Kriegsspielzeug als Geschenk für Kinder

vom 01.03.2011, 19:09 Uhr

Also zunächst einmal ist ein Kriegsschiff für ein zweijähriges Kind auch tatsächlich nicht das passende Geschenk. So wie es sich für mich anhört, ist das eigentlich auch nur etwas zum anschauen und ab und an mal anmachen und Geräusche lauschen, aber nichts womit man ausgiebig spielen könnte und genau das machen Kinder doch in dem Alter ganz besonders gerne und daher könnten sie mit einem solchen Spielzeug auch gar nicht groß was anfangen.

Das Spielzeug nun zu entsorgen oder wenigstens wegzustellen, hallte ich für eine gute Idee und finde das auch nicht weiter schlimm. Ich selbst mache das auch immer wieder mal, nämlich immer, wenn ich Dekoartikel geschenkt bekommen habe. Egal ob Duftkerzen in Glasständer, glitzernde Weihnachtsmänner oder andere Figürchen, ich kann solch sinnlose Dekorationen nicht haben, dass ist für mich eine Beleidigung für die Augen und Platzverschwendung. Aus meinem Verwandtenkreis schenkt mir aber auch niemand sowas und auch meine engen Freunde wissen, dass das nichts für mich wäre, aber es finden sich zeitweise natürlich trotzdem die einen oder anderen Menschen, die das gut finden und verschenken. Und wenn sich dann niemand meldet, der das Zeug haben möchte, dann wandert das bei mir auch immer ganz konsequent in den Mülleimer, denn wozu soll ich denn das noch horten.

Ob ich jetzt auf etwas achten würde, was ich jemandem anderen geschenkt habe, weiß ich nicht, ich schätze das kommt zum einen auf das Geschenk und auch auf die Abstände an, in denen ich diese Person besuchen gehe. Wenn ich meiner Freundin oder meinem Freund etwas schenke, dann achte ich natürlich schon sehr darauf, vor allem weil ich mir bei dem Geschenk dann natürlich auch Mühe gebe und es der Person gefallen sollte. Und wenn ich dann mehrmals in der Woche vorbeikomme, dann sehe ich natürlich schon, was mit dem einen oder anderen Geschenk passiert und hier würde es mir schon auffallen, wenn etwas verschwinden würde.

Aber ich denke, besonders bei Kindern ist das eigentlich nicht so stark der Fall. Zum einen kommt deine Freundin auch nicht allzu häufig, so dass sie sich nicht zwangsweise sofort an das Geschenk erinnern muss und zum anderen sind die Kinderzimmer heute teilweise schon so überfüllt und das Spielzeug auch oftmals sogar über die ganze Wohnung verteilt, dass es gar nicht mehr zu überschauen ist und dann auch nicht auffallen würde, wenn das eine oder andere teil fehlen würde. Zudem erinnert man sich doch auch nicht die ganze Zeit daran und wenn ich meinem kleinen Cousin irgendwas schenke und er mir in zwei bis drei Wochen mit einem Spielzeug ankommt und ich ihm sage ''schönen Ball hast du da'', dann erinnert mich auch häufig erst meine Tante wieder daran, dass das ein Geschenk meinerseits war. Ich denke daher nicht, dass dies ein Problem wäre und wenn du dir unsicher bist, dann kannst du das Spielzeug auch wegstellen und einfach wieder rausholen, wenn deine Freundin wieder zu Besuch kommt.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Also, um zuerst einmal auf deine Frage zu antworten: Nein, ich glaube nicht, dass es sonderlich auffallen würde, wenn das Kriegsschiff bei dem nächsten Besuch deiner Freundin nicht mehr da sein würde. Die Variante, einfach zu sagen, dass das Ding kaputt gegangen sei, ist da vielleicht sogar noch die logischste und am einfachsten zu glaubende Version. Zumal du ja auch davon schreibst, dass du nur selten in den Genuss eines Besuches von dieser Freundin kommst - je mehr Zeit in der Zwischenzeit vergeht, desto weniger fällt die Sache auf.

Nun, ich persönlich bin nicht der Meinung, dass Kriegsspielzeuge für ein kleines Kind, insbesondere einem gerade mal Zweijährigen, besonders gut geeignet sind. Und hier kommt nun das große aber: Schlimm finde ich es auch wieder nicht, denn selbst wenn der Kleine schon weiß, dass es sich um ein sogenanntes Kriegsschiff handelt, glaube ich nicht, dass er bereits allzu viel damit anfangen kann. Also, ich meine das jetzt einmal abgesehen vom Spielen - ich rede viel mehr von der wahren "Bedeutung" eines solchen Schiffes.

Denn mal ehrlich. Zwar werden diese im Militär eingesetzt, aber dass dein Sohn deswegen auf die Idee kommen könnte, dass Waffen und so ein Kram "cool" sein könnten, bezweifle ich. Er findet es halt einfach nur toll, wenn das Schiff Geräusche macht und er deswegen so gut damit spielen und Spaß haben kann. Also, deine Freundin hat meiner Meinung nach nicht viel falsch gemacht, indem sie dieses kleine Kriegsschiff mitgebracht hat. Nur, besonders passend ist es als Geschenk eben auch nicht.

