Guttenberg zurückgetreten
Hallo,
ich denke, es ist schwierig zu beurteilen, ob sein Rücktritt die nötige Konsequenz war. Einerseits finde ich, dass sein Rücktritt okay ist, weil er seine Mitarbeiter auch immer entlassen hat wenn sie Fehler gemacht haben. Anderseits denke ich mir, dass seine Doktorarbeit nichts mit dem Posten des Verteidigungsminsters zu tun hat und deshalb sein Rücktritt überzogen ist. Wenn er seinen Doktortitel abgelegt hätte, hätte das gereicht.
Merkwürdig finde ich allerdings, dass das mit seiner Doktorarbeit erst jetzt ans Tageslicht gekommen ist und zwar jetzt, wo er so sehr beliebt ist bei den meisten Bürgern. Warum ist das niemanden vor 1 Jahr aufgefallen?
Und was ich noch viel merkwürdiger finde ist die Tatsache, dass er überhaupt einen Doktortitel bekommen hat. Hat seine Uni bzw. sein Doktorvater die Arbeit nicht gelesen? Die wurde doch bewertet und akzeptiert. Vielleicht hätte seine Uni einfach mal die Doktorarbeit kontrollieren sollen.
Und zu den Medien äußere ich mich jetzt mal nicht weiter....
Ich finde die ganze Aufregung rund um Guttenberg auch für übertrieben. Natürlich ist es nicht toll was er gemacht hat, das streitet wohl auch keiner ab. Angeblich soll er bei den Kopien auch echt übertrieben haben, das ist natürlich auch nicht fein. Aber er wird wie gesagt sicher nicht der einzige sein, der das gemacht hat. Das soll nicht heißen, dass ich das in Ordnung finde, aber er hat seine Arbeit soweit gut gemacht. Man sollte einmal alle Politiker kontrollieren, dann würde es wohl zu einer kompletten Neuumstrukturierung kommen, weil da müssten dann wohl so einige gehen.
Der Rücktritt war meiner Meinung nach mehr als Notwendig, denn solch ein Betrug ist nicht akzeptabel, völlig egal unter welchen Aspekten. Der Mann hat immerhin dreist betrogen und kopiert und dann sagt dann auch noch völlig ungeniert, dass er die Arbeit nach seinem "besten Gewissen" angefertigt habe, bis er dann schließlich doch nachgeben muss und zugibt "Fehler" gemacht zu haben. Wobei ich kopieren nicht für einen Fehler halte, sondern für Betrug.
Ich finde eine solche Person hat in der Politik nichts verloren, wenn man schon bei seiner Doktorarbeit auf Betrügereien angewiesen ist, wie kann man sich dann sichergehen das nicht auch in anderen Bereichen betrogen wird?
Genau so kann ich diese ganze "Pro-Guttenberg" Fraktion nicht verstehen, viele der Argumente die von Ihnen kommen sind zum Beispiel: "Jeder hat schon einmal geschummelt"; "Wir haben doch alle schon Fehler gemacht...". Allerdings sind das meiner Meinung nach zwei vollkommen verschiedene Dinge ob man mal in einer Klassenarbeit geschummelt hat oder ob man bei seiner Doktorarbeit essentielle Passagen kopiert hat. Ersteres hat mit Sicherheit schon jeder einmal gemacht, zweiteres ist allerdings nicht zu vertreten, vor allem nicht bei einer Regierung die mehrjährige Haftstrafen für Raubkopierer fordert, denn in diesem Sinne ist dann das kopieren von Passagen auch nichts weiter als eine "Raubkopie", denn der Urheber wurde davon nicht in Kenntnis gesetzt. Deshalb finde ich auch das noch weiterführende Maßnahmen eingeleitet werden sollten.
Was ich oft auch erschreckend finde ist das viele der Pro-Guttenberg-Anhänger nicht einmal eine Ahnung haben was der Verteidigungsminister überhaupt geleistet hat sondern es kommen oftmals nur die gleichen Argumente, zum Beispiel wie ungerecht das doch sei zu Guttenberg jetzt so fertigzumachen und das das alles nur die Schuld der Medien und die Schuld der Neider sei. Das sind in meinen Augen leere Argumente und ich finde man sollte sich vorher informieren bevor man in diesem Bereich so klar Stellung bezieht.
Wer im Glashaus sitzt, der sollte halt niemals mit Steinen werfen. Das dürfte Guttenberg dann wohl den Job gekostet haben.
