Kann man sich gegen Solarzellen auf dem Dach wehren?
Hier in diesem Thread Solaranlagen: Nicht alle Dächer geeignet? wurde geschrieben, dass man im Falle eines Brandes nicht löschen darf, wenn Solarzellen auf dem Dach angebracht sind und man kontrolliert abbrennen lassen muss.
A macht sich nun Sorgen. Bei ihm genau neben seinem Fenster, also neben seiner Wohnung, die im zweiten Stock liegt, ist noch ein Gebäude, was ein Anbau zu dem Gebäude ist, wo A wohnt. Auf diesem Dach hat der Vermieter von A bestimmt 100 Solarzellen aufgebaut. Das sieht erstmal nicht sehr schön aus, aber ist zu ertragen. Aber wenn es wirklich so ist, dass im Falle eines Brandes nicht gelöscht werden kann, dann ist es ja fast unzumutbar für einen Mieter dort zu wohnen.
Die Solarzellen kamen erst auf dieses Dach, nachdem A 2 Jahre in der Wohnung gewohnt hatte und beim Einzug wurde auch nichts gesagt, dass Solarzellen geplant sind. Kann A sich eventuell wehren? Oder muss A das hinnehmen, dass eine Gefahr von diesen Solarzellen ausgeht? Der Strom wird nicht für die Wohnungen gebraucht, sondern nur für die Gewerbeeinheiten, die auch in dem Gebäude sind.
Ist das wirklich so gefährlich und muss man dann wirklich ein Gebäude kontrolliert abbrennen lassen, wenn es brennen sollte? Ist das zumutbar oder macht sich A umsonst Sorgen?
Also ich würde jetzt nicht sagen, dass da grundsätzlich ein kontrolliertes Abbrennen stattfinden würde, eher ein kontrolliertes Löschen. Die Feuerwehren löschen mal grundsätzlich alles, aber bei elektrischen Anlagen muss man extra vorsichtig sein und dafür gibt es Vorschriften. Das kann dann dazu führen, dass man eben nicht so löschen kann, wie man möchte, bzw. die Löschung sich verzögert, bis man eine Möglichkeit gefunden hat, die Anlage "abzuschalten". Im Zweifel geht das Leben der Retter und Löscher vor. Auf jeden Fall sind Feuerwehren bei solchen Dächern sehr vorsichtig.
Insofern ist man natürlich gefährdeter, wenn man in so einem Haus lebt oder leben muss. Ich denke, man wird auf jeden Fall anwaltliche Hilfe in Anspruch nehmen müssen, wenn man sich dagegen wehren möchte. Dass man das kann, würde ich bejahen, denn schließlich sind z. B. eigene Sicherheit und auch eigene Versicherungen betroffen, für die plötzlich von einem erhöhten Gefährdungspotenzial auszugehen ist. Ich habe aber z. B. neulich bei meiner Hausratversicherung zumindest diese Frage nicht gestellet bekommen. Im Fall des Falles sollte man aber mal genau in die Bedingungen schauen.
Richtlinie2 hat geschrieben:Das kann dann dazu führen, dass man eben nicht so löschen kann, wie man möchte, bzw. die Löschung sich verzögert, bis man eine Möglichkeit gefunden hat, die Anlage "abzuschalten". Im Zweifel geht das Leben der Retter und Löscher vor. Auf jeden Fall sind Feuerwehren bei solchen Dächern sehr vorsichtig.
Aber genau darin liegt ja das eigentliche Problem dieser Anlagen. Man kann sie eben nicht einfach abschalten. Wenn ich den Bericht diese Woche richtig verstanden habe, dann kann und wird zwar in der Regel der Strom für das in Flammen stehende Haus abgeschaltet. Jedoch bringt dies ja nichts, da die Anlage ja auch weiterhin Strom produziert und diese eben an sich nicht abzuschalten ist. Deswegen kann man durchaus davon reden, dass die Feuerwehr in vielen solchen Fällen gar keine andere Wahl hat, als das Haus kontrolliert abbrennen zu lassen, da man sich eben sonst selbst einfach in eine zu große Gefahr begibt, da das Löschwasser den entstehenden Strom eben leiten könnte und dies dann eben zu der angesprochenen Gefahr der Feuerwehrleute führen würde.
Das macht einem ja richtig Angst, wenn man liest, dass alles dann unter Strom steht. Dann muss es ja auch unter Strom stehen, wenn es regnet oder mache ich mir da Gedanken, die abstrus sind?
Was kann A denn machen? Kann A als Mieter denn was unternehmen oder muss A das so ohne weiteres alles hinnehmen? Vor allem, weil A ja nichts von dieser Anlage hat. Deswegen wird A´s Strom ja nicht billiger.
Das Einzige, was du machen kannst, beziehungsweise A ist ein Beratungsgespräch mit einem Rechtsanwalt führen. Aber vorab sollte sich A genau bei einem Fachmann erkundigen, ob die Solaranlage wirklich so gefährlich ist. Vielleicht kann A auch überprüfen, welcher Belag auf dem Dach ist. Es ist immer besser, gut informiert zum Anwalt zu gehen.
Normalerweise ist es ja Sache des Vermieters, wenn er Dinge an seinem Haus verändert. Aber wenn es durch die Änderung so gefährlich werden kann, weiß ich nicht, ob er da die Zustimmung von A braucht. Ich an seiner Stelle würde mir eine andere Wohnung suchen.
Ich habe ja schon im anderen Thread geschrieben, dass die Feuerwehr durchaus löschen kann und wird, nur dass das unter Umständen gefährlich für die Einsatzkräfte werden kann. Allerdings wurde zumindest bei den mir bekannten Anlagen, die 2010 in Betrieb genommen wurden, von der zuständigen Behörde darauf bestanden, dass es eine leicht zugängliche Möglichkeit gibt, die Anlage stromlos zu machen. Dafür gibt es inzwischen einige Möglichkeiten, die nicht einmal sehr teuer sind. Daher würde ich doch erst mal den Vermieter kontaktieren und die Befürchtungen ansprechen. Vielleicht sind diese ja schon völlig unbegründet.
Je nach Ausgestaltung des Mietvertrages ist es aber auch aus anderen Gründen denkbar, dass man sich als Mieter erfolgreich gegen die Errichtung einer Photovoltaikanlage zur Wehr setzt. Das hängt aber, wie schon erwähnt, von der konkreten Ausgestaltung des Mietvertrages ab. So ist beispielsweise die vertragliche Zusicherung der Dachgestaltung ein Hindernis, in Standardmietverträgen wird man hierzu aber wahrscheinlich nichts finden. Hier ist aber der Fachanwalt der bessere Ansprechpartner. Am besten geht der mal den Mietvertrag durch.
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