Aber wie auch immer, deine Freundin hat es ja wirklich nur gut gemeint mit diesem Schiff. Letztendlich ist es ja doch nichts anderes als ein Spielzeug für ihn. Aber wahrscheinlich solltest du deine Freundin auch noch darauf ansprechen, dass sich dein Kleiner zwar über das Geschenk gefreut hat und du ja auch dankbar darüber bist - aber dass sie, sofern sie ihm noch einmal irgendetwas mitbringen möchte, in Zukunft auf Kriegsspielzeuge lieber verzichten sollte, da du diese nicht für sonderlich angemessen hältst. :wink:

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» porcelain » Beiträge: 1071 » Talkpoints: 5,47 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Also ich muss auch sagen das ein Kriegsspielzeug nicht wirklich das richtige Geschenk für ein zweijähriges Kind ist. Zum Glück ist meines ein Mädchen, da kommen die Leute gar nicht auf solche Ideen. Ich persönlich würde ich auch nicht begrüßen solche Geschenke für mein Kind zu bekommen. Aber ich vermute mal das sich eine Frau die noch keine Kinder hat sich hier gar keine Gedanken macht. Sie hat es gut gemeint und gar nicht darüber nachgedacht. Außerdem wir so ein Spielzeug immer wieder in der Werbung angepriesen so dass sie vielleicht dachte das ist ein richtig schönes Spielzeug für einen Jungen. Aber so sind Geschmäcker eben verschieden.

Ich denke nicht dass es deiner Freundin auffällt wenn es beim nächsten Mal nicht mehr da ist. Vor allem wenn sie dich eh nicht so oft besuchen kommt. Mir persönlich fällt es nur auf wenn ich Spielzeug sehe und dann denke, ah das ist von mir. Ansonsten denke ich überhaupt nicht mehr daran. Außerdem könnte das Spielzeug ja irgendwo im Schrank sein oder in einem anderen Zimmer. Und wenn es wirklich auffällt kannst du ja sagen es ist kaputt oder zum Beispiel die Batterien sind ausgeronnen. So etwas gibt man einem kleinen Kind ja auch nicht mehr. Ich würde mir einfach nicht zu viele Gedanken darüber machen und es einfach verschwinden lassen.

» wiesel » Beiträge: 1303 » Talkpoints: 0,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Also in dem Alter solch ein Spielzeug zu haben halte ich auch nicht für gerade die beste Idee. Ich finde den Vorschlag mit der Badewanne auch ganz gut. Ansonsten tu doch einfach leere Batterien rein oder ähnlcihes. Ich denke nicht, dass es ein großes Problem ist ein Kriegsschiff zu haben. Viel eher finde ich es fraglich ob ein Kind schon so früh Militärkommentare hören sollte. Ich erinner mich da nur an eine Szene in der ein Bruder vom Freund mit 5 Jahren durchs Haus lief und "Fürs Vaterland" gerufen hat, weil eine Figur seiner Militärsammlung ähnliche Sprüche drauf hatte.

» UnsightlyRogue » Beiträge: 97 » Talkpoints: 11,69 »



Oh mein Gott. Zum Glück wurde ich noch von normalen Eltern aufgezogen (und setze das "normal" ganz bewusst nicht in Klammern). Ich hatte als Kind alles mögliche an Krachbumm- und Ballerzeug. Als Jugendlicher war ich sogar 3 Jahre im Schützenverein und einmal sogar Schützenkönig. Zu allem Überfluss ist mein Vater sogar Jäger.

Tja, und was ist aus mir geworden? Ich habe keinen Wehrdienst geleistet, habe mit 20 Jahren meine kaufmännische Ausbildung abgeschlossen, habe auf meinem Beruf 8 Jahre lang gearbeitet und bin nun seit 2 Jahren selbständig. Ich führe sein 7 Jahren eine glückliche Beziehung und helfe auch einer alten Dame mal über die Straße.

Lasst eure Kinder doch mit den Sachen spielen die SIE für richtig halten. Wenn es Spaß macht das Schiffchen ein bischen über den Boden zu schieben während es ein paar Geräusche macht, dann ist das eben so. Moral und gesellschaftliche Werte vermittelt man seinem Kind bestimmt nicht dadurch dass man sagt: "Eurik-Konstantin-Magnus, die Mama möchte nicht dass du damit spielst". Ganz im Gegenteil, das Kind versteht dann lediglich, dass die Mama das nicht will, aber dass was man eigentlich vermitteln möchte, nämlich dass es moralisch falsch ist, das kommt bei dem Kind nicht an.

Ich habe wirklich Mitleid mit den Kindern die in einer heile heile Welt Seifenblase aufwachsen, und dann später, wenn sie die Zusammenhänge des Weltgeschehens einmal selbst begreifen merken, dass alles was sie bisher kannten eigentlich gar nicht wirklich ist. Dass es nunmal Waffen gibt (auch in Deutschland) mit denen Menschen erschossen werden, dass es jederzeit irgendwo auf der Welt Kriege gibt und dass Waffen eben auch Leid verursachen.

Ich halte es jedenfalls für grundsätzlich falsch Kinder von sowas einfach zu isolieren. Viel wichtiger ist es dem Kind zu erklären was das ist, was es macht und warum es nicht gut ist was es macht. Wenn dein Kind später mal in die Schule kommt kannst du den Kontakt mit sowas ohnehin nicht vermeiden. Andere Kinder werden solches Spielzeuge haben, werden sie auch rumzeigen und dein Sohn wird die Sachen bestimmt cool finden und selbst welche haben wollen. Und wenn er sie nicht bekommt hat Mami zwar ihr Gewissen beruhigt, der Sohnemann wird dadurch aber vielleicht zum Außenseiter in der Klasse.
Das war bei mir damals in der Grundschule mit den Ninja Turtles und den He-Man Figuren schon das Gleiche.

Abschließend muss ich aber sagen, dass ich trotz allem was ich jetzt geschrieben habe auch nicht der Meinung bin dass man sowas einem Zweijährigen schenken sollte, das ist wirklich eine Nummer zu früh. Mich hat nur das allgemeine Meinungsbild hier ziemlich schockiert.

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» PitDesign » Beiträge: 375 » Talkpoints: -1,22 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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