinnern sich an vieles, was er in ihrem Beisein getan hat. Aber sie hatten bisher auch noch nie den Wunsch dort auf den Friedhof zu gehen und waren demzufolge auch noch nicht dort, da ich es nicht erzwinge.
Vom Tod als solches wissen sie halt, das man danach auf dem Friedhof begraben wird. Das es auch Feuerbestattungen gibt, wissen sie aktuell noch nicht. Das der verstorbene auch nicht wieder kommt, wissen sie auch. Aber das sie die Großväter direkt vermissen und sie über deren Tod wirklich länger traurig waren, konnte ich halt so nicht beobachten.
Und auch andere Kinder in meinem früheren Wohnort, wo eben Großeltern verstorben sind, haben sich nicht anders benommen als vorher. Kinder sehen dabei nicht wirklich den Verlust, sondern machen instinktiv das, was wir Erwachsenen uns gegenseitig raten. Sie behalten die positiven Erinnerungen im Herzen.
Cid hat geschrieben:Wie würdet ihr mit der Trauer eines Kindes umgehen? Kennt ihr ein kleines Kind, das selbst schon den Tod eines lieben Menschen verarbeiten mußte?
Bei uns war/ ist dasThema ja auch sehr aktuell. Die Beerdigung meines Opas und des Uropas von Neffe (7) und Nichte (5) fand gerade erst statt. Beide Kinder waren mit dabei, weil sie sich zum Einen von ihrem Uropa verabschieden wollten und zum Anderen, weil sie ihren Uropa ja auch doch noch mitbekommen haben und auch, wie es ihm nicht mehr ganz so gut ging.
Beide Kinder haben gestern nicht wirklich Trost gebraucht, sie haben den Tod als Tod akzeptiert und waren schon vorher darauf vorbereitet, dass sie den Uropa nicht mehr sehen werden. Ich weiss aber nun nicht, wie bewusst ihnen das wirklich ist. Allerdings haben die Eltern der beiden Kinder auch "gute Arbeit" geleistet und mit ihnen vor der Beerdigung über alles gesprochen.
Beim Requiem in der Kirche waren sie natürlich nicht so "diszipliniert", wie es ältere Kinder/ Jugendliche und Erwachsene sind und so richtig traurig waren sie hinterher bei der Beerdigung auch nicht. Aber ich finde, sie müssen das auch gar nicht so sein und das hat ihnen keiner übel genommen.
Ich selbst habe mit 4 oder 5 Jahren bereits die erste Konfrontation mit dem Tod gehabt. Allerdings weiss ich ehrlich gesagt nicht mehr, ob ich dort bei der Beerdigung meiner Oma mit in der Kirche gewesen bin. Ich glaube es aber nicht. Auch ich habe den Tod so akzeptiert. Sicherlich war ich traurig, aber ich denke, mir erging es damals so, wie es Nichte und Neffe ergeht. Kinder sind auch im Umgang mit Trauer und Tod "unkomplizierter".
Als vor einem Jahr meine liebe Tante verstorben ist, war ich natürlich fix und fertig mit den Nerven. Ich habe einfach nur geweint und mein Sohn wusste einfach nicht warum. Mein Sohn war damals 5 Jahre alt.
Ich habe damals die Kindergärtnerin gefragt, wie ich es meinem Sohn am besten erklären kann, damit er es versteht. Die waren wirklich sehr nett und vor allem sehr hilfreich. Sie haben mir zum Alter passende Bücher rausgesucht, die ich meinem Sohn dann vorgelesen habe. Die Bücher haben den Tod gut erklärt. Es stand halt so drin, das wenn mann Tod ist, nicht mehr wiederkommt und man dann bei dem lieben Gott ist. Und das man in einer Kiste auf den Friedhof begraben wird und der Mensch Erde wird damit neue Blumen wachsen können.
Mein Sohn hat es mit den Büchern gut verstanden und gut verkraftet. Getrauert hat er nicht wirklich oder aber man hat es ihm nicht angemerkt. Zum Friedhof habe ich ihn einmal mitgenommen aber nicht zur Beerdigung. Kinder trauern anders als wir Erwachsene.
