Warenanordnung in Supermärkten
Es gibt ja unterschiedliche Supermärkte und viele Supermärkte haben ja auch eine bestimmte Zielgruppe. Nach dieser Zielgruppe richten sie sich dann eben auch bei der Werbung und ich denke eben auch bei der Anordnung der Waren im Supermarkt.
Diese Anordnung der Waren ist denke ich ja gut durchdacht und nicht einfach zufällig. Das erkennt man schon alleine daran, dass die gleiche Supermarktkette in der Regel in den anderen Filialen zumindest mehr oder weniger die gleiche Anordnung hat. Ich denke mir einmal, dass die Supermarktketten darauf bedacht sind, dass die besonders ansprechenden Produkte der jeweiligen Zielgruppe eher gleich beim Eingang sind.
Nun ist mir als generelle Tendenz aufgefallen, dass Diskonter in der Regel in etwa das gleiche Schema haben. Wenn man in einen Diskonter wie zum Beispiel Hofer/Aldi, Lidl oder Penny geht, sieht man immer zunächst einmal das Süßigkeitenregal und Frühstückscerealien, Tee und dergleichen. Obst befindet sich eigentlich eher in der hinteren Abteilung des Supermarktes.
Bei klassischen Supermarktketten wie zum Beispiel Merkur, Interspar, Billa oder dergleichen stößt man in der Regel gleich beim Eingang auf frische Waren wie Obst und Gemüse. An dem kommt man nicht so schnell vorbei. Das würde bei einem Diskonter eben leichter gehen, weil man bereits vor der Obst- und Gemüseabteilung in eine andere Abteilung gehen kann.
Ich kann mir irgendwie nun nicht so recht vorstellen, dass das reiner Zufall ist. Aber was sagt diese Warenanordnung dann eigentlich aus? Kaufen Leute, die eher in Diskontern einkaufen weniger Obst und Gemüse ein als Leute, die in klassischen Supermärkten einkaufen gehen? Oder denkt man genau umgekehrt. Weil man könnte es sich ja auch so denken, dass es geschickt wäre, wenn die wichtigen Lebensmittel für die jeweilige Zielgruppe hinten im Geschäft ist, weil so müssen sie auch durch für sie eher unnötige Abteilungen.
Welche Hintergedanken stecken also bei der Anordnung der Waren im Supermarkt? Täusche ich mit bei dem Eindruck, dass in Diskontern das Obst und Gemüse eben ziemlich in der hinteren Abteilung ist und bei anderen Geschäften gleich beim Eingang? Bei allen Supermärkten die ich in meiner Umgebung kenne, ist das so. Darauf habe ich in letzter Zeit extra geachtet. Aber vielleicht ist das auch nur in meiner Region so.
Deine Beobachtung stimmt zwar in vielen Fällen, aber nicht in allen. Manchmal sind die baulichen Gegebenheiten auch so, dass sich andere Lösungen aufdrängen. Und auch eine interessante Frage: Ist das Konzept vielleicht in Ländern mit Linksverkehr anders?
Grundsätzlich steckt natürlich ein Konzept aus der Verkaufspsychologie dahinter, aber der tiefere Grund ist vermutlich der, dass all die Psychologen, Marketingleute, Berater und Praktiker ja auch eine gewisse Daseinsberechtigung beweisen müssen und so werfen sie ab und zu mal neue Studien auf den Markt, die die alten immer leicht modifizieren, nur damit man merkt, dass sie auch noch existieren und man sie ungeheuer wichtig nehmen muss. Plötzlich stehen die Gondeln nicht mehr in Laufrichtung, sondern diagonal und das Kühlregal kommt erst zuletzt. Wenn das mal so wäre, stattdessen schiebt man die auftauende Pizza durch den ganzen Laden zur Kasse.
Beim Diskounter Penny ist das Obst direkt nach dem man den Laden betritt. Auch bei Netto ist es so. Da komme ich auch sofort in die Obstabteilung. einzig Lidl und Aldi haben hier das Obst weiter hinten, aber auch nicht am Ende der "Marktwege". Marktkauf hat Obst und Gemüse sogar ganz am Ende, was ich befürworte, weil ich gerne Obst und Gemüse auf meine anderen Lebensmittel lege, damit sie nicht zerquetschen.
