Elternteile mit ins Haus nehmen
Ich hatte kürzlich eine interessante Diskussion mit einer Freundin von mir und wollte euch mal darüber erzählen, um eure Meinung zu hören.
Es ging darum, dass sie und ihr Mann ein Haus bauen möchten. Nun ist seine Mutter finanziell nicht so gut gestellt und kann sich deshalb keine eigene Wohnung leisten. Somit haben die beiden mit ihr vereinbart, dass sie sie dann zu sich nehmen. Dazu wollten sie das Haus so bauen, dass die Mutter ein Zimmer bekommt und sich alle anderen Räume wie Bad, Wohnzimmer und Küche mit den beiden teilt.
Ich habe daraufhin gleich mal angemerkt, dass ich das für keine gute Idee halte. Ich würde der Mutter eine kleine Wohnung zur Verfügung stellen, die kann man ja dazu planen. Das wollen die beiden offensichtlich nicht, denn der Mutter würde ein Zimmer genügen. Man will auf diese Weise wohl auch Geld sparen, denn eine Einliegerwohnung ist ja auch ein Kostenpunkt. Das es ihr genügt, das mag ja sein, aber ob es auf Dauer gut geht, wenn man ständig zusammen lebt, das wage ich zu bezweifeln. Ich finde, hier wird an der falschen Stelle gespart.
Nun wollte ich dazu mal eure Meinung hören. Ich persönlich würde niemals wollen, dass meine Mutter oder andere Elternteile auf diese Art bei mir wohnen. Jeder sollte sein abgeschlossenes Reich haben, mit eigenem Bad, Küche und so. Alles andere führt meiner Meinung nach auf Dauer zu Streit, denn ein Liebespaar möchte doch auch mal unter sich sein. Hinzu kommt meiner Meinung nach auch die Tatsache, dass man sich vielleicht irgendwann über die finanzielle Seite streitet. Wenn die Mutter mit im Haus wohnt und keinen eigenen Wasserzähler oder Stromzähler hat, aber es laufen große Kosten auf, wird es doch bestimmt Diskussionen geben wer das nun bezahlt. Was meint ihr? Wie würdet ihr so etwas lösen?
Meiner Meinung nach ist so eine Wohnsituation zwar möglich, alle Beteiligten müssen aber extrem tolerant sein. Hat einer der Hausbewohner ein Problem mit der Situation, so ist das Projekt gescheitert.
Deswegen würde ich auch von vorn herein über eine Einligerwohnung nachdenken. Der Kostenpunkt ist ja nicht so extrem, außerdem könnte die Mutter ja auch eine kleine Miete zahlen. Zieht die Mutter irgendwann wieder aus oder stirbt, so kann deine Freundin die Einligerwohnung auch weitervermieten. Bei einem einzigen Zimmer, hat sie dann nur ein weiteres unbenutzbares Zimmer.
Meine Großeltern wohnen mit uns in einem Haus und ohne zwei getrennte Wohnungen würde es bei uns wohl regelmäßig zu Grundsatzdiskussionen kommen. Ein Zusammenleben wäre vermutlich garnicht möglich. Jede Seite braucht einfach ein bisschen Privatsphäre.
Den finanziellen Aspekt würde ich einfach mit einer generellen kleinen Warmmiete lösen. Die Mutter wird ja keine Unmengen an Strom und Wasser verbrauchen, so dass sie sich ja ungfähr ausrechnen könne, was sie an Miete nehmen können.
Ich pesönlich würde auf die Art, wie deine Freundin es beschrieben hat auch nicht mit einem meiner Elternteile zusammenwohnen wollen. In einer abgetrennten Einligerwohnung fänd ich die Idee allerdings sehr schön und käme auch gut damit aus.
Ich weiß nicht, wie ich diese Situation lösen würde. Ich weiß nur, dass ich nie wieder ein Elternteil mit in mein Haus nehmen würde. Und darüber waren mein jetziger Mann und ich uns einige. Nie wieder sage ich deswegen, weil ich mit meinem ersten Mann meine Mutter in unser Haus mit aufgenommen habe. Sie hatte eine eigene Wohnung in dem Haus. Aber dennoch hatte man einfach keine Ruhe vor ihr. Ich würde es nie wieder machen. Aber die Frage stellt sich zum Glück bei mir nicht mehr.
