Den ersten Schritt tun oder nicht?

Wir haben schon seit längerem keinen Kontakt mehr zu den Schwiegereltern, da wir ihr Fehlverhalten nicht mehr ertragen, und diese keine Einsicht haben. Nun ist das Problem das unsere Kinder ihre Oma und Opa natürlich sehr lieb haben und auch hin wollen.

Die Problematik liegt nun darin wie erklären wir ihnen das bzw. sollten wir mal wieder den ersten Schritt auf sie zugehen oder abwarten bis sie ihre Sturheit aufgegeben haben und sich bei uns melden ? Unsere Kinder sind leider noch zu jung um das alles zu verstehen und ich weiss nicht wie ich ihnen das alles verständlich erklären soll. Habt Ihr einen guten Rat ?

Wie lange habt ihr denn keinen Kontakt mehr ? Und inwiefern haben Fehlverhalten statt gefunden ? Sind die Enkelkinder die einzigen Enkelkinder ?

Wir haben schon seit längerem keinen Kontakt mehr zu den Schwiegereltern,

Das ist natürlich besonders für Deinen Partner bedauerlich, da es sich ja um seine Eltern handelt. Diese sollten nicht so behandelt werden, dass ein Kontaktabbruch notwendig wird. Erst recht nicht, wenn der Kontakt vorher mindestens "normal" war.

da wir ihr Fehlverhalten nicht mehr ertragen, und diese keine Einsicht haben.

Es ist natürlich immer die Frage, was unter "Fehlverhalten" verstanden wird. Geben sie gegen euren Willen den Kindern Süßigkeiten? Versuchen sie sich in die Erziehung einzumischen? Wollen sie euch auseinander bringen? Prügeln sie die Enkelkinder? Du siehst, "Fehlverhalten" ist nicht gleich "Fehlverhalten".

So aber bleibt uns nur zu glauben, dass du in dem betreffenden Fall uneingeschränkt im Recht bist und zweifelsfrei die Schwiegereltern von ihrer Linie abweichen müssen. Für eine echte Einschätzung ist die Beschreibung aus meiner Sicht etwas dünn.

Nun ist das Problem das unsere Kinder ihre Oma und Opa natürlich sehr lieb haben und auch hin wollen.

Also gab es vorher doch einen guten Kontakt. Aber wenn für euch dieser abgebrochen werden musste, solltet ihr das auch gegen den Willen der Kinder durchziehen! Schließlich ist der hier ungenannte Streitpunkt immer noch existent. Selbst wenn ihr euch dem verständlichen Wunsch der Kinder beugen solltet.

Die Problematik liegt nun darin wie erklären wir ihnen das bzw. sollten wir mal wieder den ersten Schritt auf sie zugehen

Wichtig ist, dass ihr es euch erklären könnt. Die Kinder werden jedenfalls keine abstrakte Erklärung fordern und sie würden diese auch nicht so ohne weiteres hinnehmen. Und ob ihr den "ersten Schritt" machen sollt oder nicht, hängt auch von euren Absichten ab.

oder abwarten bis sie ihre Sturheit aufgegeben haben und sich bei uns melden ?

Bei so einem Satz muss ich noch einmal darüber nachdenken, wie sich die "Sturheit" der Schwiegereltern ausdrückt. Wenn diese darin besteht, dass sie warten, bis ihr eure Sturheit aufgegeben habt, dann würde ich von einem klassischen Patt sprechen.

Unsere Kinder sind leider noch zu jung um das alles zu verstehen

Offensichtlich verstehen es die Eltern auch nicht ganz.

und ich weiss nicht wie ich ihnen das alles verständlich erklären soll. Habt Ihr einen guten Rat ?

Die Kinder bei der Überlegung außen vor lassen und sich selbst klar über das vermeintliche Problem werden. Anschließend überlegen, was das eigene Ziel sein soll und erst danach die Kinder ins Boot holen. Nur etwas für die Kinder zu tun, was einen selbst ganz massiv betrifft, ist langfristig wirklich keine Lösung für die Beteiligten.

Solange die Großeltern nichts gemacht haben, was den Kindern schadet, dürft ihr den Kontakt gar nicht unterbinden. Auch Großeltern haben Rechte und können diese wenn es Hart auf Hart kommt, auch per Gericht durchsetzen. Und mit den Kindern schaden meine ich nicht das Stück Schokolade was sie zu viel angeboten haben. Da müssen schon echte Gründe vorliegen, damit ihr den Kontakt zwischen Großeltern und Enkelkindern unterbinden könnt.

Ich selbst hatte auch keinen guten Kontakt zu meiner Schwiegermutter und habe den Kontakt selbst so gut vermieden wie es eben möglich war. Aber deswegen habe ich den Kindern den Kontakt nicht verboten. Auch wenn ich mit vielen nicht einverstanden war, was dort gelaufen ist. Aber Großeltern sehen eben vieles lockerer als die Eltern selbst.

Und selbst mit meiner Mutter habe ich oft genug Diskussionen, weil sie manche Dinge eben nicht so durchsetzt, wie ich das erwarte. Und heute habe ich zu meiner Schwiegermutter gar keinen Kontakt mehr und die Kinder sehen sie trotzdem regelmässig. Also denk bitte erstmal mit deinem Partner darüber nach, ob das Fehlverhalten wirklich so schlimm ist, das ihr euere Kinder deswegen leiden lasst.

Kinder brauchen ihre Großeltern, sonst werden diese vermisst, besonders wenn die Kinder dann von anderen Kindern mitbekommen, dass diese welche haben. An sich finde ich da diesen Aspekt wichtiger und würde meine Sturheit überwinden, um mit den zerstrittenen Großeltern wieder in Kontakt zu kommen, allerdings stelle ich mir hier die Frage, wieso es denn nicht auch umgekehrt ist. Ihr habt doch schließlich kleine Kinder und als Großeltern sollte man doch eigentlich wissen, dass Kinder einen brauchen und dann möglichst Streitereien sein lassen und für die Kinder da sein sollte.

Aber wenn du es nun warst, die den Kontakt verweigert hat, dann solltest du natürlich auch wieder den ersten Schritt machen, denn du hast nun vermutlich deine Eltern gekränkt und sie in ihrem Stolz verletzt und da kann man dann in der Regel auch nicht mehr erwarten, dass diese auf einen zukommen und sich wieder vertragen wollen. Ich würde hier versuchen wieder Frieden zu schließen, allerdings zunächst einmal nur mit einem gemeinsamen Treffen zwischen die, deinem Mann und deinen Eltern, damit die Kinder da in die Konflikte nicht hineingezogen werden.

Ich schätze nun, dass es wohl auch irgendeinen Grund haben wird, dass du den Kontakt zu den Großeltern abgebrochen hast und wenn du dich nun wieder mit ihnen verträgst, dann brauchst du nicht zu erwarten, dass diese dann auf einmal ihre Fehler einsehen und alles besser machen. Man sollte das dann meiner Meinung nach schon ausdiskutieren um noch einem einen solchen Vorfall zu vermeiden und eine friedliche Beziehung zu führen unter der die Kinder nicht leiden brauchen.