Ich denke nicht, dass eine große Strategie dahintersteckt, wo die Obsttheke ist. Was mich beim Kaufland tierisch stört ist, dass Eis und gefrorene Sachen am Ende des Ladens ist und man durch den großen Laden dann auch noch bis zur Kasse gehen muss, wo man auch noch andere Sachen kauft. Die gefrorenen Sachen tauen schon bis zur Kasse an. Bei Marktkauf ist es ähnlich hier.
Wie ein Supermarkt oder Diskounter angelegt ist und wie die Waren angelegt werden hat wahrscheinlich was mit dem Konzept der Kette zu tun. Penny gehört zur Rewe Kette und Rewe hat das Gemüse am Anfang des Ladens, also hat es Penny auch. Mit Diskounter oder Supermarkt hat das nichts zu tun.
Ich bin gerade gedanklich durch sämtliche Supermärkte gelaufen, die ich kenne. Eine richtige Struktur kann ich da nicht erkennen. Teilweise befindet sich das Obst und Gemüse am Anfang eines Supermarktes, wie bei den Supermärkten, die der Edeka-Kette angehören, bei Combi (einer norddeutschen Supermarktkette). Und dann wiederum habe ich die Gemüse- und Obstabteilung eher inmitten des Marktes, wie bei unserem Penny, Aldi, Lidl, aber auch bei Marktkauf und real findet man das Gemüse und das Obst eher mitten im Geschäft. Selbst bei den Bioläden ist es mal am Anfang, mal am Ende des Ladens untergebracht.
Ich kann mir schon vorstellen, dass bei den einzelnen Ketten eine Strategie dahinter steckt. Gerade bei den Discountern ist es schon so, dass man selten Direktwege, sondern schon Umwege gehen muss, so dass man auch am Gemüse und Obst vorbeikommt. Aber meine Beobachtungen zeigten auf, dass man gerade bei Discountern öfter zu Frischware greift. Also würde ich es so nicht auf das Klientel schliessen.
Das Tiefkühlregal ist wirklich oft weit von der Kassa entfernt und das ist manchmal wirklich störend. Ich mache es dann sogar extra so, dass ich einmal meinen Einkauf fertig mache und dann gehe ich nochmal zurück zum Tiefkühlregal und hole mir dort meine Sachen, damit ich dann zügig zur Kassa gehen kann. Hat aber auch den Nachteil, dass ich darauf dann manchmal vergesse. Allerdings fällt mir zu diesem Beispiel Billa ein, wo das Tiefkühlregal direkt vor der Kassa ist.
Die Überlegung mit der Warenanordnungsstrategie in Ländern mit Linksverkehr ist nicht schlecht, aber ich glaube nicht, dass sich die Strategien an allgemeine Verkehrsregeln richten. Ich denke schon, dass es da eher darum geht, was welche Zielgruppe mehr braucht, wie man die Kunden möglichst dazu animiert durch möglichst viele Reihen durchzugehen und so weiter. Und da ist es dann denke ich eher egal, ob die Autos Links- oder Rechtsverkehr haben. Ich finde die Überlegung aber nicht schlecht.
Mit dem Linksverkehr halte ich für Blödsinn. Denn hier sind einige Läden, wo man links in den Laden reingeht und rechts rausgeht. Es ist bei Lidl Läden oft der Fall, aber nicht immer. auch bei Aldi ist mir das schon aufgefallen und bei den Pennymärkten ist das generell hier der Fall. Es gibt also auch hier in Deutschland Läden mit Linksverkehr. Das kommt eben auch darauf an, wo die Kassen stehen.
Das mit den linksgerichteten Eingängen folgt einfach nur psychologischen Erkenntnissen: Wenn man zu beiden Seiten gehen kann, gehen 6 von 7 Leuten bem Betreten des Geschäfts nach links. Der Durchschnittsmensch geht also lieber nach links als nach Rechts wenn er ein Geschäft betritt - logisch, dass der Einzelhandel solche Erkenntnisse nutzt. Deswegen ist der beste Platz um etwas zu verkaufen links neben dem Eingang auf Augenhöhe. In Kaufhäusern befindet sich hier häufig die Schmuckabteilung.