Meine Schwiegermutter haben wir dann aus dem Osten hier zu uns geholt. Aber wir haben ihr eine eigene Wohnung besorgt. Zwar in der Nähe von uns, aber nicht bei uns mit im Haus. Obwohl da auch eine Wohnung frei geworden ist damals. Aber mein Mann und ich waren uns einig, dass es nicht gut gehen würde und dass, obwohl ich mich mit meiner Schwiegermutter sehr gut verstanden habe.
Sicher könnte man jetzt sagen, dass es früher auch gegangen ist, dass mehrere Generationen unter einem Dach gelebt haben. Aber ich denke, dass es was mit der heutigen zeit zu tun hat, dass es in den seltensten Fällen wirklich gut geht und ehe ich mich mit einem Eltern oder Schwiegerelternteil dann so in die Haare bekomme, dass man kein Wort mehr miteinander spricht, ist es besser, wenn man getrennte Wohnungen hat.
Wenn es wie im Falle deiner Freundin nicht machbar ist, dass die Mutter ganz in eine andere Wohnung zieht und es sein muss, dass sie mit in das Haus zieht, würde ich ihr zumindest ein Zimmer mit Bad und Küche im Haus einplanen. Denn man muss sich aus dem Weg gehen können. Die Zeiten der Großfamilie ist vorbei und ich denke, dass man sich viel besser versteht, wenn man auch mal eine Rückzugsmöglichkeit hat.
Ich habe mich auch intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt. Wir haben auch mit dem Gedanken gespielt. Außerdem haben wir einige Fälle im Bekanntenkreis.
Aus dieser Erfahrung heraus kann ich sagen, es immer Schwierigkeiten gibt wenn man sich wichtige Räume teilen muss. Ich würde es nur machen wenn beide Parteien abgeschlossene Wohneinheiten haben.
Am Besten finde ich wenn man in getrennten Häusern wohnt. Vielleicht ein paar Minuten Autofahrt von eineinander entfernt. So ist es bei uns und wir finden es perfekt.
Wenn sich das Paar mit der Mutter des Mannes so gut verstehen, kann so eine Hausgemeinschaft gar nicht verkehrt sein. Aber ich würde ein einziges Zimmer nicht als Dauerlösung sehen, sondern eine zweite kleine Wohnung oder zumindest ein Appartement mit einbauen. Natürlich ist es ein Kostenfaktor, der dann mitspielt, aber andererseits kann man die Wohnung oder das Appartement hinterher vermieten. Wenn man eh noch am Bauen ist, würde ich diese Wohnung so mit hineinnehmen.
Zumindest würde ich es so handhaben, dass man eine eigene Küche und ein eigenes (kleines) Bad mit einbaut. Mich würde es wohl stören, wenn ich meinen Schwiegereltern oder einem von ihnen ständig über den Weg laufen würde. Ein Wohnzimmer würde ich auch nicht teilen wollen, da ich ja mit ihrem Sohn und nicht mit ihnen zusammenleben möchte. Zusammen wohnen, ja, aber schon räumlich mit eigenen Eingängen getrennt. Dazu müsste es klare Regeln geben und auch, wenn man für einander da ist, ist es trotzdem wichtig, sich zurückziehen zu können.
Ich kann aus Erfahrung sprechen, und ich würde niemals, aber wirklich niemals, wollen, daß ein Elternteil in einem Zimmer mit imHaushalt lebt. Ich komme mit meinen Eltern wunderbar aus, das ist nicht das Thema, aber ich habe zu Beginn meiner Beziehung mit meinem Mann bei dessen Eltern gelebt, zwei Jahre lang. WIr hatten zwar Schlafzimmer, Wohnzimmer, Küche und eigene Toilette, aber dennoch meinte meine Schwiegermutter, auch nach unserer Hochzeit noch, sie müsse unseren ereich mit aufräumen. Ich fand das sehr unlustig, daß, wenn ich mittags von der Arbeit kam, meine Unterwäsche eingesammelt war und ähnliches. Wir haben die Zimmer abgesperrt und die Schlüssel versteckt, aber auch das half nichts. Da wurde halt gesucht. Ein Fall chronischer Langeweile, wenn man mich fragt, der nicht mal einen bösen Hintergrund hatte, uns aber unheimlich störte.