Die Guttenberg Befürworter, mit denen ich bisher gesprochen habe, hatten bisher alle kaum Kenntnis des Ausmaßes der offensichtlichen Verfehlungen seiner Dissertation, aber auch des ganzen "Konzeptes Guttenberg". Die ganzen Querelen um seine mehr als geschönte Vita, seine fehlende Kompetenz in Sachen Wirtschaftsminister, seine häufig vorschnellen politischen Entscheidungen, sein scheibchenweiser Umgang mit Problemen. Die Dissertation wäre ja auch gar nicht zu seinem Problem geworden, wenn da nicht wieder der zögerliche und teils verlogene Umgang mit diesem Problem gewesen wäre. Das war genauso problematisch, wie viele seiner bisherigen politischen Entscheidungen. Und auch die Art und Weise seine Abgangs passte da wieder ins Bild, Einsicht war da nicht zu erkennen.
Zudem wird sein bisheriges politisches Handeln auch vollkommen überschätzt, auch in Sachen Bundeswehrreform. Denn letztlich ist da bisher gar nichts geschehen. Bisher gibt es nur Vorschläge und Einschätzungen, aber keine Entscheidungen. Die Abschaffung der Wehrpflicht ist ja noch nicht mal Gesetz und wir wollen mal sehen, was sich da noch angesichts der Personalprobleme ergibt. De Meziere wird sich jedenfalls freuen, dass er selber da noch einiges bewegen kann und nicht vor vollendeten Tatsachen steht.
Die meisten Befürworter fokussieren jetzt leider nur auf die Dissertation und können nicht mal im Ansatz den Schaden beurteilen, der da angerichtet wurde. Auf dieser Seite herrscht große Unkenntnis und viel zuviel Emotionalität und zwar soviel, dass es schon nicht mehr gut war. Auch der Vorwurf, dass die Medien da eine Kampagne gegen ihn gestartet hätten, ist äußerst fraglich. Guttenberg hat sich immer in großem Stil der Medien bedient (ich erinnere an den letzten Coup mit Kerner in Afghanistan), seine Beziehungen zur Bild sind persönlicher Art, ohne die Befeuerung aus den Medien, hätte er ja nie die Aufmerksamkeit bekommen.
Es ist am Ende so gekommen, wie es abzusehen war. Wie sagt meine Frau immer so schön: Der Krug geht solange zu Brunnen, bis er bricht. Er kann ja gerne nach einer Schonfrist von 3-5 Jahren einen Neuanfang wagen, wenn er denn nicht von der Macht lassen kann. Aber vermutlich wird er in einer ganz anderen Ecke wieder auftauchen und die wird mit viel Geld zu tun haben.
Ich möchte meinen Beitrag vom gestrigen Tag noch um einen wunderbaren Radiobeitrag ergänzen, der perfekt zeigt, was ich damit meinte, dass viele Guttenberg Fans viel zu emotional reagieren und jeglicher Background und jegliches Faktenwissen vermissen lassen. Dieses Interview mit "Anja" passt in diesem Fall wie der berühmte Popo auf den Eimer. Geführt hat das Interview Holger Klein von der LateLine (läuft auf Bremen Vier, MDR SPUTNIK, DASDING, YOU FM, UnserDing, Fritz, und N-JOY).
Um es vorwegzunehmen, das Fazit des Interviews: Der Guttenberg war nett, hat einen geilen Job gemacht und wurde von den Medien niedergeschmettert. Deutschland ist ein Neidland und ich finde das total gemein.
Von Seiten der Befragten vollkommen faktenfrei und auch faktenresistent. Unbedingt hörbar bis zum Schluss. Einfach mal 10 Minuten Zeit nehmen.
Ich finde es irgendwie total schade, dass Guttenberg zurückgetreten ist. Ich denke, dass diese Schmutzkampagne total unnötig war und dass sie es nur gemacht haben, um ihn zu schaden. Ob er nun etwas abgeschrieben hat oder nicht, interessiert doch eigentlich niemanden. Es geht um seine Arbeit als Politiker und nicht um seinen Doktortitel. Das sind alles nur neidische Leute, die so tun, als hätten sie in ihrem Leben noch nie einen Fehler gemacht. Wenn man wirklich intensiv gräbt, findet man bei fast jedem der "Saubermänner" sicher einen Skandal für den diese Person zurücktreten müsste.