Bei den Tiefkühlprodukten ist wohl der Gedanke, dass ohnehin Jeder etwas aus diesem Sortiment braucht. Warum also sollte man es gut zugänglich legen? Wenn dann allerdings die Zeit knapp wird, war es wohl schlecht kalkuliert vom Markt. Gleichzeitig kühlt man so nur 2 Gänge, gäbe es ein Kühlfach und die Tiefkühltruhen würden statt hinten in der Ecke irgendwo in der Mitte stehen, würde man mindestens 3 Gänge mitkühlen, so den Wärmeverlust erhöhen und den Kaufkomfort reduzieren.
Bei den drei Edeka-Filialen, die ich regelmäßig besuche, findet man am Eingang wirklich meistens frisches Obst und Gemüse. Bei einem der Läden findet man auch vor dem Laden schon oft Äpfel, Salate und ähnliches, da sich der Laden in einem kleinen Einkaufszentrum befindet, in das keine Autos fahren dürfen. Damit will man wohl oft auch Kunden gezielt anlocken, denn das frische Obst und Gemüse sieht ja sehr appetitlich aus. Auch in anderen Edeka-Filialen habe ich schon bemerkt, dass man Obst und Gemüse in der Regel am Ladeneingang findet.
Bei Real hingegen ist die Anordnung anders. Während der wirklich riesige Real-Markt in einer Nachbarstadt zumindest in der Nähe des Eingangs auch eine Obst- und Gemüse-Abteilung hat, allerdings nicht direkt am Eingang, sind diese Waren bei den beiden Märkten in dieser Stadt vollkommen anders. Bei dem Real-Supermarkt, den ich öfter aufsuche, befindet sich diese Abteilung sogar in der hinteren Ecke. Der Markt wurde vor einigen Jahren umgebaut und das Obst und Gemüse wanderten in die Ecke, wo man vorher die Kühlwaren fand. Bei Kaufland, also einem Supermarkt, der aufgrund seiner Größe und seines Sortiments mit Real gut vergleichbar ist, ist die Gemüseabteilung allerdings auch direkt am Eingang.
In Discountern habe ich bisher auch immer nur in der letzten Ecke des Ladens eine spärliche Auswahl an Obst und Gemüse gesehen. Es scheint, als wüden diese Produkte in Discountern keine große Rolle spielen. Nun könnte man darüber spekulieren, ob Discounter wirklich überwiegend von Leuten aus den unteren sozialen Bevölkerungsschichten aufgesucht werden. Rein statistisch betrachtet ernährt sich diese Personengruppe schlechter als Menschen aus höheren sozialen Schichten. Das könnte erklären, dass bei Discountern nicht so viel Wert auf Obst und Gemüse gelegt wird. Auf der anderen Seite gibt es es auch Leute, die gezielt in Discountern die Basics einkaufen und Obst und Gemüse auf dem Markt oder beim Gemüsehändler kaufen, wo die Sachen eine bessere Qualität haben als im Supermarkt.
Ich denke auch, dass die Anordnung der verschiedenen Abteilungen innerhalb der Supermärkte kein Zufall ist. Vielleicht haben die verschiedenen Supermärkte hier unterschiedliche Erfahrungen gemacht, so dass sich auch die unterschiedlichen Aufteilungen erklären lassen. Nicht alle Supermärkte und Discounter sind vergleichbar, gerade auch weil sie von unterschiedlichen Personengruppen besucht werden. Ein Supermarkt neben einem Studentenwohnheim hat eine andere Kundschaft als ein Supermarkt in einem sehr teuren Wohngebiet und ganz anders verhält es sich wiederum mit einem Supermarkt in Bahnhofsnähe.