Das muß natürlich nicht überall so laufen, aber im Allgemeinen bin ich dafür, daß die Generationen ihren eigenen, abschließbaren Bereich haben. Gegen eine Wohnung im Haus ist nichts einzuwenden, obwohl sich auch da die Parteien gut verstehen müssen. Aber hier kann man die Tür zu machen und Ruhe ist. Aber was tut die Mutter, wenn sie mal nicht in ihrem einzelnen Zimmer sitzen will, die Familie aber eine Party schmeißt, auf die Oma keinen Bock hat, weil sie früh mit dem Hund rauswill? Wenn die Jugend am Sonntag ausschlafen will, Muttern aber um 7 in der Küche rumort? Wenn Oma mal Besuch empfangen möchte, mit dem die Familie nichts anfangen kann, weil es ausgerechnet die Dorftratsche ist, mit der Oma so gut auskommt?
Alles Dinge, die man bedenken sollte, und ich habe längst nicht alle aufgezählt. Sicherlich gibt es Hunderttausende von Familien, in denen das harmonisch abläuft, es gibt aber mit Sicherheit auch genügend Familien, in denen es ständig Krach und Palaver gibt deswegen. Ein heißes Eisen. Meiner Meinung nach ist ein eigeneer Bereich, der über ein Zimmer hinausgeht, unabdingbar. Die Mutter hatte doch sicherlich zeitlebens eine eigene Wohnung, es wäre nur normal, wenn sie Schwierigkeiten hätte, sich mit dem Zimmer zu begnügen.
Das Ganze immer wieder durchdenken, durchspielen, alle möglichen "was-wäre-wenn-Szenarien durchspielen. Das nur als Anmerkung eines gebrannten Kindes.
Ich muss auch ehrlich sagen, dass ich Bedenken hätte, wenn meine Eltern oder meine Schwiegereltern mit uns, unter einem Dach leben sollten. Ich würde es daher nur im dringenden Fall gut heißen und dann auch nur als Übergangslösung. Ich kenne meine Eltern und die meines Partners ebenfalls. ich weiß, dass wir uns zwar so sehr gut verstehen, aber uns aber im Haushalt auf jeden Fall in die Quere kommen würden.
Ich wäre dann auch für eine Einliegerwohnung, wenn denn schon ein Elternteil bei uns mit im Haus wohnen müsste. Da mein Partner und ich lange bei seinen Eltern mit im Haus gelebt haben, weiß ich, dass es einfach nicht mehr gut gehen würde. Zum Ende hin, bevor wir auszogen, wurde es einfach immer schlimmer und es war wirklich Zeit, dass wir unseren eigenen Haushalt bekamen. Es mag natürlich sein, dass sich deine Freundin gut mit ihrer Schwiegermutter versteht und kein Problem darin sieht, dass diese mit in das Haus zieht. Allerdings denke ich, dass es dabei über kurz oder lang sicher ein paar Probleme oder auch Streit geben wird.
Nur aus dem Grund weil die Mutter finanziell nicht so so gut da steht, würde ich auf keinen Fall in Betracht ziehen, sie in einem Zimmer in meinem Haus wohnen zu lassen. Das wäre mir eindeutig zu eng und irgendwie viel zu viel Kontakt. Gerade wenn man die übrigen Räume wie Küche und Bad dann auch noch gemeinsam nutzt. Die Vorstellung würde mir nicht gefallen. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das auf Dauer gut gehen kann. Irgendwann geht man sich doch bestimmt auf den Geist und ein Paar will ja auch mal alleine sein und nicht ständig "Gefahr" laufen, dass die Schwiegermutter irgendwo "hinter einer Ecke hervor gesprungen kommt".
Irgendwie wäre das für mich auch kein triftiger Grund, sie bei mir im Haus wohnen zu lassen, nur weil sie wenig Geld hat. Wenn sie sehr krank und pflegebedürftig wäre, dann wäre das ein wenig anders und man könnte mal darüber nachdenken, denn dann wäre es für sie ja eine wirkliche Notlage. Aber unter den von dir geschilderten Umständen, sehe ich das keinen Grund für. Dazu würde noch kommen, dass es sich vielleicht noch um meine Schwiegermutter und nicht meine eigene Mutter handelt. Mit meiner eigenen Mutter wäre das vielleicht noch vorstellbar, da ich ein sehr tolles Verhältnis zu ihr habe. Aber ich denke, so eine Entscheidung sollte auch dann wirklich immer gründlich durchdacht sein mit allen relevanten Aspekten über die man sich im Klaren sein muss.