Ich mag Guttenberg nach wie vor und er tut mir irgendwie total Leid. Ich finde nicht, dass er das so verdient hat und selbst wenn er abgeschrieben hat, was soll das schon. Das haben schon so viele vor ihm gemacht, aber ihm deswegen jetzt mal hart ausgedrückt die Karriere zu verderben, finde ich schon hart und absolut überflüssig.
Der hat nicht nur ein bisschen geschummelt und ein paar Passagen „nicht deutlich genug als Zitat gekennzeichnet“ - der hat sogar bis weit ins Vorwort hinein abgeschrieben. Das geht schlichtweg nicht. Das hat auch nichts mit „etwas mogeln“ zu tun, das ist schlichtweg Betrug. Kein Betrug der schwerwiegend genug wäre um den Staatsanwalt zu bemühen, aber Betrug bleibt es. Und jeder der seine Doktorarbeit nicht mit copy & paste geschrieben hat dürfte sich da zu Recht fragen: Wieso darf der das? Darf er eben nicht. Das wusste er auch und hat nur einiges fehl eingeschätzt.
Zum einen die Machtverhältnisse in der deutschen Presselandschaft. Ja, die Bildzeitung ist mächtig, aber als Bayer es sich ausgerechnet mit der Süddeutschen Zeitung verderben? Autsch, das grenzt ja fast an mit Senf einschmieren und in den Löwenkäfig springen …
Und er hat falsch eingeschätzt, das in Zeiten des Internets solche Überprüfungen nicht mehr teure, wochenlang brauchende Aktionen sind. Die Doktorarbeit war schnell durchgeprüft und das Ausmaß der „Zitate“ aufgedeckt, während er noch von „ein paar Zitaten“ redete. Und Politiker die versuchen uns hinter das Licht zu führen und uns ganz offensichtlich belügen, nun an denen haben wir noch nie einen Mangel gehabt.
Ich finde es gut, dass er zurückgetreten ist. Natürlich stand er im Fokus der Öffentlichkeit und wurde dort auch sehr fertig gemacht aber man darf die Hintergründe nicht vergessen. Ganz offensichtlich hat dieser Mann ja betrogen und das darf einfach nicht ohne Konsequenzen bleiben. Ich finde, dass es bei solchen Dingen für alle Menschen die gleichen Folgen geben muss.
Weiterhin bin ich der Meinung, dass jemand, der bei seiner Doktorarbeit betrogen hat, einfach nicht in die Politik gehört. Dort sollten sich Vertreter des Volkes befinden und denen sollte man vollkommen vertrauen können. Wenn aber jemand schon einmal betrogen hat dann kann man ihm halt einfach nicht mehr vertrauen.
Mir persönlich tut es sehr leid das er zurückgetreten ist. Er ist einer der wenigen Politiker der letzten Jahre, dem man wirklich sympatisch findet. Und ganz ehrlich, wenn er als Kandidat für den Bundeskanzlerposten aufgestellt worden wäre. Meine Stimme hätte er bekommen. Da hätte ich seit Jahren mal wieder GERNE eine Stimme abgegeben.
Aber nun ja, für das was er gemacht hat würde Otto-Normal Verbraucher auch zur Rechenschaft gezogen. Aber
was da für eine "Hetzjagd" der Opposition voran getrieben wurde, war bzw. ist eine Umverschämtheit. Da Herr Guttenberg im Volk so gut angesehen ist, war es aber nur eine Frage der Zeit das einige Politiker so etwas aus dem Hut ziehen.
Alles in Allen würde ich mir aber wünschen, Herrn Guttenberg irgendwann wieder in der Politik wiederzusehen.
Das er jetzt zurückgetreten ist, kann ich aus persönlicher Sicht nicht nachvollziehen. Was hat ein Doktortitel mit Politik zutun. Er wurde nur dazu gedrängt, weil der Doktortitel in Deutschland eine ganz andere Gewichtung hat als beispielsweise in Frankreich. Wenn man hier mit einem Doktor redet, hat man gleich eine ganz andere Sprechart, als z. B. mit einem x-beliebigen anderen Typ.
Ein Doktortitel soll nicht darüber entscheiden, welche Arbeit man hat. Man wird durch seine Taten annerkannt und nicht durch irgendwelche Titel. Dann hat er halt abgeschrieben, was solls. Jeder der Politiker, die ihn beschuldigten haben mit Sicherheit auch keine weiße Weste
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