Bei Discountern sind Obst und Gemüse auch nicht unbedingt "Aushängeschilder" des Sortiments. Dort findet man neben Kartoffeln, Zwiebeln, Tomaten, Gurken und Äpfeln eigentlich kaum noch andere Sachen. Paprika gibt es noch meistens, Blumenkohl zum Beispiel nur wenn er sehr günstig ist. Als dieser letztens auch bei Edeka weit über vier Euro kostete, gab es ihn im Discounter wochenlang überhaupt nicht. Im Supermarkt hingegen bekommt man standardmäßig eigentlich auch exotischere Sachen, zum Beispiel Lychees, Pitahayas, Kumquats oder Sternfrüchte. Daher ist es vielleicht auch verständlich, dass die tollen Früchte im Supermarkt direkt vorne präsentiert werden, während das eher bescheidene Discounter-Angebot etwas stiefmütterlich behandelt wird. Im Discounter bekommt man durch die tolle Präsentation von Obst und Gemüse sicher auch keine Spontankäufer. Während ich bei Edeka häufig Leute sehe, die auch zu exotischen Früchten greifen und sich auch darüber unterhalten, dass sie diese mal ausprobieren möchten, werden die Standard-Sachen aus dem Discounter auch ohne gute Präsentation gekauft - gerade Kartoffeln, Tomaten und Gurken.
Habt ihr mal bedacht, dass die Warenanordnung eventuell auch etwas mit den Lagerräumen zu tun hat? Zumindest in manchen Supermärkten. Und zum Teil auch sicherlich damit, wann der Laden das letzte mal umgebaut wurde.
Zu den Tiefkühlwaren. In den kleineren Discountern und Supermärkten sind da die Wege für das Personal nicht wirklich entscheidend. Die sind alle recht kurz. Aber hier wurde ja auch angesprochen, dass in größeren Märkten die Gefriertruhen meistens am Ende des Ladens liegen und die Kassen am anderen Ende. Seht euch da beim nächsten Einkauf doch mal näher um und seht mal wo das Lager ist. Meistens dürften die Lagerräume eher im Bereich der Tiefkühlprodukte sein. Was an sich ja auch sinnvoll ist, damit das Personal nicht durch den ganzen Laden muss, um die Theken auf zu füllen. Außerdem sind die Tiefkühl- und auch Kühlregale immer im Bereich der Metzgerei oder auch Käsetheke angesiedelt. Einmal mit Sicherheit um den Kunden Auswahl anzubieten. Also sowohl halt aus dem Selbstbedienungsbereich, wie auch von den Bedientheken. Wirkt anders, wenn die zwei Bereich zusammen liegen. Aber auch um die Baukosten nicht in die Höhe zu treiben. Und die Kosten für Kühlanlagen und ähnlichem sind nicht ohne. Und es ist günstiger, die an einem Punkt zu bauen. Und das ist sicherlich auch sinnvoll, wenn mal ein Teil der Kühlanlage ausfällt.
Ansonsten sind hier die Anordnungen in den Supermärkten und Discountern unterschiedlich. Einige sind in den letzten Jahre Komplett saniert worden und haben nun auch einen anderen Aufbau. Grob ist zumindest bei Aldi in den verschiedenen Märkten alles gleich oder zumindest ähnlich. Trotzdem sucht man oftmals einzelne Artikel, wenn man in eine andere Filiale geht. Ähnlich geht es mir bei Netto und Lidl. Deshalb denke ich, das hängt zum Teil halt auch mit den Lagern zusammen. Auch bei Obst finde ich eine Nähe zum Lager für die Verkäufer sinnvoll. Wobei in meinem Netto die Obstabteilung auch am Eingang ist. Ist nur doof wenn da über Nacht was schimmelt oder schlecht wird und die Mitarbeiter es nicht gleich finden und der ganze Laden danach riecht. Ist dann eine schöne Begrüßung. Was für mich an sich ein Grund wäre, die Obstabteilung nicht gerade an den Eingang zu machen.
Ich kann mir gut vorstellen, dass der Lagerraum auch bei der Entscheidung der Warenanordnung eine Rolle spielt. Vor allem deine Erklärung mit den Tiefkühlprodukten finde ich sehr schlüssig und nachvollziehbar. An diesen Punkt hätte ich ehrlich gesagt gar nicht gedacht.
Wenn ich mir das nun so überlege, dann ist es zumindest in den normalen Supermärkten bei mir tatsächlich so, dass die Tiefkühlabteilung zumindest manchmal gleich bei der Frischetheke mit Wurst und Käse ist. Da dann zu überlegen, dass man das dort macht, weil es eben allgemein der eher kühlere Bereich ist, ist nicht schlecht. In Diskontern fällt zumindest bei denen die ich kenne die Frischetheke sowieso weg und demnach kann man es hier nur schwer vergleichen.
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