Altersbeschränkung bei Büchern?

Bei Filmen und auch bei Computerspielen gibt es ja Altersbeschränkungen. So ist zum Beispiel der Film "Kaltblütig" (1967) nach dem gleichnamigen Buch von Truman Capote erst ab 16 Jahren freigegeben. Das Buch hingegen kann theoretisch auch von einem Zehnjährigen gekauft und gelesen werden. Extremer sind natürlich Beispiele von sehr gewalttätigen Büchern, die auch von Kindern und Jugendlichen gekauft werden können.

Warum gibt es keine Altersbeschränkung auf Büchern? Ein Film stellt manche Grausamkeiten vielleicht deutlicher dar, allerdings kann auch ein Buch sehr deutlich sein und ist dann nicht unbedingt für junge Leser geeignet.

Gibt es vielleicht doch irgendwelche Bücher, die nicht an Kinder und Jugendliche abgegeben werden dürfen? Ich habe davon noch nie gehört, allerdings kann es ja dennoch sein, dass es eine Regelung dieser Art bereits gibt.

Ich habe von solchen Altersbeschränkungen auch noch nichts gehört, aber vielleicht gibt es das bei Büchern auch einfach deswegen nicht, weil Kinder und Jugendliche eben doch eher Literatur aus den für sie bestimmten Genres bevorzugen und die wenigsten in diesem Alter sich in die ''Erwachsenenabteilung'' wagen, weil die großen, schmucklos und trist wirkenden Bücher sie eher abschrecken und man erst mit den Jahren auf den Geschmack kommt und weiß, dass ein Buch nicht unbedingt einen bunten Umschlag haben muss, damit es gut ist. Trotzdem ist das keine Garantie und daher finde ich es eigentlich schon recht unlogisch, wieso man bei DVDs und auch sogar CDs darauf achtet, bei Büchern hingegen weniger.

Ich habe es aber durchaus schon erlebt, dass man in der Bücherei zurecht gewiesen wird, wenn man sich etwas ausleiht, was nicht wirklich für einen geeignet ist. Mein kleiner Bruder ist einmal mit neun Jahren auf die Idee gekommen, sie einen Stephen King Roman bei der Bibliothek auszuleihen, allerdings hat ihm die Bibliothekarin das Buch nicht gegeben und meinte, er sein noch zu jung dafür und sollte eventuell mit seiner Mutter kommen. Das habe ich auch schon bei anderen jüngeren Kindern gesehen, aber konkrete Altersangaben gibt es bei Büchern nun mal nicht und daher kann man sich jetzt auch darüber streiten, ob die Reaktion der Bibliothekarin gerechtfertigt war oder nicht.

Mein kleiner Bruder ist einmal mit neun Jahren auf die Idee gekommen, sie einen Stephen King Roman bei der Bibliothek auszuleihen, allerdings hat ihm die Bibliothekarin das Buch nicht gegeben und meinte, er sein noch zu jung dafür und sollte eventuell mit seiner Mutter kommen.

Das Verhalten der Bibliothekarin finde ich sehr gut und verantwortungsbewusst, allerdings scheint das eher die Ausnahme zu sein. Ich kann mich selbst auch noch erinnern, dass ich mit zehn oder elf Jahren auch mal Bücher von Stephen King gelesen habe und diese teilweise auch selbst gekauft habe. Niemand hat mich in der Buchhandlung daran gehindert, diese Bücher zu kaufen.

Meiner Meinung nach ist es auch schon noch was anderes, ob man etwas Schreckliches und Schockierendes liest oder sieht. Ich halte es ehrlich gesagt nicht für so schlimm, wenn nun in einem Buch geschrieben steht, wie jemanden die Kehle durchgeschnitten wird, als wenn man das in einem Film sieht. Denn es sind doch eher die Bilder, die auf Menschen wirken und im Gedächtnis hängen bleiben.

Davon abgesehen glaube ich auch, dass die wenigsten Kinder freiwillig zu einem Buch für Erwachsene greifen bzw. würden die meisten ein solches Buch schnell wieder zur Seite legen, weil es nicht kindergerecht geschrieben ist.

Ich denke, dass diese Altersbeschränkung schon ganz sinnvoll wäre, aber welches 5 jährige Kind kauft einen Thriller ab 16. Ich wäre trotzdem dafür, da man nie wissen kann, ob Kinder nicht auch beim Lesen Angst bekommen und dadurch ihr Leben zerstören.

Bei kinder- und Jugendbüchern habe ich schon des öfteren eine Altersfreigabe gesehen, aber bei normalen Romanen hingegen habe ich diese "Empfehlung" in der Tat noch nie gesehen. Vermutlich kommt man als Kind nicht wirklich auf die Idee, sich für einen Thriller oder einen Erotikroman zu interessieren. Bei seichter Frauenliteratur kann ich mir gut vorstellen, dass diese schon etwas für Jugendliche sein könnten.