Ich selbst war im Alter von knapp fünf Jahren in einer solchen Situation, als meine Uroma gestorben ist, mit der ich sehr viel Zeit verbrachte habe und ich habe auch erlebt, wie mein Cousin im Alter von sieben Jahren mit dem Tod unseres Großvaters zurecht kommen musste. Als ich selbst damit zu tun hatte, war das schon ein recht großer Schlag für mich, weil meine Großmutter damals noch sehr elanvoll und meiner Ansicht nach fit war und ich das einfach nicht erwartet hatte. Ich habe damals sehr viel Zeit mit ihr verbracht, weil sie auch ein Jahr zu uns nach Deutschland gekommen war, um auf mich und meinen kleinen Bruder aufzupassen, während meine Mutter ihr Studium fortsetze. Und dann auf einmal war meine Uroma eben tot. Ich hatte aber schon in der Zeit auch ein wenig Erfahrung mit Tod, denn ich habe das eine oder andere von meinen Eltern mitbekommen, die auf der Beerdigung von Bekannten waren und da natürlich auch geweint haben, da fragt man als Kind dann auch schon mal nach.
Ich hatte aber in der Zeit keine großen Probleme und auch die darauf folgenden Todesfälle konnte ich recht gut verarbeiten, ohne irgendwas zu verdrängen. Als dann jedoch mein kleiner Cousin damit konfrontiert wurde, war ich ehrlich gesagt schon ein wenig erschrocken darüber, dass dieser einerseits keine Ahnung von dem Thema zu haben schien und die Mutter es auch nicht für nötig hielt, ihm irgendwas zu erklären. Sie als gläubiger Mensch, hielt es für ausreichend, ihm zu erklären, dass Opa jetzt im Himmel sei, bei den Engeln. Sie zündete auch eine Kerze an und meinte, dass diese ihm den Weg leuchten würde, woraufhin mein kleiner Cousin nur verdutzt fragte, ob Opa den zum Himmel ''gehen'' müsse und dann dafür die Kerze brauche und wenn dem nun so sei, wieso lag dann sein Körper noch da?
Ich finde es unverantwortlich, wie einige Eltern mit diesem Thema umgehen und dass diese es scheinbar einfach nicht schaffen, ihren Kindern klipp und klar zu erklären, dass Opa oder eben sonstwer nun Tod ist und auch nicht mehr wieder kommen wird, so endgültig das auch klingen mag. Wie soll ein Kind es schaffen, das zu verarbeiten und damit klar zu kommen, wenn man ihm solche Geschichten erzählt und wie soll man denn dann antworten, wenn plötzlich Fragen aufkommen wie ''Warum darf ich nicht zu den Engeln?'' oder ''Warum will Opa denn in den Himmel gehn?''.
Bei uns war es leider auch gerade aktuell. Nur ist bei uns nicht die Oma oder Uroma gestorben sondern eben der Cousin meines Mannes. Meine beiden größeren haben nicht wirklich viel Kontakt zu ihm gehabt, aber der kleine sehr wohl. Da es ein Arbeitsunfall war und er vier Tage im Koma lag waren mein Mann und ich in dieser Zeit sehr oft im Krankenhaus. Sie fragten nach ihm. Als man ihn für Hirntod erklärt hat, fragten sie nur was das genau ist.
Als er dann verstarb haben sie es so hingenommen. Als mein kleiner sah wie ich weinte, hat er mich sogar in den Arm genommen, mit mir geweint. Nicht weil der Onkel verstorben ist, sondern weil jetzt sein kleiner Sohn keinen Papa mehr hat. Ihnen war aber schon immer klar, dass ein Mensch der gestorben ist, nie wieder zurückkommt.
Ich bin immer zu meinen Kindern ehrlich gewesen und werde es auch immer sein. Auch wenn die Wahrheit weh tut, sage ich es. Mein kleiner (9 Jahre alt) hat sogar den Geruch des verstorbenen gerochen. So denke ich mir, hat er es irgendwie verarbeitet bzw. ist am verarbeiten, den es ist gerade einmal 40 Tage her. Bei der Beerdigung waren sie nicht, ich auch nicht aber wir haben vor im Sommer nach Serbien zu fahren, den dort wurde er beerdigt. Da werde ich mit allen 3 Kindern zu dem Grab gehen. Ihnen nochmals alles erklären.
Ich denke mir jedes Elternteil wird wissen, wie es seinem Kind erklärt, dass ein lieber Verwandter verstorben ist. Manche Kinder können mit der Wahrheit nichts anfangen. Manche können nur mit der Wahrheit leben. Es kommt auch auf das Alter des Kindes an. Bei jüngeren kann ich einige Notlügen verstehen. Aber wenn ein Kind schon etwas älter ist, denke ich mir hat es verdient die Wahrheit zu erfahren. Zwar sind meine Kinder schon Recht groß (16,12 und 9) und können die Wahrheit vertragen, doch wären sie kleiner gewesen, hätte cih ihnen auch "Märchen" aufgetischt.
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