Wenn deine Freundin und ihr Mann ein eigenes Haus bauen wollen, dann müßte es doch möglich sein, eine kleine Wohnung für die Mutter mit einzubeziehen. Ich finde es besser, um jede Art von Problemen zu vermeiden. Denn gerade Küche und Badezimmer geben immer Anlaß zu verschiedenen Meinungen. Es kommt natürlich darauf an, wenn beide arbeiten und die Mutter eventuell kochen für alle und saubermachen übernehmen soll und will, und sie sich bestens verstehen, kann auch das mit dem einen Zimmer funktionieren. Ich finde, das sollten die beiden selbst entscheiden.
Meine Oma hatte Alzheimer und so wohnte sie ab einem gewissen Grad der Erkrankung auch für etwa 10 Jahre bei uns. Meine Eltern haben sowohl meine Geschwister als auch mich gefragt, ob das für uns in Ordnung ist. Meine Schwester war zu diesem Zeitpunkt sowieso schon ausgezogen, aber mein Bruder und ich wohnten noch zu Hause.
Wir waren mit der Entscheidung alle einverstanden und ich würde auch im Nachhinein diese Entscheidung nicht bereuen, auch wenn es oft sicher nicht leicht war. Aber diese von mir beschriebene Situation ist dennoch eine etwas andere als bei dir. In meinem Fall ist zwar die Mama meiner Mama auch bei uns eingezogen, aber so lang es ging, blieb meine Oma noch bei ihr im eigenen Haus. Erst als die Krankheit zu weit fortgeschritten war und sie nicht mehr alleine einen Haushalt führen konnte, kam sie zu uns. Das habe ich dann eben auch durchaus in Ordnung gefunden.
Ich habe zu meinen Eltern auch ein sehr gutes Verhältnis. Ich habe mir schon öfters überlegt, ob ich sie in so einem Pflegefall auch bei mir aufnehmen würde oder ob die Belastung zu groß wäre. Wenn ich ehrlich bin, weiß ich es noch nicht. Ich könnte es mir aber durchaus vorstellen. So lange meine Eltern jedoch noch gut für sich alleine sorgen können, möchte ich es auf keinen Fall, dass sie ganz bei mir einziehen, auch nicht, wenn ein Elternteil verstorben ist und der andere kommen möchte.
Meine Eltern wohnen derzeit rund 130km von mir entfernt. Ich würde mich sehr freuen, wenn sie eines Tages eben auch aus finanziellen oder sozialen Gründen in die Nähe von mir ziehen. Ich bin ihnen dann auch sehr gerne behilflich und ich würde auch die Einkäufe und so weiter machen und sie oft besuchen und dergleichen. Ich wohne nicht in einem Haus, aber wenn das so wäre, könnte ich mir auch durchaus vorstellen, dass sie einen eigenen abgetrennten Raum oder eben eine kleine Wohnung hätten. Ganz direkt in der Wohnung oder im Haus wäre mir jedoch zu nah.
Ich glaube auch, dass man sich besser versteht, wenn man zumindest ein wenig eine räumliche Trennung hat. Vielleicht ist diese Einstellung von heute auch falsch. Früher gab es auch Großfamilien und da hat es denke ich soweit auch gut geklappt. Teilweise hatte das auch durchaus Vorteile, wenn mehrere Generationen in einem Haushalt lebten. Trotzdem könnte ich mir diese Lebensform für mich nicht vorstellen, auch wenn ich mich mit meinen Eltern wie gesagt wirklich sehr gut verstehe!
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-155431.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung 1081mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Rubbelfeld · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung
- Palmen für die Wohnung 3015mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Dreddi · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen für die Wohnung
- Was kann man gegen eine tropfende Birkenfeige tun? 1864mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: helgak62 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Was kann man gegen eine tropfende Birkenfeige tun?
- Verträgt Banane chemisches Anti Insekten Mittel? 1358mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Wawa666 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Verträgt Banane chemisches Anti Insekten Mittel?