Beobachtungen in einer Buchhandlung oder in einer Bücherei habe ich bezüglich des Alters auch nur einmal etwas erlebt. Da wollte ein Junge ein Hörbuch oder -spiel ausleihen, was auch wirklich nur für ältere Jugendliche oder gar Erwachsene gedacht war. Die Bibliothekarin hat ihm das auch ausreden können. Bei normalen Büchern hingegen habe ich diese Beobachtung noch nicht gehabt. Unsere Bücherei ist relativ übersichtlich, hat aber eine gute Auswahl. Sie ist wie überall in verschiedene Themengebiete aufgegliedert. Ich habe dort in der normalen Roman- oder Krimiabteilung auch nie jemanden gesehen, der unter 16 Jahren war.

Rükblickend kann ich von mir auch sagen, dass ich mich wohl erst im jungen Erwachsenenalter an Bücher jenseits der Altersstufen gewagt habe. Zwar habe ich mir von meiner Mutter immer mal Romane ausgeliehen, die beinhalteten aber alle eher Geschichten für Mädchen, denn für Frauen. Die richigen Romane habe ich erst später angefangen zu lesen.

Bei Kinder- und Jugendbüchern steht meistens eine Altersempfehlung, die aber nur als ungefährer Richtwert zu verstehen ist. Schließlich ist jedes Kind, jeder Teenager anders von der Entwicklung her. Erwachsenenliteratur hingegen braucht keine Altersangaben, da sie für Erwachsene angedacht ist und nicht für Kinder. Ich finde auch das ein Buch manchmal mehr Brutalität und sexuelle Handlungen beinhaltet, als ein stinknormaler Film. Welches Buch kommt heute schon ohne Tod und Sex aus?

Auch denke ich, dass sich Kinder für Erwachsenenliteratur nicht interessieren und wenn ein 16 Jähriger meint er könne über Hannibal Lector lesen, dann wird er wohl auch in der Lage sein, das geschriebene zu verarbeiten und als Fiktion anzusehen. Das vermute ich mal stark.

@*steph* Bei Kindern und Jugendbüchern ist es keine Altersbeschränkung, die auf den Büchern steht, sondern eine Empfehlung. Und ich denke, dass ein 12 jähriges Kind selten auf die Idee kommt sich einen Roman zu kaufen und zu lesen, der wirklich "schwere Kost" ist. Sicher kommt es vor und ich kenne einen Jungen, der das Buch Sakrileg von Dan Brown gelesen hat. Er hat es sich zur Erstkommunion gewünscht und er war 10 als er das Buch gelesen hat.

Im Buch liegt es doch an einem selber, wieweit die Fantasie geht. Im Film wird mit Blut gespritzt und die schwere Kost wird von den Kindern oftmals gar nciht verstanden, aber geschaut. Ein Buch, was zu "schwer" ist, wird vielleicht angelesen, aber nicht ausgelesen oder besser gesagt, nur von den Kindern wird dieses Buch gelesen, die es auch wirklich verstehen und sie bleiben nicht dran. Ein Film wird oftmals geschaut, weil andere es schauen.

Eine Altersbeschränkung auf Büchern sehe ich als Unnütz an. Denn die Kinder die gerne lesen und es auch verstehen, verarbeiten es auch vernünftig und sie bekommen die Gewalt ja nicht noch vorgespielt. andere Kinder, die noch nicht so weit sind, würden so ein Buch gar nicht erst lesen.

Ich sehe prinzipiell schon auch einen Unterschied zwischen Büchern und Filmen. Viele Filme sind eben doch sehr bildlich und demnach noch weniger geeignet. Ich muss dazu aber sagen, dass ich einen älteren Bruder habe, der auch gerne Steven King Bücher gelesen hat. Ich weiß nicht mehr genau, wie alt ich da war, aber irgendwann kam ich einmal auf die glorreiche Idee mir so ein Buch zu schnappen um es zu lesen.

Es war wohl eindeutig zu früh. Ich habe auch beim Lesen von Büchern oft eine rege Fantasie und das Buch hat mir dann so einige Alpträume verschafft! Also so gesehen würden Altersbeschränkungen auch bei Büchern sicher Sinn machen, es sollte zumindest eben eine Empfehlung geben.

Es geht doch nicht um sogenannte "schwere" Kost. Ein Buch von Albert Camus oder Jean-Paul Sartre versteht ein Kind vermutlich nicht, aber darin ist auch sicher nicht so viel Gewalt zu finden wie in manchen anderen Büchern. Die Bücher von Stephen King sind zum Beispiel ziemlich anspruchslos und werden auch von Kindern verstanden. Dennoch sind sie wohl nicht kindgerecht. Die Bücher von Cody McFadyen finde ich ganz nett und auch spannend, aber manche Passagen wären für ein Kind sicher zu blutrünstig. Und auch diese Bücher sind eher leichte Kost - triviale Krimis eben. Und da kann ich mir schon vorstellen, dass ein Kind sich dafür interessieren könnte. Hätte ich als Kind vielleicht selbst auch. Und dabei handelt es sich nur um Thriller beziehungsweise Horrorgeschichten. Es gibt ja auch noch weitaus problematischere Inhalte, die ein Kind vielleicht nicht in die Finger bekommen sollte.