Fotonachbestellungen vom Negativ- Qualität ist schlecht

Ich musste neulich ein paar alte Negative zum Entwickeln geben und als ich die fertigen Bilder in den Händen hielt war ich doch etwas enttäuscht. Die Farbbrillanz und der Kontrast waren auf allen Bildern doch eher durchschnittlich um mich mal dezent auszudrücken. Ich habe die alten Originalbilder ja zum Vergleich, diese sind immerhin fast zwanzig Jahre alt und um Klassen besser als die neuen Bilder. Die Negative die ich in das Fotolabor zum Entwickeln gab sahen optisch eigentlich auch noch ganz gut aus.

Die Technik müsste doch eigentlich heute noch besser als in früheren Zeiten sein und selbst wenn noch die alten Maschinen verwendet werden müsste doch eigentlich die Qualität nahezu identisch sein. Habe ich da nur ein schlampiges Fotolabor erwischt oder ist die Qualität der heutigen Papierbilder wirklich nicht mehr so gut wenn sie direkt von den Negativen entwickelt werden? Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht oder gibt es da einen besonderen Grund für die miese Qualität den ich jetzt nicht erkennen kann?

Das Problem besteht darin, dass die heutige Technik zu weit fortgeschritten ist für die alten Negative und entsprechend oftmals zu hell beleuchtet werden wenn die Abzüge gemacht werden. Dadurch erscheinen die Bilder hinterher blass und nicht mehr sonderlich gut. Entsprechend eine Qualität von "früher" würdest du nur erreichen, wenn du ein Fotolabor suchst welches noch mit den alten Techniken arbeitet und das ganze per Hand für jedes einzelne Bild macht. Das kostet entsprechend auch mehr und findet man nur noch vereinzelt in sehr kleinen Läden.

Ansonsten leidet die Qualität des Negatives auch über die Jahre, dass es dort auch ausgeblichen wird und sich schmieren darauf bilden. Diese werden beim Abzüge erstellen hinterher natürlich mit sichtbar auf den Bildern. Vermeiden kann man den Verfall nicht, nur hinauszögern durch eine richtige Lagerung. Die richtige Lagerung sollte bei einer konstanten Temperatur, vollkommen abgedunkelt erfolgen und jedes negativ muss so eingepackt werden, dass es keinen Kontakt mit der Verpackung hat.

Am besten hat sich bei mir in dieser Weise eine Holzkiste bewährt, in die ich Granulat gegen die Feuchtigkeit gegeben habe. Dort bewahre ich auch meine Ultraschallbilder auf die auf Thermopapier gedruckt worden sind und somit sehr Wärmeanfällig. Die Kiste steht bei mir das komplette Jahr im Keller, denn dort ist die Temperatur im Sommer wie auch im Winter stabil und schwankt nicht großartig. Das verlängert die Haltbarkeit enorm. Ein Wohnzimmerschrank ist dafür leider nicht geeignet, das hattest du in anderen Beiträgen beschrieben das du sie dort aufbewahrt hast.

Wenn die Bilder zu schlecht sind, dann würde ich diese auch nicht bezahlen bzw. auch zurück geben. Denn das geht deutlich besser auch mit schlechten negativen, aber dann gibt es einen Abzug auch nicht für wenige Cent sondern man zahlt dafür gut einen Euro pro Bild. Wenn einem die Bilder entsprechend das Wert sind, dann kann man sich an die kleinen Läden wenden die noch selbst entwickeln und das ganze nicht einschicken. Wird aber immer seltener und hier in der Stadt kenne ich nur noch einen Laden der das selbst macht, aber wohl auch bald aufgeben wird da es sich einfach nicht lohnt da die meisten an den Automaten gehen und sich dort direkt ihre Abzüge ausdrucken lassen.

Alternativ kann man auch selbst lernen, wie man Abzüge von Negativen macht. Es gab Zeiten, da haben das viele im Rahmen eines Hobbies gemacht. Damit hätte man die volle Kontrolle über die Ergebnisse.

Die ganzen Chemikalien findet man über das Internet und Fachbücher kann man heute sogar antiquarisch recht günstig erwerben. Selbst wenn man keine eigene Dunkelkammer einrichten kann, kann man vielleicht andere Leute mit gleichen Interessen finden, die einem helfen können.